Ladas Klassikwelt 25: Ludwig van Beethoven war ein Komponist mit menschlichem Herzen

von Jolanta Lada-Zielke

Die Coronavirus-Pandemie ist bedauerlicherweise in Beethovens 250. Geburtsjahr ausgebrochen –  viele dem Komponisten gewidmete Veranstaltungen wurden abgesagt. Einige einzelne Auftritte und Konzerte mit Beethovens Musik kann man im Netz anschauen. Es gibt auch interessante Bücher zu diesem Thema, die Eltern mit ihren Kindern zu Hause lesen können. Eines von ihnen möchte ich jetzt gerne vorstellen. „Beethoven. Leben und Werk des großen Komponisten“ ist eine Geschichte für Familien, die das Leben und Werk des Künstlers kennenlernen wollen. Das Buch wurde vom Verlag Annette Betz herausgegeben, die Autoren sind Lene Mayer-Skumanz (Text) und Winfried Opgenoorth (Illustrationen).

Zu Beginn erfahren die Leser, dass „van Beethoven“ ein belgischer (flämischer) Name ist und „jemand vom Rübenfeld“ heißt. Vermutlich besaßen die Vorfahren des Komponisten ein Landgut in Flandern. Ludwigs Großvater, der auch Ludwig hieß, verdiente seinen Lebensunterhalt als Sänger und Kapellmeister in Bonn, außerdem war er Weinhändler. Der kleine Ludwig saß oft auf dem Schoß seines Großvaters, der ihn im Rhythmus der Musik schaukelte. „Ladas Klassikwelt 25: Ludwig van Beethoven war ein Komponist mit menschlichem Herzen“ weiterlesen

Meine Erinnerungen an Professor Krzysztof Penderecki

Krzysztof Eugeniusz Penderecki (geboren am 23. November 1933 in Dębica, Polen; gestorben am 29. März 2020 in Krakau) war ein zeitgenössischer polnischer Komponist, dessen Werk der postseriellen Musik (s. a. Serielle Musik) zugeordnet wird und der vor allem durch seine Klangkompositionen Aufsehen erregte. Er gilt als einer der führenden Komponisten der polnischen Avantgarde und wurde gelegentlich auch als „spätmoderner Klassiker“ bezeichnet. Penderecki war einer der wenigen zeitgenössischen Komponisten der Avantgarde, denen der Durchbruch zur breiten Öffentlichkeit gelang.

Foto: nonesuch.com

von Jolanta Łada-Zielke

Es ist allgemein anerkannt, dass jemand, der das Schaffen eines anderen nicht mag, das als  „interessant“ bezeichnet, um sich nicht als Ignorant vorzustellen. Krzysztof Pendereckis Musik wird mir bis auf wenige Ausnahmen geheimnisvoll und unverständlich bleiben. Ich bin keine Liebhaberin zeitgenössischer Musik, besonders atonaler und sonoristischer. Von polnischen Komponisten des 20. Jahrhunderts mag ich Mikołaj Górecki und Wojciech Kilar sowie Arvo Pärt von ausländischen. Das Werk von Professor Penderecki, von dem wir uns heute –  am Sonntag, 29. März 2020 – verabschiedet haben, bleibt für mich wirklich interessant, obwohl ich es nicht begreifen kann. Vielleicht werde ich es eines Tages mehr erforschen. Im Moment kommen meine persönlichen Erinnerungen an diesen großartigen Komponisten und Pädagogen zurück.

Mein erster Kontakt mit Krzysztof Penderecki fand im Mai 1988 in Łańcut (eine kleine Stadt in Südostpolen) während des Kammermusikfestivals statt. Einige Konzerte wurden in der dortigen Pfarrkirche aufgeführt. Dort trat der Chor „Poznańskie Słowiki“ (Posener Nachtigallen) auf und präsentierte unter anderem Pendereckis „Stabat Mater“ .Das Publikum mochte die Aufführung des Werks so sehr, dass das Ensemble die Komposition  als die Zugabe sang. Zu dieser Zeit war ich in der zweiten Klasse des Gymnasium und werde nie den Eindruck vergessen, den dieses Stück auf mich machte. Damals wusste ich noch nicht, was ein Cluster ist, aber diese harmonische Dichte spiegelte wunderbar die Atmosphäre wider, die auf Golgatha herrschen konnte und die im Herzen der Mutter des sterbenden Jesus geherrscht haben muss. Professor Penderecki war während des Konzertabends anwesend, und am Ende verbeugte er sich  vor dem Publikum. „Krzysztof Penderecki – ein Nachruf
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10 Fragen an Ekkehard Lampe-Steinhage: "Ich möchte eine Lesung über Thomas Mann halten, begleitet von den Bremer Philharmonikern"

