Kunde, Salsi, Serjan: Phantastische Stimmen adeln "Andrea Chénier" in Wien

Tatjana Serjan, Gregory Kunde. Foto © Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn 
Wiener Staatsoper, 15. Januar 2019
Umberto Giordano, Andrea Chénier

von Johannes Marksteiner

Viele Jahre hat es gedauert, bis die Wiener Staatsoper endlich wieder eine Bestbesetzung für diese Oper gefunden hat. Fast vier Jahrzehnte hat die Inszenierung von Otto Schenk schon auf dem Buckel, dennoch ist sie keinen Moment langweilig. Ein Methusalem wie die „Tosca“ möge uns noch lange erhalten bleiben, vor allem, wenn diese Hochspannung von Beginn bis zum Schluss herrscht.

Gregory Kunde in der Titelrolle war ein Erlebnis für sich. Man möge nicht die Einschränkung „…für sein Alter…“ anwenden, das wäre sehr ungerecht. Mit wieviel Kraft er diese Partie meistert, auch die lyrischen Momente betont, und mit welch herrlicher Höhe er aufwartet, das sucht seinesgleichen. Ihm zur Seite stand mit Tatjana Serjan als Maddalena eine ausgezeichnete Partnerin auf der Bühne. Ihre warme, enorm kräftige Stimme, die in allen Höhenlagen äußerst präsent war, ließ keinen Wunsch offen. Auch Luca Salsi als Gerard sang in bestechender Form. Sein nobler Bariton ist auch für diese Partie ideal. „Umberto Giordano, Andrea Chénier, Wiener Staatsoper, 15. Januar 2019“ weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 16. JÄNNER 2019

Kristina Opolais, Vittorio Grigolo. Foto:  Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
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Wien/ Staatsoper:
Viel Luft nach oben in der Engelsburg
Kristine Opolais und Vittorio Grigolo erstmals als „Tosca“-Paar an der Staatsoper.
Wiener Zeitung

London/ Royal Opera House
„Pique Dame“ in London: Dem Meister über die Schulter schauen
Wer schon immer P.I. Tschaikowsky beim Komponieren zusehen wollte, hat in der Londoner „Pique Dame“ jetzt die Möglichkeit dazu.
Salzburger Nachrichten

„Der Kontrapunkt im „Opernfreund“
Hilfe, Hilfe, wir hören unseren Jonas nicht!
na sowas…!
Da kaufen sich die Fans von Jonas Kaufmann (nomen est omen 😉für sündteures Geld in der weltbesten aller besten Philharmonien, jenem Archipel göttlicher Akustik – die Hamburger Elbphilharmonie ist gemeint – Karten auf hinten liegenden Plätzen, die eigentlich für Chöre vorgesehen sind bzw. wo man – was durchaus nicht uninteressant ist bei Orchesterkonzerten – den Blick auf Gesicht, Aktion und Mimik des Dirigenten hat. Da dieser nicht singt, hat das keine akustischen Konsequenzen.
https://www.deropernfreund.de/kontrapunkt-6.html

Berlin/ Staatsoper
Mit zahlreichen ästhetischen Querverweisen –
Uraufführung von Beat Furrers „Violetter Schnee“ an der Staatsoper
Neue Musikzeitung/nmz.de
Beat Furrers neue Oper „Violetter Schnee“: Keine Wärme. Nirgends
Uraufführung an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Das Libretto steuerte Händl Klaus bei –
Der Standard
«Violetter Schnee» in Berlin: Die Erde hat genug von uns Menschen
Beat Furrers neues Bühnenwerk «Violetter Schnee», das jetzt an der Berliner Staatsoper uraufgeführt wurde, entwirft auf den Spuren von Stanislaw Lems «Solaris» und Lars von Triers «Melancholia» ein kühles Bild vom Ende der Welt.
Neue Zürcher Zeitung
Bilder der Kälte
Beat Furrers Oper wurde in Berlin uraufgeführt
Wiener Zeitung „Die MITTWOCH-PRESSE – 16. JÄNNER 2019“ weiterlesen

Die DIENSTAG-PRESSE – 15. JÄNNER 2019

Foto: Jonas Kaufmann © Gregor Hohenberg Sony Classical
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Hamburg/ Elbphilharmonie
Störendes Publikum
Nie wieder Elbphilharmonie? Jonas Kaufmann kritisiert Klang
Hamburger Abendblatt

