DIE SONNTAG-PRESSE, 22. JUNI 2025

Foto: (c) Michael Pöhn/Wiener Staatsoper

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE, 22. JUNI 2025

Wien/ Staatsoper
Frauenpower im Wiener „Rheingold“: Regine Hangler lässt die Götter alt aussehen
Richard Wagner, Das Rheingold, 20. Juni 2025. Gender-Mainstreaming ist beim „Rheingold“ angekommen – zumindest was die Stimmen betrifft. An der Wiener Staatsoper haben die Frauen die Hosen an: Fricka, Freia & Erda geben den Ton an. Dirigent Philippe Jordan und das Staatsopernorchester haben alles im Griff.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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Staatsoper Unter den Linden: Lieben Sie Bach?

Jessica Niles (Sandra) © Stephan Rabold

Die Vergangenheit liegt vor uns: Cassandra zeigt an der Staatsoper Berlin, dass die großen uralten Mythen ewige Menschheitsthemen behandeln und deshalb zeitlos sind. Sie gehören deshalb in eine zeitgenössische Oper und es ist nur folgerichtig, dass diese wiederum sich auf Musiktraditionen bezieht. Beispielsweise auf den sogar ausdrücklich erwähnten Johann Sebatian Bach.

Cassandra
Oper in dreizehn Szenen und einem Prolog (2023)

Musik von Bernard Foccroulle
Libretto von Matthew Jocelyn

Staatsoper Unter den Linden, 19. Juni 2025 PREMIERE

Musikalische Leitung: Anja Bihlmaier
Staatskapelle Berlin

Inszenierung, Video: Marie-Ève Signeyrole
Szenische Einstudierung: Sandra Pocceschi                                                      Bühne: Fabien Teigné
Kostüme: Yashi
Licht: Philippe Berthomé

von Sandra Grohmann

Alte Mythen mit zeitgenössischen Themen zu verknüpfen, ist riskant. Allzu leicht wirkt der Bezug bemüht, die Spiegelung verzerrt, die Erzählung verkrampft. Auch die Inhaltsangabe der von 2023 stammenden Oper Cassandra lässt kaum Vorfreude aufkommen. Die Themen Klimakatastrophe, Mutterschaft und Ausbeutung der Antarktis lassen den geneigten Opernbesucher durchaus befürchten, eine Stunde und fünfzig Minuten lang einen pausenlos erhobenen Zeigefinger ertragen zu müssen.

„Bernard Foccroulle, Cassandra
 Staatsoper Unter den Linden, 19. Juni 2025 PREMIERE“
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Frauenpower im Wiener „Rheingold“: Regine Hangler lässt die Götter alt aussehen

Foto © Michael Pöhn

Gender-Mainstreaming ist beim „Rheingold“ angekommen – zumindest was die Stimmen betrifft. An der Wiener Staatsoper haben die Frauen die Hosen an: Fricka, Freia & Erda geben den Ton an. Dirigent Philippe Jordan und das Staatsopernorchester haben alles im Griff.

Richard Wagner, Das Rheingold
Wiener Staatsoper, 20. Juni 2025

von Jürgen Pathy

Plötzlich ist er da. Wie aus dem Nichts erscheint Musikdirektor Philippe Jordan am Pult der Wiener Staatsoper. Gerade eben noch hatte das Tonband gemahnt: „Please, turn off your mobile phones…“, da hebt der Schweizer schon den Taktstock. Kein Einzugsapplaus, keine Verbeugung, schnurstracks hinein in das „Rheingold“-Vorspiel. Epische 136 Takte, der Ur-Ton, aus dem sich die über 15 Stunden „Ring des Nibelungen“ entfalten. „Richard Wagner, Das Rheingold
Wiener Staatsoper, 20. Juni 2025“
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Im Bann des Erhabenen: Simon Gaudenz überzeugt mit der Jenaer Philharmonie

CD-Besprechung:

Gelungene Aufnahmen zwischen Weltenbrand und Weltverklärung

Gustav Mahler
Complete Symphonies Vol. 4

Sinfonien 8 und 9

Jenaer Philharmonie
Simon Gaudenz, musikalische Leitung

Odradek, ODRCD466

von Dirk Schauß

Man spricht bei Gustav Mahlers achter Sinfonie oft von der „Sinfonie der Tausend“ – ein Monumentalwerk, dessen bloße Aufführungsbedingungen an den Rand des Machbaren führen. Umso bemerkenswerter, wenn ein Klangkörper wie die Jenaer Philharmonie gemeinsam mit Chefdirigent Simon Gaudenz nicht nur die Herausforderung annimmt, sondern mit dieser Einspielung einen interpretatorischen Maßstab setzt, der ebenso von kluger Organisation wie von musikalischer Durchdringung geprägt ist. „CD-Besprechung: Mahler Complete Symphonies Vol. 4
klassik-begeistert.de, 21. Juni 2025“
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John Neumeier: Shall we dance? Ja, wir dürfen...

Das Ensemble im Bühnennebel (Foto: RW)

Eindeutig ja, wenn so fabelhaft getanzt wird wie in John Neumeiers neuer Ballettrevue

Der zweite, wie mit einem leichten Trauerflor überzogene Teil geriet tänzerisch in sich schlüssiger, der Hochschulseminarcharakter wurde deutlich zurückgedrängt. Miguel Alves Oliveira als Joe sowie Zofia Jablonska (Midnight Dancer) beeindruckten mit solistischen Glanzleistungen.

Shall we dance? Tanz zwischen den Kriegen
Ballettrevue von John Neumeier

Musik von George Gershwin (u.a. Oh Lady be Good, I got Rhythm, A Lonely Lullaby, Summertime, Rhapsody in Blue), Maurice Ravel, Camille Saint-Saëns (Der Schwan aus dem Karneval der Tiere) und Johnny Cash (Ballad of the Harp-Weaver)

Koproduktion des Bundesjugendballetts
mit dem Ernst Deutsch Theater, Hamburg, 19. Juni 2025  PREMIERE

von Dr. Ralf Wegner

John Neumeier hat nicht nur Ballette choreographiert. Es ist allerdings schon Jahrzehnte her, dass er sich in Hamburg mit Bernsteins West Side Story (1978) oder dessen On the Town (1991) befasste. Etwas Revue-haftes hatten auch seine Bernstein-Dances aus dem Jahr 1998.  Allerdings wurde damals durchgehend getanzt. Sein Ballett Shall we dance nach Musik von George Gershwin ist dagegen schon etwas älter, die Uraufführung erfolgte 1986. „John Neumeier / Shall we dance? Tanz zwischen den Kriegen
Ernst Deutsch Theater, Hamburg, 19. Juni 2025“
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Herbstliche Klarheit: Nagano dirigiert Brahms’ dritte und vierte Sinfonie


CD-Besprechung:

Johannes Brahms
Sinfonien 3 und 4

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano, musikalische Leitung

BIS-2374

von Dirk Schauß

Kent Nagano, dessen langjährige Amtszeit als Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg im Jahr 2025 ausklingt, verabschiedet sich mit einer Einspielung, die als künstlerisches Vermächtnis verstanden werden darf. „CD-Besprechung: Kent Nagano / Brahms
klassik-begeistert.de, 20. Juni 2025“
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Wg. kultureller Zertrümmerung: Warum ich nie wieder zum Opern-Festival nach Verona fahren werde

„Ich bin ganz sicher, Sie werden mit Ihrer ‚Video-Politik‘ in Verona keinen Erfolg haben. Für seriöse Opern-Besucher ist das ein NO-GO. Glauben Sie ernsthaft, das kulturelle Erbe der Oper könne nur durch tausende Handys mit hellen Bildschirmen WÄHREND der Aufführung gerettet werden? You make me smile…“

 

Arena di Verona, 3. Januar 2025
Fotos © Arena di Verona

von Andreas Schmidt

Das Festival von Verona – Arena di Verona Opera Festival – wirbt auf Deutsch mit den Worten: „Der italienischste Ort auf Erden.“ Es stimmt: Der fast komplett erhaltene Jahrtausendschatz  ist ein atemberaubendes Monument. Wie konnten Menschen ohne moderne Technik so ein Faszinosum erschaffen? 30 n. Chr. – vor 2000 Jahren…

Was nicht stimmt: Die Arena sei, während der Festspiele, ein magischer Ort.

