Auf den Punkt 61: "Die dunkle Seite des Mondes" ist eine Schlagwerk-Oper

Unsuk Chin, Die dunkle Seite des Mondes

Foto © Bernd Uhlig

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Kent Nagano, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 18. Mai 2025  URAUFFÜHRUNG

von Jörn Schmidt

Am 18. Mai 2025 hat Kent Nagano Die dunkle Seite des Mondes von Unsuk Chin an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt. Nach dem Erfolg von Alice in Wonderland ist dies die zweite Oper der Südkoreanerin. Naganos Dirigat und das Schlagwerk zeigen, welches Potential in dem Werk steckt und dass Verrisse verfrüht sind. „Unsuk Chin, Die dunkle Seite des Mondes, URAUFFÜHRUNG
Hamburgische Staatsoper, 18. Mai 2025  “
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Auf den Punkt 60: Wenn schon perfekt, dann bitte mit Messer zwischen den Zähnen

Chicago Symphony Orchestra; Foto Patrik Klein

Zugegeben, Jaap van Zweden hat einen gehörigen Wettbewerbsvorteil gegenüber Klaus Mäkelä. Der Niederländer ist schon 64 Jahre alt.  Der Finne Klaus Mäkelä ist 29 Jahre alt. 35 Jahre weniger Zeit, sich zu erarbeiten, welche Wunder Mahler 6 bereithält. Aber war dies der einzige Grund, warum Mäkelä vor 5 Monaten in der Elbphilharmonie an Mahler gescheitert ist? Und van Zweden gestern triumphierte?

Chicago Symphony Orchestra
Jaap van Zweden / Dirigent

Gustav Mahler / Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Elbphilharmonie, Großer Saal, 17. Mai 2025

von Jörn Schmidt

An den Orchestern hat es schon mal nicht gelegen. Mäkelä hatte man seinerzeit die Wiener Philharmoniker an die Hand gegeben. Das Chicago Symphony Orchestra (CSO) hat sich Jaap van Zweden anvertraut. Beide Klangkörper… perfekt. „Auf den Punkt 60: CSO, Jaap van Zweden / Dirigent
Elbphilharmonie, 17. Mai 2025“
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Auf den Punkt 59: Kaffee & Karten statt Kaffee und Karin

Staatsoper Hamburg © Westermann

+++ Hamburgische Staatsoper +++  Der Vorverkauf startet am 19. Mai 2025 +++ Mit vielen Aktionen +++

Manchmal bin ich bei Instagram unterwegs und gucke mir Bilder an. So auch heute Morgen. Seither geht mir ein Song von Element of Crime nicht mehr aus den Ohren. Und, apropos Ohren. Ich mache mir Gedanken, ob es schon an der Zeit ist, einen Hörakustiker aufzusuchen. Man  wird ja nicht jünger. Wie kam es zu dieser Schwermut? Nun, das hat mit der Hamburgischen Staatsoper zu tun.

von Jörn Schmidt

Im Auto, auf längeren Dienstreisen, da höre ich keine klassische Musik. Das wäre ein Frevel und würde den Kompositionen nicht gerecht. Allein der Dynamik-Umfang lässt jedes noch so gute Soundsystem an seine Grenzen stoßen. Wegen der Fahrgeräusche. „Auf den Punkt 59: Vorverkauf und Kaffee
Hamburgische Staatsoper, 17. Mai 2025“
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Auf den Punkt 58: Das "Perfektionismusfalle 2.0"-Zwiegespräch geht weiter

Paavo Järvi © Ventre Photos

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Paavo Järvi / Dirigent

von Jörn Schmidt

In der letzten Folge habe ich Paavo Järvi  als großen Dirigenten gewürdigt. Und gleichzeitig gegenübergestellt, dass mich seine Konzerte nicht berühren. Die Antwort aus Bremen ließ nicht lange auf sich warten, Lokalpatriot Dr. Gerd Klingeberg sprang Järvi flugs zur Seite. Ich möchte Dr. Klingeberg, aber auch Ihnen, liebe Leser, nun eine Frage stellen:

Hat Sie Paavo Järvi jemals zu Tränen gerührt?

