Spätromantisches Feuer

CD-Rezension: Richard Strauss / César Franck

Brieuc Vourch, Violine
Guillaume Vincent, Klavier

FARAO classics, B 108112

von Peter Sommeregger

Der junge französische Geiger Brieuc Vourch und sein Landsmann, der Pianist Guillaume Vincent, haben sich für ihr gemeinsames Debüt-Album zwei äußerst diffizile Stücke vorgenommen. Die Sonaten für Violine und Klavier von Richard Strauss und César Franck haben gemeinsam, noch den Geist der Spätromantik zu atmen, dem ihre Komponisten entstammen. Überaus deutlich ist in den Stücken aber auch schon das heraufziehende 20. Jahrhundert durchhörbar, das Franck allerdings nicht mehr erlebt hat, er starb bereits 1890. „CD-Rezension: Richard Strauss / César Franck, Brieuc Vourch, Guillaume Vincent“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 98: Erinnerung an Sir John Barbirolli

„Warner weiß sehr gut, was für Schätze sie in ihren Archiven hat, zu Barbirollis 50. Todestag im letzten Jahr legte die Firma eine große Zahl von Barbirollis Aufnahmen „remastered“ neu auf. Ein besonderes Highlight darunter ist die Einspielung der vier Brahms-Symphonien mit den Wiener Philharmonikern, eine Aufnahme die ich persönlich der Mitnahme auf die sprichwörtliche einsame Insel für würdig halte.“

von Peter Sommeregger

Obwohl er Kind italienischer Eltern war, ist sein Geburtsort 1899 London. Seine ursprünglichen Vornamen Giovanni Battista änderte er später in John und wurde damit endgültig zum Briten. Der Sohn einer Musikerfamilie verschrieb sich selbst früh der Kunst. Als Cellist erwarb er sich einen frühen Ruhm als Wunderkind, als Orchestermusiker sammelte er bereits wichtige Erfahrungen für seinen späteren Dirigentenberuf, er hatte noch unter dem legendären Sir Thomas Beecham gespielt. „Sommereggers Klassikwelt 98: Erinnerung an Sir John Barbirolli“ weiterlesen

Die Stimmen voller Leben, die Regie tödlich untreu

Bayreuther Festspiele, 25. Juli 2021
Richard Wagner, Der fliegende Holländer

John Lundgren (Holländer). Foto: Bayreuther Festspiele / Enrico Nawrath

Jolanta Łada-Zielke sagt, sie sei in ihrem Herzen Bayreutherin; seitdem sie in 2003 die „Einstiegsdroge“ der Wagnerianer genommen, das heißt den „Lohengrin“ im Festspielhaus miterlebt  hat, kommt sie jedes Jahr hierher, um von den Festspielen für polnische Medien zu berichten. Aktuell schreibt sie für die Musikfachzeitschrift „Ruch Muzyczny“ und die Theaterzeitschrift „Didaskalia“. 2019 schloss sie sich der Autorengruppe des Blogs Klassik-begeistert an. Am liebsten führt sie Interviews mit den Künstlern. Sie ist am glücklichsten, wenn jemand während des Gesprächs mitbekommt, dass sie auch singt und mit ihr wie mit einer Kollegin redet. Jolanta beschreibt nun ihre Eindrücke von der Neuproduktion „Der fliegende Holländer“.

Der Regisseur Dmitri Tcherniakov erweist sich als untreu gegenüber dem Libretto der Oper und gibt Senta keine Chance, dem Holländer ihre „Treue bis zum Tod“ zu beweisen. Stattdessen lässt er den Titelhelden erschießen.

von Jolanta Łada-Zielke

Zunächst einmal eine große Verbeugung vor der Dirigentin Oksana Lyniv! Dank ihrer energetischen und lebhaften musikalischen Leitung blies plötzlich Frische ins stickige Festspielhaus. Zwar gab sie bei dem Matrosenchor im dritten Akt ein solch schnelles Tempo vor, dass die Damen zweimal nicht im Takt eintraten, das ist aber nur ein Detail. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer,
Bayreuther Festspiele 2021“
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Goernes samtweicher Gruß an die ferne Geliebte

Der Bassbariton offenbarte endgültig, warum sein Name in aller Munde ist. Genauso graziös und samtweich, wie sich seine Gestalt zur Musik bog und schmiegte, umwarb Matthias Goerne auch die ferne Geliebte.

