Lieber Esa-Pekka, lieber Arnold - ihr seid die besten hier, doch Richard ist tausendmal schöner als ihr!

Foto: (c) Marco Borggreve

Elbphilharmonie, 22. März 2022

Junge Deutsche Philharmonie

Nicolas Altstaedt Violoncello
Dima Slobodeniouk Dirigent

Richard Wagner
Vorspiel zu »Lohengrin« WWV 75

Esa-Pekka Salonen
Konzert für Violoncello und Orchester

Arnold Schönberg
Pelleas und Melisande / Sinfonische Dichtung op. 5

von Harald Nicolas Stazol

Nein, im Ernst: Man muss dem sympathisch langmähnigen Ausnahmecellisten Nicolas Altstaedt nur bewundern, er scheint sich auf das “Konzert für Cello und Orchester” von 2017 des überragenden Dirigent-Komponisten Esa-Pekka Salonen spezialisiert zu haben. Ich hörte sein Dirigat erstmals mit Sibelius´ Violinkonzert, mit dem Solisten Frank Peter Zimmermann in der damals noch Musikhalle genannten, nun Laeiszhalle, 1992, deswegen war ich der Konzertkarte hinterher wie ein “Heftlmacher”.:

„Junge Deutsche Philharmonie/Nicolas Altstaedt Violoncello,
Elbphilharmonie, 22. März 2022“
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Grandioser, ziselierter Krach – unsere Kiddies werden es lieben!


Elbphilharmonie,
26. Februar 2022

Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent

Alexandra Ionis Performance
Tómas Tómasson Performance
Calixto Bieito Regie

»Canto di speranza« – Human Sculptures of Absurdity, Melancholy and Violence

Bernd Alois Zimmermann
Sinfonie in einem Satz für großes Orchester
Stille und Umkehr
Tratto II (Auszug) / Komposition für elektronische Klänge
Musique pour les soupers du Roi Ubu
Photoptosis für großes Orchester

von Harald N. Stazol

Konzertkritiker an der Elbphilharmonie zu sein birgt viele Gefahren: Man kann erblinden, ob der schieren Gewalt der Fjäll Reven Jacken zu Schlabberjeans zu Turnschuhen, oder den Schlammfarben. Man kann sich auf den 10000 Stufen des monumentalen Bauwerks in seinen lederwohligen Lack-Alden´s zu Tode stürzen, etwa, weil wieder einer dieser jungen Elbprinzen, wie ich die Reedersöhne und Bucerius-Law-School-Jungs nenne, die immer so respektvoll zurückweichen, – Hingucken, Flirten, die Stufe verpassen, Genickbruch.

Man kann ertauben, – wenn Bernd Alois Zimmermann dem Gürzenich-Orchester Köln (selten so ein übervolles Orchester gesehen, ich zähle 6 Schlagzeuger und 13 Pauken), unter dem rasant-ernst-korrekt-stupenden  François-Xavier Roth die 3 Giga-Phon abnötigt, dass, ich schwöre es!, den 16. Rang gerade erzittern lassen,  beim 15minütigen Rausschmeisser “Phototosis”, und eine Dame neben mir hält, ich schwöre es!, sich die Ohren zu, schon bei der “Musique pour les Soupers du Roi Ubu” donnert ja sogar die Orgel, und vielleicht mag dieser Klangsturm sich ja hier soweit oben an der geschwungenen Decke besonders stauen – was für ein Erlebnis! „»Canto di speranza« – Human Sculptures of Absurdity, Melancholy and Violence, Bernd Zimmermann,
Elbphilharmonie, 26. Februar 2022“
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Dieser Friedenssong fehlt in der Elphi: "I hope the Russians love their children too"

Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Februar 2022

Fotos: Daniel Dittus (c) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und TV-Moderatorin Sandra Maischberger

NDR Elbphilharmonie Orchester
Yuja Wang Klavier
Dirigent Alan Gilbert

Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu »Fidelio« op. 72
Franz Liszt
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur S 124
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

von Andreas Schmidt

Es geht an diesem Sonntagmorgen auch um Musik. Aber vornehmlich um Politik. Europa droht Schlimmes, Schlimmstes, und der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) spricht in der Elbphilharmonie anlässlich eines traditionellen Benefizkonzertes des Bundespräsidenten Tacheles, spricht von „Lügen“ des Diktators Wladimir Putin, den er öfter getroffen hat als deutscher Außenminister, spricht davon, dass nach dem Ende des Krieges eine Neuordnung Europas bevorstehe.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) verspricht, dass die knapp 2-Millionen-Metropole an der Elbe Auen auch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen werde.

„Benefiz-Konzert des Bundespräsidenten in der Elbphilharmonie
Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Februar 2022“
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Mit Minkowski ins Paradies?

