Ensemble Clazzic – eine Reise durch zwei Musik-Galaxien

Foto: © Copyright 2020 Ensemble Clazzic

Jazz und Klassik. Für viele wirkt das, als befänden sie sich auf einer Reise durch zwei verschiedene Galaxien. Dabei sind durchaus Schnittstellen vorhanden, wie Martina Silvester (Flöte) von Ensemble Clazzic im Interview mit Klassik begeistert verdeutlicht. Gemeinsam mit Susanna Klovsky (Klavier), Alex Bayer (Kontrabass) und Thomas Sporrer (Schlagzeug) vereinen die vier Musiker unterschiedliche Genres.

Interview: Jürgen Pathy

Wie würden Sie die Musik beschreiben, die sie mit Ensemble Clazzic machen?

Die Musik, die wir machen, lässt sich gut aus unserem Ensemblenamen und auch dem Titel unseres Albums ableiten: Wir wurzeln in der klassischen Musik, suchen aber die spielerische Begegnung mit anderen Musikstilen. Der englische Begriff „intersection“ gibt diesem Gedanken einen besonderen Raum. Unsere Musik möchte eben diesen Raum schaffen, in dem sich Musikstile begegnen, kreuzen, vermischen, überschneiden können und so neue Wege schaffen – und dies mit viel Spielfreude und Virtuosität.

Jazz und Klassik scheinen so fern. Wie kam es zur Idee, die Genres zu vereinen?

Johann Sebastian Bach wird oft als erster Jazz-Musiker bezeichnet. So weit sind Klassik und Jazz also gar nicht entfernt. Mozart, Beethoven, auch die großen Interpreten vergangener Epochen waren großartige Improvisateure. Bei unserer Musik geht es aber nicht primär darum, Jazz mit Klassik zu vereinen. „Interview, Ensemble Clazzic,
klassik-begeistert.de, 8. November 2021“
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Dokumente einer klangvollen Freundschaft: Frank Peter Zimmermann und die Berliner Philharmoniker

Frank-Peter Zimmermann & Berliner Philharmoniker – Violinkonzerte

Die optisch äußerst ambitioniert aufgemachte Box mit CDs, einer Blu-ray Disc und einem umfangreichen Begleitbuch bewegt sich auf dem hohen Standard, den diese Editionen der Berliner Philharmoniker ausmacht. Komplettiert werden die Mitschnitte durch einen fast einstündigen Interview-Film, in dem Frank Peter Zimmermann viel über sein künstlerisches Credo und seine Zusammenarbeit mit den hier vertretenen Dirigenten erzählt, und man einen fast intimen Einblick in seine Persönlichkeit erhält.

Frank Peter Zimmermann, Violine
Berliner Philharmoniker

Daniel Harding Dirigent
Kirill Petrenko Dirigent
Alan Gilbert  Dirigent

von Peter Sommeregger

Die Berliner Philharmoniker und der Ausnahme-Geiger Frank Peter Zimmermann pflegen eine bereits seit vielen Jahren andauernde Künstler-Freundschaft. Über die Jahre hat Zimmermann mit dem Orchester unter wechselnden Dirigenten eine Vielzahl von Konzerten gegeben, seit er unter Daniel Barenboim mit dem Mendelssohn-Konzert in der Berliner Waldbühne debütierte.

Das Orchester widmet dem Geiger nun in seiner Reihe eleganter CD/Blu-ray Discs eine prächtige Box mit Mitschnitten von insgesamt vier Konzertauftritten Zimmermanns.

Den Anfang macht eine wunderbar ausmusizierte Aufführung von Beethovens D-Dur-Konzert mit den Kadenzen von Fritz Kreisler. Beethovens einziges Violinkonzert, das bei seiner Uraufführung 1806 auf ein relativ unverständiges Publikum stieß, setzte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts endgültig durch. Zimmermann und der Dirigent Daniel Harding geben der an dramatischen Effekten reichen Partitur genügend Raum, um sich voll zu entfalten. Zimmermanns Vertrautheit mit dem Stück trägt zum Gelingen wesentlich bei, mit traumwandlerischer Sicherheit führt er den Solopart mit allen Facetten aus.