Foto: Matthias Goerne © Marie Staggat

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 26. Juli 2021
Matthias Goerne, Bariton
Alexander Schmalcz, Klavier

von Jürgen Pathy

Höhen und Tiefen. Obwohl er große Teile des Beethoven-Liederabends enorm einfühlsam interpretiert hat, war nicht alles feinste Sahne, was Matthias Goerne gestern Abend im Wiener Konzerthaus geboten hat. Vor allem zu Beginn des Abends, an dem sich Goerne und der Pianist Alexander Schmalcz weniger populären Stücken widmeten. Da griff Goerne einige Male daneben, wie man so schön sagt. Erst ab den sechs Liedern nach Gellert konnte Goerne, der zu den besten Liedsängern seiner Generation zählt, seinem Ruf gerecht werden.

Woran das gelegen hat, ist allerdings schwer zu beurteilen. Vielleicht am Großen Saal, der mit seinen Dimensionen nicht unbedingt den idealen Rahmen bietet für intime Lieder. Oder an anderen Umständen, die Goerne, der 10 Minuten verspätet die Bühne betrat, anfangs unrund erscheinen ließen. Man weiß es nicht. Auf jeden Fall wirkte es, als sei da etwas Sand im Getriebe.

„Matthias Goerne, Bariton
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 26. Juli 2021“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 29. JULI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 29. JULI 2021

Bayreuth
Bayreuther Festspiele: Nach dem Sonnenbad ins Festspielhaus: Der neue Wotan
Kurier.at

Bayreuth
Tannhäuser im Festspielhaus: der Lise-Davidsen-Tag in Bayreuth
„Tannhäuser“ in Bayreuth – das ist die Oper der Zukunft! Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist intelligent, bunt, gefühl- und humorvoll. Das ist cool, emotional, sexy und berührend. Es singen in ihren Rollen die überwiegend besten Sänger der Welt. Das Orchester ist eine Wucht, und Axel Kober zeigt mit seinem einfühlsamen wie energetischen Dirigat, dass man in Bayreuth auch getrost auf Valery Gergiev verzichten kann.
Klassik-begeistert.de

Bayreuther Festspiele: Axel Kober wird in Bayreuth gefeiert
Sängerisch überzeugten in erster Linie Lise Davidsen mit einer makellosen, kompakten und im Piano auch schlanken und dennoch durchdringenden Elisabeth, Günther Groissböck mit einem sensationell kernigen Landgraf Herrmann und der ehemalige Mannheimer „Wozzeck“ Markus Eiche als Wolfram von Eschenbach.
Mannheimer Morgen

Musikalisch verdichtet, szenisch noch nicht abgeschlossen – „Tannhäuser“ in Bayreuth
Neue Musikzeitung/nmz.de

Kollegengespräch zur Wiederaufnahme des „Tannhäuser“ in Bayreuth (Podcast)
BR-Klassik.de

Genialer Doppel-Wagner
Barrie Koskys Inszenierung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ läuft seit 2017 bei den Bayreuther Festspielen. Am Montagabend hatte die Wiederaufnahme Premiere. Kann sie auch nach vier Jahren noch überzeugen?
BR-Klassik.de

Bayreuth nimmt Abschied von Kosky
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/bayreuth-nimmt-abschied-von-koskys-meistersingern/

„Konzertgänger in Berlin“ – auf Visite in Bayreuth
Bericht aus Bayreuth: Mama räumt auf in der Männer-Psychoküche

Seien wir ehrlich, der Holländer hat es redlich verdient, dass ihm endlich mal eine Jungfrau den Stecker zieht, statt sich um seine Erlösung zu bemühen. DER FLIEGENDE HOLLÄNDER als Besuch des alten Sohnes – nur die Frauen spielen nicht mit. Dirigentin Oksana Lyniv und Senta Eilish-Sängerin Asmik Grigorian prägen die Premiere. Aber der Regie von Dmitri Tcherniakov, an der es ziemlich viel Kritik gab, konnte ich einiges abgewinnen. Mein ausführlicher Bericht dazu ist jetzt im VAN Magazin zu lesen.
https://hundert11.net/bayreuth2021-i/

