Symphonisches vom chronisch unterschätzten Max Bruch

CD-Rezension

Max Bruch hätte es verdient, besser wahrgenommen zu werden. Die dankenswerte CD-Edition enthält einen sehr guten Textbeitrag von Eckhardt van den Hoogen, in dem man viel über den Komponisten erfährt.

Max Bruch
Symphonies 1-3

Overtures

Bamberger Symphoniker
Robert Trevino

CPO 555 252-2

von Peter Sommeregger

Vorurteile sind zählebig, im Falle des Komponisten Max Bruch ziehen sie sich durch die gesamte Rezeptionsgeschichte dieses streitbaren Tonsetzers. Daran war jener aber nicht zuletzt selbst schuld, streitlustig und aufbrausend verdarb er sich immer wieder viele Sympathien. „CD-Rezension: Max Bruch, Symphonies 1-3
klassik-begeistert.de, 11. Mai 2023“
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Ein langanhaltend umjubelter Tannhäuser überzeugt in der Hamburgischen Staatsoper

Klaus Florian Vogt vor dem Venusberg-Bühnenbild (Foto: RW) 

Klaus Florian Vogt war der am Ende umjubelte Held dieser Aufführung, ebenso wie Michael Volle, der einen von der Stimmkraft her ebenbürtigen, fast hochdramatischen Wolfram sang. Die Krone des Schöngesangs beim Wettbewerb im zweiten Aufzug gebührte allerdings dem von Dovlet Nurgeldiyev gesungenen Walther von der Vogelweide. Nie habe ich einen schöneren Gesangsvortrag bei Tenören dieser Partie gehört.

Staatsoper Hamburg, 10. Mai 2023
9. Vorstellung seit der Premiere am 24. April 2022

Tannhäuser, romantische Oper in drei Aufzügen
Musik und Text: Richard Wagner

Inszenierung: Kornél Mundruczó
Bühnenbild: Monika Pormale
Kostüme: Sophie Klenk-Wulff
Spielleitung: Petra Müller

Chor: Eberhard Friedrich

von Dr. Ralf Wegner

Nurgeldiyev © Staatsoper Hamburg

Die Krone des Schöngesangs beim Wettbewerb im zweiten Aufzug gebührte dem von Dovlet Nurgeldiyev gesungenen Walther von der Vogelweide. Nie habe ich einen schöneren Gesangsvortrag bei Tenören dieser Partie gehört. Er hatte Grundierung und Farbe in der Tiefe und sang mit perfektem Legato.

Im Vergleich mit dem unmittelbar auf seinen Vortrag antwortenden Klaus Florian Vogt (Tannhäuser) merkte man, was letzterem fehlte, die grundierte Tiefe, um auch die dunkle, testosterongesteuerte Seite dieses Weltenwanderers zum Ausdruck zu bringen. Bei den jungmännlichen  Lichtgestalten Lohengrin, Parsifal oder Siegmund passt die engelsgleiche, in der Höhe hellen Glanz emittierende Stimme. Dessen ungeachtet wüsste ich derzeit keinen besseren Tannhäuser als Klaus Florian Vogt zu benennen. „Richard Wagner, Tannhäuser
Staatsoper Hamburg, 10. Mai 2023“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 11. Mai 2023

Foto © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 11. Mai 2023 

Wien/Staatsoper
Die wunderbare Weise von Liebe und Tod der Manon Lescaut
Die aktuelle Produktion der „Manon“ von Jules Massenet in der Wiener Staatsoper hatte bereits 2007 Premiere. Pretty Yende, die in der gerade laufenden Serie die Manon singt, kann auf eine erlauchte Reihe von Vorgängerinnen zurückblicken, von Anna Netrebko über Diana Damrau und Patricia Petibon bis Marlis Petersen. Um es gleich vorwegzunehmen: Pretty Yende braucht den Vergleich mit diesen illustren Sängerinnen nicht zu scheuen. Doch alles der Reihe nach!.
Von Dr. Rudolf Frühwirth
Klassik-begeistert.de

