Eröffnung Beethovenfest Bonn: „Alles, mein Teuerster, ist jetzt ultra“

Alena Baeva © Nekame Klasohm

Zur Eröffnung des Bonner Beethovenfests brillieren Alena Baeva und das Aurora Orchestra unter seinem Gründer Nicholas Collon.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Violinkonzert D-Dur, op. 61

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Sinfonie Nr. 5 d-Moll, op. 47

Alena Baeva, Violine

Aurora Orchestra
Nicholas Collon, Dirigent

Bonn, Opernhaus, 29. August 2025

von Brian Cooper

„Alles, mein Teuerster, ist jetzt ultra, alles transzendiert unaufhaltsam, im Denken wie im Tun“, schrieb Goethe 1825 an Zelter. Damit drückte der große Dichter schon vor genau 200 Jahren seine Verblüffung aus ob der Unübersichtlichkeit und Hektik der Epoche, in der er lebte und in der sich so vieles im Wandel befand. „Aurora Orchestra, Alena Baeva und Nicholas Collon
Bonn, Opernhaus, 29. August 2025“
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Zeffirellis „Carmen“ in Verona begeistert als Fest für alle Sinne

Carmen Fondazione Arena © Ennevi

„Carmen“ wurde nach der legendären „Aida“, mit der die Arena di Verona vor 102 Jahren die alljährlichen Opernfestspiele eröffnet hatte, zum zweiten großen Publikumsliebling und steht fast alljährlich mit ausverkauften Rängen auf dem Programm.

Die grandiose Inszenierung des legendären Film- und Theaterregisseurs Franco Zeffirelli aus dem Jahr 1995 wird auf dieser gewaltigen Bühne immer wieder gezeigt und reißt das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Ein Fest für alle Sinne, mit herrlichen Kostümen, aufwendigem Bühnenbild, Hunderten von Choristen und Statisten, Eseln und Pferden, großartigem Orchester, teils exzellenten Stimmen – und den atemberaubenden Flamenco-Einlagen der Compania Antonio Gades.

Georges Bizet, Carmen
Libretto Henri Meilhac und Ludovic Halévy

französische Originalsprache

Regie und Bühne: Franco Zeffirelli

Musikalische Leitung: Francesco Ivan Ciampa
Orchester, Chor, Tänzer(innen), Techniker der Fondazione Arena di Verona

Arena di Verona, 29. August 2025

Von Dr. Charles E. Ritterband

Ich gebe zu – es ist für mich keineswegs das erste Mal: Diese Carmen des Großmeisters Zeffirelli in der Arena habe ich schon mehrfach gesehen und ich bin jedes Mal wieder erneut hingerissen.
„Georges Bizet, Carmen
Arena di Verona, 29. August 2025 “
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Asmik Grigorian fegt den Salzburger Macbeth in die Operngeschichtsbücher

Macbeth 2025 © SF Ruth Walz

Diese Verdi-Macbeth zur feierlichen Abschiedsrunde der Salzburger Festspiele 2025 gehörte eigenhändig der sopranistischen Heldin des Abends, Asmik Grigorian. Nicht weniger eindrucksvoll  geriet Krzysztof Warlikowskis packende Regie, und auch Philippe Jordan erhob das Orchester in wolkige Verdi-Höhen!

Macbeth
Musik von Giuseppe Verdi

Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei nach William Shakespeare

Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 29. August 2025

von Johannes Karl Fischer

Im Publikum war von der „größten Opernsensation seit Maria Callas“ die Rede, das war auf jeden Fall ein Abend für die musikalischen Geschichtsbücher! Keine Ahnung, wie viele der heute Anwesenden die wahrscheinlich berühmteste Gesangslegende des Jahrhunderts noch gehört haben werden, ein paar bestimmt, egal. Frau Grigorian jedenfalls stürzte sich mit Eifer und Inbrunst in die Partie der Strippenzieherin und riss das Publikum mit ihrem thronenden Sopran in die stürmischen Emotionen ihrer Rolle. „Giuseppe Verdi, Macbeth
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 29. August 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 30. AUGUST 2025

