Großartig!!!! Das Hamburg Ballett tanzte Nijinsky wie von einer schweren Last befreit

Alexandr Trusch (Foto: RW)

 Wir haben sie wieder, unsere herausragenden Tänzerinnen und Tänzer des Hamburg Balletts. Und gestern war nicht ein schwarzer Tag für die Compagnie, wie in einer deutschen Tageszeitung verbreitet wurde, sondern ein Glückstag, der uns froh in die Zukunft blicken lässt.

Nijinsky, Ballett von John Neumeier

Musik: Chopin, Schumann, Rimskij-Korsakow und Schostakowitsch Sinfonie Nr. 11 g-moll

Choreographie, Bühnenbild und Kostüme: John Neumeier

Philharmonisches Staatsorchester, Leitung Maria Seletskaja

von Dr. Ralf Wegner

War das ein Abend. Nachdem uns gestern mit der Demission von Demis Volpi ein Stein vom Herzen fiel, zeigte uns heute das Ensemble, zu welchen außerordentlichen Leistungen es nach wie vor fähig ist. Die Tänzerinnen und Tänzer wurden am Ende mit jubelndem Beifall entschädigt und die zahlreich Alexandr Trusch zugeworfenen Blumensträuße galten wohl nicht nur seiner herausragenden tänzerischen und darstellerischen Leistung als Vaslaw Nijinsky, sondern auch seinem Mut, sich öffentlich gegen den künstlerischen Aderlass unter Demis Volpi zu stellen. „Nijinsky, Ballett von John Neumeier
hamburgische Staatsoper, 11. Juni 2025“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE, 12. JUNI 2025

Foto: Kent Nagano (c) Antoine-Saito

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DONNERSTAG-PRESSE, 12. JUNI 2025

Hamburg/Staatsoper
Auf den Punkt 63:  Nagano geht bühnenreif mit Tristan
An der Hamburgischen Staatsoper endet diese Tage die Ära von Kent Nagano. Schon  jetzt ist klar, Hamburg verliert einen glühenden Advokaten zeitgenössischer Musik wie auch einen großen Interpreten französischen Repertoires. Da mag es überraschen, dass der  Generalmusikdirektor sich ausgerechnet mit Wagners Oper Tristan und Isolde verabschiedet. Doch diese Wahl war kein Zufall. Wenn man doch bloß der Isolde einen gescheiten Tristan zur Seite gestellt hätte, es wäre ein Wagner-Fest gelungen
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

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Schammis Klassikwelt 31: Meisterkurse mit Barbara Frittoli in Luxemburg, Teil I

Barbara Frittoli (4. vl) umgeben von den Pianisten Diego Mingolla und Francesco Manessi, Luisa Mauro, künstlerische Leiterin von Sequenda, sowie mehreren Teilnehmern der Meisterkurse © Vera Buffolo

Auf Einladung des Sequenda Opera Studio Luxembourg kommt die große italienische Sopranistin Barbara Frittoli im vierten Jahr in Folge nach Luxemburg, um eine Meisterklasse für Operngesang abzuhalten. Vom 27. bis 31. Mai haben acht Sänger das Privileg, mit einer der größten lyrischen Sängerinnen ihrer Generation zusammenzuarbeiten. Sie wird von den Korrepetitoren und Pianisten Diego Mingolla und Francesco Manessi begleitet.

von Jean-Nico Schambourg

Da ich das Glück habe, Barbara Frittoli sowie alle anderen Verantwortlichen und Musiker seit einigen Jahren zu kennen, darf ich an diesen Meisterkursen teilnehmen und darüber in drei Teilen berichten. Im ersten Teil stelle ich den Organisator und die Ausführenden vor. Im zweiten Teil erzähle ich dann über den Ablauf der Meisterkurse, um im dritten Teil mit dem Bericht über das Abschlusskonzert zu schließen. 