München
Odysseus ist auch nur ein Jedermann
Die Bayerische Staatsoper hat sich viel vorgenommen: Mit dem „Ja, Mai“-Festival will sie Musiktheater, Tanz, und bildende Kunst verbinden. Das klappt – zum Teil.
FrankfurterAllgemeine.net

Oper und Schauspiel mischen sich aufregend in Il ritorno / Das Jahr des magischen Denkens
bachtrack.com.de

Monteverdi und Didion in München: Doppeltes Warten und (k)ein Wiedersehen
BR-Klassik.de

Pathys Stehplatz (31) – Baltic Opera Festival: Wagners „Holländer“ wirft das Anker
No risk, no fun. Das hat KS Tomasz Konieczny sich anscheinend auch gedacht. Mit dem Baltic Opera Festival wagt er den Versuch, Wagner wieder an der polnischen Ostsee heimisch zu machen. Bereits vor dem Krieg hatte der sich dort etabliert. Im Sommer 2020 hätte das Festival reaktiviert werden sollen. Corona kam dazwischen. Nun folgt der endgültige Startschuss.
Klassik-begeistert.de

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Pathys Stehplatz (31) – Baltic Opera Festival: Wagners „Holländer“ wirft den Anker

Tomasz Konieczny © Igor-Omulecki

No risk, no fun. Das hat KS Tomasz Konieczny sich anscheinend auch gedacht. Mit dem Baltic Opera Festival wagt er den Versuch, Wagner wieder an der polnischen Ostsee heimisch zu machen. Bereits vor dem Krieg hatte der sich dort etabliert. Im Sommer 2021 hätte das Festival reaktiviert werden sollen. Corona kam dazwischen. Nun folgt der endgültige Startschuss.


von Jürgen Pathy

„Mutig, sehr mutig“, tönt es durch die Hallen. Nachdem Tomasz Konieczny sich einen Slot erkämpft hat, um sein Herzensprojekt an der Wiener Staatsoper kurz vor Publikum zu präsentieren. Direktor Bogdan Roščić zählt nämlich zum Ehrenkomitee. Einer von vielen, der sich bereit erklärt hat, das Baltic Opera Festival zu unterstützen. Dominique Meyer und Peter Gelb sind ebenfalls mit an Board. Die Schirmherrschaft haben der deutsche und der polnische Bundespräsident inne. Vom 14. bis 17. Juli 2023 folgt die erste Ausgabe. Nach einiger Verzögerung. „Pathys Stehplatz (31) – Baltic Opera Festival: Wagners „Holländer“ wirft den Anker
14. bis 17. Juli 2023“
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Aufführung einer musikalisch-plakativen Oper auf Weltklasseniveau

Foto: Alexey Dedov (Totzki), Valery Gilmanov (General Jepantschin), Dmitry Golovnin (Fürst Myschkin), Petr Sokolov (Lebedjew) und Arnold Schoenberg Chor

Da hätten die Intendanten aufmerksam lauschen können und vor allem müssen; schon lange waren nicht mehr so viele beeindruckende Sänger zusammen auf einer Bühne zu erleben!

Musiktheater an der Wien, 3. Mai 2023
Museumsquartier Halle E

Mieczysław Weinberg,   „Der Idiot“
nach dem Roman von Fjodor Dostojewski

Libretto von Alexander Medwedew

u.a. mit Dmitry Golovnin, Ekaterina Sannikova, Dmitry Cheblykov, Valery Gilmanov, Ksenia Vyaznikova.

Regie: Vasily Barkhatov

Arnold Schoenberg Chor
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigent: Thomas Sanderling

von Herbert Hiess

„Die Zeit ist ein sonderbar’ Ding“ – das wusste nicht nur Hugo von Hofmannsthal bei seinem „Rosenkavalier“; das merkt man schon selbst, wenn man einen Rückblick in die Vergangenheit macht.