Der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Ekkehard Lampe-Steinhage wurde 1981 an der Schule Schlaffhorst-Andersen ausgebildet. Seine Gesangsausbildung erhielt er in Berlin, Kopenhagen und Bremen. Er arbeitete viele Jahre an diversen Schauspielschulen in Berlin und Bremen, erteilte Stimm- und Sprechtraining im Bereich Hörfunk und Fernsehen und bildete Bremer Bürgerschaftsabgeordnete aus. Er ist verantwortlich für das Sprechtraining an der Bremer Oper und für die Stimmbildung am Bremer Schauspiel und bei der Shakespeare Company. Als Sprechtrainer gibt er Masterkurse in New York für Opernsänger, die unter anderem an der Metropolitan-Oper singen. Gelegentlich hält er musikalisch begleitete Lesungen.

Petra Spelzhaus befragte Ekkehard Lampe-Steinhage über sein Künstlerleben im Zeichen der Corona-Krise.

klassik-begeistert.de: Was haben Sie vor einem Jahr getan, und wie sieht ihr Alltag heute aus?

Ekkehard Lampe-Steinhage: Vor einem Jahr habe ich normal gearbeitet. Ich habe in meinem Studio viel Sprech-und Gesangsunterricht gegeben. Ansonsten war ich intensiv bei der Oper und in der Shakespeare-Company aktiv. Heute ist alles weg: Kein Coaching, kein Theater, keine Patienten. Es kommen vereinzelt ein paar Leute – vorwiegend Ärzte, die fürchten sich weniger vor dem Virus – in mein Studio zum Gesangsunterricht. Ich nutze nun die freie Zeit, um Klavier zu üben. „Interview: 10 Fragen an Ekkehard Lampe-Steinhage
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Klassik per Mausklick: Ein Überblick über das aktuelle Streaming-Angebot

Foto: Jonas Kaufmann © Gregor Hohenberg

von Leon Battran

Abgesagt. Cancelled. Annullato. Die Konzert- und Opernhäuser dieser Welt spielen im Moment alle dasselbe Programm. Nämlich überhaupt nichts. Trotzdem lassen sich Musiker, Künstler und Kulturschaffende vom Virus nicht lähmen und machen aus der Situation das Beste. Einige geben auf dem Balkon Konzerte für die Nachbarschaft. Viele übertragen auch Konzerte aus den eigenen vier Wänden direkt ins Internet. So bleibt die Kunst lebendig. Und auch das kulturelle Leben bleibt lebendig, denn wir können nach wie vor live dabei sein. Ganz bequem vom heimischen Sofa aus. „Klassik per Mausklick, Streaming-Angebote während der Corona-Krise
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10 Fragen an Martin Sasse: "So viel Familienleben bin ich nicht gewohnt"

Der 1968 in Hamm/Westfalen geborene Martin Sasse gehört zu den herausragenden Jazzpianisten in Europa. Er hat im Laufe seiner Karriere mit nahezu allen Legenden der internationalen Jazzszene zusammengearbeitet. Er begleitete aber auch Weltstars aus Pop und Klassik, zum Beispiel Bobby McFerrin, Sting, Chris de Burgh, José Carreras, Plácido Domingo und Luciano Pavarotti. Das Martin Sasse Trio existiert in wechselnden Besetzungen seit fast 30 Jahren. Für das Album „Good Times“ mit Charlie Mariano verdiente sich das Trio 2010 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Aktuell ist Martin Sasse 24/7 mit seiner Frau und seinem Sohn zusammen in der gemeinsamen Kölner Wohnung.

Klassik begeistert: Was haben sie vor einem Jahr getan, und wie sieht ihr Alltag heute aus?