Die Altistin Anna Lapkovskaja (Der Engel) stammt aus Minsk und ist aufgewachsen in München. Sie ist regelmäßiger Gast an der Staatsoper Unter den Linden. Die Partie des Engels singt sie überirdisch mit einer einzigartig warm und dunkel gefärbten Stimme. Ihre Erscheinung und ihr schöner Gesang hallten noch lange in mir nach.

Foto: © Marco Borggreve, Facebook.com

Elbphilharmonie, 23. Februar 2022

Robert Schumann
Das Paradies und die Peri / Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 50

Staatskapelle Berlin
Staatsopernchor der Staatsoper unter den Linden

Lucy Crowe  Sopran (Peri)
Anna Prohaska  Sopran (Die Jungfrau)
Ema Nikolovska  Mezzosopran
Anna Lapkovskaja  Alt (Der Engel)
Andrew Staples  Tenor
Markus Dietrich  Tenor (Der Jüngling)
Florian Boesch  Bass (Gazna, Der Mann)

Dirigent Marc Minkowski

von Iris Röckrath

Nachdem ich vor knapp 4 Monaten ein Konzert dieses Oratoriums mit dem Symphonischen Chor, einem Laienchor, in der Laeiszhalle besuchte, war ich nun sehr neugierig darauf, das Werk mit Marc Minkowski und dem Ensemble der Staatsoper Unter den Linden in der Elbphilharmonie zu hören.

Dieses wunderbare Klanggemälde, von Robert Schumann im Jahre 1843 komponiert, macht sich immer noch sehr rar auf den Spielplänen der Konzerthäuser.  Die Stimmungen der unterschiedlichen Handlungsorte hat der Komponist in unterschiedlichsten Farben gemalt. Den Kampf der Inder mit den angreifenden Afghanen im pestverseuchten Ägypten hat er mit heftigen aggressiven Rhythmen musikalisch dargestellt. Den Tod hört man vorsichtig anklopfen im zweiten Teil. Bis zur erlösenden, sich endlich öffnenden Pforte zum Himmel im dritten Teil durchlebt die Peri vielerlei Gefühle. Sie verzweifelt und verliert fast jede Hoffnung bis sich am Ende dann doch endlich das Tor zum Garten Eden öffnet.  „Robert Schumann, Das Paradies und die Peri, Oratorium,
23. Februar 2022 – Elbphilharmonie“
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Todeserwartung und strahlende Lebensfreude – Schostakowitsch und Beethoven in der Elbphilharmonie Hamburg

Fotos: (c) Philip Loeper

Elbphilharmonie, 6. Februar 2022

Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr. 14 g-Moll op. 135

Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73

Philharmonisches Orchester Hamburg
Leitung: Kent Nagano

Sopran: Katharina Konradi
Bass: Alexander Vinogradov
Klavier: Till Fellner

von Dr. Andreas Ströbl

Schostakowitsch wusste, was Quarantäne bedeutet. Im Januar und Februar 1969 lag er nach zwei Herzinfarkten mit Besuchsverbot in einem Moskauer Krankenhaus. Da half das Lesen der Dichtungen von Lorca, Apollinaire, Küchelbecker und Rilke. Keine leichte Kost, und das trifft auch auf seine in dieser Zeit entstandene 14. Symphonie zu, die er Benjamin Britten widmete und in der er 11 Texte der genannten Dichter vertonte. Anders als Britten, der mit der Todeserfahrung ein „eigentümliches Leuchten“ verband, empfand sich der kranke und von einem mühsamen Leben unter dem jahrelangen Stalin-Terror geschwächte Schostakowitsch von der Düsternis des Todes umgeben. Vor der Generalprobe ließ er die Musiker in die Schattenwinkel seiner Seele blicken: „Der Tod wartet auf uns alle und ich kann jedenfalls nichts Gutes daran finden, dass unser Leben zu Ende geht.“

Die Nähe zum verehrten Komponistenfreund tritt in seiner vorletzten Symphonie eher formal zutage, denn eigentlich ist sie ein Liederzyklus, eine auch von Britten genutzte Kompositionsform. Im ersten Satz verbirgt sich zudem ein Zitat aus dessen „A Midsummer Night´s Dream“. „Dmitri Schostakowitsch, Ludwig van Beethoven, Philharmonisches Orchester Hamburg,
Elbphilharmonie, 6. Februar 2022“
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Nordische Romantik trifft auf Klarinettenorgasmus in der Elbphilharmonie

Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Januar 2022

Foto: Esa-Pekka Salonen, (c) Credit: Mike-Ranta/Los Angeles Philharmonic

NDR Elbphilharmonie Orchester
Christoffer Sundqvist Klarinette
Dirigent Esa-Pekka Salonen

