Schweitzers Klassikwelt (28): Das Schaufenster als 2D-Bühne

Bühnen- und Schaufenstergestaltung haben einiges, was sie verbindet. Auch hier im zweiten Teil der Folge ist Kreativität gefragt.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Apotheken liegen häufig an Straßenecken. Die St. Anna Apotheke hat eine geräumige Auslage zur Nussdorfer Straße hin, die zweite zur Währinger Straße. Es gab Kunden, die wussten nur, was in einer von ihnen ausgestellt war. Anscheinend ein Überbleibsel aus der Zeit der ehemaligen Vorstädte, auf der einen Seite die Bewohner vom Thurygrund, auf der anderen die von Michelbeuern. Die Währinger Straße aufwärts hat die Apotheke noch sieben Fenster. Diese besitzen aber keine Tiefe und es können daher nur Tafeln hineingestellt werden. Die intern zuerst „Die sieben Fenster“ genannt, von Tucan Grafic später als 2D-Fenster bezeichnet wurden. Damit das Präsentierte besser auffällt, haben wir uns entschlossen, sie jedes Mal unter ein einziges Thema mit Variationen zu stellen. „Schweitzers Klassikwelt (28): Das Schaufenster als 2D-Bühne“ weiterlesen

Totale Hingabe

Spanische Hofreitschule, Wien, Met Stars Live in concert (Stream),
6. Februar 2021
Anna Netrebko
Elena Maximova, Mezzosopran
Pavel Nebolsin, Piano

Foto: Weltstar auf dem Triumphbogen: Anna Netrebkos Konzertkulisse in der Spanischen Hofreitschule.© Jürgen Hausmann/Met Opera

von Jürgen Pathy

Sie kann alles! Egal, ob reizendes Püppchen, dramatische Femme fatale oder sanfte Diva. Das beweist Anna Netrebko, der unüberwindbare Superstar der Oper, ein weiteres Mal – und wie. Obwohl nur per Live-Stream, der immer mit Vorsicht zu genießen ist, legt sie in der Spanischen Hofreitschule in Wien ein weiteres Mal Zeugnis davon ab, weshalb sie als klare „Primadonna assoluta“ unserer Zeit gilt. „Anna Netrebko, Elena Maximova, Pavel Nebolsin, Piano,
Spanische Hofreitschule, Wien, Met Stars Live in concert (Stream), 6. Februar 2021“
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Le Nozze di Figaro aus Wien: Ein Schritt zurück - in die Zukunft

Wiener Staatsoper,  Live-Stream vom 7. Februar 2021
Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro

Foto: Wiener Staatsoper / M. Pöhn (c)

Marcellina – Stephanie Houtzeel
Don Basilio – Josh Lovell
Don Curzio – Andrea Giovannini
Don Bartolo – Evgeny Solodovnikov
Antonio – Marcus Pelz
Barbarina – Johanna Wallroth
Count Almaviva – Andrè Schuen
Countess Almaviva – Federica Lombardi
Susanna, the countess’s maid – Louise Alder
Figaro, personal valet to the count – Philippe Sly
Cherubino, the Count’s page – Virginie Verrez

Dirigent, Philippe Jordan

von Peter Sommeregger

Der neue Direktor der Wiener Staatsoper, Bogdan Roščić, hatte die Idee, zum Teil schon sehr alte, aber erfolgreiche Inszenierungen wieder zurück ins Repertoire zu holen, und dafür misslungene Inszenierungen des gleichen Werkes zu entsorgen.

Ein besonderer Glücksfall ist die Wiederbelebung der Jean-Pierre-Ponnelle- Inszenierung des Figaro. Sie stammt bereits aus den 1970er-Jahren, hat aber nichts von ihrer Frische und Stimmigkeit verloren. So will man Oper sehen,  vom Regisseur geformte Figuren, stimmiges Ambiente, mit der Musik und nicht gegen sie inszeniert. Da sehen auf einmal im Vergleich aktuelle Regisseure peinlich alt aus und entlarven sich teilweise als Dilettanten. Moderne zeitgemäße Ansätze mögen für manche Stücke passend sein, bei dieser zeitlosen Komödie möchte man die Kirche aber doch gerne im Dorf belassen sehen. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Wiener Staatsoper,  Live-Stream vom 7. Februar 2021“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2021

