Dirigent, Orchester und Solistin erschaffen etwas, das größer ist als sie selbst

Janine Jansen © Andreas Etter / Pro Arte Frankfurt

Sternstunde in Frankfurt – Beethoven und Schubert mit Janine Jansen, Paavo Järvi und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Ludwig van Beethoven: Violinkonzert in D-Dur op. 61
Franz Schubert: Vierte Sinfonie in c-Moll D 417

Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 

Paavo Järvi, musikalische Leitung
Janine Jansen, Violine

Alte Oper Frankfurt, 16. Mai 2025

von Dirk Schauß

Am 16. Mai 2025 bot die Alte Oper Frankfurt ein Konzerterlebnis von seltener Intensität. Auf dem Programm standen Beethovens Violinkonzert in D-Dur op. 61 sowie Schuberts vierte Sinfonie in c-Moll D 417 – die sogenannte „Tragische“.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi zeigte sich in Höchstform: klanglich raffiniert, rhythmisch messerscharf, mit einer Durchhörbarkeit, die das Publikum atemlos machte. Järvi, der musikalische Architekt des Abends, gestaltete mit klarer Vision, entschiedener Hand und einem unerbittlichen Gespür für dramaturgische Entwicklung. Seine Interpretationen sind nie nur Deutung – sie sind Neuschöpfung. „DKPB Paavo Järvi/Janine Jansen
Alte Oper Frankfurt, 16. Mai 2025“
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Am 17. Mai 2025 beginnen die 48. Dresdner Musikfestspiele

 

Als eines der international renommiertesten Festivals laden die Dresdner Musikfestspiele vom 17. Mai bis zum 14. Juni 2025 ein, den besonderen Reichtum der Dresdner Kulturlandschaft zu entdecken. Auf dem Programm stehen insgesamt 58 Konzerte, die in einem Genre-Mix aus Klassik, Jazz, Rock und Pop, Volks- und Weltmusik, Zirkustheater bis hin zum zeitgenössischen Tanz mit Sasha Waltz der „Liebe“ zur Musik nachspüren und ein Zeichen setzen gegen Hass und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. In ihrer einzigartigen Kraft berge die Kunst die Chance, Orientierung und Sinn zu stiften, so Jan Vogler, Cellist und Festspielintendant.

von Pauline Lehmann

Besonders für diese Saison ist die hohe Dichte an internationalen Spitzenorchestern, die in den kommenden vier Wochen mit einem reichen Repertoire aus der romantischen und spätromantischen Sinfonik an der Elbe zu Gast sind. Einen Schwerpunkt bilden die Sinfonien Gustav Mahlers. „Dresdner Musikfestspiele 17. Mai bis 14. Juni 2025
Dresden, 17. Mai 2025“
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Schostakowitsch III: Boston und Baiba brillieren

Baiba Skride © Marco Borggreve

Nichts für schwache Nerven: Andris Nelsons, Baiba Skride und das Boston Symphony Orchestra erschüttern das Leipziger Publikum

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77; Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 („Das Jahr 1905“)

Baiba Skride, Violine

Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons, Dirigent

Gewandhaus zu Leipzig, 16. Mai 2025

 von Brian Cooper

Dieses Programm ist nichts für schwache Nerven. Es gibt ja einige Orchesterwerke von Dmitri Schostakowitsch, die unter die Haut gehen – vor allem, wenn sie so herausragend gut gespielt werden wie an diesem Abend in Leipzig. Hört man gleich zwei davon hintereinander, kann man es kaum fassen. Man ist einigermaßen erschüttert, geplättet, Ähnliches hört man hinterher auch von jenen, die man im Saal weiß, sowie von jenen Anderen, die man zufällig antrifft: Klar, dass ein paar von den üblichen Nasen hier rumlungern, die der Weltklasse hinterherreisen. (Nebenbei: Die Nase wird bei diesem außerordentlichen Schostakowitsch-Gipfel nicht gespielt.) „Schostakowitsch-Festival III
Gewandhaus zu Leipzig, 16. Mai 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. MAI 2025

