DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2024

Kirill Gerstein © Marco Borggreve

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. OKTOBER 2024

Berlin
Philharmonie Berlin: Zwei selten gespielte Werke schenken einen Konzertabend der Extraklasse
Berliner Philharmoniker, Sakari Oramo Dirigent, Kirill Gerstein Klavier (Debussy, Busoni). Weit abseits der ausgetretenen Pfade des Konzertrepertoires bewegte sich das Programm dieses Konzertes. Debussys Trois Nocturnes sind inspiriert von Gemälden des amerikanischen Malers James Whistler, dessen Werke der Komponist bewunderte. Debussy greift auf Naturstimmungen wie Wind, Wolken, den Mond und fließendes Wasser zurück, es gelingen ihm dichte, farbige Miniaturen. Im dritten Teil wird durch die Damen des Rundfunkchors Berlin die atmosphärische Dichte noch gesteigert. Dem finnischen Dirigenten Sakari Oramo gelingt ein stimmungsvolles Klangbild. Seit 12 Jahren stand das Werk nicht mehr auf dem Programm des Orchesters.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Der Choreograph Michal Sedláček: Man kann Liebe nicht verbieten

Plakat zur Premiere von Romeo und Julia am 25. Oktober 2024 (Foto: Yann Revazov)

Dr. Ralf Wegner im Gespräch mit Michal Sedláček, Choreograph und Ballettdirektor in Halle am 16. Oktober 2024, Teil 3

klassik-begeistert: Kommen wir zu Ihrer am 25. Oktober 2024 zur Uraufführung gelangenden Choreographie von Romeo und Julia zur Musik von Sergej Prokofjew. Wie schaffen Sie das mit Ihrem Ensemble, speziell hinsichtlich der zahlreichen Massenszenen? Bei John Neumeiers Romeo und Julia sind zum Teil bis zu 60 Personen auf der Bühne. Wie ist das bei Ihrer jetzigen Choreografie?

Michal Sedláček: Mein Konzept ist ganz anders als bei John Neumeier. Er ist ein großartiger Choreograf und wird es auch bleiben. Er hat eine große Compagnie und auch die Ballettschule aufgebaut. Das ist bombastisch, das ist super. Ich musste das Stück aber umdenken. Meine Geschichte spielt in der Modewelt, in einer Modepassage. Eine der dort ansässigen Firmen heißt Capulet, die Mode für die Älteren verkauft und die andere Montague, bei der deren Kinder einkaufen. Beide Firmen bringen gutes Geld in die Passage, sie stehen aber in Konkurrenz und sind miteinander verfeindet. Lorenzo ist bei mir nicht Pater, er hat vielmehr eine Parfümerie und ist außerdem Inhaber der Mode-Mall und daran interessiert, dass beide Firmen miteinander gut auskommen. Lorenzo ist daneben auch Alchemist. „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Michal Sedláček, Choreograph und Ballettdirektor in Halle, Teil 3
klassik-begeistert.de, 16. Oktober 2024“
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Dieser großartige Abend ist musikalisch auf Topniveau!

2024 Dido&Aeneas © Adrienne Meister

{Henry Purcell, Gabriele Fischetti, Eva Kuhn} »Dido++ & Aeneas++«

Komposition der K.I.-generierten Musik: Gabriele Fischetti, Eva Kuhn
KI x Musik: Ali Nikrang (Seine Programmierung heißt Ricercar und wird vom Ars Electronica Futurelab und der Hochschule für Musik und Theater München weiterentwickelt)

Musikalische Leitung: Kristin von der Goltz
Inszenierung: Waltraud Lehner, Paulina Platzer
Bühne: Stefan Wintersberger
Ausstattung Bühne: Jan Faller
Kostüme: Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt
Licht: Pit Schultheiss

Reaktorhalle, München, 20. Oktober 2024

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Reaktorhalle, einer Aufführungsstätte der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) {Henry Purcell, Gabriele Fischetti, Eva Kuhn} »Dido++ & Aeneas++« aufgeführt. Gabriele Fischetti und Eva Kuhn erweitern die Komposition Henry Purcells mittels KI induzierter Komposition. Die KI schlägt entsprechend durch die Eingaben der beiden – ihrem Prompting – Optionen für den jeweiligen nächsten musikalischen Abschnitt vor. Diese werden als Klavierauszug ausgegeben. Mitunter in mehrfachen Iterationen. Gabriele Fischetti und Eva Kuhn wählen also Optionen des Fortgangs und orchestrieren den ausgegebenen Klavierauszug. „Rezension Dido ++ & Aeneas ++ Komposition der K.I.-generierten Musik
Reaktorhalle, München, 20. Oktober 2024“
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Klein beleuchtet kurz 47: Vorsicht, diese Musik birgt Suchtpotential – Philip Glass – Satyagraha