Die Meistersinger von Nürnberg © Enrico Nawrath

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG
-PRESSE – 30. AUGUST 2025

Sommereggers Klassikwelt 292: Rettet die Oper!
Dieser Appell klingt vielleicht verwunderlich, ist die Oper doch scheinbar höchst lebendig, kann volle Häuser mit hohen Auslastungszahlen vorweisen und wird nach wie vor von vielen Menschen geliebt. Das alles bedeutet aber nicht, dass der Patient wirklich gesund ist. Wenn man mit einem über 70-jährigen Erinnerungszeitraum auf eigene Opernerlebnisse, aber auch auf Veränderungen, verschiedene Tendenzen und Entwicklungen zurückblickt, muss man besorgt sein. Kein Mensch kann erwarten oder wünschen, dass sich in den letzten Jahrzehnten nichts geändert hätte. Das wäre lebensfremd und auch gar nicht wünschenswert. Bedenklich ist aber die Verlagerung der Schwerpunkte, diese heißgeliebte Kunstform betreffend. Waren die Ausstattungen der meisten Inszenierungen in meiner Jugend noch sehr konventionell, bei den vielen historischen Stoffen waren Plüschsofas, gepuderte Perücken und Krinolinen, ähnlich bis zur Austauschbarkeit, obligatorisch. Häufig gespielte Repertoirestücke wurden in Inszenierungen gezeigt, die man irgendwann auswendig kannte, aber auch als vertraute alte Bekannte betrachtete. Man ging ja schließlich wegen der wechselnden Sängerbesetzungen in die gleichen Stücke.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Camilla Nylund bringt eine überwältigende Bayreuth-Atmosphäre nach Bremen

Bremer Philharmoniker © Patric Leo

Musikfest Bremen: „Von Heldinnen und Helden“

Johannes Brahms   Akademische Festouvertüre op. 80

Richard Wagner   „Dich, teure Halle, grüß’ ich wieder“ (Arie der Elisabeth aus dem 2. Akt von „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“
„Starke Scheite schichtet mir dort“ (Brünnhildes Schlussgesang aus dem 3. Akt der „Götterdämmerung“, Dritter Tag des Bühnenweihfestspiels „Der Ring der Nibelungen“)

Richard Strauss  Sinfonische Fantasie (aus „Die Frau ohne Schatten“) „Tanz der sieben Schleier“
Schlussgesang aus „Salome“

Bremer Konzerthaus Die Glocke,  28. August 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Ein musikalisches 10-Minuten-Geschenk hat Brahms der Uni Breslau anno 1880 gemacht: Seine Akademische Festouvertüre war der Dank für die im Jahr zuvor ihm verliehene Ehrendoktorwürde. Als „recht lustig“ beschrieb er sie, ganz im Gegensatz zu seiner zeitgleich entstandenen „Tragischen Ouvertüre“: „Die eine weint, die andere lacht.“ „Musikfest Bremen: „Von Heldinnen und Helden“
Bremer Konzerthaus Die Glocke,  28. August 2025“
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Klein beleuchtet kurz 61: Ein Didgeridoo-Debut verzückt in der Elphi

William Barton, Didgeridoo; Melbourne Symphony Orchestra; Foto Patrik Klein

Ein Didgeridoo-Debut in der Elphi!?

Wie bitte? Was? Wie noch mal?  Bei Anwesenheit der Komponistin Deborah Cheetham-Fraillon versetzte der wohl bekannteste  australische Didgeridoospieler William Barton den Großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg in Ekstase – vier seiner Instrumente woben im Gleichgewicht mit dem groß besetzten Orchester nie hier gehörte Klangteppiche und archaisch anmutende Rhythmen.

Nach der Zugabe, wo der Solist auch gleichzeitig sang und das Orchester dirigierte, schien die Hütte zu bersten – was für starke, unfassbar starke Musik!!!

von Patrik Klein

Nur eine Note kann ein Didgeridoo, aber diese Note auf vier Oktaven – und dazu erzeugt das Instrument über Obertöne eine Vielzahl an Klangeffekten, die man nie erwartet hätte. „Klein beleuchtet kurz 61: Ein Didgeridoo-Debut
Elbphilharmonie, 28. August 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 29. AUGUST 2025

©Ennevi Foto/Fondazione Arena

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DIE FREITAG
-PRESSE – 29. AUGUST 2025

