Interview Eric Cutler: „Das Publikum hat auch ein Recht, sich zu äußern“

Eric Cutler © Daniel Kleiter

Der US-amerikanische Tenor Eric Cutler gehört zu den gefragtesten Sängern seines Fachs. Insbesondere mit Partien wie Erik (Der Fliegende Holländer), Bacchus (Ariadne auf Naxos) und Siegmund (Die Walküre) ist er regelmäßig an wichtigen Häusern wie Wien, Zürich oder New York zu Gast.

Im Gespräch mit klassik-begeistert spricht er über Regisseure, Corona-Absagen und natürlich den Fliegenden Holländer.

Das Interview führte Johannes Karl Fischer 

klassik-begeistert: Lieber Herr Cutler, Sie kommen aus dem ländlich-amerikanischen Iowa und singen jetzt Wagner in Hamburg, Bayreuth und New York. Wir kamen Sie aus Iowa zu Wagner?

Eric Cutler: Das war eine lange Reise, die mich über Donizetti, Mozart und viele andere Komponisten geführt hat. 2006 habe ich meine Frau [Anmerkung: Die Sopranistin Julia Kleiter] kennengelernt – wir haben zusammen mit Claudio Abbado die Zauberflöte gemacht – und es war mir klar, dass es hier  in Deutschland mehr Chancen und Möglichkeiten zu singen gibt als anderswo. „Interview: Eric Cutler: „Das Publikum hat auch ein Recht, sich zu äußern“
klassik-begeistert.de, 5. Januar 2024“
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John Neumeiers sehr privates, auf seine Tänzerinnen und Tänzer zugeschnittenes Corona-Ballett Ghost Light nach Klaviermusik von Franz Schubert überwältigt die Seele

Caspar David Friedrich (1774-1840): Der Mönch am Meer, Öl auf Leinwand, 110,0 x 171,5 cm, 1808/10 (Foto: RW)

Das Ballett hinterlässt ein Gefühl von Einsamkeit, von dem Wissen um die Allmacht der Natur, von unserer eigenen Vergänglichkeit. Es ist eine Empfindung, wie sie die Betrachtung der Bilder von Caspar David Friedrich abruft, wie sein Mönch am Meer, der die Unendlichkeit schaut.

Ballett von John Neumeier
Ghost Light

Hamburg Ballett, Staatsoper Hamburg, 4. Januar 2024

von Dr. Ralf Wegner

Neumeiers Ballett Ghost Light zeigt eine stete Abfolge von Pas de deux, die, sich mit Soli oder anderen Pas de deux überschneidend, ineinander übergehen. Am Anfang steht allerdings eine Geistererscheinung. Anna Laudere, als Marguerite aus Neumeiers Kameliendame gekleidet, erscheint auf der leeren Bühne, ist sich ihrer selbst nicht bewusst, bemerkt ihre Kostümierung und erinnert sich bestürzt an ihr vergangenes Sein. Sie ist in einer Zwischenwelt gefangen. Die Bühne belebt sich. „Ghost Light, Ballett von John Neumeier
Hamburg Ballett, Staatsoper Hamburg, 4. Januar 2024“
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Ungeliebte Opern 3: Arabella von Richard Strauss

Richard Strauss mit Viorica Ursuleac und Alfred Jerger nach der Generalprobe zu »Arabella« © Historisches Archiv der Sächsischen Staatstheater, Foto: Reinhard Berger

von Dr. Ralf Wegner

Arabella ist eine lyrische Komödie, heißt es. Was ist daran lustig, wenn ein Vater seine Tochter zwecks Besserung seiner selbstverschuldeten finanziellen Situation mit einem reichen Irgendwen (zumindest für die Tochter) verheiraten will und darüber hinaus seine andere Tochter in Männerkleidung steckt, um deren Unterhaltskosten zu minimieren? „Ungeliebte Opern 3: Arabella von Richard Strauss
klassik-begeistert.de, 5. Januar 2024“
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Ein Leben wird abgebildet – Stefan Zweigs Biografie in Bildern

Buchbesprechung:

Das Zusammentragen dieser umfangreichen Dokumentation verdient allein schon Respekt, die Präsentation ist eine echte, gediegen gestaltete Liebesgabe an Stefan Zweig und rundet die umfangreiche Zweig-Biographie Matuscheks ergänzend ab. Den immer noch zahlreichen Lesern und Verehrern des Autors konnte man kein größeres Geschenk machen!