„Meisterkurse mit Barbara Frittoli in Luxemburg, Teil I
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2025“
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Rising Stars 60: Friederike Meinke – eine schöne Stimme überstrahlt eine befremdliche Debatte über Körperlichkeit

Friederike Meinke © Dirk Weber

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Auf vielversprechende Rising Stars werde ich meist aufmerksam, wenn ich sie live in Oper oder Konzert erlebe, oftmals auch durch vielfältig im Internet vorhandenes Videomaterial. Tipps von Freunden oder gemeinsame Auftritte mit mir schon bekannten Künstlerinnen und Künstlern spielen ebenfalls eine Rolle. „Rising Stars 60: Friederike Meinke, Sopran
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2025“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 11. JUNI 2025

DIE MITTWOCH-PRESSE – 11. JUNI 2025

Wien
Rosenkavalier mit  viel Kraft & wenig Raffinesse
Doppeltes Otto-Schenk-Jubiläum an der Wiener Staatsoper: Zum 95. Geburtstag des im Januar verstorbenen Regisseurs wird seine „Rosenkavalier“-Inszenierung zum 400. Mal im Haus am Ring gezeigt. Die Ausstattung selbst mag etwas Staub angesetzt haben, doch die Inszenierung selbst funktioniert auch nach Jahrzehnten noch. Zum Auftakt der aktuellen Spielserie von Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ zeigt die Wiener Staatsoper wieder Otto Schenks zeitlosen Regie-Klassiker – und das am Montag bereits zum 400. Mal seit der Premiere im April 1968.
krone.at

Staatsopern-„Rosenkavalier“: Faninals kleine Tochter, ganz groß (Bezahlartikel)
Sabine Devieilhes Sophie überstrahlte bei diesem „Rosenkavalier“ im Haus am Ring alle. Ein hinreißendes Rollendebüt, das sie in die Reihe berühmtester Vorgängerinnen stellt.
DiePresse.com

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Das Hamburg Ballett und Demis Volpi gehen ab sofort getrennte Wege

Staatsoper Hamburg © Westermann

Wie die Pressestelle der Hamburger Behörde für Kultur und Medien heute mitteilte, läuft Demis Volpis Vertrag zum Saisonende aus, außerdem ist er ab sofort von seinen Aufgaben frei gestellt. Der Senator bedauert, und auch Demis Volpi bedauert. Man trennt sich, ohne weitere interne Details zu kommunizieren und damit erneut Porzellan zu zerschlagen.

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

Das ist gut für beide Seiten. Demis Volpi wird nicht mehr Schaden zugefügt, und das Hamburg Ballett kann beruhigt zum Alltag zurückkehren. Zum Beispiel morgen bei der Wiederaufnahme von John Neumeiers ikonographischem Meisterwerk Nijinsky, welches sich mit den Auswirkungen von Kriegshandlungen auf den Menschen Vaslav Nijinsky befasst. „Kommentar: Demis Volpis Vertrag läuft aus
Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025“
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Pique Dame im Spannungsfeld von Liebe, Geldgier und schwarzer Magie

Tchaikovsky’s The Queen of Spades, Garsington Opera at Wormsley, Stokenchurch, UK © Julian Guidera 2025

Mit großer Intensität und in beeindruckenden Bildern inszeniert Douglas Boyd in Garsington, mitten in der „English Countryside“ unweit von Oxford, Tschaikowskys Oper im Spannungsfeld von Liebe, Geldgier und schwarzer Magie. Das Hausorchester (Philharmonia Orchestra) glänzt mit Stärke, Musikalität und Differenziertheit.

Peter Ilyich Tchaikovsky, Pique Dame (The Queen of Spades)
in russischer Sprache

Dirigent: Douglas Boyd

Philharmonia Orchestra
Garsington Opera Chorus
Garsington Opera Childrens Chorus

Regie: Jack Furness
Bühne: Tom Piper
Licht: Lizzie Powell

Garsington Opera, 6. Juni 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Der kraftvolle irische Tenor Aaron Cawley singt den zwischen den beiden extremen Polen hin- und hergerissenen Herman mit überragender Stimmstärke, für den zentralen Tenor der Handlung fast zu laut und nicht makellos subtil mitunter.

Die Lisa der exzellenten Sopranistin Laura Wilde bringt die existentielle Krise der jungen Aristokratin im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Zwängen und ihrer Liebe zum unberechenbaren, wilden Herman psychologisch glaubhaft und mit großer stimmlicher Harmonie zum Ausdruck. „Peter Ilyich Tchaikovsky, Pique Dame
Garsington Opera, 6. Juni 2025“
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Auf den Punkt 63:  Nagano geht bühnenreif mit Tristan

Kent Nagano © Felix Broede

An der Hamburgischen Staatsoper endet diese Tage die Ära von Kent Nagano. Schon  jetzt ist klar, Hamburg verliert einen glühenden Advokaten zeitgenössischer Musik wie auch einen großen Interpreten französischen Repertoires. Da mag es überraschen, dass der  Generalmusikdirektor sich ausgerechnet mit Wagners Oper Tristan und Isolde verabschiedet. Doch diese Wahl war kein Zufall. Wenn man doch bloß der Isolde einen gescheiten Tristan zur Seite gestellt hätte, es wäre ein Wagner-Fest gelungen.