Philip Glass – Satyagraha © Sandra Then

An der Staatsoper Hannover wagt man sich an das gewaltige Werk  des amerikanischen Minimal-Music-Komponisten Philip Glass und weckt beim Autor Emotionen aus der Vergangenheit

von Patrik Klein

Man war ja schon lange nicht mehr in Hannover, warum auch immer!? Als ich zufällig sah, dass Philip Glass’ Oper Satyagraha auf dem Programm stand, kamen sofort Erinnerungen hoch an die Studienzeit in Wuppertal in den 1980er Jahren. Achim Freyer hatte sich damals in Stuttgart und Wuppertal dem Thema Mahatma Gandhi, Bhagavadgita, Minimal Music und Philip Glass angenommen. Ich erinnere mich, dass die Oper in Wuppertal mit diesem Stück dermaßen herausgefordert war, dass man über zwei Jahre probte, sowohl im Orchester, im Chor und bei den Solisten, um dieses gewaltige Werk auf die Bühne zu heben. Damals erlebte ich als junger Musiktheaterfreund wohl alle 11 Vorstellungen und buchte diese Opernerfahrung ab als eine der großartigsten Momente in meinem Erlebnishorizont. „Klein beleuchtet kurz 47: Philip Glass – Satyagraha
klassik-begeistert.de, 21. Oktober 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2024

Georg Nigl, Philippe Sly © Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová

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DIE MONTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2024

Wien/Staatsoper
Unerbittlich tropft die Zeit auf unsere Köpfe, unerbittlich strebt das Spiel seinem Ende zu
Dem auch in diesen Seiten öfters kritisierten Direktor Bogdan Roščić ist mit dieser Produktion, wie auch schon mit Ligetis “Le Grand Macabre”, ein faszinierender, sehens- und hörenswerter Beitrag zum Spielplan der Wiener Staatsoper geglückt. Ob er sich im Repertoire halten wird, bleibt abzuwarten. Das Werk ist sicher nicht leicht verständlich, regt aber unbedingt zum Nachdenken über die Rätsel unserer Existenz an. Es waren wohl einige im Publikum überfordert; die Mehrzahl dankte den Mitwirkenden freundlich, wenn auch nicht enthusiastisch.
Von Dr. Rudi Frühwirth
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Philharmonie Berlin: Zwei selten gespielte Werke schenken einen Konzertabend der Extraklasse

Kirill Gerstein © Marco Borggreve

Claude Debussy
Trois Nocturnes

Ferruccio Busoni
Konzert für Klavier und Orchester mit Männerchor C-Dur op. 39

Berliner Philharmoniker
Sakari Oramo Dirigent
Kirill Gerstein Klavier

Herren des Rundfunkchors Berlin

Damen des Rundfunkchors Berlin
Gijs Leenaars Choreinstudierung

Philharmonie Berlin, 19. Oktober 2024

von Peter Sommeregger

Weit abseits der ausgetretenen Pfade des Konzertrepertoires bewegte sich das Programm dieses Konzertes. Debussys Trois Nocturnes sind inspiriert von Gemälden des amerikanischen Malers James Whistler, dessen Werke der Komponist bewunderte. Debussy greift auf Naturstimmungen wie Wind, Wolken, den Mond und fließendes Wasser zurück, es gelingen ihm dichte, farbige Miniaturen. Im dritten Teil wird durch die Damen des Rundfunkchors Berlin die atmosphärische Dichte noch gesteigert. Dem finnischen Dirigenten Sakari Oramo gelingt ein stimmungsvolles Klangbild. Seit 12 Jahren stand das Werk nicht mehr auf dem Programm des Orchesters. „Berliner Philharmoniker, Sakari Oramo Dirigent, Kirill Gerstein Klavier
Philharmonie Berlin, 19. Oktober 2024“
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Unerbittlich tropft die Zeit auf unsere Köpfe, unerbittlich strebt das Spiel seinem Ende zu

Philippe Sly © Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová

Dem auch in diesen Seiten öfters kritisierten Direktor Bogdan Roščić ist mit dieser Produktion, wie auch schon mit Ligetis “Le Grand Macabre”, ein faszinierender, sehens- und hörenswerter Beitrag zum Spielplan der Wiener Staatsoper geglückt. Ob er sich im Repertoire halten wird, bleibt abzuwarten. Das Werk ist sicher nicht leicht verständlich, regt aber unbedingt zum Nachdenken über die Rätsel unserer Existenz an. Es waren wohl einige im Publikum überfordert; die Mehrzahl dankte den Mitwirkenden freundlich, wenn auch nicht enthusiastisch.