2016, als die Wiener Festwochen noch tatsächlich „Festwochen“ waren, konnte man eine recht interessante Produktion des polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg erleben, der in der Oper „Die Passagierin“ gekonnt die KZ-Gräuel von Auschwitz erzählte (hier zum Nachlesen: https://www.evolver.at/musik/Festwochen_Grafenegg_20160629/).

Jetzt konnte man im Museumsquartier, dem Ausweichquartier des Theaters an der Wien, die 2013 in Mannheim uraufgeführte Oper „Der Idiot“ sehen und hören. Der polnisch-jüdische Komponist hat eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich; er erlebte in voller Härte sowohl die Nazi- als auch die Stalin-Diktatur. Und irgendwie findet sich alles in seinen Werken wieder. „Mieczysław Weinberg „Der Idiot“
Museumsquartier Halle E, Musiktheater an der Wien, 3. Mai 2023“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 10. Mai 2023

Foto: IL RITORNO 2023, W. Mollenhauer © W. Hösl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 10. Mai 2023 

München/Cuvilliés-Theater
Trauer hoch vier: „Il ritorno“ an der Bayerischen Staatsoper
Claudio Monteverdis „Ulisse“ und Joan Didions „Das Jahr des magischen Denkens“ haben viel miteinander zu tun, das zeigt das Festival „Ja, Mai“. Auch wenn sich beide Werke in Christopher Rüpings Regie nicht ganz durchdringen.
MünchnerMerkur

Wo die „schwarze Venus“ Grace Bumbry sang, da ging’s ums Ganze
Die „schwarze Venus“: Das Epitheton ist unausweichlich, wenn von Grace Bumbry die Rede ist. Sie war 24, als sie bei den Bayreuther Festspielen im „Tannhäuser“ debütierte. Wieland Wagner, unermüdlich auf der Suche nach jungen Talenten, die imstande waren, eine Rolle voll und ganz zu erfüllen, hatte die junge Sängerin aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri entdeckt und auf die Wagner-Festspielbühne geholt
DiePresse.com

Nachruf
Zum Tod von Grace Bumbry : Die schwarze Venus
Sie sorgte in Bayreuth für einen ehrenvollen Skandal und hängte Herbert von Karajan beim Wettrennen im Auto ab. Ihre Stimme war eine der schönsten ihrer Zeit. Jetzt ist die Mezzosopranistin Grace Bumbry gestorben.
FrankfurterAllgemeine.de

Weltkarriere gegen alle Widerstände – Grace Bumbry in ihrer Wahlheimat Wien gestorben
NeueMusikzeitung/nmz.de

Zum Tod von Grace Bumbry: „Ich hatte nie Angst, auf die Bühne zu gehen“
BR.Klassik.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 10. Mai 2023“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 109: Der Klangschatz der Walcker-Orgel wird in die Laieszhalle zurückkehren

Text und Bilder: Jolanta Łada-Zielke

Auf der Bühne der Laieszhalle in Hamburg gibt es jetzt statt des unteren Teils der Orgel eine leere Stelle. Das Holzgehäuse und die Manuale sind verschwunden, nur die Pfeifen blieben. Bis zum Herbst 2026 entsteht dort ein neues Instrument, das seinem Prototyp von 1908 entspricht. Diesen baute damals für den Konzertraum die berühmte Orgelbaufirma E. F. Walcker aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Dieses Instrument funktionierte in der Laieszhalle bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

von Jolanta Łada-Zielke

1951 baute man die Orgel ab und ersetzte sie durch eine neue von der Firma Beckerath, die sich auf die Herstellung von Kirchenorgeln spezialisierte. Ihr Klang war für einen Konzertsaal nicht ausreichend, bei einer größeren Besetzung konnte er einen Chor und Orchester nicht durchdringen. Die Orgel war bereits auch spielbar eingeschränkt. Einige Organisten, die in der Laieszhalle auftraten, beschwerten sich, dass manche Tasten verstummt sind. Deswegen hat die Verwaltung der Elbphilharmonie und Laieszhalle eine Entscheidung getroffen, die Beckerath-Orgel abzubauen und an die Evangelisch-lutherische Dekanatskirche Peter und Paul im fränkischen Münchberg zu verkaufen. „Ladas Klassikwelt 109: Der Klangschatz der Walcker-Orgel wird in die Laieszhalle zurückkehren“ weiterlesen