Erheblich spröder sind die anderen in der Box enthaltenen Werke. Alban Bergs letztes Werk, das Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ gewidmet, stellt eine Art Requiem für die 18-jährig verstorbene Manon Gropius, die Tochter Alma Mahlers und Walter Gropius’ dar, wurde aber schicksalhaft auch zu Alban Bergs eigenem Requiem.

Die Uraufführung des Werkes hat der Komponist nicht mehr erlebt. Wie kein anderes Werk der Zwölftontechnik hat dieses vom Geiger Louis Krasner bei Berg bestellte Werk eine erstaunliche Popularität erreicht. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass Berg dem Konzert ein gut nachvollziehbares Konzept gab, und vor allem tonale Elemente wie einen mehrfach variierten Kärntner Ländler und einen Bach-Choral einfließen ließ.

In den einleitenden Phrasen entlockt Zimmermann seiner Stradivari unglaublich sanfte, lyrische Töne von schwerer Süße. Petrenko nimmt das groß besetzte Orchester streckenweise fast kammermusikalisch zurück, erst zu Beginn des zweiten Satzes, der den Einbruch der Katastrophe in Manons Leben schildert, entfaltet es die angestrebte Wucht und Dramatik. Gegen Ende tauchen noch einmal, stark verfremdet, die Motive des Ländlers auf, die Zimmermann mit unendlicher Wehmut auskostet. Eine große, im Gedächtnis bleibende Interpretation! „CD-Rezension: Violinkonzerte von Beethoven, Berg und Bartók, Frank Peter Zimmermann, Berliner Philharmoniker
klassik-begeistert.de, 7. November 2021“
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Die MONTAG-PRESSE – 8. NOVEMBER 2021

Lang Lang, Wiener Konzerthaus, Foto: Andreas Schmidt ©

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 8. NOVEMBER 2021

Wien/Konzerthaus
30 Minuten Göttlichkeit mit Lang Lang
Was für ein Abend! „50 Jahre diplomatische Beziehungen Österreich – China“ werden im Wiener Konzerthaus gefeiert
von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de

Berlin
Berlins neuer Ring und der Mann, der ihn schmiedet: Sir Donald Runnicles
bachtrack.com

Jordi Savall zu Gast in Berlin
So klang es am Hof des Sonnenkönigs
Tagesspiegel.de

Dresden
Heuchelei in Watte: Rossinis „La Cenerentola“ an der Semperoper
BR-Klassik.de

Berlin
„Idoménée“ bei den Barocktagen Unter den Linden: Die andere Seite der Geschichte
Die in Berlin im Rahmen der Barocktage gezeigte Produktion hatte bereits im September ihre Premiere an der Oper von Lille. Die Dirigentin Emmanuelle Haïm hat das von ihr begründete Ensemble Le Concert d’Astrée nach Berlin mitgebracht, das auf historischen Instrumenten dem Klangbild der Entstehungszeit wohl sehr nahe kommt.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin
Auftakt der Barocktage an der Staatsoper: Tanzend in den Abgrund
Eine Entdeckung: André Campras Oper „Idoménée“ bei den Barocktagen der Staatsoper
Tagesspiegel.de

Interview mit Veranstalter Schessl
»Dass es einen wesentlichen Teil der Branche gibt, der nicht subventioniert und damit auf sich alleine gestellt ist, haben viele nicht bedacht.«
Veranstalter Andreas Schessl über den Saisonstart, den Ärger mit Hygieneregeln, Kulturpolitik während der Pandemie und die Rückkehr des Publikums.
https://van-magazin.de/mag/andreas-schessl/ „Die MONTAG-PRESSE – 8. NOVEMBER 2021“ weiterlesen

„Idoménée“ bei den Barocktagen Unter den Linden: Die andere Seite der Geschichte

Die in Berlin im Rahmen der Barocktage gezeigte Produktion hatte bereits im September ihre Premiere an der Oper von Lille. Die Dirigentin Emmanuelle Haïm hat das von ihr begründete Ensemble Le Concert d’Astrée nach Berlin mitgebracht, das auf historischen Instrumenten dem Klangbild der Entstehungszeit wohl sehr nahe kommt.