Ein Leben in Bildern
Oliver Matuschek

Das Stefan Zweig Album

Benevento 2023

von Peter Sommeregger

Der Schriftsteller Stefan Zweig, 1881 als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten in Wien geboren, avancierte schon in jungen Jahren zu einem erfolgreichen Schriftsteller. Wirtschaftlich unabhängig konnte sich der philanthropische Schöngeist ganz seinen literarischen Arbeiten widmen, deren Spektrum von journalistischen Artikeln über Lyrik und Dramen schließlich in Novellen ihren Höhepunkt fand, die alle nur denkbaren Facetten der menschlichen Natur abbildeten. „Buchbesprechung: Ein Leben in Bildern, Oliver Matuschek: Das Stefan Zweig Album
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DIE FREITAG-PRESSE – 5. Januar 2024

Teodor Currentzis © Alexandra Muraveva, Wiener Konzerthaus

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DIE FREITAG-PRESSE – 5. Januar 2024

Pathys Stehplatz (44): Teodor Currentzis – wer ihn verjagt, schadet der Klassik
Was treibt Teodor Currentzis eigentlich so? Lange galt der exzentrische Pultstar als DIE heißeste Aktie der Klassikwelt. Seit Ausbruch des Ukrainekriegs bröckelt seine Fassade allerdings ein wenig. Der Forderung, ein klares Statement gegen Russland zu setzen, ist der griechisch-russische Stardirigent nicht gefolgt. Die Folgen sind bekannt und teils gravierend.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Die Zukunft der Bayreuther Festspiele:  Wird 2024 zum Schicksalsjahr?
Übernehmen der Bund und der Freistaat Bayern mehr Verantwortung bei den Bayreuther Festspielen? Und wie steht es um den Verbleib von Katharina Wagner als Chefin? Das Jahr 2024 wird entscheidend für die Zukunft auf dem Grünen Hügel. In zwei Jahren wird das 150-jährige Jubiläum der Bayreuther Festspiele gefeiert. Doch auch wenn die Planungen dafür bereits auf Hochtouren laufen, ist derzeit niemandem so richtig nach Feiern zumute. Denn über dem Grünen Hügel hängen dunkle Wolken und vermiesen die Party: Drängende Fragen, die über die Zukunft der Wagner-Festspiele entscheiden, müssen beantwortet werden. Weil der Vertrag von Chefin Katharina Wagner 2025 ausläuft, muss vielleicht eine neue Leitung her. Außerdem ist noch unklar, ob der Freistaat Bayern und der Bund künftig mehr finanzielle Mittel bereitstellen. Falls nicht, drohen womöglich weitere und weitreichendere Sparmaßnahmen.
BR-Klassik.de

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 4. Januar 2024

Theater an der Wien © Rupert Steiner

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 4. Januar 2024

So sieht Klassik-begeistert-Reporter Herbert Hiess das Opern- und Klassik-Jahr 2023
Es muss eine Rückbesinnung zu einer Art von „Werktreue“ geben
Wenn ich von unserem Herausgeber ersucht werde, die persönlichen Highlights des vergangenen Jahres bekannt zu geben, wird es tatsächlich schwierig – vor allem, was die „Kunstform“ Oper anbelangt. Denn mittlerweile ist man an einer Phase angelangt, die man gelassen als Generationenkonflikt bezeichnen kann. Auf der einen Seite in die Jahre gekommene Damen und Herren, die auf jahrzehntelange Erfahrung und vielleicht eine profunde Werkkenntnis blicken können… und auf der anderen Seite das junge (bzw. jung gebliebene) Publikum, das noch irgendeine Art von Prägung benötigt. Und dazwischen stehen viele Regisseure, die oft mit Werk-Unkenntnis und einer gehörigen Portion Chuzpe ausgestattet sind und beinhart über die Intentionen der Librettisten und Komponisten „drüberfahren“. Und dazu gehören die Intendanten, die diese Leute bedenkenlos engagieren – und damit bedenkenlos ihr Hausrepertoire oftmals demolieren.
Klassik-begeistert.de

Hamburg
B9-Power in Hamburg: „Was die Mode streng geteilt“
Als Markus Eiche, der Bass, in der Laeiszhalle am Neujahrskonzert zu „Oh, Freunde, nicht diese Töne, sondern lasset uns angenehmere finden“ anhebt, steht da plötzlich eine Beethoven-Wand im Goldstuckraum, vorher schon durch die MAKELLOSEN Symphoniker Hamburg, bald über den GLÄNZENDEN Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg unserer Stadt, unter dem Dirigat des ÜBERRAGENDEN Sylvain Cambreling, eine akustische Wand, dass man begreift, warum Jonas Kaufmann nur noch hier, vor Ort singen will, weil die Akustik der Elbphilharmonie ihm nicht zusagt…
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. Januar 2024

