Foto: Jonas Kaufmann, Peter Grimes, Wiener Staatsoper (c) Michael Pöhn
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden –
DIE FREITAG-PRESSE – 22. SEPTEMBER 2022
Peter Grimes in München: In dubio pro Kaufmann
Es gibt Opern, in die geht man wohl weniger wegen der Handlung, sondern vielmehr trotz der Handlung. Mit Verdis „Troubadour“ und Mozarts „Zauberflöte“ seien nur zwei extremere Beispiele genannt. Und dann gibt es Opern, die von ihrer Handlungsanlage nur so vor Intelligenz und dramaturgischer Genialität strotzen. Benjamin Brittens „Peter Grimes“ ist eine ebensolche Oper. Die Handlung ist verstörend, wie uneindeutig, ist grotesk und doch realer, als wir vielleicht zuzugeben bereit sind. Die Inszenierung von Stefan Herheim überzeugt. Musikalisch, nicht nur wegen Jonas Kaufmann – dieser war zum ersten Mal als Peter Grimes in München zu erleben – ein großartiges Erlebnis. Und dennoch: Beglückt und erleuchtet werden wohl die wenigsten das Nationaltheater verlassen haben.
Von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de
Riccardo Muti über Opern-Zensur: „Man macht Verdi zum Rassisten“
Mit harschen Worten fordert der Star-Dirigent mehr „Mut“ gegen Politische Korrektheit. Es sei „wichtig“, den Jüngeren im Original zu vermitteln, was früher getextet wurde, auch in Opern: „Wir ziehen Michelangelos David ja auch keine Unterhosen an.“
BR-Klassik.de
München/ Philharmoniker
Soeng-Jin Cho und Lahav Shani – Feingeist trifft Energiebündel
Was Lang Lang für China, ist Seong-Jin Cho für Südkorea. Seit Cho 2015 als erster Koreaner den Chopin-Wettbewerb gewann, ist er in seiner Heimat ein Superstar. Nicht nur dort. Bei den Münchner Philharmonikern war er am Mittwoch Solist im G-Dur-Klavierkonzert von Ravel. Dirigiert hat ein anderer Jungstar: Lahav Shani, der auch die „Symphonie fantastique“ von Berlioz im Gepäck hatte.
BR-Klassik.de
Wien/ Konzerthaus
Martha Argerich präsentiert sich als Grande-Dame am Klavier
Auf jeden Fall war dieses Konzert weit mehr als eine Reminiszenz. Da sind eine 81-jährige Pianistin, die den jüngeren Kollegen zeigt, was Weltklasse ist und ein 86-jähriger schwerkranker Dirigent, der bis heute unangefochten an der Weltspitze steht. Man kann froh sein, dieses Konzert zu hören und diese großartigen Menschen beim Musizieren zu erleben.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de
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