Carl Nielsen
Kleine Suite op. 1
Esa-Pekka Salonen
Kínēma / Fünf Szenen für Soloklarinette und Streichorchester
Edvard Grieg
Aus Holbergs Zeit / Suite im alten Stil für Streichorchester op. 40

Einführung mit Esa-Pekka Salonen und Julius Heile
19 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal

von Andreas Schmidt

Es ist an diesem Donnerstag wieder einmal ein sehr beglückender Konzertabend mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester im Großen Saal der Elbphilharmonie am Hamburger Hafen. Am Pult ein ganz großer seiner Zunft, der Komponist und Dirigent Esa-Pekka Salonen aus Finnland, der aus dem Hamburger Rundfunk-Klangkörper das Allerbeste herauszuholen vermag: Konzentration, Spielfreude, Hingabe, Feinfühligkeit und ein wunderbares tutti-Gefühl.

Zurecht gewährt der Komponistendirigent zwei NDR-Musikern die Ehre, beim Schlussapplaus aufzustehen: dem Bratschisten Jan Larsen (Konzertmeister und Stimmführer) und dem Konzertmeister und Stimmführer Stefan Wagner (1. Violine) – beide hatten mit kurzen Solo-Parts überzeugt. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Christoffer Sundqvist, Esa-Pekka Salonen
Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Januar 2022“
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Der 63-jährige Esa-Pekka Salonen dirigiert in der Elphi wie ein 36-Jähriger

Elbphilharmonie, Hamburg, 23. Januar 2022

NDR Elbphilharmonie Orchester
Esa-Pekka Salonen, Dirigent

Foto: Esa-Pekka Salonen, (c) Mike-Ranta/Los Angeles Philharmonic

Esa-Pekka Salonen, Gemini
Hector Berlioz, Symphonie fantastique

von Andreas Schmidt

Was für ein Menschenglück ist es, an einem grauen Sonntagvormittag im Januar in der Elbphilharmonie die – wirklich phantastische – Symphonie fantastique von Hector Berlioz zu hören – gerade wenn einer der weltbesten und agilsten Dirigenten am Pult steht: Esa-Pekka Salonen aus Finnland.

Getrübt wird dieses Konzerterlebnis nur durch wohlhabende Menschen, die auf 107 Euro teuren Plätzen der Spitzenkategorie sitzen und ihre pompösen Daunenjacken auf leeren Sitzen nebenan stapeln (die Garderobengebühr ist gerade auf von 1,5 Euro auf 2 Euro angehoben worden). Und durch eine junge Familie, die in Reihe 1 von Block E sitzt, ein dreijähriges Mädchen mit in die Vormittagsvorstellung zerrt, das – ununterbrochen – mit ihrer Mutter quatscht (und letztere mit ihr), bei lauten Passagen auf Mamas Schoß flüchtet und dieser im Stehen beim unendlich packenden Berlioz die Haare flicht. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Esa-Pekka Salonen
Elbphilharmonie, Hamburg, 23. Januar 2022“
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Elbphilharmonie Hamburg: Die Jacken der Spacken – die Elphioberen geben grünes Licht

von Andreas Schmidt (Text und Fotos)

Was mag Maestro Daniel Barenboim, sichtlich von Rückenschmerzen geplagt, an diesem Samstagabend im von den Baukosten her teuersten Konzerthaus der Welt gedacht haben, als er bei Schumann I und II zu seinem Klangkörper, der Staatskapelle Berlin, blickte… und hinter den Musikern oberhalb der Brüstung ACHT Spacken-Jacken von Elphi-Besuchern anschauen musste, die achtlos dort platziert worden waren, statt an der Garderobe?

Komisch, mag der 79 Jahre alte argentinisch-israelische Weltbürger gedacht haben, beim Neujahrskonzert im Goldenen Saal des Musikvereins Wien durfte ich vor 2 Wochen nebenbei auf das weltschönste Blumenarrangement (der Wiener Stadtgärten) schauen, die Kameras haben es einfangen. Und hier, im prachtvollen Akustiktempel an der Elbe Auen, geleitet vom waschechten Wiener Christoph Lieben-Seutter, dem Generalintendanten, der auch schon das feine, prachtvolle Wiener Konzerthaus (Jugendstil vom Feinsten!) in die Spur brachte, platzieren die Leute ihre Klamotten auf Brüstungen, Sitzen und auf den feinen Holzfußböden hinter den Sitzen?

