Buchrezension: Joachim Mischke, Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie

Foto: Michael Zapf

Vom Millionengrab zum Wahrzeichen – Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie

von Dr. Andreas Ströbl

„Wie baut man ein Wahrzeichen?“ – diese Frage liest man, wenn man die Krypta unter dem „Michel“ besucht und sich auf einer der Schautafeln über die Baugeschichte der prominentesten Kirche der Hansestadt informiert. Darin dürfte der wesentliche Unterschied dieser beiden Bauten, an denen das Gütesiegel „Hamburger Wahrzeichen“ prangt, bestehen: Ernst Georg Sonnin lag es fern, während seiner Planungen für den Wiederaufbau der 1750 durch Blitzschlag und Brand zerstörten Hauptkirche St. Michaelis an überregionale Strahlkraft zu denken. Dem pragmatischen Ingenieur, der als Autodidakt zum Architekten wurde, warf vor Beginn der Bauarbeiten der Architekturtheoretiker Johann Georg Büsch vor, Sonnin habe „nie ein Gebäude, selbst nicht einen Schweinestall“ gebaut. Sonnin war klug genug, darauf nicht zu reagieren, sondern einfach zu bauen. Waren bei der Gestalt des Schiffes und der Inneneinrichtung auch andere Köpfe beteiligt, so war der Turm mit seiner Verbindung klarer geometrischer Elemente doch Sonnins ganz persönliches Werk. Das Prädikat „Wahrzeichen“ kam dann mit der Zeit hinzu. „Joachim Mischke, Geschichten und Geheimnisse der Elbphilharmonie, Hoffmann und Campe, Hamburg 2021,
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Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021

Foto: Dominique Meyer © Michael Pöhn

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Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021

Interview mit Scala-Chef Dominique Meyer: „In Wien mischt man sich gern ein“
Dominique Meyer konnte vergangenen Dienstag mit Verdis „Macbeth“ seine zweite Saison an der Scala eröffnen – vor Publikum. Wir trafen den 66-jährigen Franzosen, der zuvor Intendant der Wiener Staatsoper gewesen war in Mailand.
KleineZeitung.at

José Carreras denkt über das Ende seiner Karriere nach
Startenor José Carreras denkt über das Ende seiner Karriere nach: „Der Moment wird kommen. Ich werde nach und nach aufhören und höchstens noch drei Jahre lang beruflich auftreten“, sagte er im dpa-Interview. Noch nutzt er aber seine Popularität, um sich im Kampf gegen Leukämie zu engagieren, an der er 1987 erkrankte. Am Donnerstag wirbt er in Leipzig bei der alljährlichen „José Carreras Gala“ (ab 20.15 Uhr im MDR) um Spenden für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung.
11.47 Uhr, 12. Dezember 2021
KleineZeitung.at „Die MONTAG-PRESSE – 13. DEZEMBER 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 86: Weihnachtslieder in der Nachbarschaft ...


…Erinnerungen an eine winterliche Reise mit Krakauer Chören in die Ukraine

Erzählt von Jolanta Łada-Zielke

Die Weihnachtslieder-Tour in die Ukraine mit dem Akademischen Chor Organum Krakau zwischen Weihnachten 1997 und Neujahr 1998 war für mich eines der schönsten musikalischen Erlebnisse. Wir fuhren tausende Kilometer mit dem Bus. Zu dieser Zeit studierte ich im letzten Jahr der Gesangsfakultät der Musikoberschule in Krakau und bereitete mich auf meine Diplomprüfungen vor. Im November starb meine geliebte Großmutter, was für mich ein schwerer Schlag war. Während dieser Konzertreise erholte ich mich ein bisschen von diesem Verlust. Zumal meine Großmutter in Lemberg (Lwiw) geboren wurde, das auf unserer Route lag. „Ladas Klassikwelt 86: Weihnachtslieder in der Nachbarschaft,
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Pretty Yende adelt eine missratene Johannes-Erath-Inszenierung

Foto: Pretty Yende nach Ende der Vorstellung (Foto: RW)

Staatsoper Hamburg, 9. Dezember 2021

Noch beeindruckender ist Yendes gesangliche Gestaltung. Weich, rund und farbenreich klingt die Stimme, mit wunderbarem Legato und Messa-di-voce-Kultur bewältigt sie die schwierigen Passagen der Violetta, vor allem aber gelangen ihre engelgleichen Piani wie direkt aus der Seele zu den Zuhörern.

von Dr. Ralf Wegner

Selten habe ich eine so missratene Inszenierung gesehen, und sie wird seit 2013 unverändert zur Beschwernis der Sängerinnen und Sänger aufgeführt. Von einem Bühnenbild ist nicht zu sprechen, die gesamte Bühne einschließlich Seiten- und Hinterbühne ist leergeräumt. Die sängerische Immission verpufft daher weitgehend auf dem ohne Bühnenaufbauten resonanzlosen Podium. In der Mitte kreist eine Drehscheibe, auf der die Protagonisten, auch während schwieriger Arien in Bewegung bleiben. Sie werden damit zu einer Mobilität gezwungen, die sich nicht aus dem musikalischen Vorgang herleiten lässt und diesen stört. „Giuseppe Verdi, La Traviata,
Hamburgische Staatsoper, 9. Dezember 2021“
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Die SONNTAG-PRESSE – 12. DEZEMBER 2021

