Foto: © Xiomara Bender
Giuseppe Verdi, Aida
Tiroler Festspiele Erl, 12. Juli 2019
Musikalische Leitung: Audrey Saint-Gil
Regie und Bühnenbild: Daniela Kerck
Kostüme: Andrea Schmidt-Futterer
Choreografie: Ilja Vlasenko
Amneris: Teresa Romano
Aida: Maria Katzarava
Radamès: Ferdinand von Bothmer
Der König: Raphael Sigling
Amonasro: Andrea Silvestrelli
Ramphis: Giovanni Battista Parodi
Orchester und Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl
von Charles E. Ritterband
Der einsame Elefant auf dem Titelblatt des Programms ist alles, was vom Klischee klassischer Aida-Inszenierung übrig geblieben ist: Die aus Deutschland stammende Regisseurin und Bühnenbildnerin Daniela Kerck hat in ihrer Inszenierung für die Tiroler Festspiele Erl sämtliche Aida-Stereotypen restlos beseitigt und Verdis Pharaonen-Romantik radikal zertrümmert.
Arme Sklaven: Grau gewandet sitzen sie da vor einem grauen Bühnenbild, auf dem die Holzstühle sporadisch umgereiht werden, und wenn sich der Vorhang zum zweiten Akt hebt, sitzen sie noch immer unbewegt da – sonst tut sich nichts, nicht einmal während des berühmten Triumphzugs: Da bleibt die Bühne leer und wenn Verdis Musik pompös wird oder zu zartem Ballett zerfließt, geschieht – nix. So an der Musik vorbei zu inszenieren, das ist schon kühn. „Giuseppe Verdi, Aida,
Tiroler Festspiele Erl, 12. Juli 2019“ weiterlesen