Katharina Wagner © azonline 

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 3. Januar 2024

Zukunft der Bayreuther Festspiele Richard Wagner brummt nicht mehr
Bayreuth · Die Bayreuther Festspiele stehen vor schwierigen Zeiten. Spender ziehen sich zurück, die Politik mahnt Visionen an. Und die Intendantin muss sparen.
RheinischePost.de

Bayreuth
Kunstminister Blume zu Bayreuth: „Ich erwarte Exzellenz“
Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) erwartet von der Bayreuther Festspielchefin Katharina Wagner ein überzeugendes Konzept für die Zukunft. „Ich erwarte Exzellenz, ein mutiges Konzept und eine klare Vision für den Grünen Hügel. Denn die hohen Erwartungen an die Bayreuther Festspiele müssen immer wieder neu künstlerisch eingelöst werden“, sagte der Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München.
MuenchnerAbendzeitung

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Sommereggers Klassikwelt 217: Mary Garden war der Prototyp einer kapriziösen Primadonna

Mary Garden © wikipedia.org

von Peter Sommeregger 

Die im schottischen Aberdeen 1874 geborene Mary Garden wuchs in den USA auf, wohin ihre Eltern übersiedelten, als Mary neun Jahre alt war. Ihre Gesangsausbildung begann sie in Chicago. Gefördert von den Mäzenen David und Florence Mayer setzte sie ihre Studien in Paris fort. Dort wurde der Direktor der Opéra-Comique, Albert Carré, auf sie aufmerksam und engagierte sie an sein Haus, wo sie im Jahr 1900 in Gustave Charpentiers Oper „Louise“ debütierte, die erst kurz davor ihre Uraufführung erlebt hatte. „Sommereggers Klassikwelt 217: Mary Garden war der Prototyp einer kapriziösen Primadonna“ weiterlesen

Karina Canellakis lässt mit Beethovens Neunter Silvesterschauer über die Rücken rieseln

Rundfunkchor Berlin, Foto © Marcel Köhler/Rundfunkchor Berlin


Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 9 d-moll für vier Solostimmen, gemischten Chor und Orchester op. 125 mit Schlusschor über Schillers Ode „An die Freude“

Karina Canellakis, musikalische Leitung

Siobhan Stagg, Sopran
Sophie Harmsen, Alt
Andrew Staples, Tenor
Michael Nagy, Bass

Rundfunkchor Berlin
Justus Barleben, Einstudierung
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Konzerthaus Berlin, Sonntag, 31. Dezember 2023

 von Sandra Grohmann

Was für ein Jahresabschluss: Dass mit Beethovens Neunter dem Elend der Welt die hoffnungsfrohe Botschaft der Freude entgegengesetzt würde, war zwar beim Kartenkauf klar. Aber dass das bedeutete, Satz für Satz zu erschauern und gelegentlich ein Tränchen zu verdrücken, damit hatte ich keineswegs gerechnet.

„Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-moll
Konzerthaus Berlin, Sonntag, 31. Dezember 2023“
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B9-Power in Hamburg: "Was die Mode streng geteilt“

Sylvain Cambreling © Yomiuri Nippon Symphony Orchestra

Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
mit dem Schlusschor »An die Freude«

Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace – Presto
Adagio molto e cantabile – Andante moderato Finale. Presto – Allegro assai

Sylvain Cambreling Dirigent
Mandy Fredrich Sopran
Stine Marie Fischer Alt
Daniel Kluge Tenor
Markus Eiche Bass
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg
Mitglieder der EuropaChorAkademie

Jan Hoffmann Chorleitung

Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023

von Harald Nicolas Stazol

Als Markus Eiche, der Bass, in der Laeiszhalle am Neujahrskonzert zu „Oh, Freunde, nicht diese Töne, sondern lasset uns angenehmere finden“ anhebt, steht da plötzlich eine Beethoven-Wand im Goldstuckraum, vorher schon durch die MAKELLOSEN Symphoniker Hamburg, bald über den GLÄNZENDEN Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg unserer Stadt, unter dem Dirigat des ÜBERRAGENDEN Sylvain Cambreling, eine akustische Wand, dass man begreift, warum Jonas Kaufmann nur noch hier, vor Ort singen will, weil die Akustik der Elbphilharmonie ihm nicht zusagt… „Ludwig van Beethoven (1770–1827) Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Laeiszhalle, Hamburg, 1. Januar 2023“
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