Zur Erinnerung: Die wunderbare Replik des Kollegen finden Sie hier:

Dirigent in der Perfektionismusfalle? klassik-begeistert.de, 12. Mai 2025

Was macht ein guter  Anwalt, wenn er eine Replik vor sich sieht? Genau, er lässt eine Duplik folgen. Hier natürlich mit kollegialem Augenzwinkern. „Auf den Punkt 58: Die „Perfektionismusfalle 2.0“
klassik-begeistert.de, 15. Mai 2025“
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Auf den Punkt 57: Ist Järvi wie Karajan in der Perfektionismusfalle 2.0?

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

Paavo Järvi tourt gerade mit seiner Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Nach Rhein und Weser ging es gestern an die Elbe. Auch dort Beethovens Konzert für Violine und Orchester und Schuberts Sinfonie Nr. 4. Wie zuvor in Köln und Bremen geriet das Hamburger Konzert perfekt. Die Einschätzung der Dres. Cooper und Klingenberg mache ich mir zu eigen, wie Anwälte sagen würden.  Bitte lesen Sie deren Rezensionen hier bei klassik-begeistert. Warum aber kann ein perfekter Abend schnell zum Problem werden? „Auf den Punkt 57: Paavo Järvi /Janine Jansen
Elbphilharmonie, 11. Mai 2025“
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Auf den Punkt 56: Der Hamburger Ja-aber-Parsifal

Benjamin Bruns © Sara Schöngen

Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser.  Ja, das ist gut für Sie, liebe Leser. Aber für uns Autoren ist das zuweilen recht anstrengend. Vor dem Hamburger Parsifal erreichte mich mal wieder eine SMS von Andreas:

Denk’ dran, die Oper müsste eigentlich Gurnemanz heißen. Denn der hat deutlich  mehr Text zu singen als Parsifal… Andreas hat ja recht. Aber bei der Rollenbesetzung, da hatte Parsifal Priorität. Denn der war mit dem angehenden Hannoveraner Weltklasse-Parsifal-Tenor Benjamin Bruns besetzt.

Richard Wagner,  Parsifal

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Patrick Hahn, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025

 von Jörn Schmidt

Die anderen Sänger, die hatten es schwer, in seinem langen Schatten zu glänzen. Aber der Hannoveraner  Bariton Christoph Pohl (Amfortas), Bass Kwangchul Youn (Gurnemanz) und Bariton Mark Stone (Klingsor), die waren auch nicht gerade ein Totalausfall. „Auf den Punkt 56: Richard Wagner, Parsifal
Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025“
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Auf den Punkt 55: Clein’scher Bach und Sylter Wolken – himmlisch!

Rotes Kliff Kampen © Jörn Schmidt

Programmmusik folgt einem außermusikalischen Programm. Einem Gedicht vielleicht. Arnold Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht vertont ein Gedicht von Richard Dehmel und gilt damit als erste kammermusikalische Programmmusik. Der Gegenbegriff zur Programmmusik ist Absolute Musik, die allein ihren eigenen musikalischen Gesetzen folgt. Johann Sebastian Bachs Suiten für Violoncello qualifizieren als Absolute Musik. Aber wer in den dramatischen Sylter Wolken Figuren zu erkennen vermag… dem eröffnen auch die Solosuiten außermusikalische Welten.

Festivalausklang Kammermusikfest Sylt

Johann Sebastian Bach / Suiten für Violoncello solo 2, 4 & 6

Natalie Clein / Cello

Friesenkapelle, Wenningstedt, Sylt, 22. April 2025

von Jörn Schmidt

Jan Vogler gab letztes Jahr zusammen mit Amanda Gorman einen Bach-Abend in der Carnegie Hall, die junge amerikanische Poetin hat drei Cello-Suiten mit ihren Gedichten begleitet. Das hat wunderbar funktioniert. Lesen Sie zum Thema Bach-Pairing bitte mein Interview mit Jan Vogler hier bei klassik-begeistert. „Auf den Punkt 55: Festivalausklang Kammermusikfest Sylt
Friesenkapelle, Wenningstedt, Sylt, 22. April 2025“
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Auf den Punkt 54:  Die Sänger-Folge

