DIE FREITAG-PRESSE – 6. SEPTEMBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 6. SEPTEMBER 2024

Wien
Spitzentöne: Wie der Name eines Mäzens spurlos von der Homepage der Volksoper verschwand… Zwei mächtige Firmenlogos des Mäzens und Immobilienentwicklers Christian Zeller waren über Nacht unauffindbar. Dafür setzte sich die Nachrede in Bewegung: Zeller – prominent als Eigentümer des Südbahnhotels auf dem Semmering im Zerwürfnis mit dessen Kurzzeitbespieler Paulus Manker – schulde der Volksoper 200.000 Euro und habe womöglich überhaupt nichts bezahlt. Das Studio erhält jetzt der dem Haus eng verbundene Finanzmagnat Martin Schlaff. Es gebe kein Zerwürfnis, versichert Zeller, es sei nur nach zwei Jahren das Vertragsverhältnis beendet worden.
news.at

Grafenegg
Thielemann und die Philharmoniker gratulierten Bruckner in Grafenegg zum Geburtstag (Bezahlartikel)
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Grafenegg Festival-Tagebuch: Thielemann bereitet ein unglaubliches Romantik-Fest

Christian Thielemann © Marco Borrelli

Ein großes Glück war es, dass es die Grafenegger Festival-Intendanz genau am 200. Geburtstag von Anton Bruckner schaffte, die Wiener Philharmoniker unter dem großartigen Christian Thielemann für ein Konzert zu gewinnen. Neben Robert Schumanns „Frühlingssymphonie“ hörte man des Geburtstagskinds erste Symphonie; ein Werk mit einer sehr bewegten Vergangenheit.

Konzert am 4. September 2024 im Wolkenturm, Grafenegg

Robert Schumann:  Symphonie Nr. 1 in B-Dur op. 38 „Frühlingssymphonie“
Anton Bruckner:  Symphonie Nr. 1 in c-moll (Wiener Fassung)

Wiener Philharmoniker
Dirigent:  Christian Thielemann

von Herbert Hiess

So nebenbei muss man sich allerdings fragen, warum es keiner der Wiener Intendanten für notwendig hielt, an diesem speziellen Jubiläumstag des oberösterreichischen Komponisten zu gedenken. Also musste man nach dem ca. 60 km nordwestlich von Wien gelegenen Grafenegg pilgern, um die aktuelle Idealkombination Wiener Philharmoniker / Christian Thielemann erleben zu können. „Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann
Konzert am 4. September 2024 im Wolkenturm, Grafenegg“
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Der Pianist Igor Levit brilliert in Bremen als feinsinniger Romantiker und überragender Sinfonie-Interpret   

Musikfest Bremen: „Klavierabend“

Johann Sebastian Bach  Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903
Johannes Brahms 6 Klavierstücke op. 118
Ludwig van Beethoven  Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt)
Igor Levit  Klavier

Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 4. September 2024

von Dr. Gerd Klingeberg

„Klavierabend“. Lapidarer hätte die Konzertankündigung kaum ausfallen können. Beim Blick aufs Programm dann eher ungläubiges Staunen, dass darin auch Beethovens 7. Sinfonie aufgeführt ist. Wenn es kein Druckfehler ist, dann mutet es doch einigermaßen schräg an. Nun ja, bei einem Interpreten Igor Levit darf man wohl mit mancherlei Überraschungen rechnen. Doch der Reihe nach. Vorneweg hat er Bachs „Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll“ gesetzt. Und damit die Messlatte gleich schon auf ungeahnte Höhen gelegt. Mit resolutem Anschlag signalisiert Levit gleich eingangs eindeutig, dass er vor den extremen spieltechnischen Anforderungen des selbst im großen Bach’schen Œuvre nahezu beispielslosen Werks nicht zurückschreckt. Im stringenten Vorandrängen bilden die endlosen Läufe und Arpeggien ein gleichermaßen faszinierendes wie verwirrendes Geflecht aus zahllosen, schillernd ineinanderfließenden Harmonien. Kurze Vorhalte und Verzögerungen intensivieren die ohnehin hohe Grundspannung in Levits kontrollierter, analytisch bis ins Detail auslotender Darbietung, die indes auch das expressiv Schwärmerische der Komposition nicht außer Acht lässt. „Igor Levit, Klavierabend
Die Glocke, Bremen, 4. September 2024“
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Klein beleuchtet kurz 45: Auch beim zweiten Konzert des Pittsburgh Symphony Orchestra nimmt der Jubel kein Ende

