DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JULI 2025

Cornelius Meister 2018 © Marco Borggreve

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JULI 2025

Stuttgart
Meisters Mahler schallt durch Stuttgart
Mit einer fulminant gefeierten Mahler 8 geht die Stuttgarter Konzertsaison zu Ende. In den himmlischen Höhen des Mahler-Universums schwebten vor allem die acht Solisten, am Ende ließ Cornelius Meister auch das Orchester zu Höchstform aufsteigen und brachte das Publikum in rauschhafte Jubelstimmung! 7. Sinfoniekonzert, Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8 Es-Dur. Staatsorchester Stuttgart. Cornelius Meister, Dirigent, Staatsopernchor Stuttgart & Kinderchor der Staatsorchester Stuttgart. Ricarda Merbeth, Simone Schneider & Natasha Te Rupe Wilson, SopranTanja Ariane Baumgartner & Maria Theresa Ullrich, Alt. Benjamin Bruns, Tenor, Johannes Kammler, Bariton, David Steffens, Bass
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JULI 2025“ weiterlesen

Gerald Finley begeistert das Münchner Publikum auf seiner Reise als Liedsänger

Bildquelle: Gerald Finley

Wer bin ich als Künstler und was repräsentiert mich als Liedsänger?” Wie im Programmheft erwähnt, stellt der kanadische Bariton diese beiden Fragen in den Mittelpunkt seines Liederabends am Prinzregententheater in München. Die Antwort liefert er an diesem Abend selbst auf wunderbare Art und Weise: Ein außergewöhnlicher Interpret, der in allen Liedsparten sich zu Hause fühlt und jeder seinen persönlichen Stempel aufdrückt. Begleitet wird er am Klavier von der jungen britischen Pianistin Isata Kanneh-Mason, die ihm eine gefühlvolle und sehr virtuose Begleiterin ist.

Festspiel-Liederabend

Gerald Finley, Solist
Isata Kanneh-Mason, Pianistin

Bayerische Staatsoper, Prinzregententheater, München, 15. Juli 2025

von Jean-Nico Schambourg

Gerald Finley beginnt den Abend mit einigen Liedern von Beethoven, die ihn seit Beginn seiner Karriere begleiten. Seine Auswahl mischt dabei Ernsteres (An die ferne Geliebte und Wonne der Wehmut) mit Lieblichem (Adelaide) und Heiterem (Ein Selbstgespräch, Der Kuss und Aus Goethes Faust). Während er in ersteren durch wunderbare Stimmführung und Klangmalerei faszinieren kann, so lässt er in den heiteren Liedern stimmlich und mimisch seiner Interpretationskunst freien Lauf.

„Festspiel-Liederabend Gerald Finley
Prinzregententheater, München, 15. Juli 2025“
weiterlesen

Der fliegende Holländer: Eine szenisch grandiose Inszenierung mit vielen musikalischen Höhepunkten

Der fliegende Holländer Fotoprobe © operimsteinbruch.at/wearegiving

Erstmals wagte sich die „Oper im Steinbruch“, Sankt Margarethen im Burgenland – in den Worten des Intendanten Daniel Serafin mit ihrer 70 Meter breiten Freiluftbühne eine der „Big Three“ unter den sommerlichen Open-Air-Opernfestspielen weltweit, neben Verona und Bregenz – an ein Werk Richard Wagners.

Richard Wagner, Der fliegende Holländer

Musikalische Leitung:  Patrick Lange

Inszenierung:  Philipp M. Krenn
Bühnenbild:  Momme Hinrichs
Kostüme:  Eva Dessecker
Lichtdesign:  Paul Grilj
Chorleitung:  Walter Zeh
Sound:  Volker Werner
Video:  Roland Horvath

Philharmonia Chor
Piedra Festivalorchester

Oper im Steinbruch (Sankt Margarethen im Burgenland), 9. Juli 2025

von Charles E. Ritterband

Und was wäre effektvoller für die wie immer alle Register der technischen Effekte ziehenden Opernfestspiele in der großartigen Naturkulisse des Römersteinbruchs als „der fliegende Holländer“ mit dem Geisterschiff, seiner der lebendtoten Besatzung, dem Fluch, der magischen Zahl von sieben Jahren und der melodramatischen Liebesgeschichte? „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Oper im Steinbruch (St. Margarethen im Burgenland), 9. Juli 2025“
weiterlesen

Richard Taubers Bühnen-Partnerinnen dargestellt in qualitativ unterschiedlichen Porträts

Buchbesprechung:

Gottfried Franz Kasparek (Hg.)
Mit Richard Tauber auf der Bühne

Von Jarmila Novotna bis Elisabeth Schwarzkopf
Ein Lesebuch

Böhlau

von Peter Sommeregger

Sich dem hoch berühmten, ja legendären Tenor Richard Tauber über seine bevorzugten Bühnenpartnerinnen zu nähern, ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Aber das Problem einer solchen  Publikation besteht schon in der Auswahl der Porträtierten, die hier etwas willkürlich erscheint. „Buchbesprechung: Mit Richard Tauber auf der Bühne
klassik-begeistert.de, 16. Juli 2025“
weiterlesen

Kantorows Brahms verzaubert Kissingen

Alexandre Kantorow © Sasha Gusov

Draußen strahlen die sommerlich blühenden Blumen, im Saal zauberte ein Kammerensemble um den Pianisten Alexandre Kantorow die rauschhaften Klänge der Brahms-Klavierquartette herbei. Die vier Musiker zeigten sich völlig unbeeindruckt einer krankheitsbedingten Umkrempelung des Konzertprogramms und ließen das Publikum im Strudel dieser Musik baden gehen.

Kissinger Sommer
Internationales Musikfestival

Alexander Sitkovetsky, Violine
Lise Berthaud, Viola
Victor Julien-Laferrière, Violoncello
Alexandre Kantorow, Klavier

Werke von Johannes Brahms

Regentenbau Bad Kissingen, Rossini-Saal, 15. Juli 2025

von Johannes Karl Fischer

Vor dem Konzert mal wieder eine Ansage, diesmal sogar eine ordentliche Umkrempelung des Konzerts. Der ursprünglich geplante Violinist Renaud Capuçon war leider erkrankt, doch anstatt die Brahms-Violinsonaten mit „irgendeinem zufällig verfügbaren Geiger“ innerhalb Tagen oder gar Stunden einzuarbeiten hatte sich der Pianist Alexandre Kantorow für zwei Kammermusikwerke mit drei ihm musikalisch vertrauten Kollegen entschieden. Dann gibt’s halt Klavierquartette statt Violinsonaten. „Alexandre Kantorow und Ensemble
Regentenbau Bad Kissingen, 15. Juli 2025“
weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JULI 2025

 

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JULI 2025

CD/Blu-ray-Besprechung
„Hoffmanns Erzählungen“ am Filmset: Hier wird deutlich überdreht!
Die banale Hässlichkeit der Szene und der Kostüme lasten schwer auf der Produktion, die mit ihrer unstimmigen Idee wie in einem faradayschen Käfig gefangen scheint. Als schließlich Hoffmann Peter Schlemil mit einer Oscar-Statuette erschlägt, ist der Tiefpunkt des Regiekonzeptes erreicht. Die langatmige Schluss-Szene lässt nur noch einen Wunsch offen: Vorhang! Jacques Offenbach Les Contes d’Hoffmann. Wiener Philharmoniker: Marc Minkowski  Dirigent. Mariame Clément  Regie
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JULI 2025“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 289: Der stille Abschied des Stuart Burrows

 

von Peter Sommeregger

Dieser Tage stolperte ich über eine unscheinbare Notiz in einem englischsprachigen Klassikblog: der walisische Tenor Stuart Burrows wäre im Alter von 92 Jahren gestorben. In keinem deutschen Print- oder Internetmedium wurde darüber berichtet. „Sic transit gloria mundi“ muss man unwillkürlich denken, war Burrows doch für längere Zeit DER international gefeierte Mozart-Tenor, wobei sein Repertoire aber deutlich weiter gesteckt war. „Sommereggers Klassikwelt 289: Stuart Burrows
klassik-begeistert.de, 16. Juli 2025“
weiterlesen

Meisters Mahler schallt durch Stuttgart

Cornelius Meister 2018 © Marco Borggreve

Mit einer fulminant gefeierten Mahler 8 geht die Stuttgarter Konzertsaison zu Ende. In den himmlischen Höhen des Mahler-Universums schwebten vor allem die acht Solisten, am Ende ließ Cornelius Meister auch das Orchester zu Höchstform aufsteigen und brachte das Publikum in rauschhafte Jubelstimmung!   

