Eine Jahrhunderte alte Liebe aus China: Der Pfingstrosen-Pavillon in Berlin

Foto: © Shanghai Kunqu Opera Company
Haus der Berliner Festspiele, 2. Dezember 2018
Der Pfingstrosen-Pavillon
, Tang Xianzu

Shanghai Kunqu Opera Company
Li An 
als Liu Mengmei
Shen Yili als Du Liniang
Regie: Ni Guangjin
Licht: Zhou Zhenping
Kostüme: Huang Liying, Qing Wenbao
Musik: Zhou Xuehua
Übertitel: Raimund Rosarius

von Gabriel Pech

Ein Tisch mit zwei Stühlen. Das ist das bestimmende Bühnenbild der klassischen chinesischen Kun-Oper. Doch es sind mehr als nur drei Requisiten: Der Tisch kann eine ganze Bergkette darstellen, die Stühle ein Bett, ein Boot, einen Palast… Äußerlich mochte die Bühne im Haus der Berliner Festspiele fast leer bleiben. Doch die Darstellerinnen und Darsteller der Shanghai Kunqu Opera Company erfüllten sie am ersten kalten Dezemberwochenende mit einem Traum von Schönheit.

Der Pfingstrosen-Pavillon (chin. Mudan ting, auch: „Päonien-Pavillon“) erklang als Abschluss einer vierteiligen Serie, die an diesem Wochenende im Haus der Berliner Festspiele auf dem Programm stand. In einem zweitägigen Zyklus zeigte die Company vier Stücke des Dramatikers Tang Xianz. Dieser ist mit dem Todesjahr 1616 ein Zeitgenosse William Shakespeares und gilt in vielen Schilderungen als chinesisches Pendant zu ihm. Gemein ist den beiden auf jeden Fall, dass sie das Theater ihrer jeweiligen Kultur nachhaltig prägten. „Shanghai Kunqu Opera Company, Der Pfingstrosen-Pavillon, Tang Xianzu,
Haus der Berliner Festspiele, 2. Dezember 2018“
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Chilly Gonzales: Brillant in Morgenmantel und Pantoffeln in Berlin

Foto: www.chillygonzales.com (c)
Haus der Berliner Festspiele, 21. November 2018
Klavier, Gesang: Chilly Gonzales
Cello, Gesang, Melodica: Stella Le Page
Schlagzeug, Gesang, Trompete: Joe Flory

von Yolanda Marlene Polywka

Der kanadische Pianist und Entertainer Chilly Gonzales gibt im Rahmen der Berliner Festspiele drei Konzerte (21., 22. und 23. November 2018). Alle drei sind – natürlich – ausverkauft. Der Grammy-Preisträger, der mit bürgerlichem Namen Jason Charles Beck heißt, steht mit seinem 27-stündigen Klavierkonzert im Guiness-Buch der Rekorde für das längste Solokonzert aller Zeiten, komponierte schon für Apple Werbung und sagt von sich selbst, dass er ein lausiger Koch sei. Außerdem spielt er gerne in Morgenmantel und Pantoffeln Klavier.

So auch am Mittwochabend, als er etwas verspätet die Bühne des Hauses der Berliner Festspiele betritt. Aus den Ärmeln des Camouflage-Morgenrocks schaut ein weißes Hemd hervor, als sich Gonzales an den Bechstein-Flügel setzt. Er schnipst einmal, und an der Wand hinter ihm erscheint eine Projektion, die die Klaviatur zeigt, sodass das Publikum ihm beim Spielen quasi auf die Finger schauen kann. Man könnte nun problemlos wie gebannt zuschauen, wie die Finger über die Tasten fliegen, wenn der Künstler nicht selbst auch wahnsinnig sehenswert wäre, wie er da an seinem Instrument sitzt, mit den Füßen stampft, sich im Takt wiegt und die Haare von rechts nach links wirft. „Chilly Gonzales, Stella Le Page, Joe Flory,
Haus der Berliner Festspiele, 21. November 2018“
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Chilly Gonzales begeistert seine künstlerische Heimatstadt Berlin

Foto: www.chillygonzales.com (c)
Haus der Berliner Festspiele
, 21. November 2018
Chilly Gonzales – Klavier, Gesang
Stella Le Page – Cello, Gesang
Joe Flory – Schlagzeug, Gesang

von Julia Barreiro

Berlin, 21. November 2018: Der erste Schnee fällt über die dunklen und ruhigen Straßen von Wilmersdorf. Es scheint ein ganz normaler, herbstlicher Mittwochabend zu sein, doch im Großen Saal der Berliner Festspiele ist es alles andere als leise: der „Entertainist“, „the Musical Genius“, Jason Beck alias Chilly Gonzales –mit einem Camouflage-Bademantel und braunen Kuschelpantoffeln ausgestattet – schenkt dem Berliner Publikum ein zweistündiges Konzert voller Lachen, Klatschen, Rufen und vor allem Musik. „Chilly Gonzales,
Haus der Berliner Festspiele, Berlin“
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