Yefim Bronfman und das Pittsburgh Symphony Orchestra; Foto PK

Auf der großen Welttournee des Klangkörpers aus Übersee darf die Elbphilharmonie Hamburg nicht fehlen – mit dem brillanten israelisch-amerikanischen Starpianisten Yefim Bronfman erklingt das dritte Klavierkonzert Rachmaninows und ein Reigen orchestraler Leckerbissen – berauschend!

von Patrik Klein

Der Jubel des ersten Konzerts war noch nicht ganz verklungen, als die rund 90 Musiker des Pittsburgh Symphony Orchestra erneut ihre Klasse zeigten. Mit John Adams’ „Short ride in a fast machine“, welches der Klangkörper einst sogar zur Uraufführung brachte, katapultierte man das Publikum aus dem Stand in eine wilde Achterbahnfahrt der entfesselten Fliehkräfte. Ein geschlagener winziger, blau eingefärbter Holzblock gab den unerbittlichen Takt vor, der einen fast aus den Sitzen riss. Entladen in einer gewaltigen Fanfare entließ man die gebannte Zuhörerschaft in die scheinbar ewige Schwerelosigkeit des Kosmos. „Klein beleuchtet kurz 45, Pittsburgh Symphony Orchestra
Elbphilharmonie, 4. September 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2024

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2024

Deutsche Oper Berlin ©

Berlin
Die Pläne der Deutschen Oper Berlin: Wenn Tränen fließen in der Bismarckstraße
Wie mache ich Menschen neugierig auf das, was ich künstlerisch vorhabe? Die Saison-Vorschau der Deutschen Oper für 2024/25 zeigt mustergültig, wie es geht.
Tagesspiegel.de

Wien
Staatsoper – Umbesetzungen:
Étienne Dupuis singt am 6. und 9. September 2024 statt Ludovic Tézier die Partie des Giorgio Germont in „La traviata“.
wiener-staatsoper.at „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2024“ weiterlesen

Pathys Stehplatz (53): Jetzt reicht’s mit dem Netrebko-Bashing!

Anna Netrebko © 

Irgendwann ist genug. In Linz hatten pro-ukrainische Stimmen gewirbelt, weil Anna Netrebko bei „Klassik am Dom“ aufgetreten ist. Nachvollziehbar, betrachtet man Netrebkos Vergangenheit in den „Sozialen Medien“. 2014 hatte sie mit Oleh Zarjow posiert, einem prorussischen Separatistenführer in der Ukraine. Danach hat die Russin zurückgerudert, den Krieg verurteilt. Das muss reichen. Das künstlerische Dilemma nämlich: Es gibt (noch) keinen gleichwertigen Ersatz.

von Jürgen Pathy

Eigentlich dachte man, es sei Ruhe eingekehrt. In den Kulturkrieg, der nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vom Zaun gebrochen ist. Russische Künstler standen im „Westen“ unter Dauerkritik. Vor allem diejenigen, die nicht willig waren, aktiv Stellung zu beziehen – und zwar gegen Putin. Deren Karten standen und stehen schlecht.

„Pathys Stehplatz (53): Jetzt reicht’s mit dem Netrebko-Bashing!
klassik-begeistert, 3. September 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 250: Überlebensgroß Herr Anton

Herzlichen Glückwunsch, lieber Peter, zur vierteltausendsten Klassikwelt. Du bist ein Kreativmonster! Andreas

von Peter Sommeregger

Die Chancen, nach einer Geburt in ärmliche, aber gebildete Verhältnisse im oberösterreichischen Marktflecken Ansfelden eines Tages Weltgeltung zu erlangen, stehen eher gering. Dass dies Anton Bruckner gelang, ist ein wunderbares Beispiel für die Möglichkeit, aus sich selbst heraus zu wachsen und mit Beharrlichkeit sogar utopische Ziele zu erreichen. „Sommereggers Klassikwelt 250: Anton Bruckner
klassik-begeistert.de, 4. September 2024“
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Grafenegg Festival-Tagebuch: Riccardo Chailly macht an diesem Abend bewusst, wie sehr er in Wien fehlt

Dieses Konzert in Grafenegg hat bewusst gemacht, wie sehr der Weltklassedirigent in Wien fehlt. Riccardo Chailly hat das philharmonische Orchester der Scala, deren Chefdirigent er ist, auf ein Spitzenniveau gebracht. Gemeinsam mit dem Intendanten Rudolf Buchbinder machten sie ein Fest der Romantik.