Foto Archiv Falstaff © Monika Rittershaus

Schreib’ doch bitte mehr über die Sänger, hat mir Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, neulich mit einer schönen Portion Wohlwollen zugerufen. Sänger, Sänger, Sänger. Das interessiert die Leser. Nö, habe ich gedacht und erst mal Folge 50 über den in Wien geborenen Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek abgeliefert. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn gestern gab’s in  Hamburg Giuseppe Verdis Alterswerk Falstaff mit einem in der Summe schlichtweg umwerfenden, ziemlich englischen Sänger-Ensemble. Mastermind war indes Finnegan Downie Dear.

Giuseppe Verdi / Falstaff

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Finnegan Downie Dear / Dirigent

Die Hamburgische Staatsoper, 10. April 2025

von Jörn Schmidt

Sir John Falstaff war mit dem Briten Christopher Purves besetzt. Der katalanische Regisseur Calixto Bieito hat die Titelrolle als primitiven alten Sack angelegt. Lässt ihn als Trottel dastehen, der andere Menschen ausnutzt. „Auf den Punkt 54:  Die Sänger-Folge
Hamburgische Staatsoper, 10. April 2025“
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Auf den Punkt 53: Paolo Arrivabeni zelebriert die Trovatore-Sinfonie

Il Trovatore 2024 © Brinkhoff/Mögenburg

Am 17. März 2024, zur Premiere von Giuseppe Verdis Il Trovatore an der Staatsoper Hamburg, habe ich noch nicht für klassik-begeistert geschrieben. Was ich erinnere: Best Man war seinerzeit der italienische Dirigent Giampaolo Bisanti. Der Rest war Frust. Ein indisponierter Tenor. Die weiteren Sänger eher uninspiriert. Die Regie hat es auch nicht rausgerissen. Im Gegenteil.

Il trovatore
Oper von Giuseppe Verdi 

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Paolo Arrivabeni / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 5. April 2025

von Jörn Schmidt

Gestern, gut ein Jahr später ein anderes Bild. Erneut eine gelungene Wiederaufnahme. Die Sänger zum Beispiel, die waren einfach besser als am Abend der Premiere. Marco Berti war standhaft, was häufig mit Zurückhaltung in der Höhe erkauft wird. Berti hatte das nicht nötig, sein Manrico war mit hinreichend tenoralem Schmelz ausgestattet.

„Auf den Punkt 53:  Paolo Arrivabenis Trovatore-Sinfonie
Hamburgische Staatsoper, 5. April 2025“
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Auf den Punkt 52: Lebensatem Musik… Pflichtlektüre vorm nächsten Elbphilharmonie-Besuch

Buchbesprechung:

Als Schüler weiß man zuweilen nicht genug zu schätzen, dass Lehrer nicht immer nur Besserwisser sind. Sondern großartige Persönlichkeiten. Helga Weckwerth ist so ein Beispiel. Musiklehrerin am Gymnasium Sylt. In Ihrem Haus auf dem Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog hat sie Kammermusikabende gegeben. Bei der Lektüre von Lebensatem Musik, der exzellenten neuen Biographie über Christoph Eschenbach, ist mir Frau Weckwerth erneut begegnet.


Margarete Zander
Christoph Eschenbach   
Lebensatem Musik 

von Jörn Schmidt

Helga Weckwerth war auch Autorin. In den 80er  Jahren hatte sie bei Eliza Hansen Klavierunterricht genommen. Ihr auf diese Zeit blickendes Buch Eliza Hansen: Pianistin, Cembalistin, Mensch, ihre Spuren in meinem Leben enthält Beiträge von Justus Frantz, David Geringas und eben Christoph Eschenbach.

Margarte Zander greift diesen Beitrag aus Weckwerths Buch in Lebensatem Musik wieder auf. Eine Leitsatz von Eliza Hansen lautete:

Das erste Pianissimo fängt das Publikum! „Auf den Punkt 52: Lebensatem Musik…
klassik-begeistert.de, 4. April 2025“
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