Seong-Jin Cho © Pauls Zvirbulis

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. MAI 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Seong-Jin Chos Ravel-Marathon triumphiert in Hamburg
Mit einer souveränen Gesamtaufführung von Ravels Klavierwerken versetzte Seon-Jin Cho die Elbphilharmonie drei Stunden lang in die funkelnden Klänge des Ravel-Himmels. Mit eifriger Passion und glänzende klarer Technik ließ er die luftigen und ausdrucksvollen Melodien durch die Ränge schweben!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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Schostakowitsch II: Das Leipziger Festival würdigt auch die Unterhaltungsmusik gebührend

Salonorchester Cappuccino © Anne Hornemann

Unter der Überschrift „Zwischen Variété und Propaganda – Bühnenmusiken von Dmitri Schostakowitsch“ spielt das Salonorchester CAPPUCCINO U-Musik des Komponisten

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Auszüge aus: Ballettmusik Das goldene Zeitalter op. 22; Filmmusik Das neue Babylon; Die Hornisse op. 97a; Bühnenmusik zu Hamlet op. 32a; Lied: „Für den Frieden der Welt“

Salonorchester CAPPUCCINO

Albrecht Winter, Violine, Leitung, Moderation

Eva Heinig, Violine
Anna-Maria Wünsch, Viola
Hartmut Becker, Violoncello
Tobias Lampelzammer, Kontrabass
Thomas Reimann, Flöte
Klaus-Peter Voß, Oboe
Marco Thomas, Klarinette
Michael Schlabes, Trompete
Tobias Hasselt, Posaune
Horst Singer, Klavier
René Scipio, Schlagzeug

Gewandhaus zu Leipzig, Mendelssohn-Saal, 16. Mai 2025

von Brian Cooper

Nach der fulminanten Eröffnung des Schostakowitsch-Festivals am Vorabend stand am Nachmittag des Folgetages Unterhaltungsmusik des Komponisten auf dem Programm: Das Salonorchester CAPPUCCINO spielte Arrangements seines Pianisten, Horst Singer, für die oben gelistete Besetzung, und Albrecht Winter moderierte mit einer guten Mischung aus Ernsthaftigkeit und launigen Einwürfen. „Schostakowitsch-Festival II
Gewandhaus zu Leipzig, Mendelssohn-Saal, 16. Mai 2025“
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Schostakowitsch I: Das Leipziger Festival ist eröffnet

Gewandhausorchester, Andris Nelsons Gewandhauskapellmeister, Daniil Trifonov Klavier © Jens Gerber

Leipziger Schostakowitsch-Festival vom 15. Mai bis zum 1. Juni 2025 

Zum Auftakt spielt das Gewandhausorchester drei Werke, die man nicht allzu häufig hört. Mit der Präzision eines Uhrwerks. Die Messlatte hängt hoch.

Gewandhaus zu Leipzig, 15. Mai 2025

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)Festliche Ouvertüre; Klavierkonzert Nr. 2; Sinfonie Nr. 4

Daniil Trifonov, Klavier
Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons, Dirigent

von Brian Cooper

Die Musik des Dmitri Schostakowitsch berührt das Leben vieler Menschen, auch wenn das manchen nicht bewusst sein mag. Den berühmten Walzer, den Kubrick in seinem letzten Film Eyes Wide Shut verwendete, erkennen Millionen wieder. Mir persönlich bleiben bis heute, neben einigen kammermusikalischen Prägungen, etliche sinfonische Konzerte mit Bernard Haitink und Mariss Jansons in Erinnerung. „Schostakowitsch Festival I
Gewandhaus zu Leipzig, 15. Mai 2025“
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„Adina“ von Rossini – eine selten gespielte Oper glänzt im Schnelldurchlauf

CD/Blu-ray Besprechung:

Insgesamt kann man sich über diese gelungene Ausgrabung freuen, es muss ja wirklich nicht immer der „Barbier von Sevilla“ sein!