OPER darf ein Event sein!
Ich frage mich allen Ernstes, wieso darf eine Oper kein Event sein? Wieso darf man keinen Spaß haben, wenn man Oper hört und erlebt? Ist diese „Kunstform“ nur für einen kleinen Kreis Interessierter gedacht, der sie auch versteht und der die Höhen und Tiefen der Sänger beurteilen kann? Anfang des Jahres erlebte ich in der Staatsoper Unter den Linden das erste Mal in meinem Leben den Rosenkavalier. Ich hatte mich vorbereitet, hatte die Handlung inhaliert, die Alltagskleidung abgelegt und im Foyer an der Theaterbrezel geknabbert. Was dann folgte war ein großartiger Opernabend mit entzückender Musik, wunderschönen Kostümen und Kulissen.
Von den Sängerinnen kannte ich nur Diana Damrau. Sie hatte vor einiger Zeit eine CD mit Operettenliedern veröffentlicht, die mir gut gefiel. Aber es war mir völlig egal, wer dort vorne sang. Was zählte war das Gesamtpaket: Ein Opernspektakel, ein Event, dass mich gut gelaunt in den nächsten Tag geleitete.
Von Ralf Krüger
Klassik-begeistert.de

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Mozarts „Zauberflöte“ überzeugt mit packender Darbietung

Zauberflöte/Andreas Conrad, Chorwerk Ruhr, Elsa Dreisig, Äneas Humm © Patric Leo

Musikfest Bremen: „Die Zauberflöte“

Wolfgang Amadeus Mozart  „Die Zauberflöte“ KV 620, Große Oper in zwei Aufzügen (halbszenische Aufführung)

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Mauro Peter  Tenor (Tamino)
Kathryn Lewek  Sopran (Königin der Nacht)
Elsa Dreisig   Sopran (Pamina)
Miriam Kutrowatz  Sopran (Papagena)
Äneas Humm  Bariton (Papageno)
Manuel Winckhler  Bass (Sarastro)
Andreas Conrad  Tenor (Monostatos)
sowie weitere Solisten

ChorWerk Ruhr (Einstudierung: Michael Alber)
Tarmo Peltokoski   Dirigent
Romain Gilbert   Regie

Bremer Konzerthaus Die Glocke, 27. August 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Sie ist geradezu verwirrend vielschichtig, changiert zwischen ausgelassen Komödiantischem und zutiefst ernsten, tragischen Partien. Liebe und Hass in heftiger Ausprägung, dazu ein erbitterter Kampf zwischen Gut und Böse finden sich ebenso wie tiefsinnige Lebensweisheiten in diesem genialen Werk. „Musikfest Bremen: Die Zauberflöte
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Claus Kegels umfassende Strauss-Kompilation: So viel Strauss gab’s noch nie

 

Der Detailreichtum der Kompilation macht sie zu einem wichtigen Quellenwerk speziell für die Wiener Musikszene der Ära Strauss. Dem Autor sei ausdrücklich für seine Sisyphusarbeit gedankt!

Claus Kegel
Die Strauss-Dynastie

Bde. 2,3, und 4
Rediroma Verlag

von Peter Sommeregger

Bereits mit dem 2024 erschienenen ersten Band dieser umfassenden Würdigung der Musikerfamilie Strauss machte der Autor Claus Kegel klar, dass ihm an einer lückenlosen Dokumentation gelegen war.

Diesen Anspruch hat der Autor nun mit den in rascher Folge erschienenen Bänden 2 bis 4 erfüllt, ein fünfter wird dann noch den endgültigen Niedergang der Familie beinhalten. „Buchbesprechung: Claus Kegel, Die Strauss-Dynastie
klassik-begeistert.de, 28. August 2025“
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OPER darf ein Event sein!

Klavierhauptprobe „Der Freischütz“ Bregenzer Festspiele  © anja koehler 

Ich frage mich allen Ernstes, wieso darf eine Oper kein Event sein? Wieso darf man keinen Spaß haben, wenn man Oper hört und erlebt? Ist diese „Kunstform“ nur für einen kleinen Kreis Interessierter gedacht, der sie auch versteht und der die Höhen und Tiefen der Sänger beurteilen kann?

 von Ralf Krüger

Anfang des Jahres erlebte ich in der Staatsoper Unter den Linden das erste Mal in meinem Leben den Rosenkavalier. Ich hatte mich vorbereitet, hatte die Handlung inhaliert, die Alltagskleidung abgelegt und im Foyer an der Theaterbrezel geknabbert. Was dann folgte war ein großartiger Opernabend mit entzückender Musik, wunderschönen Kostümen und Kulissen. „Kommentar: OPER darf ein Event sein!
klassik-begeistert.de, 28. August 2025“
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