Foto: © Matthias Creutziger – Christian Thielemann

Salzburg/ Osterfestspiele
Interview Christian Thielemann: Hauptsache, es findet wieder etwas statt
Der Dirigent Christian Thielemann will mit dem Intendanten Nikolaus Bachler einen Neustart bei den Osterfestspielen Salzburg. In Bayreuth möchte er ebenfalls bleiben. Aufbruch erhofft er sich auch für Dresden.
Frankfurter Allgemeine

Wien
Charles Castronovo Hospitalized With COVID-19
Castronovo’s wife, soprano Ekaterina Siurina posted on social media that Castronovo has been sick for over two and a half weeks
https://operawire.com/charles-castronovo-hospitalized-due-to-covid-19/

Wien/Hofreitschule
Wenn aus Kunstliedern großes Kino wird
Anna Netrebko sang für die Metropolitan Opera in der Spanischen Hofreitschule in Wien – ein musikalisches Online-Ereignis
https://www.news.at/a/netrebko-met-hofreitschule-11888393

Ladas Klassikwelt 65: Eine musikalische Amerikareise – das Album „From the New World“ von Hansjörg Albrecht
Auf dem Umschlag der CD sieht man eine Abbildung der Freiheitsstatue. Die Fackel in ihrer Hand brennt mit rotem Licht; vielleicht zur Ehre der Orgel – der Königin aller Instrumente? Man kann jedes Orchesterwerk für sie transkribieren, jedes Stück aus ihr zaubern. Und wir müssen keine Reise nach Amerika unternehmen; es reicht, sich das Innere der Sankt- Michaelis-Kirche in Hamburg vorzustellen, wo Hansjörg Albrecht sein neuestes Album „From the New World“ während des letzten Corona-Pandemie-Jahres aufgenommen hat. Seine Aufführungen der Orgeltranskriptionen orchestraler Musik – zum Beispiel der Ouvertüren von Richard Wagners Opern – sind bereits bekannt und hoch geschätzt. Erwähnenswert ist auch die symbolische Bedeutung der Stadt Hamburg, die man für „das Tor in die Neue Welt“ hält.
Jolanta Lada-Zielke berichtet aus ihrer Klassikwelt
Klassik-begeistert.de

Wien/ Staatsoper
Machte schon Schwind die Oper zum Museum?
https://www.diepresse.com/5934104/machte-schon-schwind-die-oper-zum-museum

Lüttich
Direktor der Lütticher Oper ist tot
Der Generaldirektor der Königlichen Oper der Wallonie-Lüttich, Stefano Mazzonis di Pralafera, ist im Alter von 72 Jahren gestorben.
https://www.grenzecho.net/49909/artikel/2021-02-08/direktor-der-lutticher-oper-ist-tot

Berlin
Berlins Kultursenator Lederer zu Corona: „Keine Trendwende bis Ostern“
Die Lage sei viel zu ernst für Lockerungen, sagt Klaus Lederer (Linke). Mit einer Normalisierung bei der Kultur rechnet er erst 2022.
https://taz.de/Berlins-Kultursenator-Lederer-zu-Corona/!5746456/ „DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. FEBRUAR 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 65: Eine musikalische Amerikareise – das Album „From the New World“ von Hansjörg Albrecht

von Jolanta Łada-Zielke

Auf dem CD-Cover sieht man eine Abbildung der Freiheitsstatue. Die Fackel in ihrer Hand brennt mit rotem Licht; vielleicht zur Ehre der Orgel – der Königin aller Instrumente? Man kann jedes Orchesterwerk für sie transkribieren, jedes Stück aus ihr zaubern. Und wir müssen keine Reise nach Amerika unternehmen; es reicht, sich das Innere der Sankt- Michaelis-Kirche in Hamburg vorzustellen, wo Hansjörg Albrecht sein neuestes Album „From the New World“ während des letzten Corona-Pandemie-Jahres aufgenommen hat. Seine Aufführungen der Orgeltranskriptionen orchestraler Musik – zum Beispiel der Ouvertüren von Richard Wagners Opern – sind bereits bekannt und hoch geschätzt. Erwähnenswert ist auch die symbolische Bedeutung der Stadt Hamburg, die man für „das Tor zur Neuen Welt“ hält. „Ladas Klassikwelt 65: Eine musikalische Amerikareise – das Album „From the New World“ von Hansjörg Albrecht“ weiterlesen