Leider geht es dort zum Teil zu wie auf einem Provinz-Rummelplatz. Hektisch, laut und alles andere als respekt- und würdevoll, die Musik der Meister ehrend. Als ich dort am 15. Juli 2023 auch „Nabucco“ von Giuseppe Verdi verfolgte, filmten etwa 80 Prozent der 12.000 Besucher während der Vorstellung Videos, konsumierten und führten Banal-Gespräche. „Das Arena di Verona Opera Festival ist ein No-Go
klassik-begeistert.de, 2. Januar 2025“
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Liparit Avetisyan begeistert mit berührendem Lyrismus und vokalem Schmelz

 

CD-Besprechung:

Beloved Arias
Liparit Avetisyan, Tenor

Kaunas City Symphony Orchestra
Constantine Orbelian, musikalische Leitung

Delos, DE3615

von Dirk Schauß

Die Stimme eines lyrischen Tenors ist ein Versprechen: auf Eleganz, Innigkeit, Noblesse. Wenn sich dazu noch ein Timbre gesellt, das Herz und Schmelz verströmt, ein Gefühl für musikalische Linienführung, für Sprache und Ausdruck, dann darf man von einem Sänger sprechen, der nicht nur Technik, sondern künstlerische Vision besitzt. Liparit Avetisyan, der armenische Tenor, erfüllt all das – und mehr. „CD-Besprechung: Beloved Arias, Liparit Avetisyan
klassik-begeistert.de, 20. Juni 2025“
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Christoph Eschenbach über Holsteiner Katenschinken und texanisches Barbecue… Teil III

Christoph Eschenbach © Marco Borggreve 

Zum Abschluss unseres Gesprächs gab es ein gehöriges Missverständnis. Was wir indes sofort aufklären konnten. Außerdem ging es um einen alten Schaub Lorenz Plattenspieler, Bruckner-Pairing, eine Happy-Sinfonie, Krisen, große Flächen, Hollywood. Und noch mal um Musikvermittlung, weil dieses Thema so wichtig ist für unsere Gesellschaft.

 Jörn Schmidt im Gespräch mit Christoph Eschenbach, Teil III 

klassik-begeistert:  Ihre Mozart-Interpretationen arbeiten Lebensfreude und Humor ganz und gar unwiderstehlich heraus. Ist Gustav Mahler in diesem Sinne ein Komponist der Ängste?

Christoph Eschenbach: Die Angst ist bei Mahler tief verwurzelt. Privat, aber auch als Jahrhundertangst vor dem 1. Weltkrieg. Ganz deutlich zu hören in seiner 6. Sinfonie. Diese historische Angst nimmt bei jedem Menschen eine andre Richtung. Auch Alban Berg hat diese Angst ganz elementar vertont, in den 3 Orchesterstücken op. 6. „Interview: kb im Gespräch mit Christoph Eschenbach, Teil III
klassik-begeistert.de, 20. Juni 2025“
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Der sympathische Tänzer und Choreograph Silas Farley wird demnächst für das Bundesjugendballett choreographieren

Michael Behrendt, Vorsitzender des Vorstands der Hapag-Lloyd Stiftung, Silas Farley und John Neumeier (Foto: RW)

Verleihung des John Neumeier-Preises für Choreographie

Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, 19. Juni 2025

von Dr. Ralf Wegner

Nach der Premiere von John Neumeiers Ballett Shall we Dance wurde dem US-amerikanischen Tänzer und Choreographen Silas Farley der von der Hapag-Lloyd Stiftung mit 50.000 Euro dotierte John Neumeier-Preis für Choreographie überreicht. Der 30-jährige Farley wurde in der School of American Ballet ausgebildet und tanzte ab 2012 beim New York City Ballet.

„Verleihung des John Neumeier-Preises für Choreographie
Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, 19. Juni 2025“
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