Elbphilharmoniekonzert von Jonas Kaufmann hat Folgen
Hamburger Abendblatt

Berlin/ Staatsoper
„Violetter Schnee“ an der Berliner Staatsoper: Herrn Furrers Gespür für die Apokalypse
Schnee ohne Ende und darin fünf eingeschlossene Menschen. Dieses Szenario könnte man im Moment in den Alpen vermuten – doch auch an der Berliner Staatsoper herrscht derzeit Extremwetter: in Beat Furrers apokalyptischer Oper „Violetter Schnee“. Am 13. Januar 2019 war die Uraufführung.
BR-Klassik

Oper „Violetter Schnee“ in Berlin: Harmloser Untergang im Schneegestöber
DeutschlandfunkKultur

Bilder der Kälte
Wiener Zeitung

Furrers Apokalypse im Schnee
Die Presse

Starker Schneefall auf schwaches Libretto
Einen reichlich verrätselten Abend bietet die Berliner Staatsoper Unter den Linden mit der Uraufführung des Auftragswerkes von Beat Furrer, dem renommierten Schweizer Komponisten. Das etwa hundert Minuten dauernde Werk gibt sich unendlich bedeutungsschwanger, löst aber den nicht wirklich erkennbaren Plot nicht auf.
Peter Sommeregger berichtet aus der Staatsoper Unter den Linden.
Klassik-begeistert

„Konzertgänger in Berlin“
Lilapokalüpptisch: Beat Furrers „Violetter Schnee“ an der Staatsoper Unter den Linden
Gibts heutzutage eigentlich was Langweiligeres als Apokalypsen? Hat schon seinen Grund, dass das Genre gänzlich vom Blockbuster aufgesogen scheint. Auf der Opernbühne schien Ligeti schon 40 Jahren mit Le Grand Macabre, der das Breughelland heimsucht, alles zur Apokallüpse gesagt zu haben. Nun aber legt Beat Furrer mit seiner neuen Oper Violetter Schnee, einem Auftragswerk der Staatsoper Unter den Linden, noch eine apokalyptische Vision vor. Die spielt kurioserweise auch im Breughelland, aber ist eher bierernste Tiefgründelei als feuchtfröhliche Höllenfurzfarce. So rein vom reizvoll Musikalischen her bemüht man sich aber ganz gern, mittiefzugründeln.
https://hundert11.net/lilapokaluepptisch-beat-furrers-violetter-schnee-an-der-staatsoper „Die DIENSTAG-PRESSE – 15. JÄNNER 2019“ weiterlesen

Wiener Konzerthaus: Musikalische Abenteuerreise nach Russland

Foto © Kai Bienert
Wiener Konzerthaus
, 13. Jänner 2019
Mariinsky Orchester
Dirigent: Valery Gergiev

Peter Iljitsch Tschaikowsky:
Symphonie Nr. 2 in c-moll op. 17 „Kleinrussische“
Symphonie Nr. 5 in e-moll op. 64

von Herbert Hiess

Valery Gergiev wird am 2. Mai 2019 66 Jahre alt; ist also in einem Alter, in dem gemäß Udo Jürgens „erst das Leben anfängt“. Oder in einem Alter, in dem sich andere schon gemächlich in den (hoffentlich verdienten) Ruhestand zurückziehen.

Nicht so der ossetische Maestro, der 1977 den Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin gewann. Der Mann hat ein Termin- und Arbeitspensum, bei dem sogar gestählte Persönlichkeiten locker in einen hochgradigen Burnout fallen würden. Gergiev bewältigt nicht nur dieses fast unmenschliche Pensum; er schafft es noch, sich immer weiter zu steigern und dem Publikum Sternstunden zu bescheren. „Valery Gergiev, Mariinsky Orchester, Peter Iljitsch Tschaikowsky, Wiener Konzerthaus, 13. Januar 2019“ weiterlesen

Staatsoper Unter den Linden: Starker Schneefall auf schwaches Libretto

Foto © Monika Rittershaus
Staatsoper Unter den Linden, Berlin,

Violetter Schnee
Uraufführung am 13. Januar 2019
von Beat Furrer (Musik) und Klaus Händl (Text)

von Peter Sommeregger

Einen reichlich verrätselten Abend bietet die Berliner Staatsoper Unter den Linden mit der Uraufführung des Auftragswerkes von Beat Furrer, dem renommierten Schweizer Komponisten. Das etwa hundert Minuten dauernde Werk gibt sich unendlich bedeutungsschwanger, löst aber den nicht wirklich erkennbaren Plot nicht auf. „Beat Furrer (Musik) und Klaus Händl (Text), Violetter Schnee, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 13. Januar 2019“ weiterlesen