Martin Sasse: Vor einem Jahr war ich wie immer mit meinem Trio auf Deutschland-Tournee mit verschiedenen Gästen. Heute bin ich rund um die Uhr daheim mit meiner Frau und meinem Sohn. Wir kochen zusammen und gucken abends gemeinsam einen Film. So viel Familienleben bin ich nicht gewohnt, normalerweise bin ich nur etwa zwei Tage die Woche zuhause. Zwischendurch komponiere ich oder plane Online-Konzerte solo oder im Duo. „Interview: 10 Fragen an Martin Sasse
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Notfallkonzerte in Notfallzeiten

Das Orchester im Treppenhaus überträgt, angesichts der aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise, eine Reihe ihrer „Persönlichen Notfallkonzerte“ regelmäßig im Livestream. Ein äußerst gelungenes Konzertformat, gespielt von einem Ensemble von dem man gerne mehr hören möchte.

Foto: © Matthew Farley

von Johannes K. Fischer

“Was kann klassische Musik heute?” Mit diesen Worten stellt sich das Orchester im Treppenhaus seinem Publikum vor; es wirkt fast, als wäre dies das Motto, das Leitmotiv dieser MusikerInnen. Wenngleich diese Frage vermutlich eine Anspielung auf die recht kreativen und ungewöhnlichen Konzertformate dieses Ensembles ist, so hat sie doch in Zeiten der Corona-Krise sicherlich eine ganz neue Bedeutung hinzugewonnen.

Corona-Krise zum trotz finden Thomas Posth (Cello, sowie Gründer und Chefdirigent des Orchesters) und seine KollegInnen Moritz Ter-Nedden (Violine), Jette Otto (Violine), und Maria Pache (Viola) immer noch einen Weg, den Geist dieses Orchesters und dieser Musik aufrecht zu erhalten. Statt wie gewöhnlich im Sprengel Museum in Hannover finden die „Persönlichen Notfallkonzerte,“ wie das Orchester sie nennt, einfach im Internet mittels eines Facebook-Livestreams statt. „Klassik in Zeiten der Krise, Notfallkonzerte in Notfallzeiten,
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Die SAMSTAG-PRESSE – 28. MÄRZ 2020

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 28. MÄRZ 2020
Foto: Jonas Kaufmann, Instagram (c)

Kunst in der Krise: Was es bedeutet, alle Konzerte abzusagen
Opernsängerin Simone Kermes hat durch Konzertabsagen viel Geld verloren. Sie fürchtet, die Coronakrise könnte die Kulturlandschaft dauerhaft schädigen.
Tagesspiegel

Bericht: Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutschen Musikwirtschaft
Neue Musikzeitung

Berlin
Die Komische Oper Berlin wagt einen optimistischen Ausblick auf die Saison 2020/21
Nichts geschieht augenblicklich nicht nur im Berliner Kulturbetrieb wie gewohnt, die besonderen Zeiten, die uns das Corona-Virus beschert hat, erfordern den Verzicht auf lieb gewonnene Dinge, wie z.B. die launige jährliche Spielplan-Präsentation durch Barry Kosky, den Intendanten der Komischen Oper.
Peter Sommeregger berichtet aus Berlin
Klassik-begeistert

Hamburg/ Elbphilharmonie
Oper nur auf CD, YouTube oder im Stream. Konzerte ebenso.
Star Wars – Larger than Life
Viele Klassik-Begeisterte sehnen sich nach packenden, berührenden Live-Erlebnissen. Klassik-begeistert.de bringt deshalb Impressionen von Autorinnen und Autoren, die unsere Leserinnen und Leser am meisten berührt haben.
Sebastian Koik berichtet aus der Elbphilharmonie
Klassik-begeistert

A Paris Opera Conductor Comes Full Circle
Philippe Jordan talks about his new role in Vienna and his farewell to Paris: a new staging of Wagner’s “Ring,” which he conducted there in 2010.
The New York Times

Oper auf Deutsch: Sie hat ja doch „bunte Flügel“, die Liebe
Eine CD-Edition erinnert an die klassischen Querschnitt-Produktionen des frühen LP-Zeitalters und lässt in viel gespielten Werken einige Zwischentöne hören, die bei Aufführungen in Originalsprache verloren gehen.
Die Presse

Musik-Marathon-Wochenende: Klassik-Sonderprogramme auf allen Kanälen
https://www.swr.de/swr2/musik-klassik/klassikmarathonwochenende