Idoménée  Tassis Christoyannis
Idamante   Samuel Boden
Ilione          Chiara Skerath
Électre        Hélène Carpentier
Le Concert d’Astrée
Emmanuelle Haïm   Dirigentin
Àlex Ollé / La Fura dels Baus  Regie

Fotos: Idoménée © Bernd Uhlig

Staatsoper Unter den Linden Berlin, Premiere am 5. November 2021

von Peter Sommeregger

Idomeneus, in der griechischen Mythologie König von Kreta, ist als Titelheld von Mozarts Oper weithin bekannt. Tatsächlich gab es aber schon längere Zeit vor Mozart eine Oper, deren Held er ist.

Der französische Komponist André Campra führte seine Vertonung bereits 1712 in Paris auf, knapp siebzig Jahre bevor Mozarts „Idomeneo“ erstmals in München erklang. Dieser große zeitliche Unterschied erklärt sowohl die stilistischen als auch die dramaturgischen Unterschiede der beiden Opern. Erfüllt sich bei Campra das grausame Schicksal des Kreterkönigs, so lässt Mozart seine Version mit dem damals üblichen „lieto fine“, also einem glücklichen Ausgang enden.

Stilistisch folgt Campra der französischen Tradition der Tragédie en musique, die durch ausgreifende Rezitative und eine eigene szenische wie musikalische Dramaturgie geprägt ist. „André Campra, Idoménée,
Barocktage, Staatsoper Unter den Linden, 5. November 2021“
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Die SONNTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2021

Foto: ISBN 10: 3254001664 ISBN 13: 9783254001665
Verlag: Schott, 1993

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Die SONNTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2021

Sommereggers Klassikwelt 111. Gwyneth Jones wird heute 85
An diesem Sonntag, dem 7. November, wird die aus Wales stammende Opernsängerin unglaubliche 85 Jahre alt. Geboren in Pontnewynydd, einem Ort, den korrekt auszusprechen wohl nur Walisern gegeben ist, entschloss sie sich frühzeitig für ein Musikstudium. Nach vier Jahren Gesangstudium am Royal College of Music in London setzte sie ihre Gesangsausbildung in Italien und in der Schweiz fort.
Ursprünglich als Mezzosopran ausgebildet, debütierte sie als Cipra in Johann Strauß’ „Zigeunerbaron“ am Stadttheater Zürich. Bereits nach kurzer Zeit wechselte sie ins Sopranfach und profilierte sich schnell im jugendlich-dramatischen Repertoire mit Partien wie Aida und Leonora in Verdis „Trovatore“. In dieser Phase ihrer Karriere wurde das Londoner Royal Opera House Covent Garden ihr Stammhaus, aber bereits in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entwickelte sich eine internationale Karriere, die sie an praktisch sämtliche bedeutenden Opernhäuser führte.
Klassik-begeistert.de

Spiegelisch: André Campras IDOMENÉE an der Staatsoper Unter den Linden
Mozart kannte den älteren Neptun-Schocker von André Campra vermutlich nicht (nur sein Librettist Varesco verwurstete das französische Textbuch), also muss man auch nicht den Idomeneo kennen, um Campras Idomenée zu sehen. Der brutale Schluss zu eleganten Klängen dieser Barockoper, die jetzt Premiere an der Staatsoper Unter den Linden hatte (vermutlich die deutsche Uraufführung überhaupt), knallt hart, auch wenn man nicht weiß, dass er das Gegenteil des Mozartschlusses ist.
https://hundert11.net/spiegelisch/

Berlin
Zum ersten Mal in Berlin: Campras „Idomenée“ an der Staatsoper
Àllex Ollé von La Fura dels Baus gelingt eine Visualisierung, die etwas vom Geist dieses barocken Theaters in unsere Zeit führt.
Berliner Zeitung