Die MONTAG-PRESSE – 14. JÄNNER / Januar 2019

Thiago, Yusef Eyvazov und Anna Netrebko. Foto: Instagram

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Berlin
Staatsoper Unter den Linden: Uraufführung Violetter Schnee von Beat Furrer
Als pessimistische Endzeit-Oper nach einer Vorlage von Wladimir Sorokin vermag Beat Furrers neuestes Musiktheaterwerk nicht recht zu überzeugen. Zu steril ist die Handlung, zu schematisch sind die fünf Hauptfiguren konzipiert, auch wenn Anna Prohaska, Elsa Dreisig, Georg Nigl und andere fesselnd singen. Auch Furrers handwerklich souveräne Musik haucht dem Drama um fünf eingeschneite Menschen wenig eigenes Leben ein. Ein Hingucker allerdings ist Claus Guths Inszenierung, die vielfältig verstörende Bilder für den Kontrollverlust im Schnee-Inferno findet.
https://konzertkritikopernkritikberlin.wordpress.com/2019/01/14/

Linz/Musiktheater
„Elektra“. Geniales Werk, abgründige Geschichte
Chefdirigent Markus Poschner über die Oper „Elektra“ , die am 19. Jänner im Musiktheater Premiere feiert
https://volksblatt.at/geniales-werk-abgruendige-geschichte/

Hamburg
Elbphilharmonie
Jonas Kaufmann sang, einige Zuschauer störten
Beim Konzert des Tenors verließen mehrfach Menschen den Saal, dazu kamen Zwischenrufe wie „Hier hört man auch nichts!“.
Hamburger Abendblatt

Wien/ Staatsoper
„Walküre“ an der Staatsoper: Ein Abend zu Ehren von Adam
Tiroler Tageszeitung
Eine stürmische „Walküre“, Theo Adam zu Ehren
Die „Ring“-Fortsetzung in der Staatsoper geriet dank Dirigent und Pracht-Besetzung atemberaubend.
Die Presse „Die MONTAG-PRESSE – 14. JÄNNER / Januar 2019“ weiterlesen

Eindrucksvolle "Walküre" in Wien: Tomasz Konieczny überzeugt als Wotan und bekommt am meisten Applaus

Wotan: Tomasz Konieczny, Fricka: Sophie Koch, Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper, 12. Januar 2019
Richard Wagner, 
DIE WALKÜRE

29. Aufführung in der Inszenierung von Sven Erich Bechtolf

von Manfred A. Schmid (onlinemerker.com)

Am 1. Tag des Bühnenfestspiels hat Wotan bereits schwer mit den Folgen seiner verfluchten Machtgier zu kämpfen, wie er in einem ausgedehnten Monolog im 2. Aufzug gegenüber seiner Tochter Brünnhilde einräumt. Der Göttervater – eine Glanzrolle von Tomasz Konieczny, der an der Staatsoper damit weniger zu einem „Wotan vom Dienst“, wie behauptet, sondern vielmehr zu einem „Wotan aus Lust und Leidenschaft“ geworden ist – bemüht sich als Chef von Walhall weiterhin um Souveränität und herrschaftliche Fassung. Sein unverwechselbar timbrierter Bassbariton strahlt Würde aus, doch im Verlauf der sich zuspitzenden Handlung kommt es vermehrt zu starken Gefühlswallungen wie Verärgerung und Zorn – bis hin zu Wutausbrüchen. Der unbekümmerte Umgang mit ethischen Grundsätzen und gesellschaftlichen Regeln macht Koniecznys Wotan auf eine gewisse Art sympathisch. Für ihn gilt: Wo leidenschaftliche Liebe im Spiel ist, ist alles erlaubt. Dass auch Götter nicht frei von Fehlern und charakterlichen Mängeln sind, mag als tröstliche Erkenntnis auch ein Grund dafür sein – gerade für Wagner, dem Schöpfer dieses Gesamtkunstwerks, der in seinem Privatleben, als er am Ring des Nibelungen arbeitete, immer wieder mit krassen Beziehungsproblemen zu kämpfen hatte. All das hängt aber nicht zuletzt auch mit der freundlich-sympathischen Ausstrahlung Koniecznys zusammen. Sängerisch ist er  beim Parlieren und Deklamieren in der Mittellage am überzeugendsten. Vom überaus herzlichen Schlussapplaus bekam er jedenfalls am meisten ab.