Gioachino Rossini
Adina

Teatro Rossini Pesaro

Unitel c-major 767204

von Peter Sommeregger

Rossinis Opernschaffen umfasst über 40 Opern, von denen eine ganze Reihe bis heute immer wieder aufgeführt wird. Seine Geburtsstadt Pesaro ehrt ihren großen Sohn alljährlich mit einem Festival, bei dem auch in Vergessenheit geratene Werke wieder zu hören sind. „CD-Besprechung: Gioachino Rossini, Adina
klassik-begeistert.de, 17. Mai 2025“
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Berlin: Petrenko fegt Mahler auf Europa-Tour!   

Kirill Petrenko © Chris Christodoulou

Zum Auftakt seiner europäischen Mahler-Tour fegte Kirill Petrenkos einzigartig kontrastvolle und facettenreiche Mahler 9 durch die Philharmonie. Die Philharmoniker spielten in Top-Form und stellten den Berliner Mahler-Klang völlig auf den Kopf!

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko, Dirigent

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 9

Philharmonie Berlin, 15. Mai 2025

von Johannes Karl Fischer

Der Ansturm auf die Karten machte auch nach dem Vorverkauf nicht Halt, so suchten einige Besucher ihr Kartenglück noch in einer langen Schlange vor der Abendkasse. Ganz wie in alten Zeiten… bis auf ein paar sehr vereinzelt leer bleibende Plätze (irgendjemand wird immer krank) passte kein Blatt Papier mehr in die Philharmonie. „Kirill Petrenko mit Mahler 9
Philharmonie Berlin, 15. Mai 2025“
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Hamburgische Staatsoper: Rückblick auf die Intendanz Georges Delnon (2015 - 2025)  

Georges Delnon, Intendant der Hamburgischen Staatsoper (Foto aus Journal 4 2021/22, re./li.: RW)

Unser Hamburger Haus atmet Tradition, hier stand schon Enrico Caruso auf der Bühne, und der Zuschauerraum ist mit seinen hängenden Logen durchaus denkmalwürdig für die Erbauungszeit in den 1950er-Jahren, lockt aber wohl niemanden wegen der Innenarchitektur ins Haus. Dafür sind große Namen als Kristallisationspunkte erforderlich, Sängerinnen und Sänger, die auch von weniger opernaffinen Besucherinnen und Besuchern gesehen und gehört werden wollen.

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

Rückblickend war die Intendanz unter Georges Delnon nicht so schlecht, wie es manche Kritiker verlauten ließen. Und anders als kolportiert, erwies sich die erste Intendanz unter Rolf Liebermann nicht als so herausragend, wie sie nach der Erinnerung mancher Zeitgenossen gewesen sein soll.

Salome und Ariadne auf Naxos mit u.a. Asmik Grigorian bzw. Anja Kampe (Fotos RW,  15.11.23 / 05.02.25)

Nachfolgende Einschätzung ist zwar ganz subjektiv, aber unter analogen subjektiven Kriterien für alle 10 von mir erlebten Hamburger Opernintendanzen bei longitudinaler Sicht im Vergleich durchaus objektiv. „Kommentar: Rückblick Intendanz Georges Delnon
Hamburgische Staatsoper, 15. Mai 2025“
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Die Pianistin Heghine Rapyan beeindruckt auch als Komponistin

CD Tipp:

THE UNTOUCHABLE
SONGS OF HEGHINE RAPYAN PIANO

Solo Musica SM 490

von Peter Sommeregger

Die 1985 im armenischen Gavar geborene Pianistin Heghine Rapyan begann ihre Ausbildung noch in ihrer Heimat, setzte dann ihre Studien am Salzburger Mozarteum fort. Bereits im Alter von sechzehn Jahren unternahm sie eine erste Konzerttournee durch Deutschland und Österreich. Später gewann sie auch mehrere Wettbewerbe und konzertierte über die Jahre mit zahlreichen bedeutenden Orchestern, wobei sie ein weit gespanntes Repertoire von Liszt bis zu zeitgenössischen Komponisten interpretierte. „CD Tipp: Heghine Rapyan Piano
klassik-begeistert.de, 16. Mai 2025“
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