György Kurtág
“Fin de partie”
Text: Samuel Beckett

Nagg: Charles Workman
Nell: Hilary Summers
Hamm: Philippe Sly
Clov: Georg Nigl

Orchester der Wiener Staatsoper

Musikalische Leitung: Simone Young

Inszenierung, Bühne und Kostüme: Herbert Fritsch 
Licht: Friedrich Rom

Wiener Staatsoper, 19. Oktober 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

György Kurtágs einzige Oper verführt uns dazu, Antworten auf unlösbare Rätsel zu suchen. Wann ist ein Spiel zu Ende, in dem es keine klaren Regeln gibt? Wenn in jeder Sekunde ein Tropfen Zeit auf unsere Köpfe fällt, wann ist unsere Zeit abgelaufen? Wenn ich Hirsekorn auf Hirsekorn schichte, wann ist daraus ein Haufen geworden? „György Kurtág, Fin de partie, Text: Samuel Beckett
Wiener Staatsoper, 19. Oktober 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2024

Midori © Nigel 2022

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DIE SONNTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2024

Wien/Konzerthaus
Andris Nelsons legt aus wunderschönen Puzzleteilchen ein verzerrtes Bild
Nach einem guten und interessanten Beginn mit dem Violinkonzert von Prokofjew fällt der Dirigent Nelsons wieder in sein altes Fahrwasser – leider schaffte er es nicht, der fünften Symphonie von Mahler seinen interpretatorischen Stempel aufzudrücken.
Klassik-begeistert.de

Wien
Beckett-Oper in Wien: Zwei Tonnen für kein Halleluja
Unter den zeitgenössischen Komponisten gilt der Ungar György Kurtág als Legende. Eine Oper hat er allerdings nur einmal komponiert: nach Samuel Becketts berühmtem „Endspiel“. Jetzt muss sich das Stück in der Wiener Staatsoper bewähren. Sogar die Wiener Staatsoper hat sich der Hilfe von Donald Trump versichert. „Sie essen die Hunde, die Katzen, die Haustiere“, wiederholt dieser seine Fake News. „Die Welt steht nicht mehr lang, bald ist es vorbei. Bringen wir es zu Ende, am besten in der Oper“.
DieWelt.de

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Das Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 2

Guttenberg lässt grüßen: Die Kaufzeitschrift DAS OPERNGLAS hat in der September-Ausgabe einen Beitrag über die Wertinger Festspiele 2024 veröffentlicht. Der Autor hat seinen Text  zu 83 Prozent aus einem klassik-begeistert-Beitrag entnommen und die Autorenschaft nicht kenntlich gemacht. Eine Analyse.

Karl-Theodor zu Guttenberg (2017) © Michael Lucan, via de.wikipedia.org

von Jörn Schmidt

Ich habe des Öfteren schon gedacht, eine juristische Ausbildung ist extrem hilfreich, wenn man journalistisch tätig wird. Da gibt es so einige Gemeinsamkeiten. So muss man als Anwalt und Journalist zum Beispiel verschwiegen sein, sonst kann man seinen Beruf schnell an den Nagel hängen. Es gibt aber auch Berufsgruppen, die ruft man an, wenn man ein Gerücht streuen will, und sagt: Du, das erzähle ich Dir mal im Vertrauen, muss aber unter uns bleiben… „Analyse: DAS Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 2
klassik-begeistert.at, 1. Oktober 2024“
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Das Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 1

Guttenberg lässt grüßen: Die Kaufzeitschrift DAS OPERNGLAS hat in der September-Ausgabe einen Beitrag über die Wertinger Festspiele 2024 veröffentlicht. Der Autor hat seinen Text zu 83 Prozent aus einem klassik-begeistert-Beitrag entnommen und die Autorenschaft nicht kenntlich gemacht. Eine Analyse.

Schüler vor der Tafel © Andrei Shumskiy

von Jörn Schmidt

Patrik Klein ist klassik-begeistert. Und vor allem: Ein Vollblut-Autor. Das muss hier mal gesagt werden, denn die Qualitätsmedien (Print) ordnen Blogger gerne mal als Influencer ein, die ohne Recherche und musiktheoretisches Knowhow schnell mal was raushauen. Manchmal ist es aber genau anders herum, darüber berichte ich heute und morgen am Beispiel der Wertinger Festspiele 2024. Als Würdigung von Patriks Arbeit und als Plädoyer für sorgfältige journalistische Arbeit. Denn ein anderer Autor hat ebenfalls aus Wertingen berichtet. Der Artikel ist mindestens genau so gut. Allein, der Beitrag besteht zu 83 Prozent aus Patriks  Worten… „Analyse: DAS Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 1
klassik-begeistert.de, 30. September 2024“
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