New York
Die »Met« will ihre Türen nur für Geimpfte öffnen
Im September will die berühmte Metropolitan Opera in New York ihre Herbstspielzeit eröffnen – als »vollständig geimpftes Haus«. Auch für Kinder soll es keine Ausnahmen geben.
Der Spiegel.de

Salzburg/ Elektra-Premiere
„Elektra“: Die Erinnyen fliegen wieder
Die Wiederkehr der Strauss-Oper in Salzburg wird zum Triumph für die Wiener Philharmoniker und Franz Welser-Möst.
Wiener Zeitung

Vom Dirigenten auf Händen getragen
„Elektra“ von Richard Strauss in der Inszenierung von Krzystof Warlikowski hatte letztes Jahr Premiere bei den Salzburger Festspielen. Am Dienstagabend ging die Wiederaufnahme über die Bühne, mit weitgehend gleicher Besetzung – Aušrinė Stundytė in der Titelpartie, Tanja Ariane Baumgartner als Klytämnestra und Franz Welser-Möst am Pult. Vida Miknevičiūtė als Chrysotemis und Christopher Maltman als Orest waren neu.
BR-Klassik.de

Salzburg
„Elektra“ in der Felsenreitschule: Eine Oper für die Festspielgeschichte
„Elektra“, die Oper von Richard Strauss, ist ein prachtvoller Edelstein der Salzburger Festspielgeschichte.
Salzburger Nachrichten

Fulminantes Debüt in Salzburg: Elektras kleine Schwester blüht auf
Die Presse.com

Jedes Mutterwort ein Stromschlag: „Elektra“ in Salzburg
Bei der Wiederaufnahme betört die Inszenierung von Krzysztof Warlikowski in der Felsenreitschule erneut
Der Standard.at „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 29. JULI 2021“ weiterlesen

Tannhäuser im Festspielhaus: der Lise-Davidsen-Tag in Bayreuth

Lise Davidsen bekommt zurecht mit Abstand den meisten Applaus an diesem Abend – Klatschen, Bravi, Fußgetrampel. Es ist der Lise-Davidsen-Tag in Bayreuth. Als „Farben“ zu ihrem außerirdischen Gesang passen Sonnenblumen, Bernstein, Gold und Kardamom.

Als Elisabeth sagenhaft: Lise Davidsen.
© ENRICO NAWRATH / BAYREUTHER FESTSPIELE
Bayreuther Festspiele
, 27. Juli 2021
Richard WagnerTannhäuser

von Andreas Schmidt

„Tannhäuser“ in Bayreuth – das  ist die Oper der Zukunft! Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist intelligent, bunt, gefühl- und humorvoll. Das ist cool, emotional, sexy und berührend. Es singen in ihren Rollen die überwiegend besten Sänger der Welt. Das Orchester ist eine Wucht, und Axel Kober zeigt mit seinem einfühlsamen wie energetischen Dirigat, dass man in Bayreuth auch getrost auf Valery Gergiev verzichten kann.

Und dann diese Musik: Jedem der knapp 911 Menschen im Festspielhaus schlägt das Herz, brennt vor Sehnsucht die Seele, wenn die besten Musiker aus ganz Europa und dieser fulminante Chor alles geben und diese göttlichen Noten spielen und singen. Richard would have been happy! „Richard Wagner, Tannhäuser
Bayreuther Festspiele, 27. Juli 2021“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 28. JULI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MITTWOCH-PRESSE – 28. JULI 2021

Als Elisabeth sagenhaft: Lise Davidsen.
© ENRICO NAWRATH / BAYREUTHER FESTSPIELE

Bayreuther Festspiele: Axel Kober wird in Bayreuth für „Tannhäuser“-Dirigat gefeiert
Sängerisch überzeugten in erster Linie Lise Davidsen mit einer makellosen, kompakten und im Piano auch schlanken und dennoch durchdringenden Elisabeth, Günther Groissböck mit einem sensationell kernigen Landgraf Herrmann und der ehemalige Mannheimer „Wozzeck“ Markus Eiche als Wolfram von Eschenbach.
Mannheimer Morgen

