Dirigent Klaus Mäkelä im Musikverein Wien: Endlich spielt der Finne seine Karten aus

John-Halvdan Olsen-Halvorsen/Oslo Philharmonic

Er ist ein Besessener. Nach rund achtzig Minuten am Pult des Oslo Philharmonic, schmeißt sich Dirigent Klaus Mäkelä ans Cello. Bartók Konzert und Beethoven „Emperor“ sind nicht genug. Dvořák Klavierquintett gibt’s oben drauf. Mit allen Wiederholungen, nochmals rund vierzig Minuten. Durch die Bank überzeugend, was der finnische Shootingstar im Musikverein Wien abliefert.


Musikverein Wien, Großer Saal,
30. Oktober 2024

Ludwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur op. 73

Béla Bartók
Konzert für Orchester Sz 116

Antonín Dvořák
Klavierquintett Nr. 2 in A-Dur op. 81

Oslo Philharmonic
Klaus Mäkelä, Dirigent
Leif Ove Andsnes, Pianist

von Jürgen Pathy

„Mensch Betty – was machst denn du jetzt hier!?“. Mäkelä schauen, was sonst. Das haben sich rund 2000 Gäste ebenso gedacht. Ausverkauft, selbst am Stehplatz quillt alles über. Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 geht halt immer. Adidas Turnschuhe, daneben billige Gummisohlen, die ständig quietschen. Beethovens „Emperor“ treibt halt so richtig an. Allegro in Es-Dur, 4/4 Takt, der zieht. Die beiden Männer tanzen. Wäre Beethoven ein DJ, er wäre genauso erfolgreich.

„Klaus Mäkelä und die Osloer
Musikverein, Wien, 30. Oktober 2024“
weiterlesen

DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. NOVEMBER 2024

John-Halvdan Olsen-Halvorsen/Oslo Philharmonic


Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. NOVEMBER 2024

Wien
Erhöhter Schalldruck: Halloween-Klänge mit Klaus Mäkelä im Musikverein
Der finnische Jungdirigent gastierte mit dem Oslo Philharmonic im Goldenen Saal
DerStandard.at

Bei Wien Modern winden sich Würmer, plätschern Klangbäder und wird auch geblödelt (Bezahlartikel)
DiePresse.com

„DIE SAMSTAG-PRESSE – 2. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Auf den Punkt 31: Nachruf Jo Bohnsack

© jobohnsack.de

In der letzten Folge habe ich über den Tod geschrieben, und wie man damit umgeht. Sowas wirkt nach, auch beim Autor. Zum Glück bin ich nicht abergläubisch, denn just als der Artikel online war, erreichte mich die Nachricht vom Tod des Sylter Blues und Boogie-Woogie Pianisten. Jo Bohnsack ist nach schwerer Krankheit am 25. Oktober 2024 im Alter von 64 Jahren in Westerland auf Sylt gestorben. 

 von Jörn Schmidt

Jo war sein Leben lang Musik-begeistert, einer seiner Mentoren war Champion Jack Dupree, die beiden sind später zusammen auf Tournee gegangen. In der Boogie-Woogie-Szene war Jo so bekannt wie  anerkannt. Auch bei Axel Zwingenberger, der hat Jo zuweilen auf Sylt besucht. Als kleiner Junge habe ich Jo auch mal daheim besucht, und das kam so. „Auf den Punkt 31: Nachruf Jo Bohnsack“ weiterlesen

Auf den Punkt 30: Bei Tugan Sokhiev tickt die Totenuhr ziemlich entspannt

Foto: alte Uhr – Lizenzfreies Bild/Panther Media

Im Tod sind alle gleich, heißt es. Niemand findet es schön, zu sterben. Der Tod ist nun wirklich kein Spaß. Aber im Grunde sind das die einzigen Gemeinsamkeiten. Wie wir mit dem Tod umgehen, das ist höchst unterschiedlich. Man kann das Thema verdrängen oder Antworten in der Religion suchen. Philosophie kann äußerst hilfreich sein, mit der eigenen Sterblichkeit umzugehen. Desgleichen gibt es seit jeher ein kulturelles Zusammenspiel von Musik und Tod. Der Tod wurde mannigfaltig vertont, dazu fallen Ihnen sofort Beispiele ein. Aber wie klingt es, was der Sterbende hört? Kann man sterbend überhaupt noch hören und das Gehörte verständig eingeordnet werden? Eine kurze Recherche anlässlich Bruckners Totenuhr-Coda. 