CD/DVD-Rezension: ein allzu reduzierter Freischütz

The Freischütz Project
Insula Orchestra
Laurence Equilbey
Erato  01902951095437

Das Ereignis der Aufnahme ist die Agathe von Johanni van Oostrum. Ihr glockenreiner, technisch perfekter Sopran kostet alle Facetten dieser anspruchsvollen Rolle aus, der Farbenreichtum ihrer Stimme stellt sie in eine Reihe mit den großen Interpretinnen dieser Partie. Auf ähnlich hohem Niveau befindet sich das Ännchen von Chiara Skerath, die dieser Partie alles Soubrettenhafte nimmt, ohne die für beide Arien erforderliche Beweglichkeit der Stimme vermissen zu lassen.

von Peter Sommeregger

Diese brandneue, kombinierte CD/DVD-Einspielung von Carl Maria von Webers „Freischütz“ verwirrt auf den ersten Blick: „The Freischütz Project“ liest man auf dem Cover. Erst nach der Lektüre des Booklets wird klar, dass es sich um eine Produktion der Oper handelt, die an verschiedenen Häusern gezeigt werden sollte. Ob es angesichts der über uns hergefallenen Covid 19-Pandemie überhaupt dazu kam, bleibt unklar. „CD/DVD-Besprechung, The Freischütz Project, Insula Orchestra, Laurence Equilbey
klassik-begeistert.de“
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DIE MONTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2021

Für Sie in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2021

Anna Netrebko in der Spanischen Hofreitschule, Wien, © Jürgen Hausmann/MET Opera

Wien/ Hofreitschule
Netrebko in der Hofreitschule: Vollendetes Ansingen gegen die Corona-Pandemie- Bezahlartikel
Superstar Anna Netrebko mit einem Galakonzert in der Spanischen Hofreitschule.
Kurier

Anna Netrebko singt als „Met-Star“ in der Winterreitschule
Berühmte Goldkehlchen singen für die New Yorker Metropolitan Opera „live in concert“. Am Samstag war Anna Netrebko dran – jetzt als Stream.
Der Standard.at

Graz
Styriarte schickt „Pariser Sinfonien“ online
Auf Grund der CoV-Pandemie hat die styriarte alle bis Ende Februar geplanten Konzerte abgesagt. Ganz verzichten muss man aber nicht darauf – die „Pariser Sinfonien“ etwa sind am Sonntag im Stream zu sehen.
https://steiermark.orf.at/magazin/stories/3088932

Ritterbands Klassikwelt 19: Die singenden Wände von Petworth House
Vor einigen Wochen, als man noch reisen konnte, fuhr ich in die englische Grafschaft West Sussex und besuchte das mächtige, der prunkvollen Architektur von Versailles nacheifernde Schloss Petworth House aus dem späten 17. Jahrhundert: Weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus berühmt wegen seiner einmaligen Gemälde- und Skulpturensammlung. Diese, im „Goldenen Zeitalter“ des Schlosses 1774 – 1779 zusammengetragen von dem Eigentümer und ambitiösen Kunstmäzen, dem 3. Earl of Egremont, wirkt auf den heutigen Besucher allerdings weniger ästhetisch als vielmehr wegen ihrer gewaltigen Fülle und Dichte geradzu beängstigend – man will am ehesten sofort die Flucht ergreifen. Doch die hier an der Wand hängenden Gemälde und die mit Minimalabstand aufgestellten Skulpturen sind, für sich genommen, einzigartig. Der 3. Earl hatte nicht nur eine Unmenge Kunstwerke angehäuft – sondern auch unzählige Mätressen, von denen er nicht weniger als 43 Kinder hatte…
Charles E. Ritterband berichtet aus seiner Klassikwelt
Klassik-begeistert.de

CD
Wagner-Regeny: ein fast vergessener Komponist
Der Name des rumäniendeutschen Komponisten Rudolf Wagner-Regeny sagt vielen Musikliebhabern der jüngeren Generation nicht mehr viel. Dabei waren seine Opern „Der Günstling“ und „Die Bürger von Calais“ jahrelang viel gespielt worden, auch seine letzte Oper „Das Bergwerk zu Falun“, uraufgeführt 1961 bei den Salzburger Festspielen, wurde zumindest bei der Kritik ein Erfolg. Obwohl Wagner-Regeny der SED ideologisch nicht nahe stand, blieb er bis zu seinem Tod Bürger der DDR, die ihm nebst vielen Auszeichnungen auch zu Ämtern im Musikbetrieb verhalf. So wurde er erst Professor, später Rektor der Musikhochschule Rostock, ehe er schließlich eine Professur an der Ost-Berliner Musikhochschule für Komposition annahm.
Eine CD-Besprechung von Peter Sommeregger
https://klassik-begeistert.de/cd-rezension-rudolf-wagner-regeny-genesis/

