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DIE MONTAG-PRESSE – 6. MÄRZ 2023
„Krieg und Frieden“ an der Bayerischen Staatsoper in München: Unter Regie von Dmitri Tcherniakov hat am Sonntagabend ein schwieriges Werk Premiere gefeiert. Die Oper von Sergej Prokofjew beruht auf dem gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi und spielt im Jahr 1812, als Napoleon in Russland einmarschiert. Es ist ein Stück mit stalinistischer Propaganda und Hymnen, die das russische Militär und „die heilige Mutter Russland“ feiern. Die Premiere fällt ausgerechnet auf den 70. Todestag von Prokofjew und Stalin, die beide am 5. März 1953 starben. Am Ende setzen die Sänger ein klares Zeichen.
Die Inszenierung wirft die Zuschauer in ein Wechselbad der Gefühle.
Sueddeutsche Zeitung.de
„Wir sind zwei Abgründe – ein Brunnen, der in den Himmel schaut.“
Insgesamt bleibt auch die dritte Spielzeit ein mutiges Programm, das die Leitlinie der Führungsriege erfüllt, ein großes Opernspektrum auf die Bühne zu bringen und dabei auch Unbekannteres. Zugleich erkenne ich den Zwang der Sparmaßnahmen und die lernende Kompromisslinie der Hausleitung, das Eingehen auf einige Wünsche des Münchner Opernpublikums: ein paar mehr bekannte Stücke, und an der ein oder anderen Stelle einen fürs Publikum bekannten und wohlklingenden Sänger- und Sängerinnamen.
Von Frank Heublein