Münchner Philharmoniker
Tugan Sokhiev / Dirigent

 Anton Bruckner / Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Zweite Fassung)

Elbphilharmonie, Großer Saal, 31. Oktober 2024

 von Jörn Schmidt

Auch wenn man das heutzutage zuweilen gar nicht glauben mag, für den Journalismus gibt es ethische Standards. Lange Zeit waren das allgemeingültige publizistische Grundsätze, die ohne Kodizes und dergleichen beherzigt wurden. 1973 hat der Deutsche Presserat eine Sammlung journalistisch-ethischer Grundregeln kodifiziert. Verleger und Journalisten haben diese Zusammenstellung abgesegnet, das Regelwerk firmiert seither als Pressekodex. Die aktuelle Fassung datiert auf 18. September 2024, ethische Grundsätze unterliegen offensichtlich dem Zeitgeist. Da muss man öfter mal nachjustieren. „Auf den Punkt 30: Tugan Sokhiev
klassik-begeistert.de, 1. November 2024“
weiterlesen

Yuja Wang entmaterialisiert einen Steinway-Flügel, während Vikingur Ólafsson für Bodenhaftung sorgt

Ólafsson und Wang © Sebastian Madej

Sie ist Stilikone, sie ist – pardon – Rampensau. Sie ist eine besessene Zugabenspielerin. Sie ist die Zarte, sie ist die Zupackende. Sie ist ihre eigene Klasse, die Eine und Einzige, die  Unvergleichliche, die Zauberin auf dem Flügel. Die Göttin der Pianistik. 

Klavierabend Yuja Wang und Vikingur Ólafsson

Luciano Berio – Wasserklavier aus Six Encores
Franz Schubert – Fantasie f-Moll für Klavier zu vier Händen D 940
John Cage – Experiences I
Conlon Nancarrow – Study No. 6
John Adams – Hallelujah Junction
Arvo Pärt – Hymn to a Great City
Sergej Rachmaninow – Sinfonische Tänze op. 45

Philharmonie Berlin, 30. Oktober 2024

von Sandra Grohmann

Sie ist die Assoluta des Klavierspiels.

Gleich zu Beginn von Schuberts f-moll Fantasie zaubert Yuja Wang ihr unvergleichliches Pianissimo hervor und entmaterialisiert dabei den massigen Steinway: mit einem Anschlag, der eigentlich gar keinen Ton mehr hervorbringen dürfte, der gleichsam den Schmetterlingsflügel im Birkenschatten zum Klingen bringt. Die ersten sechs Töne sind noch nicht verklungen, und sie sind mir ins Herz gedrungen. Mir ist niemand bekannt, der einen solchen Ton zaubern könnte wie Wang. Oder wie eine befreundete Klavierlehrerin einmal sagte: Sie lotet die Grenzen des Klavierspiels neu aus.

„Yuja Wang und Vikingur Ólafsson
Philharmonie Berlin, 30. Oktober 2024“
weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2024

Igor Levit © Felix Broede Sony Classical 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2024

Berlin/Philharmonie
Levit dirigiert Levit
Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Klassik lebt. Einer, der hochkarätig dargebotene klassische Musik mit bürgerschaftlichem Engagement verbindet, reißt das Publikum aus den Sesseln: Igor Levit, Träger des Internationalen Beethovenpreises und der Statue B des Internationalen Auschwitz Komitees, spielt Bach, Brahms und Beethoven in der Berliner Philharmonie. (Und nein, für die unnatürliche Ansammlung von Alliterationen kann ich nichts.)
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

Regensburg/Schlossfestspiele 2025
Ein Auftritt der Extraklasse: Weltstar Anna Netrebko kommt nach Regensburg
Die Klassikwelt darf sich auf ein spektakuläres Konzerterlebnis freuen: Im Schloss St. Emmeram tritt die Sängerin Anna Netrebko mit Yusif Eyvazov auf. Anna Netrebko kommt am 27. Juli 2025, drei Jahre nach ihrem Konzert 2022, erneut zu den Thurn und Taxis Schlossfestspielen ins Regensburger Schloss St. Emmeram. In Regensburg stehen die bekanntesten Arien und Duette von Giacomo Puccini aus den Opern „Turandot“, „La Bohème“, „Manon Lescaut“ und vieles mehr auf dem Programm. „Es ist wunderbar, erneut in einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Regensburg aufzutreten“, schwärmt Anna Netrebko.
mittelbayerische.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 1. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Andreas Begert, ein junger Komponist fiebert seinem symphonischen Erstling entgegen

Bild von Clara Begert, frei verfügbar in Wikimedia Commons

Anspruchsvoll und doch nicht verkopft, Musik zum Fühlen, dazu garniert mit ein wenig bayerischem Humor, so soll die Bayerische Symphonie werden, auf deren Uraufführung am 23. November 2024 Andreas Begert schon seit über einem Jahr hinarbeitet. Wenige Wochen, bevor er hierzu in den Herkulessaal der Münchner Residenz einlädt, stand er nun für ein Gespräch über sein ehrgeiziges Projekt zur Verfügung.