Sophie Koch als Wotans Frau Fricka erweist sich bei der Durchsetzung ihrer Grundsätze als eine unnachgiebige und zähe Verhandlerin. Sie hat diese Partie schon vor Jahren gesungen, so u.a. 2012 an der Bayerischen Staatsoper, so dass ihr Rollendebüt in Wien relativ spät kommt. Das hat aber nicht zuletzt den Vorteil, dass sie schon ausreichend Erfahrung mitbringt. Sie lässt keinen Zweifel daran, wer im Haus letztlich das Sagen hat und ist in Ihrer Performance wie auch stimmlich überzeugend. Stein des Anstoßes für den Streit im Götterhaushalt ist, dass sich der Held Siegmund, der im Haus Hundings für eine Nacht Zuflucht gefunden hat, Hals über Kopf in dessen Gattin Sieglinde verliebt, sich mit ihr auf der Stelle vereinigt hat und damit nicht nur das Gesetz der Gastfreundschaft verletzt hat. Der Wagnertenor Christopher Ventris ist im Haus am Ring in dieser Partie bestens eingeführt und besticht als Siegmund mit einer starken, angenehm hellen Stimme. Leidenschaftlichkeit und Draufgängertum sind seine Sache wohl nicht. Da schwingt immer noch ein Rest britischen understatements mit. Dennoch vermag er in der romantisch aufwallenden Szene mit dem „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ zu begeistern.

Martina Serafin zeichnet als Sieglinde eine Frau, die von ihrem gefühlskalten und harten Mann viel Leid ertragen muss und unglücklich ist, und geht an diesem langen Abend bis an die Grenzen ihrer stimmlichen Gestaltungskraft. Dass sie inzwischen auch schon als Brünnhilde in Erscheinung getreten ist, lässt sich – an diesem Abend jedenfalls – nicht ganz nachvollziehen. Konfrontiert mit dem Unbekannten, der sich alsbald als ihr verschollener Bruder herausstellen sollte, entflammt auch sie sofort in einer leidenschaftlichen Zuneigung. Sie, diese jahrelang unterdrückte Frau, ergreift dabei überraschend selbst die Initiative: Als ihr Mann sie nach seiner Heimkehr in die Küche schickt, um das Essen zu holen, geht sie nah am Fremdling vorüber und berührt ihn – von ihrem Mann nicht zu sehen – zart mit der Hand. Eine verhängnisvolle Liebe nimmt ihren – allzu kurzen – Lauf.

Sieglinde, die von Siegmund schwanger ist, überlebt das von Fricka angeordnete tödliche Finale, weil sich Brünnhilde gegen den ausdrücklichen Befehl ihres Vaters stellt und sie und ihr ungeborenes Kind rettet. Iréne Theorin ist eine markante Walküre, ihre Hojotoho-Rufe nehmen sich zwar mehr wie Hojotoho-Schrei aus, klingen aber keck, lebensbejahend und übermütig. Alle drei Damen bestätigen an diesem Abend, dass sie selbstverständlich schöne, gut geführte Stimmen haben, dass es aber bei Wagner – wie auch bei Verdi – in erster Linie nicht um Schöngesang geht, sondern um dramatische Gestaltung. Und es ist eine Freude, in ihren extremen Gefühlsregungen die eindrucksvollen Ecken und Kanten dieser wohlgeformten Stimmen zu vernehmen, wie sie hier darangehen, aktiv das Geschehen zu steuern: Frauenpower hoch drei.

Die Strafe für Ungehorsam folgt sogleich. Brünhilde, unter Walküren seine Lieblingstochter, wird von Wotan schweren Herzens aus dem Kreis der Walküren ausgeschlossen, verliert ihre Unsterblichkeit, die von Wotan weggeküsst wird, und wird in einen Schlaf versetzt, bis sie ein würdiger Held erlöst und zur Frau nehmen wird. Da hat man es mit einem zunächst zorneserregten Wotan zu tun, der sich in diesem Disput immer milder und versöhnlicher ihr gegenüber zeigt. Der herzzerreißende Abschied eines Vaters von seiner geliebten Tochter ist eine Liebesszene, die – mit zarten Tönen und berührenden zwischenmenschlichen Schwingungen – auch in dieser Inszenierung und in der Gestaltung durch Konieczny und Theorin tief und bewegend ist.

