Die für das Schloss Versailles entstandene Musik wird rekonstruiert

La Naissance de Versailles

Choeur de l’Opéra Royal
Choeuir de la Maitrise de Paris

Consort Musica Vera
Jean Baptiste Nicolas

CVS 5140

von Peter Sommeregger

Frankreichs König Ludwig XIII. war es, der in den Jahren ab 1620 das Schloss Versailles mehr und mehr zum repräsentativen Zentrum seiner Macht und der Repräsentation der Monarchie ausbaute. Dazu gehörten natürlich auch musikalische Aufführungen, vor allem Messen. Daten über die erste in Versailles aufgeführte Messe sind leider nicht erhalten, aber für das ambitionierte historische Label Chateau de Versailles Spectacles wurde eine imaginäre Rekonstruktion vorgenommen, die aus Teilen der Werke verschiedener Komponisten jener Epoche besteht. „CD-Besprechung: La Naissance de Versailles, Consort Musica Vera
klassik-begeistert.de, 24. Oktober 2024“
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Magie und Alptraum: Teodor Currentzis überwältigt mit Mahlers Fünfter

© Utopia Press Office

Vor allem eines lässt sich nach diesem fulminanten Konzert festhalten: Teodor Currentzis, zurecht viel beachtet für seine genialen Interpretationen von Mahlers Dritter und dem Adagio der Zehnten im vergangenen Jahr, avanciert zusehends zum größten Mahler-Dirigenten unserer Zeit. Seit Claudio Abbado hat die Musikwelt so einen nicht mehr erlebt. Die Berliner Fünfte lässt sich kaum toppen. Und im April folgt schon die Vierte.

Jay Schwartz
Passacaglia – Music for Orchestra IX (Uraufführung)

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5

Zugabe:

Johann Sebastian Bach: Choral „Jesu meine Freude“ aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ BWV 147

Utopia Orchestra
Teodor Currentzis, musikalische Leitung

Berliner Philharmonie , 23. Oktober 2024

von Kirsten Liese

Man kann dieses Energiebündel mögen oder auch nicht, sich an Äußerlichkeiten stören wie seiner ausgeprägten Körperlichkeit auf dem Podium, der politischen Unangepasstheit des Griechen mit russischem Pass oder auch an seiner eigenwilligen Kleidung. Aber eines lässt sich nicht bestreiten: die charismatische starke Persönlichkeit des 51-Jährigen, sein unbändiger Ausdruckswille, seine mit einer einmaligen Vitalität einhergehende musikalische Besessenheit und Genialität, wie sie jeden Auftritt immer wieder aufs Neue bestimmt. So wie er jeden Takt, jede Note durchdringt, wird die Musik unweigerlich zum Ereignis. „Utopia Orchestra Teodor Currentzis, musikalische Leitung
Philharmonie Berlin, 23. Oktober 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2024

© Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2024

Wien/Volksoper
Alma Mahler-Werfel „musste ihre Seele aufgeben“: Uraufführung an der Volksoper (Bezahlartikel)
Ab Samstag zeigt die Volksoper mit „Alma“ eine Porträt-Oper über Alma Mahler-Werfel. Komponistin Ella Milch-Sheriff über Musik, Männer und Antisemitismus.
Kurier.at

Wien
Wien stockt Budget für Strauß-Jahr 2025 um zwei Millionen Euro auf
Das Budget steigt auf 22 Millionen Euro. Laut Kulturstadträtin Kaup-Hasler sind Kostensteigerungen bei Personal und Miete dafür verantwortlich
DerStandard.at

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2024“ weiterlesen

Auf den Punkt 28: La clemenza di Tito REVISITED... Premiere vs. Wiederaufnahme

Katharina Konradi, Kangmin Justin Kim © Hans Jörg Michel

Zur Premiere der Hamburger La clemenza di Tito am 28. April 2024 hatte ich bereits am Morgen des nächsten Tages eine Rezension veröffentlicht, seinerzeit als Autoren-Duo zusammen mit Regina König. Ich glaube, wir waren damit als erste online. Verbindlich bestätigen kann das aber nur der Herausgeber von klassik-begeistert, Andreas Schmidt – wobei Tempo natürlich rein gar nichts über die Qualität einer Rezension aussagt…Mittlerweile ist der Glanz der Premiere verblasst, Titus ist jetzt schnödes Repertoire. Aber wie fällt der Vergleich Premiere/Wiederaufnahme aus? Hier eine Analyse entlang der damaligen Aussagen. Verglichen wurden Dirigat, Inszenierung, Sänger und Publikum. Je Kategorie gab es einen Punkt.

 Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), La clemenza di Tito

Chor und Orchester der Staatsoper Hamburg

Ben Glassberg, Musikalische Leitung
Jetske Mijnssen, Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 22. Oktober 2024

von Jörn Schmidt

Titus ist ein Herrscher, dem das Leben allerhand zumutet. Er hätte seine Mittel, damit umzugehen, sich zu wehren und zu strafen – namentlich Macht und Herrschaft. Doch er lässt Milde walten, ganz der humanistischen  Geisteshaltung verpflichtet. So wollte es Mozart…? „Auf den Punkt 28: La clemenza di Tito
klassik-begeistert.de, 23. Oktober 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 257: Hilde Rössel-Majdans sonorer Alt war für die Wiener Oper eine sichere Bank

Foto: Österreich-Lexikon, Hilde Rössel-Majdan als Meg Page in der Oper „Falstaff“ von G. Verdi. 

 von Peter Sommeregger

Am 30. Jänner 1921 wurde Hilde Rössel-Majdan als Hildegard Figl in Moosbierbaum in Niederösterreich geboren. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges arbeitete sie als Sekretärin, im Jahr 1945 begann sie ein Gesangsstudium an der damaligen Akademie für Musik und Darstellende Kunst, wo sie u.a. von ihrem späteren Schwiegervater, Karl Rössel-Majdan unterrichtet wurde. Zu ihren Lehrern zählte auch die gefeierte Sängerin Helene Wildbrunn. Erste Auftritte als Konzertaltistin absolvierte sie bereits ab 1946. „Sommereggers Klassikwelt 257: Hilde Rössel-Majdan
klassik-begeistert.de, 23. Oktober 2024“
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Talk-Show Master meets Tenor

Foto: https://www.mecklenburgisches staatstheater.de/

Harald Schmidt mal anders – im lockeren Gespräch mit Klaus Florian Vogt über Wagner, seine Karriere und allerlei Pannen. Rupert Burleigh begleitet den Tenor bei seinem Wagner-Gesang am Klavier durch diesen launigen, kurzweiligen Abend in Schwerin!

Talk-Show Master meets Tenor

Wagner-Abend
„Wagner zu dritt mit Vogt und Schmidt“

Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin, 19. Oktober 2024

von Dr. Bianca M. Gerlich 

Geboren wurde diese Idee in Zürich. Hier trafen Harald Schmidt und Klaus Florian Vogt jüngst im Mai zusammen. Vogt sang den Siegfried in den beiden Ring-Zyklen und Harald Schmidt moderierte einen Abend zu eben diesem Ring, zu dem er schon im Mai 2022 bei der „Rheingold“-Premiere einen Beitrag geleistet hatte. Vogt war bei „Hinterm Vorhang mit Harald Schmidt“ am 16. Mai 2024 übrigens auch einer der Gäste Schmidts. „Wagner-Abend „Wagner zu dritt mit Vogt und Schmidt“
Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin, 19. Oktober 2024“
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Hector Berlioz’ „Roméo et Juliette“ lässt die Laeiszhalle in Hamburg in purer Klangschönheit erbeben

Catriona Morison © Jeremy Knowles

 

Eröffnung der Spielzeit 2024/2025

Das waren grandiose Sternstunden der Konzertkultur in Hamburg!

Berlioz: Roméo et Juliette

Dirigent: Sylvain Cambreling

Symphoniker Hamburg
Slowakischer Philharmonischer Chor

Catriona Morison, Alt
Cyrille Dubois, Tenor
Luca Pisaroni, Bass (für den erkrankten Edwin Crossley-Mercer)


Laeiszhalle Hamburg,
13. Oktober 2024

von Dr. Holger Voigt

Konzerte mit Kompositionen des französischen Komponisten Hector Berlioz (11. Dezember 1803 – 8. März 1869) sind in Hamburg eher selten. Umso mehr ist dem Intendanten der Symphoniker Hamburg Daniel Kühnel sowie ihrem Chefdirigenten Sylvain Cambreling dafür zu danken, dass sie „Roméo et Juliette“ auf den Spielplan setzten. Berlioz-Liebhaber konnten somit monatelang in Vorfreude schwelgen. Sie wurden nicht enttäuscht. Es wurde ein grandioser Konzertabend. „Berlioz, Roméo et Juliette, Sylvain Cambreling, Symphoniker Hamburg
Laeiszhalle Hamburg, 13. Oktober 2024“
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„La Traviata“ am Theater Brandenburg: In dieser Auster stecken zwei Perlen