Bayreuth
Zwei Meistersinger bringen die Bayreuther Festspiele in die Exzellenzspur
Klaus Florian Vogt und Michael Volle sind die Meistersinger von Bayreuth!
Klassik-begeistert.de

Bayreuth: „Die Meistersinger von Nürnberg“
Genialer Doppel-Wagner
Barrie Koskys Inszenierung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ läuft seit 2017 bei den Bayreuther Festspielen. Am Montagabend hatte die Wiederaufnahme Premiere. Kann sie auch nach vier Jahren noch überzeugen?
BR-Klassik-begeistert

Satire statt Deutschtümelei
Premierenkritik „Die Meistersinger von Nürnberg“
Barrie Koskys Inszenierung von Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ läuft seit 2017 bei den Bayreuther Festspielen. Am Montagabend hatte die Wiederaufnahme Premiere. Kann sie auch nach vier Jahren noch überzeugen?
BR-Klassik.de

Abschied von „Die Meistersinger von Nürnberg“ bei den Bayreuther Festspielen
https://www.nmz.de/online/abschied-von-die-meistersinger-von-nuernberg-bei-den-bayreuther-festspielen

Er kommt, singt und siegt
Der Bariton Bo Skovhus springt in letzter Minute bei den „Meistersingern“ ein. Und singt grandios.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/bayreuth-meistersaenger-wagner-bo-skovhus-1.5365378

Bayreuth
„Fliegender Holländer“ in Bayreuth: Asmik Grigorian singt alle an die Wand
Oberösterreichische Nachrichten

„Der fliegende Holländer“ in Bayreuth: Skandinavischer Regionalkrimi
Die Bayreuther Festspiele eröffnen mit dem „Fliegenden Holländer“, dirigiert von Oksana Lyniv.
Münchner Abendzeitung

Bayreuth
Dieser Gesang ist eine Erlösung
„Der fliegende Holländer“ eröffnet die Bayreuther Festspiele. Asmik Grigorian als Senta und Oksana Lyniv als Dirigentin versetzen das Publikum in Glückstaumel.
Frankfurter Allgemeine

Interview mit Asmik Grigorian
Bayreuth-Debüt als Senta
BR-Klassik.de

Salzburg
Castelluccis „Don Giovanni“ in Salzburg: Vom Sterben des geilen Mannes
Der Regisseur nützt die Mozart-Oper im Großen Festspielhaus zur Entfaltung eines magischen Assoziationstheaters, das ein Hauch von Trivialität umweht.
Der Standard.at

Salzburger Festspiele: Dieser „Don Giovanni“ entzieht sich einem eindeutigen Urteil
„Don Giovanni“ in der Inszenierung von Romeo Castellucci und dirigiert von Teodor Currentzis – kein Platz für Heiligtümer am Tag der Abrechnung.
Kurier.at

Don Giovanni“ in Salzburg: Ein Fest der Maßlosigkeit
Salzburger Festspiele: Mozarts „Don Giovanni“ von und mit Romeo Castellucci und Teodor Currentzis im Großen Festspielhaus.
Münchner Abendzeitung

Harmloser „Don Giovanni“ in Salzburg
Zuerst fällt ein Auto vom Himmel und landet mit Wumms auf dem Bühnenboden, dann folgen der Rollstuhl des Commendatore und ein Flügel, auf dessen zwei Bruchstücken Don Giovanni und sein Diener Leporello ein wenig herumklimpern.
Sueddeutsche Zeitung „DIE MITTWOCH-PRESSE – 28. JULI 2021“ weiterlesen