Foto: © Martin U. K. Lengemann, Herbert Blomstedt

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Die SONNTAG-PRESSE – 12. DEZEMBER 2021

München
Mit den Fingerspitzen einen Orkan auslösen
Der 94-jährige Herbert Blomstedt dirigiert jetzt Werke von Wilhelm Stenhammar.
SueddeutscheZeitung.de

Neugierde altert nicht
Herbert Blomstedt und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Werken von Beethoven und Stenhammar.
Müncher Abendzeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Schattengrell
Andris Nelsons, Håkan Hardenberger und die Berliner Philharmoniker spielen Reinvere, Weinberg, Strawinsky. Nanu, was treibt Nannerl Mozart denn da? Wie ein unruhiger Lohengrin-Traum, mit ziephohen Streichern beginnt das Notturno Maria Anna, wach, im Nebenzimmer des lettischen Komponisten Jüri Reinvere, mit dem Andris Nelsons und die Berliner Philharmoniker ihr Konzert beginnen: Musik aus dem Schatten, aus dem Maria Anna Mozart laut Wikipedia nie heraustrat, aber schönerweise ohne etwelche Mozartelei, sondern von ganz eigener konzentrierter Schemenhaftigkeit.
https://hundert11.net/schattengrell/

Sommereggers Klassikwelt 116: Galina Wischnewskaja – – der Star, der aus der Kälte kam
Galina Wischnewskaja gehörte zu einer Sängergeneration, der das problemlose Reisen zwischen dem sowjetischen Einflussbereich und westlichen Ländern noch kaum möglich war. Aber auch Probleme mit Behörden konnten diese willensstarke Frau und Künstlerin nicht aufhalten. In ihrer Autobiographie „Galina“ beschreibt sie eindrucksvoll ihren schier unglaublichen Lebensweg. Der französische Komponist Marcel Landowski schrieb die Oper „Galina“ nach diesen Memoiren als Hommage an die Sängerin.
Klassik-begeistert.de

Pathys Stehplatz (12) – Premiere von „Don Giovanni“ an der Wiener Staatsoper – Worin liegen Barrie Koskys Stärken?
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Peter Sommeregger: jacques-offenbach-orpheus-in-der-unterwelt-komische-oper-berlin-7-dezember-2021
Bereits im Jahr 2019 hatte diese Produktion ihre Premiere bei den Salzburger Festspielen. Schon bald danach sollte sie ihre Berliner Aufführung an der Behrenstraße erleben, was durch die Corona-Pandemie, wie so vieles, verhindert wurde.
Mit einiger Verspätung konnte nun endlich der Vorhang auch in Berlin für diese geradezu unbändige Lebensfreude versprühende Aufführung hoch gehen.
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Der Schlauberger 66: Die Karriere der Däpfel – Erste Hilfe und ein komisches Wort

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Es war beim Frühstück, und die Küche duftete nach Kaffee. Müsli-Idylle. Dann kamen sie. Die Däpfel. Und ich fragte meine Frau, die Nanne: „Sag mal, weißt du, was Däpfel sind? Brater-Däpfel?“ Sie lächelte nachsichtig. Zwei Tage später lächelte ich auch: Einen Tag nach der Entdeckung dieses sprachlich-launigen Intermezzos erschien meine Kolumne in einer Zeitung. Mit unabsehbaren Folgen und tausend guten Ratschlägen. „Der Schlauberger 66: Die Karriere der Däpfel – Erste Hilfe und ein komisches Wort
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Die SAMSTAG-PRESSE – 11. DEZEMBER 2021

Foto: Andris Nelsons (c) Marco Borggreve

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Die SAMSTAG-PRESSE – 11. DEZEMBER 2021

Andris Nelsons in Berlin: Donnerschläge
Schostakowitsch, virtuos und akkurat interpretiert: Andris Nelsons dirigiert die Berliner Philharmoniker
Tagesspiegel.de

München
Dirigent Herbert Blomstedt im Interview: „Ich habe die Zeit gut genutzt“
BR-Klassik.de

München/ Isarphilharmonie
Jubel auf der Zielgeraden
Rudolf Buchbinder, Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker spielen in der Isarphilharmonie.
SueddeutscheZeitung.de