Wie ein Deutscher Musikkritiker das Corona-Halbjahr in der Schweiz genoss
In die Schweiz der Kunst und Freiheit wegen? Durchaus! Unser Autor erlebte vom Tessin bis nach St. Gallen viele grossartige Aufführungen, residierte günstig in Luxushotels und sah tolle Ausstellungen. Impressionen aus der jüngeren Corona-Vergangenheit.
Aargauerzeitung.ch

München
Eindringliches satirisches Panoptikum: Schostakowitschs Nase in München
Ich kann mich diesem atemlosen satirischen Panoptikum nicht entziehen. Ein zwingender Abend, in dem Jurowski mit seinem Bayerischen Staatsorchester durchgehende energetische Spannung erzeugt.
von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de. „Die SONNTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2021“ weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2021

Foto: Elīna Garanča, © Teatro di San Carlo, Napoli
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Die SAMSTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2021

Opernstar Garanča: „Ungeimpfte gehören ausgeschlossen“
Die lettische Opernsängerin Elīna Garanča äußerte sich mit einem klaren „Ja“ zum Opernball 2022 – aber nur für Geimpfte.
Heute.at

Göttweig
„Klassik unter Sternen“ mit leichter Muse
Die weltbekannte Mezzosopranistin Elīna Garanča hat am Donnerstag erste Inhalte zum nächstjährigen Konzert „Klassik unter Sternen“ im Stift Göttweig bekanntgeben. Es soll am 6. Juli 2022 stattfinden und Gesangsstücke aus Operetten und Musicals beinhalten.
https://noe.orf.at/stories/3128635/

Kritik
Uraufführung „Les Éclairs“ von Philippe Hersant in Paris: Behäbiger Blitzeinschlag an der Seine
Vermutlich wird über Elon Musk schon zu seinen Lebzeiten eine Oper geschrieben werden. Im Fall des berühmten Ingenieurs, Erfinders und Namensgebers für Musks Elektro-Autos, Nikola Tesla, setzte die künstlerische Auseinandersetzung erst nach seinem Tode ein. Diverse Künstler haben sich mit ihm und seiner eigenwilligen Biografie auseinandergesetzt, jetzt widmet sich der Komponist Philippe Hersant dieser Figur in seiner neuesten Oper. Uraufgeführt wurde „Les Éclairs“ am 2. November an der Pariser Opéra Comique.
BR-Klassik.de

München
(K)ein Kulturleben in der vierten Corona-Welle?
Das denkt unsere BR-KLASSIK-Community
BR-Klassik.de

Thomas Hampson erinnert sich an Mariss Jansons
„Dieses menschliche, herzerwärmende Lächeln“
BR-Klassik.de   „Die SAMSTAG-PRESSE – 6. NOVEMBER 2021“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 111: Happy Birthday, Dame Gwyneth Jones!

Foto: ISBN 10: 3254001664 ISBN 13: 9783254001665
Verlag: Schott, 1993

von Peter Sommeregger 

An diesem Sonntag, dem 7. November, wird die aus Wales stammende Opernsängerin unglaubliche 85 Jahre alt. Geboren in Pontnewynydd, einem Ort, den korrekt auszusprechen wohl nur Walisern gegeben ist, entschloss sie sich frühzeitig für ein Musikstudium. Nach vier Jahren Gesangstudium am Royal College of Music in London setzte sie ihre Gesangsausbildung in Italien und in der Schweiz fort.

Ursprünglich als Mezzosopran ausgebildet, debütierte sie als Cipra in Johann Strauß’ „Zigeunerbaron“ am Stadttheater Zürich. Bereits nach kurzer Zeit wechselte  sie ins Sopranfach und profilierte sich schnell im jugendlich-dramatischen Repertoire mit Partien wie Aida und Leonora in Verdis „Trovatore“. In dieser Phase ihrer Karriere wurde das Londoner Royal Opera House Covent Garden ihr Stammhaus, aber bereits in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entwickelte sich eine internationale Karriere, die sie an praktisch sämtliche bedeutenden Opernhäuser führte.