Die acht Gefährtinnen Brünnhildes sind mit Fiona Jopson, Olga Meszmertna, Anna Gabler, Stephanie Houtzeel, Ulrike Helzel, Minika Bohunec, Bongiwe Nakani, Svetlina Stoyanova erstklassig besetzt und machen so dem Titel dieses Abends – Die Walküre – alle Ehre. Axel Kober und das Staatsopernorchester haben den Rheingold-Auftakt offenbar gut für letzte Abstimmungen genützt. Es wird zügig und kontrastreich musiziert. Viel Applaus – über 10 Minuten – ist der wohlverdiente Dank für einen eindrucksvollen Opernabend.

Manfred A. Schmid

New York: Anna Netrebko auf der Höhe ihres Ruhmes

Foto: Metropolitan Opera (c)
NEW YORK / WIEN –  Die Met im Kino, 12.Jänner 2019
Francesco Cilea, ADRIANA LECOUVREUER

von Dr. Renate Wagner (onlinemerker.com)

Ja, es war dieselbe Inszenierung, es waren dieselben beiden Hauptdarsteller – und trotzdem konnte man die „Adriana Lecouvreur“, der man ja nur selten begegnet, nach der Erfahrung an der Wiener Staatsoper gerne in der „Met“ wiedersehen. Die Produktion wirkte vielleicht noch dichter, spannender als einst. Oder liegt das einfach an der Kameraführung, die den Künstlern so nahe rückt, wie man sie auf seinem festen Platz im Opernhaus nie erleben kann?

Diese „Adriana“ also ist schönster Verismo, und man lobe gleich Gianandrea Noseda am Pult des New Yorker Orchesters: Der hat (wie bei uns Frederic Chaslin bei „Andrea Chenier“) wirklich differenziert gearbeitet, liebevoll, ließ die Dramatik knallen und die Liebeslyrik schmelzen und hatte noch Sinn für Feinheiten der Partitur, die man immer wieder wahrnahm. „Dienst am Werk“ nannte der Dirigent das im Pausengespräch mit Matthew Polenzani, der übrigens ein sehr steifer, wenig inspirierter Moderator war – die Damen machen das besser… „Francesco Cilea, ADRIANA LECOUVREUER, Anna Netrebko,
Metropolitan Opera New York“
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Die SONNTAG-PRESSE – 13. JÄNNER / JANUAR 2019

Foto: Konzerthaus Berlin, © Ansgar Koreng / wikipedia.org
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Die SONNTAG-PRESSE – 13. JÄNNER 2019

„Konzertgänger in Berlin“
Herzmittdrin: Iván Fischer und das Konzerthausorchester spielen Mahlers Neunte
Es gibt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt diese mittendrin-Reihe des Ex-, Ehren- und für manche Hörer Irgendwie-immer-noch-Chef-Dirigenten Iván Fischer, bei der Musiker und Publikum bunt durcheinander gewürfelt sitzen und die bekannten Stücke auf einmal ganz sonderbar klingen. Aber wenn der Fischer Gustav Mahler dirigiert, kann man auch senkrecht überm Orchester sitzen oder jottweedee im elfzehnten Rang und die Konzerthaus-Akustik kann so schluffmuffig sein, wie sie will – man wähnt sich auch hier mittendrin im Herz der Musik.
https://hundert11.net/herzmittdrin/

Linz/ Landestheater
Landestheater zieht Spielzeit-Bilanz: „Nach Hype in der Normalität angekommen“
Bilanz über die Spielzeit 2017/18 zogen Landestheater-Intendant Hermann Schneider und der scheidende Vorstandsdirektor Uwe Schmitz-Gielsdorf. Auch wenn die Besucherzahl und Auslastungsquote leicht zurückgegangen ist, bleibt das Ergebnis wirtschaftlich wie künstlerisch auf stabil hohem Niveau.
https://www.tips.at/news/linz/wirtschaft-politik/452211-landestheater