Der Schlauberger (37): Happy häkeln: Mit Soul-Food und Relax-Time-Outs
Das ist eine tolle verkaufsfördernde Idee: „Happy Living – Häkeln fürs Zuhause.“ So heißt ein neuer Ratgeber, der in der Zeitung vorgestellt wurde. Da jubeln sogar britische und amerikanische Häkler und natürlich Häklerinnen. „Das glückliche Leben – Häkeln fürs Zuhause“ wäre wirklich zu eindimensional.
Kuriositäten der Deutschen Sprache mit Reinhard Berger
Klassik-begeistert.de „DIE MONTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2021“ weiterlesen

Wagner-Régeny: ein fast vergessener Komponist

CD-Rezension: Rudolf Wagner-Régeny, „Genesis“
Capriccio C 5413

Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Johannes Kalitzke

von Peter Sommeregger

Der Name des rumäniendeutschen Komponisten Rudolf Wagner-Régeny sagt vielen Musikliebhabern der jüngeren Generation nicht mehr viel. Dabei waren seine Opern „Der Günstling“ und „Die Bürger von Calais“ jahrelang viel gespielt worden, auch seine letzte Oper „Das Bergwerk zu Falun“, uraufgeführt 1961 bei den Salzburger Festspielen, wurde zumindest bei der Kritik ein Erfolg. Obwohl Wagner-Régeny der SED ideologisch nicht nahe stand, blieb er bis zu seinem Tod Bürger der DDR, die ihm nebst vielen Auszeichnungen auch zu Ämtern im Musikbetrieb verhalf. So wurde er erst Professor, später Rektor der Musikhochschule Rostock, ehe er schließlich eine Professur an der Ost-Berliner Musikhochschule für Komposition annahm. „CD-Rezension: Rudolf Wagner-Régeny, „Genesis““ weiterlesen

Der Schlauberger (37): Happy häkeln: Mit Soul-Food und Relax-Time-Outs

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Das ist eine tolle verkaufsfördernde Idee: „Happy Living – Häkeln fürs Zuhause“. So heißt ein neuer Ratgeber, der in der Zeitung vorgestellt wurde. Da jubeln sogar britische und amerikanische Häkler und natürlich Häklerinnen. „Das glückliche Leben – Häkeln fürs Zuhause“ wäre wirklich zu eindimensional. „Der Schlauberger (37): Happy häkeln: Mit Soul-Food und Relax-Time-Outs“ weiterlesen

Ritterbands Klassikwelt 19: Die singenden Wände von Petworth House

„Einmal besuchte eine musikalische Gruppe – ein Chor – das Herrenhaus. Als sie im „Carved Room“ Purcells geschnitzte Partitur entdeckten, nahmen die Sänger Aufstellung – und sangen die „Fairy Queen“ vom Blatt der vom niederländischen Künstler Gibbons in Lindenholz verewigten Purcell-Partitur.“

von Charles E. Ritterband

Vor einigen Wochen, als man noch reisen konnte, fuhr ich in die englische Grafschaft West Sussex und besuchte das mächtige, der prunkvollen Architektur von Versailles nacheifernde Schloss Petworth House aus dem späten 17. Jahrhundert: Weit über die Grenzen Großbritanniens hinaus berühmt wegen seiner einmaligen Gemälde- und Skulpturensammlung. Diese, im „Goldenen Zeitalter“ des Schlosses 1774 – 1779 zusammengetragen von dem Eigentümer und ambitiösen Kunstmäzen, dem 3. Earl of Egremont, wirkt auf den heutigen Besucher allerdings weniger ästhetisch als vielmehr wegen ihrer gewaltigen Fülle und Dichte geradezu beängstigend – man will am ehesten sofort die Flucht ergreifen. Doch die hier an der Wand hängenden Gemälde und die mit Minimalabstand aufgestellten Skulpturen sind, für sich genommen, einzigartig. Der 3. Earl hatte nicht nur eine Unmenge Kunstwerke angehäuft – sondern auch unzählige Mätressen, von denen er nicht weniger als 43 Kinder hatte… „Ritterbands Klassikwelt 19: Die singenden Wände von Petworth House“ weiterlesen