Richard Wagner, Tristan und Isolde

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Kent Nagano, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 9. Juni 2025

von Jörn Schmidt

Kent Naganos ästhetische Prägung passe nicht zum deutschen spätromantischen Repertoire, war eine oft gehörte Kritik. In Hamburg, aber auch schon in München. Passt eine feinnervige musikalische Rhetorik vielleicht besser zu französischer Oper?

Entkleidet die Präzision, mit der Kent Nagano Uraufführungen und moderne Musik dirigiert, Wagners Überwältigungsmusik vielleicht ihrer emotionalen Wucht? Mitnichten. Wo keine strikte Disziplin herrscht, kehren Schlendrian und Mittelmaß ein. „Auf den Punkt 63:  Kent Naganos Abschied
Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025“
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Gregory Kunde führt uns als Andrea Chénier ins Licht der Liebe

Gregory Kunde © Chris Gloag

Deutsche Oper Berlin, 47. Vorstellung aus dem Repertoire, Mittwoch – lohnt sich das? Ja! Als Held des Abends begeistert uns Gregory Kunde im Zusammenspiel mit Sondra Radvanovsky unter dem Dirigat Axel Kobers vollends. Auch die kleineren Rollen sind exzellent besetzt. Die schon ältere Inszenierung funktioniert immer noch wunderbar. Ein durchdachtes, lebendiges Drama ohne künstliche Verrenkungen.

Deutsche Oper Berlin, 4. Juni 2025

Andrea Chénier, Dramma di ambiente storico in vier Akten

Musik von  Umberto Giordano
Libretto von  Luigi Illica

Gregory Kunde (Andrea Chénier)
Sondra Radvanovsky (Maddalena di Coigny)
Pavel Yankovsky (Carlo Gérard)

Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dirigent: Axel Kober

Chor der Deutschen Oper Berlin (Chorleitung:  Jeremy Bines)

Inszenierung:  John Dew
Bühne:  Peter Sykora
Kostüme:  José Manuel Vázquez

von Petra und Dr. Guido Grass

1789 – das französische Revolutionsjahr: Noch feiert der Adel rauschende Feste. Herrlich anzusehen und anzuhören, wie Nicole Piccolomini im eitlen Pfauenkleid als alternde Contessa di Coigny die Dekadenz auf den Punkt bringt. Auch die Gäste, allesamt in grellstem Rokokostil gewandet, tanzen eine Gavotte. Doch mit Schminke und Puder lassen sich die gesellschaftlichen Probleme nicht mehr übertünchen. „Umberto Giordano, Andrea Chénier
Deutsche Oper Berlin, 4. Juni 2025“
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„Turandot“ in der Arena di Verona: "Alles so schön bunt hier!" (Nina Hagen)

Blu-ray Besprechung:

Man hört also eine „Turandot“ von ganz großem Kaliber, die Inszenierung kommt aber über ein eindimensionales Bilderbuch nicht hinaus.

Giacomo Puccini
Turandot

Anna Netrebko
Yusif Eyvazov

Franco Zeffirelli  Regie
Marco Armiliato  Dirigent

Unitel C-major 769704

von Peter Sommeregger

Diese Aufführung von Puccinis letzter Oper fand im Sommer 2022 statt, als die Corona-Pandemie zu Ende ging, und ein ausgehungertes Publikum doppelt dankbar das hochkarätige Spektakel in der Arena di Verona genoss.

Die Inszenierung des inzwischen verstorbenen Altmeisters Franco Zeffirelli geht auf das Jahr 2010 zurück, ist in ihrer Art aber zeitlos. Der Regisseur wusste genau, was in diesem besonderen Ambiente von einem Massenspektakel verlangt wird. Prächtige, sehr bunte Kostüme, zahlreiche Statisterie, und natürlich mindestens ein Gesangsstar. Dazu eine spektakuläre Choreographie, die das Bühnengeschehen kaum zur Ruhe kommen lässt. „CD-Besprechung: Giacomo Puccini, Turandot
klassik-begeistert.de, 10. Juni 2025“
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