Die wunderbare Weise von Liebe und Tod der Manon Lescaut

MANON

Musik Jules Massenet
Text Henri Meilhac & Philippe Gille nach Abbé Prévost

Opéra comique in fünf Akten

Wiener Staatsoper, 7. Mai 2023

von Dr. Rudolf Frühwirth

Die aktuelle Produktion der „Manon“ von Jules Massenet in der Wiener Staatsoper hatte bereits 2007 Premiere. Pretty Yende, die in der gerade laufenden Serie die Manon singt, kann auf eine erlauchte Reihe von Vorgängerinnen zurückblicken, von Anna Netrebko über Diana Damrau und Patricia Petibon bis Marlis Petersen. Um es gleich vorwegzunehmen: Pretty Yende braucht den Vergleich mit diesen illustren Sängerinnen nicht zu scheuen. Doch alles der Reihe nach! „Jules Massenet, Manon
Wiener Staatsoper, 7. Mai 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 184: Grace Bumbry wurde als „Schwarze Venus“ zur Legende

Heute wurde bekannt, dass die Opernsängerin Grace Bumbry am 7. Mai in ihrer Wahlheimat Wien gestorben ist.

Mit Grace Bumbry starb eine der letzten großen Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Künstler wie sie behielten stets ihre Geheimnisse für sich, die heute übliche Anbiederung an die Medien war ihr fremd. Ruhe sanft, „Amazing Grace“!

von Peter Sommeregger

Die am 4. Januar 1937 in Missouri geborene Afroamerikanerin entschied sich schon früh für eine musikalische Ausbildung und setzte dies konsequent durch. Bereits mit 17 Jahren gewann sie einen Talentwettbewerb für junge Sänger. Der Preis beinhaltete ein Stipendium für das St. Louis Institute of Music, welches sie aber nicht zum Studium zuließ, weil sie schwarz war. Ereignisse wie dieses bestärkten aber Bumbry nur in ihrem festen Willen, Sängerin zu werden. „Sommereggers Klassikwelt 184: Grace Bumbry wurde als „Schwarze Venus“ zur Legende“ weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. Mai 2023 

Grace Bumbry 2009, de.wikipedia.org

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 9. Mai 2023 

Opernstar Grace Bumbry verstorben: Die erste schwarze Sängerin in Bayreuth
Sie gehörte zu den legendären Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Nun ist die große Grace Bumbry am gestrigen Sonntag im Alter von 86 Jahren in ihrer Wahlheimat Wien verstorben. Dies teilte der APA ihr Adoptivsohn David Brewer mit. Nachdem Grace Bumbry im Vorjahr einen Schlaganfall in New York erlitten hatte, wurde sie im Dezember wieder nach Wien geflogen. Hier verstarb die Sopranistin, die ihre Karriere als Mezzo begonnen hatte, nun im Krankenhaus.
Die Presse.com

Eine glamouröse Primadonna
BR-Klassik.de

Die Opernsängerin Grace Bumbry ist tot.
Sie war die erste schwarze Sängerin bei den Richard-Wagner-Festspielen und galt Wegbereiterin für andere schwarze Opern-Kolleginnen. Die US-amerikanische Opernsängerin Grace Bumbry ist in ihrer Wahlheimat Wien gestorben. Die Mezzosopranistin und Sopranistin starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus, wie ihr Adoptivsohn David Brewer der Deutschen Presse-Agentur am Montag sagte.
Bunte.de

Opernlegende Grace Bumbry gestorben
Die US-Amerikanerin ist am Sonntag im Alter von 86 Jahren in ihrer Wahlheimat Wien verstorben. Sie hatte als erste schwarze Sängerin in Bayreuth debütiert.
DerStandard.at.story

Grace Bumbry – Trauer um eine Jahrhundertsängerin
Wiener Zeitung.at

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