Wuppertal
Wuppertaler Bühnen müssen weitere Veranstaltungen absagen
Wuppertaler Rundschau

Spanien der Balkone: In der Musik vereint
Frankfurter Allgemeine

Kirsten Lieses Klassikwelt Nr. 28: Fidelio
Tatsächlich habe ich aber Jonas Kaufmann einmal als Florestan live erlebt, das war 2000, also vor 20 (!) Jahren beim Luzern Festival in einer konzertanten Aufführung unter Claudio Abbado. Damals stand der Tenor im Zenit seines Könnens, ließ seinen ersten Ton in seinem „Gott, welch Dunkel hier“ gefühlt fünf Minuten lang auf einem Crescendo anschwellen, dass es einem kalt den Rücken herunter lief. So habe ich das nie wieder gehört. Ob er das heute auch noch so bringen kann? Die letzten Male, die ich ihn hörte, beispielsweise 2018 in München als Parsifal, hatte seine stimmliche Präsenz hörbar nachgelassen. Aber seinen jüngsten Florestan können nur die beurteilen, die in einer der Londoner Aufführungen waren.
Kirsten Liese berichtet jeden Freitag aus Ihrer Klassikwelt.
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"Meine Vision: Ich singe in der Wiener Staatsoper die Kundry mit Tomislaw Muzek als Parsifal, und Christian Thielemann dirigiert"

Die polnisch-österreichische Sopranistin Magdalena Anna Hofmann wurde in Warschau geboren. Nach ihrem Gesangsstudium am Wiener Konservatorium war sie zunächst als Mezzosopran erfolgreich, unter anderem an der Mailänder Scala, dem Theater an der Wien oder den Bregenzer Festspielen. Nach ihrem Wechsel ins Sopranfach wurde sie in den großen Partien des deutschen und slawischen Fachs, aber auch in Mozart- und Operettenrollen sowie moderner Musik auf unzähligen nationalen und internationalen Bühnen gefeiert. Am 10. März 2020 sang sie noch die Leonore in Ludwig van Beethovens „Fidelio“ in Heidelberg. Aktuell verbringt sie ihre Zeit gemeinsam mit ihrem ebenfalls freiberuflich tätigen Mann und dem vierjährigen Sohn im häuslichen Umfeld in Wien.

Interview: Petra Spelzhaus, Fotos: Stefan Panfili (c)

Klassik-begeistert.deWas haben sie vor einem Jahr getan, und wie sieht ihr Alltag heute aus?

Magdalena Anna Hofmann: Vor einem Jahr befand ich mich mitten in den Proben von Tristan und Isolde in Hagen. Ich hatte ein reges soziales Leben und war  als Sängerin vielbeschäftigt. Jetzt befinde ich mich zuhause mit meinem Mann und Kind. Unser Sohn braucht natürlich viel Aufmerksamkeit und mein Mann und ich wechseln uns mit der Betreuung ab, genießen aber auch sehr die sonst rare Zeit zu dritt. Ich bemühe mich, als Sängerin im Training zu bleiben, aber es ist manchmal doch schwer sich zu motivieren, wenn monatelang der Kalender gezwungenermaßen leer bleibt. Als Sänger bereitet man sich ähnlich wie ein Sportler auf eine Großveranstaltung vor- regelmässiges Training ist unumgänglich. Andererseits baut mich das Üben auch seelisch auf und gibt mir Energie. Im Augenblick muss ich ja keine Partie dringend vorbereiten und das gibt mir die Freiheit spontan zu entscheiden, was ich an dem Tag singen möchte. Gestern waren es Schubert-Lieder. „Interview: Magdalena Anna Hofmann, Sopran,
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Interview Mario Mairhofer: Mit dem Wienerlied durch die Coronakrise

Dieser Tage spielt sich das soziale Leben der Wienerinnen und Wiener nicht wie üblich in der Oper, im Konzerthaus oder im Theater ab, sondern in den eigenen vier Wänden. Dass dies zu Problemen führt, muss gar nicht ausgeführt werden. Man „pickt“ aufeinander, raunzt noch mehr als sonst; diesmal sogar zu recht, und beim ein oder anderen wird vielleicht still und heimlich bereits vor 16 Uhr das erste „Glaserl“ oder „Krügerl“ getrunken – ganz gegen die übliche Regel „Kein Bier vor vier“.