Jonas Kaufmann in einer von Temperament berstenden „Toten Stadt“

Jonas Kaufmann (Paul), Marlis Petersen (Marietta). Foto: © Wilfried Hösl

„Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen“

DVD-Rezension: Erich Wolfgang Korngold, „Die tote Stadt“

Kirill Petrenko

Bayerische Staatsoper

LC 96744

von Peter Sommeregger

Korngolds Oper, ein ursprünglich ganz großer Erfolg, wurde nach dem Verbot durch die Nationalsozialisten wie alle anderen Werke des jüdischen Komponisten für lange Zeit beinahe vergessen. Erst ab den 1970 Jahren kehrte „Die tote Stadt“ allmählich wieder auf die Opernspielpläne zurück, inzwischen kann man durchaus von einer Korngold-Renaissance sprechen, die auch andere Werke wieder in den Fokus rückt. „DVD-Rezension: Erich Wolfgang Korngold, „Die tote Stadt“, Jonas Kaufmann, Marlis Petersen, Kirill Petrenko“ weiterlesen

Jazz-Highlights auf 1822 Meter über Meer: Starke Frauen beim 13. Festival da Jazz in St. Moritz

Bild: Die Jazz-Geigerin Yilian Canizares

Festival da Jazz St. Moritz, 8. Juli bis 1. August 2021

Es waren am diesjährigen, 13. Festival da Jazz im mondän-weltberühmten St. Moritz vor allem die starken Frauen, die mich am meisten beeindruckten: Die Kubanerin Yilian Canizares, ein schier atemberaubendes Multitalent, eine hervorragende Sängerin und erstklassige Violinvirtuosin, dazu tänzerisch begabt, von unwiderstehlicher karibischer Fröhlichkeit – und bildschön noch dazu.

Foto: Charles E. Ritterband

von Charles E. Ritterband

Canizares intoniert die großartigen kubanischen Rhythmen mit Temperament und Subtilität; die alten afrikanischen Ursprünge schimmern durch in diesen mitreißenden, aber oft auch ergreifenden Tonfolgen. Ihr zur Seite steht ihr hochbegabter Landsmann, der schlaksige Klaviervirtuose Omar Sosa, dessen augenzwinkernder Humor immer wieder aufblitzt und die Eleganz der Sängerin Yilian Canizares aufs trefflichste ergänzt. Die Kubaner traten auf im historischen Theatersaal des Jugendstil-Hotels „Reine Victoria“ in St. Moritz Bad, das – wegen Covid – dieses und schon letztes Jahr den legendären und stets hoffnungslos überfüllten Dracula-Club, gegründet vom Playboy-Prototyp und Multitalent Gunter Sachs, als Haupt-Austragungsort des jährlichen Jazz-Festivals ersetzte. „Festival da Jazz St. Moritz, 8. Juli bis 1. August 2021“ weiterlesen

Umjubelte „Schöpfung“ in Bregenz: Haydns Meisterwerk ist der musikalische Höhepunkt der Festspiele

Foto: © Bregenzer Festspiele / Dietmar Mathis

Bregenzer Festspiele, Konzert im Festspielhaus, 26. Juli 2021

Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ gilt als Opus Magnum, als Höhepunkt im Schaffen des österreichischen Barock-Komponisten.  Die Entscheidung, mit dieser Krönung in Haydns Schaffen dem musikalischen Programm der diesjährigen, nach einjähriger Corona-Quarantäne wieder stattfindenden Bregenzer Festspiele gleichsam die Krone aufzusetzen, war folgerichtig, ja fast zwingend.

von Charles E. Ritterband

Es war nicht nur der (bisherige, denn es steht ja noch „Rheingold“, halb-szenisch inszeniert, auf dem Programm) Höhepunkt der Festspiele – es war auch sozusagen das Festkonzert zu deren 75-jährigem Jubiläum. Dass dabei das Hausorchester der Festspiele, das „Orchestra in Residence“, die Wiener Symphoniker, in großer Besetzung ihren glanzvollen Auftritt hatten, war selbstverständlich. Und die „Schöpfung“ hat auch eine symbolische Bedeutung, nämlich die Neu-Schöpfung, nachdem die Kunst, zumindest direkt vor Publikum, mehr als ein Jahr lang aussetzen musste. „Joseph Haydn, Die Schöpfung,
Bregenzer Festspiele, 26. Juli 2021“
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