Lorenz Kerscher im Gespräch mit Andreas Begert

klassik-begeistert:  Herr Begert, große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus: am 23. November 2024 wird im Herkulessaal der Münchner Residenz Ihre Bayerische Symphonie für großes Orchester uraufgeführt. Sind Sie schon aufgeregt? „Rising Star: Andreas Begert
klassik-begeistert.de, 1. November 2024“
weiterlesen

Köln: Wer kann noch so feiern, wie die Luxemburger?

Orchestre Philharmonique du Luxembourg © Johann Sebastian

Luxembourg Philharmonic Orchestra
Gustavo Gimeno, Dirigent
Iveta Apkalna, Orgel

Claude Lenners – „out of the blue“ für großes Sinfonieorchester – deutsche Erstaufführung
Ottorino Respighi – Feste romane P 157 – Poema sinfonico für Orchester
Francis Poulenc – Konzert für Orgel, Streicher und Pauken g-Moll FP 93
Ottorino Respighi – Feste romane P 157 – Poema sinfonico für Orchester

Kölner Philharmonie, 27. Oktober 2024

von Daniel Janz

Man kann nicht behaupten, dass Poulenc oder Respighi zu häufig gespielt würden. Zumindest in Köln machen diese Komponisten eher Ausnahmen aus. Widmet sich ein Orchester also ihnen, anstatt allseits bekannten Klassikern, dann verdient diese Entscheidung Lob für ihren Mut. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um Gäste handelt. Denn Erfolg ist bei solchen Geheimtipps nie sicher. So gesehen war die Aufführung der Luxembourg Philharmonics bereits im Vorfeld mit Spannung zu erwarten. „Luxembourg Philharmonic Orchestra, Gustavo Gimeno
Kölner Philharmonie, 27. Oktober 2024“
weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 31. OKTOBER 2024

FestspielOpenAir ©A drian Altinger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE  31. – OKTOBER 2024

bay

Der Countdown läuft…

Am Sonntag, 1. Dezember, 14 Uhr startet unser diesjähriger Online-Sofortkauf. Wählen Sie ihre Lieblingsplätze in der Saalplan- oder Bestplatzbuchung für alle Vorstellungen der Festspielsaison 2025, auch für die Einzelwerke des „Ring des Nibelungen“. Sie können pro Werk maximal 8 Karten erworben, in den Preiskategorien G1-G4, E3-E6 und C6 sowie C7 maximal zwei Karten, da es in diesen Preisgruppen nur wenige Plätze gibt. Voraussetzung ist ein Kundenkonto bei den Bayreuther Festspielen und eine dazugehörige verifizierte E-Mail-Adresse. Weitere Informationen zum Online-Sofortkauf finden Sie unter: https://www.bayreuther-festspiele.de/tickets-service/tickets-kaufen/infos-zum-sofortkauf/. Beschenken Sie sich oder Freunde und Bekannte mit einem Besuch bei den Bayreuther Festspielen, Weihnachten steht vor der Tür…

Lesen Sie weiter siehe Info des Tages…

+++

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 31. OKTOBER 2024“ weiterlesen

Daniil Trifonov und Sergei Babayan spielen Rachmaninow

CD-Rezension:

Rachmaninoff for Two wartet mit einer Überraschung auf und ist ohne Einschränkung empfehlenswert.

Deutsche Grammophon, DG 486 4805

Sergej Rachmaninow (1873-1943)

Adagio aus der 2. Sinfonie op. 27 (arr. für zwei Klaviere: Daniil Trifonov) Suite Nr. 2 für zwei Klaviere op. 17
Suite Nr. 1 für zwei Klaviere op. 5
Symphonische Tänze op. 45 (Fassung für zwei Klaviere)

Daniil Trifonov, Klavier
Sergei Babayan, Klavier

von Brian Cooper, Bonn

Wer Sergei Rachmaninows zweite Suite für zwei Klaviere op. 17 in irgendeiner Form mit Martha Argerich im CD-Regal hat, sei es mit Alexandre Rabinovitch (Elatus 0927496112) oder mit Nelson Freire (Philips 4758520), darf sich glücklich schätzen. Mehr braucht man eigentlich nicht. Gerade in der Einspielung mit Rabinovitch fegt ein derartiger Wirbelwind durchs Wohnzimmer, dass man nur noch staunend und vollkommen beglückt in den Sessel sinkt. Und eben diese CD enthält sogar noch die erste Suite op. 5, „Fantaisie-tableaux“, sowie die Sinfonischen Tänze op. 45 in der Version für zwei Klaviere. „CD-Rezension: Daniil Trifonov und Sergei Babayan
klassik-begeistert.de, 30. Oktober 2024“
weiterlesen