Bereits ab 1966 trat Gwyneth Jones regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen auf, wo sie als Senta, Sieglinde, Venus und Elisabeth in „Tannhäuser“ große Erfolge feierte. 1976 war sie die Brünnhilde in Patrice Chereaus „Ring des Nibelungen“ unter Pierre Boulez und trug wesentlich zum großen Erfolg dieser Produktion bei.

Ein besonderer Coup gelang ihr 1985 in Zürich. Besetzt als Färbersfrau in Richard Strauss’ „Frau ohne Schatten“ übernahm sie am Premierenabend noch zusätzlich die Partie der Kaiserin, da deren Sängerin kurzfristig ausgefallen war. „Sommereggers Klassikwelt 111: Happy Birthday, Dame Gwyneth Jones,
klassik-begeistert.de“
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Eindringliches satirisches Panoptikum: Schostakowitschs Nase in München

Ich kann mich diesem atemlosen satirischen Panoptikum nicht entziehen. Ein zwingender Abend, in dem Jurowski mit seinem Bayerischen Staatsorchester durchgehende energetische Spannung erzeugt.

Foto: DIE NASE 2021 © WILFRIED HÖSL

Bayerische Staatsoper, München, 2. November 2021

Die Nase (Nos) von Dmitri Schostakowitsch

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Bayerischen Staatsoper in München Die Nase (Nos) von Dmitri Schostakowitsch aufgeführt. Es ist das erste neue Stück des neuen Führungsteams. Ich sehe es am neuen Besetzungszettel, dem neuen Design des Programmbuchs, aber auch am Publikum. Es ist jünger, diverser, alternativer, bunter.

Ich werde spät eingelassen in den Zuschauerraum. Ich verstehe sowohl die Phase vor Beginn der Oper als auch die Aktion beim ersten Schlussvorhang als zum Stück zugehörig. Die Bühne ist offen und ich sehe das erste Bild der Eisangler. Das Einspielen fühlt sich in mir an wie ein Warmwerden, eine Hinwendung zum Stück.

Die Musik ist intensiv marschmäßig, stampfend, gewährt mir selten Ruhemomente. Vladimir Jurowski lässt das Bayerische Staatsorchester äußerst konzentriert zu Werke gehen. Ich spüre permanente Spannung. Die Musik treibt die Handlung. Blech mit und ohne Dämpfer, insbesondere die tiefen Holzbläser und ein breites auf neun Personen angelegtes Schlagwerk sind die Hauptakteure des Orchesters. „Dmitri Schostakowitsch, Die Nase (Nos),
Bayerische Staatsoper, 2. November 2021“
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Die FREITAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2021

Foto: Deutsche Oper Berlin © Günter Karl Bose

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Die FREITAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2021

Berlin
Für immer Utopie
Wagners „Ring des Nibelungen“ sollte die Welt zu einem besseren Ort machen. Stefan Herheims grandiose Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin zeigt, warum das nicht gelingen kann.
Die Zeit.de

Frankfurt
Sebastian Weigle: „Es fühlt sich angenehm normal an“
Sebastian Weigle, Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, hat die Pandemie auch in Japan und den USA erlebt und probt jetzt die „Königskinder“-Wiederaufnahme. Ein Gespräch.
Frankfurter Rundschau.de

Verzauberte Dramatik: Petrenko und die Berliner Philharmoniker in der Alten Oper Frankfurt
bachtrack.com

Hamburg
Tiefenspannend und emotional überwältigend
Man muss sich auf die Einzelschicksale und deren Verstrickungen in das Leben, auf ihre Hoffnungen und Enttäuschungen einlassen. Das erfordert vom Zuschauer Konzentration auf die von Neumeiers Ensemble überzeugend ausgeloteten seelischen Innenwelten der Protagonisten.
von Dr. Ralph Wegner
Klassik-begeistert.de

Leipzig
Verrottet! Leipzigs Oper braucht ’ne neue Treppe
tag24.de/leipzig

Dresden
Dresdner Musikfestspiele 2021: International, genreübergreifend und vielfältig
mdr.de-klassik