Daniel_Barenboim_Staatskapelle_Berlin_c Daniel_Dittus

 

Klassik-begeistert lässt nicht locker. Wie auch beim Konzert am 5. Dezember 2021 (Philharmonisches Staatsorchester Hamburg) und beim Konzert am 10. Januar 2022 (NDR Elbphilharmonie Orchester) glich die Kult-Elphi mal wieder einem Klamottenlager mit den Jacken der Spacken. Diese Spacken sind „Klassik-Liebhaber“, die ihre Klamotten nicht an der Garderobe abgeben: Weil die Elphi-Macher die Preise im September von  pro Stück von 1,5 auf 2 Euro erhöht hat, weil sie gaaaaaanz schnell nach dem Konzert wieder raus wollen, um auf die heimische Couch zu kommen oder weil sie einfach nicht wissen, dass sie nicht in einem Cinemaxx-Kino Hollywood-Filme gucken, sondern von den besten Orchestern der Welt unter den besten Dirigenten der Welt die besten Komponisten der Welt präsentiert bekommen – in einem für nicht weit von einer Milliarde Euro – steuerfinanzierten – Bau auf einem Elbspeicher, der am 11. Januar 2022 fünf Jahre geworden ist. „Elbphilharmonie Hamburg, Die Jacken der Spacken
klassik-begeistert.de, 16. Januar 2022“
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Daniel Barenboim in der Elphi: So macht Schumann Spaß!

Zwei Sinfonien mit schwebenden Scherzi, am Ende reichlich Applaus vom begeisterten Publikum. Ein gelungener Auftakt des Schumann-Zyklus mit Daniel Barenboim und der Berliner Staatskapelle. 

Foto:Daniel Barenboim Staatskapelle Berlin (c) Daniel Dittus

Elbphilharmonie Hamburg, 15. Januar 2022

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“ und Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61

Staatskapelle Berlin
Daniel Barenboim Dirigent

von Johannes Karl Fischer

Schumanns „Frühlingssinfonie“ habe ich das letzte Mal vor anderthalb Jahren gehört, und zwar mit Lahav Shani und den Berliner Philharmonikern. Jetzt also die zweite Folge des Stadtderbys, diesmal auswärts in Hamburg. Während Shani sich mit Feuer und Flamme in den ersten Satz reingestürzt hat, ging es bei Barenboim etwas entspannter los. Vielleicht musste sich die Staatskapelle auch erstmal warm spielen, das wäre der einzige Schönheitsfehler des Abends gewesen. Aber die MusikerInnen konnten auch im ersten Satz gleich ihre große Klasse beweisen. Allen voran Solo-Klarinettist Tibor Reman. Diese Sinfonie lebt von ihren Klarinettensoli, und kaum jemand spielt  die mit so viel Leidenschaft und Ausdruck wie Reman. Mächtig Konkurrenz für Andreas Ottensamer, Matthias Schorn und Anthony McGill! „Robert Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 und Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim,
Elbphilharmonie, 15. Januar 2022“
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5 Jahre Elbphilharmonie: Elysisch geradezu

Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2021

NDR Elbphilharmonie Orchester

Anu Komsi Sopran
Piia Komsi Sopran
Kirill Gerstein Klavier
Dirigent Alan Gilbert

John Adams
Tromba lontana / Fanfare für Orchester
Short Ride in a Fast Machine / Fanfare für Orchester
Thomas Adès
Konzert für Klavier und Orchester
Esa-Pekka Salonen
Wing on Wing

Foto: Elbphilharmonie, Hamburg, © eberhardt-travel.de

von Harald N. Stazol

Nun stellt sich ernsthaft und dringend die Frage, ob der Komponist den Dirigenten noch überragt, vor allem, wenn es ein und derselbe ist – denn da ist sie, die Überraschung des Abends, hier, zum Jubiläumskonzert von 5 Jahren Elbphilharmonie, zu der zu bemerken ist, dass, obschon der Abendroben und der bodenlangen Kleidern am ersten Abend, der zweite gleichen Programmes der Erstrebenswertere war, weil ja die langweiligen Reden entfallen – kurzum: Es gilt, Esa-Pekka Salonen in den Rang eines Meisters der Neo-Moderne zu heben.

“Wie wird er wohl klingen”, fragen sich die Liebhaber während der Pause, hat uns doch schon John Adams begeistert, offenbar wiederum ein Liebling des Dirigenten Alan Gilbert, war er doch schon beim Silvesterkonzert prominenter Notist mit seinen “Chairmen Dances” – nun also zwei Trompeter, rechts und links in den Rängen, diesen welteinzigartigen Klangraum erfüllend, im sich steigernden, Vivaldi-haften Echo, sich gegeneinander die “Zwei Fanfaren für Orchester” gebend, während unten, geschätzte 30 Meter entfernt, unsere wunderbare Stadt- und Staatskapelle, das NDR Elbphilharmonie Orchester, sich langsam zu Weltrang entwickelt.  „NDR Elbphilharmonie Orchester, Kirill Gerstein, Alan Gilbert
Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2021“
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