Dresden
92 Jahren: Opernsänger Theo Adam gestorben

Er war einer der besten Opernsänger und einer der wenigen deutsch-deutschen Weltstars. Der gebürtige Dresdner trat schon zu DDR-Zeiten international auf und hatte eine eigene TV-Sendung. Am Donnerstag ist er mit 92 Jahren gestorben.
Der Spiegel

Sachse aus Leidenschaft
Berliner Zeitung

Ein Wagner-Gott mit Humor und einem Herzen für die Moderne
Die Presse

Theo Adam, der denkende Sänger
http://www.fr.de/kultur/musik/theo-adam-der-denkende-saenger-a-1652510

Ein Sänger für das 20. Jahrhundert
Wiener Zeitung

Wotans Abschied: Theo Adam gestorben
Neue Zürcher Zeitung „Die SONNTAG-PRESSE – 13. JÄNNER / JANUAR 2019“ weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 12. JÄNNER / JANUAR 2019

Foto: Theo Adam als Musiklehrer in Ariadne auf Naxos an der Wiener Staatsoper. (c) Wiener Staatsoper / Axel Zeininger

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Dresden
Bassbariton Theo Adam gestorben. Zum Tod des großen Wagner-Sängers
Seine Karriere begann im Dresdner Kreuzchor. Der Sänger und Regisseur Theo Adam war vor allem für seine Wagner-Rollen berühmt. Am Donnerstag ist er im Alter von 92 Jahren nach langer Krankheit in einem Dresdner Pflegeheim gestorben, wie die Familie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Ein Nachruf.
BR-Klassik

Trauer um Opernsänger Theo Adam
https://www.saechsische.de/opernsaenger-theo-adam-gestorben-5021898.html
Zum Tod von Theo Adam: Der Mann, der Bayreuths „Göttervater“ war
Als Wagner- und Strauss-Sänger machte der Bassbariton Theo Adam Weltkarriere. Nun ist er 92-jährig in seiner Heimatstadt Dresden gestorben. Ein Nachruf.Tagesspiegel

Deutscher Opernsänger Theo Adam gestorben
Kurier

Eine fett bassbaritonal tönende deutsche Eiche
Die Welt.de

Stéphane Lissner: Kein Zurück zur Nostalgie-Oper
„Der einzige Weg für die Zukunft der Oper ist, Produktionen zu bringen, die in einer Beziehung zu unserer Welt stehen. Es ist entscheidend, was heute passiert, nicht was gestern war.“
Kurier

Hamburg
Es fliegen die Fetzen! Verdis Messa da Requiem in der Staatsoper Hamburg
Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter der souveränen Leitung des in diesem Werk hier debütierenden Italieners Paolo Arrivabeni war den dynamischen Herausforderungen der Partitur in bestechender Weise gewachsen und glänzte mit einem anrührenden Schönklang, der geradezu Italienisch imponierte. In den dramatischen Steigerungen gab es keinerlei Fehler und sichere Klangfarben. Besonders bei diesem Werk ist es nicht eben leicht, Orchester, Chor, Solisten und auch noch Fernbläser akkurat auf den Punkt zusammenzuhalten – aber Maestro Arrivabeni gelang dieses sehr überzeugend.
Dr. Holger Voigt berichtet aus der Staatsoper Hamburg.
Klassik-begeistert

Calixto Bieito inszeniert das Verdi-Requiem als Bühnenspiel zwischen den Welten…
Eine Momentaufnahme aus dem Familienalltag eröffnet das Requiem: Mutter und Vater spielen mit ihrem Sohn vor einer raumhohen Regalwand im Ikea-Stil Ball. Hinter den 12 mal acht Quadern des Riesenregals halb verborgen der Chor. Dahinter nochmal ein Regal.
Ja, richtig. Es geht um Verdis „schönste Oper“, seine katholische Totenmesse von 1874, in Szene gesetzt vom enfant terrible Calixto Bieito. Doch ein Bühnenskandal bleibt diesmal in der Staatsoper Hamburg aus. Kein Sex, kaum Blut, allerdings einige Tote und nur kurz eine (fast) nackte Frau. Der Katalane zeigt statt schockierenden Bildern eine detailreiche Feinheit und Tiefe und inszeniert die Vergänglichkeit allen Lebens.
Klassik-begeistert „Die SAMSTAG-PRESSE – 12. JÄNNER / JANUAR 2019“ weiterlesen