Foto: SF/© Monika Rittershaus
Ich habe meine Verbindung der beiden Werke gefunden: das Orchester antwortet in beiden Werken auf den Gesang. Spiegelt die dunkle Emotion in mir, sie so unmittelbar in mein Inneres fährt, dass ich verzweifelt erbebe durch Teodor Currentzis’ großartig arrangierte Klangmagie.
Großes Festspielhaus, Salzburg, 31. Juli 2022
BÉLA BARTÓK (1881 – 1945)
HERZOG BLAUBARTS BURG
A kékszakállú herceg vára — Oper in einem Akt op. 11 Sz 48 (1918)
Libretto von Béla Balázs
In ungarischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
CARL ORFF (1895 – 1982)
DE TEMPORUM FINE COMOEDIA
Das Spiel vom Ende der Zeiten — Vigilia (Endfassung 1981)
Libretto von Carl Orff unter Verwendung von Texten aus den Sibyllinischen Weissagungen und den Orphischen Hymnen
In altgriechischer, lateinischer und deutscher Sprache mit deutschen und englischen ÜbertitelnMit Unterstützung der Carl-Orff-Stiftung
Teodor Currentzis Musikalische Leitung
Romeo Castellucci Regie, Bühne, Kostüme und Licht
Cindy Van Acker Choreografie
Piersandra Di Matteo Dramaturgie
Gustav Mahler Jugendorchester
musicAeterna Choir, Vitaly Polonsky Choreinstudierung
Bachchor Salzburg, Benjamin Hartmann Choreinstudierung
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor, Wolfgang Götz Choreinstudierung
von Frank Heublein
In der Felsenreitschule in Salzburg wird heute die Kombination von Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg und Carl Orffs De temporum fine comoedia aufgeführt.
Dunkel. Der Vorhang geschlossen. Die markante Zeile im Prolog lautet für mich „Wo ist die Bühne? Draußen oder drinnen?“ Für mich persönlich ist das intensivere Spiel drinnen in mir. Leise setzt die Musik ein. Der Vorhang öffnet sich. Außer einigen wenigen unterschiedlich geformten mal auflodernden und mal verlöschenden Feuerstellen, die im sehr flachen Wasser stehen, füllt die ganze Aufführung dunkle Schwärze.
Ich werde mit meiner eigenen Vorstellung konfrontiert. Die ganze Dramatik der Räume hinter den verschlossenen sieben Türen. Die Ambivalenz von blutiger Schönheit, in der ich die ausweglose Verbindung von Liebe und Schmerz erkenne. Alles vor meinem inneren Auge. Die untrennbare Verbundenheit der Elemente entfacht das Gustav Mahler Jugendorchester unter der Leitung von Dirigent Teodor Currentzis in mir. Musikalischen Flammen lodern in mir schmerzvoll heiß, als käme ich dem echten Feuer auf der Bühne zu nahe. „Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg und Carl Orff De temporum fine comoedia
Großes Festspielhaus, Salzburg, 31. Juli 2022“ weiterlesen