Brandenburger Theater, La Traviata © Opernfotografie Detlef Kurth

Giuseppe Verdi
La Traviata

Oper in drei Akten – Musiktheater

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln / Libretto von Francesco Maria Piave

Natalia Baldus  Violetta Valéry
Sotiris Charalampus  Alfredo Germont
Frederic Baldus  Giorgio Germont

Dr. Alexander Busche  Inszenierung
Andreas Spering  Musikalische Leitung

Brandenburger Symphoniker
Extra Chor Brandenburg

Brandenburger Theater, Dernière, 20. Oktober 2024

von Peter Sommeregger

Es verdient Respekt, wenn ein Mehrsparten-Theater wie jenes der Stadt Brandenburg sich auch an große Opern wagt. Prächtige Ausstattungen lässt das schmale Budget mit Sicherheit nicht zu, aber auch hier gilt: wer kein Geld hat, muss Phantasie haben.

Der Regisseur und Intendant Alexander Busche hat sich einmal mehr an einer große Oper versucht, und macht aus der Not eine Tugend. Das Drama um die Lebedame Violetta im Paris des 19. Jahrhunderts siedelt er vom Beginn nicht im dekadenten Luxus an, sondern zeigt Violettas kurzes Liebesglück und ihren Tod sehr reduziert, komplett auf ein Podium in der Bühnenmitte konzentriert. Hier spielt sich wie in einem Kaleidoskop das Verhängnis ab. „Giuseppe Verdi, La Traviata
Brandenburger Theater, Dernière, 20. Oktober 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2024

Kirill Gerstein © Marco Borggreve

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2024

Berlin
Philharmonie Berlin: Zwei selten gespielte Werke schenken einen Konzertabend der Extraklasse
Berliner Philharmoniker, Sakari Oramo Dirigent, Kirill Gerstein Klavier (Debussy, Busoni). Weit abseits der ausgetretenen Pfade des Konzertrepertoires bewegte sich das Programm dieses Konzertes. Debussys Trois Nocturnes sind inspiriert von Gemälden des amerikanischen Malers James Whistler, dessen Werke der Komponist bewunderte. Debussy greift auf Naturstimmungen wie Wind, Wolken, den Mond und fließendes Wasser zurück, es gelingen ihm dichte, farbige Miniaturen. Im dritten Teil wird durch die Damen des Rundfunkchors Berlin die atmosphärische Dichte noch gesteigert. Dem finnischen Dirigenten Sakari Oramo gelingt ein stimmungsvolles Klangbild. Seit 12 Jahren stand das Werk nicht mehr auf dem Programm des Orchesters.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Der Choreograph Michal Sedláček: Man kann Liebe nicht verbieten

Plakat zur Premiere von Romeo und Julia am 25. Oktober 2024 (Foto: Yann Revazov)

Dr. Ralf Wegner im Gespräch mit Michal Sedláček, Choreograph und Ballettdirektor in Halle am 16. Oktober 2024, Teil 3

klassik-begeistert: Kommen wir zu Ihrer am 25. Oktober 2024 zur Uraufführung gelangenden Choreographie von Romeo und Julia zur Musik von Sergej Prokofjew. Wie schaffen Sie das mit Ihrem Ensemble, speziell hinsichtlich der zahlreichen Massenszenen? Bei John Neumeiers Romeo und Julia sind zum Teil bis zu 60 Personen auf der Bühne. Wie ist das bei Ihrer jetzigen Choreografie?

Michal Sedláček: Mein Konzept ist ganz anders als bei John Neumeier. Er ist ein großartiger Choreograf und wird es auch bleiben. Er hat eine große Compagnie und auch die Ballettschule aufgebaut. Das ist bombastisch, das ist super. Ich musste das Stück aber umdenken. Meine Geschichte spielt in der Modewelt, in einer Modepassage. Eine der dort ansässigen Firmen heißt Capulet, die Mode für die Älteren verkauft und die andere Montague, bei der deren Kinder einkaufen. Beide Firmen bringen gutes Geld in die Passage, sie stehen aber in Konkurrenz und sind miteinander verfeindet. Lorenzo ist bei mir nicht Pater, er hat vielmehr eine Parfümerie und ist außerdem Inhaber der Mode-Mall und daran interessiert, dass beide Firmen miteinander gut auskommen. Lorenzo ist daneben auch Alchemist. „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Michal Sedláček, Choreograph und Ballettdirektor in Halle, Teil 3
klassik-begeistert.de, 16. Oktober 2024“
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