München/Gärtnerplatztheater
Entdeckung: Das Medium ist eine Praline der Gattung Gruseloper
Rechtzeitig zur Halloween-Zeit öffnet uns das Gärtnerplatztheater München die Tore zur Anderwelt. Wir steigen hinab in die Katakomben des Hauses, flankiert von dunkel-livrierten Theaterdienern, nehmen Platz mitten im schummrig abgedunkelten Wohn- und Arbeitszimmer von Madame Flora, dem Medium, einer Meisterin des Spiritismus.
Klassik-begeistert.de

Berlin
Frank Strobel kombiniert Eisenstein mit Schostakowitsch: Ein stürmischer Abend am Berliner Gendarmenmarkt
Der Dirigent Frank Strobel hat das Kombinieren von Filmen und Musik über die Jahre perfektioniert und zu seinem Markenzeichen gemacht, hat dabei auch schon mehrfach mit dem RSB zusammen gearbeitet. An diesem Abend präsentiert er nun den Stummfilm-Klassiker Panzerkreuzer Potjomkin von Sergei Eisenstein unterlegt mit einem raffinierten Arrangement von Auszügen aus Dmitri Schostakowitsch’ Symphonien Nr. 5,6,8,10 und 11.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Wien/Konzerthaus
Zubin Mehta: Bruckners Neunte als feierlicher Abgesang
Der rüstige Star-Dirigent begeisterte im Wiener Konzerthaus.
WienerZeitung.at

Wien/Musikverein
Die Eleganz des Sir András Schiff
Der Meisterpianist konzertierte mit seinem eigenen Orchester im Musikverein.
WienerZeitung.at

So zärtlich spielt Sir András Schiff in Wien… nur als Dirigent reißt er im Konzerthaus keine Bäume aus.
von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de  „Die FREITAG-PRESSE – 5. NOVEMBER 2021“ weiterlesen

Tiefenspannend und emotional überwältigend

Foto: Ralf Wegner

Staatsoper Hamburg, 3. November 2021
Hamburg Ballett, Glasmenagerie

Nach der Vorstellung: Olivia Betteridge (Betty, Jims neue Freundin), Lizhong Wang (Ensemble), Marc Jubete (Malvolio, Barmann), schräg dahinter Yaiza Coll (Ensemble), Patricia Friza (Amanda Wingfield, Lauras und Toms Mutter), Christopher Evans (Jim O’Connor, Toms Freund), Alina Cojocaru (Laura Rose Wingfield), Luciano Di Martino (Musikalische Leitung), Andrej Urban (Tom als Kind), Félix Paquet (Tom Wingfield), schräg dahinter Stacey Denham (Ozzie, Kindermädchen von Tom und Laura), Edvin Revazov (Tennessee, Toms Alter Ego), David Rodriguez (Das Einhorn)

Man muss sich auf die Einzelschicksale und deren Verstrickungen in das Leben, auf ihre Hoffnungen und Enttäuschungen einlassen. Das erfordert vom Zuschauer Konzentration auf die von Neumeiers Ensemble überzeugend ausgeloteten seelischen Innenwelten der Protagonisten.

von Dr. Ralf Wegner

Im Januar vor einem Jahr sah ich dieses Ballett zum ersten Mal, war zunächst skeptisch, wurde dann aber emotional überrollt. Von der großartigen Leistung Alina Cojocarus als Laura, von dem beeindruckenden Können der anderen Tänzerinnen und Tänzer, vor allem aber von der genialen Choreographie Neumeiers einschließlich des von ihm ersonnenen Bühnenbildes, der Kostüme und der Lichtregie.

Oben steht Tiefenspannend, d.h. der Reiz des Stücks liegt nicht in narrativen, nach vorn drängenden, die Longitudinalspannung steigernden Szenen; vielmehr muss man sich auf die Einzelschicksale und deren Verstrickungen in das Leben, auf ihre Hoffnungen und Enttäuschungen einlassen. Das erfordert vom Zuschauer Konzentration auf die von Neumeiers Ensemble überzeugend ausgeloteten seelischen Innenwelten der Protagonisten.

„Hamburg Ballett, John Neumeier, Glasmenagerie
3. November 2021“
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