Konzert am 1. September 2024 im Wolkenturm, Grafenegg

Leoš Janáček:  Žárlivost (Eifersucht). Vorspiel zu Její pastorkyňa (1894)
Edvard Grieg:  Konzert für Klavier und Orchester in a-moll op. 16
Pjotr Iljitsch Tschaikowski:  Symphonie Nr. 5 in e-moll op. 64

Rudolf Buchbinder, Klavier
Filarmonica della Scala
Dirigent: Riccardo Chailly, Foto © Peter Fischli

von Herbert Hiess

Der 71-jährige Stardirigent Riccardo Chailly wurde am Anfang seiner Karriere auch von den Wiener Philharmonikern hofiert; machte als erste Schallplattenaufnahme gerade diese fünfte Symphonie von Tschaikowski, die auch an diesem Abend zu hören war. Später folgten Aufnahmen für den legendären „Rigoletto“-Film mit Gruberova und Pavarotti in den Rosenhügel-Studios. Später einige Konzerte in Salzburg und Wien; dort auch eine phantastische „Glagolitische Messe“ von Leoš Janáček. Aber seit 2014 ist komplette Funkstille bezüglich Wien/Salzburg und Chailly. „Rudolf Buchbinder, Filarmonica della Scala, Riccardo Chailly
Konzert am 1. September 2024 im Wolkenturm, Grafenegg“
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In Köln erklingt kultivierter Schönklang aus Sachsen

Andris Nelsons, Daniil Trifonov und das Gewandhausorchester in der Philharmonie.

Köln, Philharmonie, 2. September 2024

Thomas Adès (*1971) – Shanty – Over the Sea
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) – Konzert Nr. 25 für Klavier und Orchester C-Dur KV 503
Anton Bruckner (1824-1896) – Sinfonie Nr. 6 A-Dur

Daniil Trifonov, Klavier
Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons, Dirigent

Andris Nelsons (Foto: Marco Borggreve)

 von Brian Cooper, Bonn

„Mit welcher Sinfonie sollte man anfangen?“ So die schüchterne Frage an meinen Musiklehrer, als ich endlich bereit war, mir den Bruckner’schen Kosmos zu erschließen. Er riet zur Dritten. Heute würde ich zur Sechsten raten. Sie hat alles, was Bruckners Sinfonien ausmacht; sie ist mit einer Spieldauer von unter einer Stunde vergleichsweise kompakt; es gibt nicht diese verwirrende Anzahl verschiedener Fassungen (Haas, Nowak usw.), zu denen sich der so leicht zu verunsichernde Bruckner von seinen Kritikern überreden ließ; und sie enthält herrliche Themen, große Bögen und einen der schönsten langsamen Sätze des gebürtigen Oberösterreichers, der am 4. September 200 Jahre alt geworden wäre. „Daniil Trifonov, Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons
Köln, Philharmonie, 2. September 2024“
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Musikfest Bremen: Die vier Jahreszeiten – getanzt!

Eine gelungene Performance aus mitreißenden musikalischen Ausführungen und packenden Tanzdarbietungen verleiht Antonio Vivaldis Top-Hit „Die vier Jahreszeiten“ üppigen Strahlglanz

Antonio Vivaldi „Le quattro stagioni“ op. 8, RV 269, 315, 293 und 297
Sinfonia aus „L’Olimpiade“ RV 725,
Sonate für Violoncello und B.c. RV 43,
Konzert für vier Violinen RV 580,
Konzert für Streichinstrumente und B.c. RV 151

Foto: Musikfest Bremen (c)

Le Concert de la Loge
Julien Chauvin 
Violine und Leitung
Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie Käfig
Mourad Merzouki 
Choreografie und Regie

Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 2. September 2024

von Dr. Gerd Klingeberg

Die Saalbeleuchtung ist auf freischütz-düster abgedimmt; die ganze Atmosphäre erschein leicht diesig vernebelt, so dass das Publikum erst mit kurzer Verzögerung den stillen Einzug des Orchesters realisiert. Hinten am Rand der vergrößerten Bühne der Glocke positioniert, wirkt das französische Originalklang-Ensemble „Le Concert de la Loge“ anfangs fast ein wenig verloren, ebenso wie auch die eingangs noch einschmeichelnd zart gespielten Harmonien. „Le Concert de la Loge
Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 2. September 2024“
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