Doch die Ausnahmesituation bringt eben auch sonst unübliche Verhaltensmuster zum Vorschein. Im nachmittäglichen Rausch der Musikliebhaber tauchen Bilder vor dem geistigen Auge auf von Familien, die sich um das Klavier versammeln und gemeinsam musizieren. Die Mutter und der Vater an den Instrumenten – die Kinder üben sich im Gesang. Das Musizieren in den eigenen vier Wänden wie es im biedermeierlichen Bürgertum üblich war, aber auch die sogenannten Leiermänner und Harfinisten, die das einfachere Volk in den Buschenschanken der Vorstadt (denn dort galt die eingeführte Verzehrsteuer nicht und machte Speis und Trank um einiges leistbarer) unterhielten, werden oft mit dem Polizeistaat in Verbindung gebracht. Wer konnte zog sich in die eigene Wohnung zurück, und die anderen vertrieben sich die Sorgen in wohliger Umgebung bei Wein und Musik.

Auch in diesen Tagen, die von sozialer Isolation geprägt sind, hat das private Musizieren im schönen Wiener Bezirk Margareten (5. Gemeindebezirk) wieder Einzug gefunden. Die vier Hauswände der Zentagasse, Vogelsanggasse und Jahngasse bilden die Bühne für Mario Mairhofer alis „Herr Leopold“, der täglich um 18 Uhr seine Nachbarinnen und Nachbarn mit ausgewählten Wienerliedern erfreut. Ich habe mich mit Herrn Leopold per Videotelefonat unterhalten.

von Anna Ploch

klassik-begeistert.de: Lieber Herr Leopold, seit 18. März gibst du täglich um 18 Uhr für deine Nachbarinnen und Nachbarn ein Hofkonzert, wie ist dir diese Idee gekommen?

Mario Mairhofer: Ehrlicherweise muss man sagen, dass es eines Abends nach zwei, drei Gläschen Wein dazu gekommen ist. Davor habe ich schon Wohnzimmerkonzerte in einer Whatsapp-Gruppe veranstaltet und hatte überlegt, ob ich nicht für die Nachbarschaft live singen könnte. An dem besagten Abend habe ich es dann beschlossen und am nächsten Abend einfach gemacht. Es war mir wichtig die Leute in dieser Zeit zum Lachen zu bringen, aber auch zum Nachdenken. Das Wienerlied bietet sich hier sehr gut an.

Das Wienerlied ist ja kein besonders populäres Genre, schon gar nicht bei den jungen Leuten. Du bist nicht unbedingt alt. Was gefällt dir so daran?

Naja, nicht alt ist Ansichtssache. In den 1980e- Jahren hat es jeden Samstagnachmittag die sogenannten Heimatfilme auf ORF gespielt. Da bin ich sehr schnell mit Hans Moser, Peter Alexander und wie sie alle heißen in Kontakt gekommen, auch mit Operetten.  „Interview: Herr Leopold – mit Wienerlied durch Coronakrise“ weiterlesen

Die Komische Oper Berlin wagt einen optimistischen Ausblick auf die Saison 2020/21

Foto: © Jan Windszus Photography

Komische Oper Berlin, 23. März 2020

von Peter Sommeregger

Nichts geschieht augenblicklich nicht nur im Berliner Kulturbetrieb wie gewohnt, die besonderen Zeiten, die uns das Corona-Virus beschert hat, erfordern den Verzicht auf lieb gewonnene Dinge, wie z.B. die launige jährliche Spielplan-Präsentation durch Barry Kosky, den Intendanten der Komischen Oper.

Nun, Kosky hat auch durch Corona seinen Humor nicht verloren, er präsentiert in einem nahezu halbstündigen Video die Details der kommenden Spielzeit, garniert mit kurzen Statements von Mitwirkenden neuer Produktionen. Sein Optimismus wirkt einmal mehr ansteckend, er lässt keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass die Saison 2020/21 so stattfinden wird, wie er sie ankündigt. Und er hat sich und seinem Haus ein sehr starkes Programm verordnet. „Vorstellung der Spielzeit 2020/21
Komische Oper Berlin, 23. März 2020“
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