7. Sinfoniekonzert
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8 Es-Dur

Staatsorchester Stuttgart
Cornelius Meister, Dirigent

Staatsopernchor Stuttgart & Kinderchor der Staatsorchester Stuttgart

Ricarda Merbeth, Simone Schneider & Natasha Te Rupe Wilson, Sopran
Tanja Ariane Baumgartner & Maria Theresa Ullrich, Alt

Benjamin Bruns, Tenor
Johannes Kammler, Bariton
David Steffens, Bass

Staatsoper Stuttgart
Liederhalle, Beethovensaal
, Stuttgart, 14. Juli 2025

von Johannes Karl Fischer

Erst letztes Jahr schloss die Sächsische Staatskapelle die Ära Thielemann mit Mahlers monumentaler Achter Sinfonie. Ganz so weit ist es in Stuttgart noch nicht, eine Spielzeit bleibt Cornelius Meister noch. Trotzdem feierte das Publikum ihren Chefdirigenten mit stehenden Ovationen und fünfzehnminütigem Applaus. Bravo-Rufe schallten schon vor Beginn des ersten Akkords durch die restlos ausverkauften Ränge. Das mit den Eröffnungsbravos kann man so oder so sehen. Kennt man ausgerechnet vom Thielemann-Fanclub. Aber das Mahler-Universum scheint sich als Saisonabschlusswerk zu etablieren. Gut so! „Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8 Es-Dur
Staatsoper Stuttgart, 14. Juli 2025“
weiterlesen

„Romeo und Julia“ begeistert im neuen Gewand

Romeo & Julia © Jörn Hartmann

Seit März 2023 gibt es dieses Musical in Berlin. Ich strafte es seitdem mit Nichtachtung. Ich dachte, die Geschichte von „Romeo und Julia“ sei auserzählt. In Oper, Musical und Film. Doch am Theater des Westens haben sie es geschafft, den Shakespeare-Stoff, ohne ihn zeitlich zu verändern, in ein neues Gewand zu packen. Mit klassischen Dialogen und viel guter Musik. Gerade wurde die Aufführungsserie bis Februar 2026 verlängert.

Große Liebe und die bekannten Todesfälle bei „Romeo & Julia“ in Berlin

ROMEO & JULIA – LIEBE IST ALLES
Musical von Peter Plate und Ulf Leo Sommer (Musik und Liedtexte)
und Joshua Lange (Musik)

Nach der literarischen Vorlage von William Shakespeare
und der Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel

Uraufführung im Theater des Westens, Berlin, am 19. März 2023

Regie: Christoph Drewitz
Choreografie: Jonathan Huor
Es spielt die „Capulet-Kapelle“ unter Leitung von Robert Paul

Theater des Westens, Berlin, 13. Juli 2025

von Ralf Krüger

Für alle, die wie ich in der Schule nicht aufgepasst hatten, klärt sich nun endlich die Sache mit der Nachtigall und der Lerche. Das Publikum erlebt die Liebesnacht von Romeo und Julia. Der junge Mann hat zu diesem Zeitpunkt schon seinen Widersacher Tybalt im Duell getötet und ist aus Verona verbannt worden. Mit Hilfe von Pater Lorenzo und Julias Amme ist es den frisch Vermählten vergönnt, wenigstens diese einzige Nacht gemeinsam in Julias Zimmer zu verbringen. Wecker oder Wanduhren sind noch nicht erfunden, so erzählen die Vogelstimmen, was die Stunde geschlagen hat. Nein, die Lerche singt noch nicht ihr Ständchen, es ist noch Nacht und die Liebenden haben noch Zeit. „Musical: Romeo & Julia – Liebe ist alles
Theater des Westens, Berlin, 13. Juli 2025“
weiterlesen

Wagners „Ritt der Walküren“: Eine Analyse von Daniel Janz

Foto © Sofia Opera and Ballett

Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees erkannt sein. Doch die Aufführungspraxis schafft stets neue. Obwohl unser Autor bereits
über 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur behandelte, ist ein Ende noch nicht in Sicht. Deshalb widmet er noch drei weitere Folgen so genannten „Klassikern“, von denen man derart übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre fast fundamentalistische Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, auch ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.

Daniels Anti-Klassiker 58: Wagners „Ritt der Walküren“ – oder ein Beispiel für den Kampf, sich von einmal geschaffener Umdeutung zu befreien.

von Daniel Janz

Musik als ikonisch zu bezeichnen, ist ein Lob für die Besten der Besten. Dafür braucht es ein besonderes Maß an Wiedererkennungswert und Fülle, technischer Ausgereiftheit und emotionalem Potenzial. Dazu gesellt sich oft eine große Portion Genieästhetik und Legendenerzählung. Und selbst, wenn Werke all diese Aspekte miteinander verbinden, gehen sie nicht unbedingt als Meisterwerke in die Geschichte ein. Dazu braucht es mindestens noch einen weiteren Punkt: kulturelle Verbreitung. „Analyse: Wagners „Ritt der Walküren“
klassik-begeistert.de, 15. Juli 2025“
weiterlesen