Alte Freunde und neue Wege
Noch ist sie da: Helga Rabl-Stadler, die Langzeit-Präsidentin der Salzburger Festspiele. Am 31. Dezember läuft ihr Vertrag aus, dann wird sie den Stab an ihre Nachfolgerin Kristina Hammer weitergeben. Heute hatte Helga Rabl-Stadler nach 27 Jahren ihre letzte Pressekonferenz – bei der Vorstellung des Programms der Salzburger Festspiele, für das sie noch verantwortlich ist. Vom 18. Juli bis zum 31. August wird es stattfinden. BR-KLASSIK-Mitarbeiter Michael Atzinger hat die Pressekonferenz in der Salzburger Felsenreitschule verfolgt.
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Andris Nelsons entfesselte mit den Berliner Philharmonikern ein wahres musikalisches Feuerwerk

 Foto: Marco Borggreve, Andris Nelsons

Philharmonie Berlin, 9. Dezember 2021

Berliner Philharmoniker
Andris Nelsons  Dirigent
Håkan Hardenberger  Trompete

Jüri Reinvere
Maria Anna, wach im Nebenzimmer

Mieczysław Weinberg
Konzert für Trompete und Orchester

Igor Strawinsky
Le Sacre du Printemps
Fassung von 1947

von Peter Sommeregger

Ein ungewöhnliches Programm hatte  Andris Nelsons, gern gesehener Gast am Pult der Berliner Philharmoniker, für dieses winterliche Konzert gewählt. Im ersten Teil konnte das Publikum gleich zwei angenehme Überraschungen erleben. Das etwa 15-minütige Stück des estnischen Komponisten Jüri Reinvere, das auf spirituelle Weise  die gefühlte Nähe Mozarts zu seiner Schwester Maria Anna ausdrücken will, entspinnt sich aus zarten Streicherklängen, die eine dichte, durchaus melodische Intensität herstellen. Ein sanftes, ansprechendes Werk, für das der anwesende Komponist verdienten Beifall erhält. „Berliner Philharmoniker, Andris Nelsons,
Philharmonie Berlin, 9. Dezember 2021“
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Sommereggers Klassikwelt 116 : Galina Wischnewskaja – der Star, der aus der Kälte kam

Galina Wischnewskaja gehörte zu einer Sängergeneration, der das problemlose Reisen zwischen dem sowjetischen Einflussbereich und westlichen Ländern noch kaum möglich war. Aber auch Probleme mit Behörden konnten diese willensstarke Frau und Künstlerin nicht aufhalten. In ihrer Autobiographie „Galina“ beschreibt sie eindrucksvoll ihren schier unglaublichen Lebensweg. Der französische Komponist Marcel Landowski schrieb die Oper „Galina“ nach diesen Memoiren als Hommage an die Sängerin.

Foto: Galina Wischnewskaja (c) Wikipedia

von Peter Sommeregger

Auch wenn die russische Sopranistin Galina Wischnewskaja bereits vor neun Jahren, am 11. Dezember 2012 im hohen Alter von 86 Jahren gestorben ist, wirkt ihr Ruhm und ihre Persönlichkeit noch heute nach.

Die 1926 im damaligen Leningrad geborene Künstlerin hat in ihrer Jugend alle erdenklichen Härten der Zeitläufte erlebt. So überlebte sie knapp die Blockade Leningrads durch deutsche Truppen während des zweiten Weltkriegs. Als Kind liebloser Eltern war sie bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die aber während des Krieges an den Folgen eines Unfalls starb. Ganz allein musste sich die Halbwüchsige nun durchbringen. Ihre schöne Singstimme verhalf ihr zu einer Verpflichtung an ein Operettentheater. Die 18-jährige flüchtet sich in die Ehe mit dem viel älteren Direktor dieser Truppe und findet in dieser Beziehung zum ersten Mal Geborgenheit. Sie bekommt einen Sohn, der aber bereits mit vier Monaten an Unterernährung stirbt. Mit dem Ehemann tingelt sie als Soubrette über die Lande, was aber das materielle Elend kaum mildert. „Sommereggers Klassikwelt 116 : Galina Wischnewskaja – der Star, der aus der Kälte kam
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Daniels Anti-Klassiker 41: Georges Bizet – „Habanera“ aus „Carmen“ (1875)

Foto: Georges Bizet (1838-1875), fotografie od Étienne Carjata, 1875, wikipedia

Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.

Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten. 

Von Daniel Janz

Was braucht es eigentlich, damit ein Musikstück nicht nur bekannt und berühmt wird, sondern es auch bleibt? Sind es Eingängigkeit, komplexe oder ansprechende Kompositionsechniken, inhaltsstarker Ausdruck oder Tiefe? Sind es die Themenbezüge, ein aussagekräftiger Text, die Aufführungspraxis oder vielleicht eine Kombination aus allem? Das alles mag sicherlich seine Rolle dabei spielen, Musik ins kulturelle Gedächtnis zu rufen und dort zu halten. Doch es gibt noch ein Element, das anscheinend seine Rolle dabei spielt: Der Skandal. Wie sich das auch auf klassische Musik auswirkt, soll heute an einem an und für sich gänzlich skandalfreien Werk betrachtet werden: An der Oper Carmen von Georges Bizet. „Daniels Anti-Klassiker 41: Georges Bizet – „Habanera“ aus „Carmen“ (1875),
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