Auf den Punkt 50: Eine Oper über zu viele und zu wenige Regeln

Gregory Kunde © Chris Gloag

Als Autor sollte man den Zeitgeist kritisch begleiten. Unabhängig von den eigenen  Überzeugungen. Friedrich August von Hayek ist so ein Thema. Der hat momentan nicht gerade Konjunktur. Aber in einer Kolumne für klassik-begeistert? Nun, heute gab´s eine prima und musikalisch vollauf überzeugende Steilvorlage.

Giacomo Puccini / La Fanciulla del West

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Antonino Fogliani / Dirigent

Die Hamburgische Staatsoper, 21. März 2025

von Jörn Schmidt

Der in Wien geborene Friedrich August von Hayek (1899–1992) gilt als einer der prägenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts und intellektueller Gegenspieler von John Maynard Keynes (1883-1946). 1974 erhielt Hayek den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Für seine Arbeiten zur  wechselseitigen Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Verhältnissen. „Auf den Punkt 50: Regeln in der Oper
Hamburgische Staatsoper, 22. März 2025“
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Auf den Punkt 49: Unrein, Bastard, Dirne… Vorsicht mit Beleidigungen – Maria Stuarda in HH

HSO Maria Stuarda Premiere/Ermonela Jaho © Brinkhoff/Mögenburg

Politiker müssen sich nicht mehr alles gefallen lassen, die Volksvertreter schützt § 188 Strafgesetzbuch (StGB). § 188 StGB stellt unter anderem unter Strafe, im politischen Leben des Volkes stehende Personen zu beleidigen. Aber wir reden hier heute auch über feinste Musik in HH.

Gaetano Donizetti / Maria Stuarda

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Antonino Fogliani / Dirigent

Chor der Hamburgischen Staatsoper

Staatsoper Hamburg, 16. März 2025 PREMIERE

 von Jörn Schmidt

Ein Meme, veröffentlicht auf X, der das Wort Schwachkopf enthält und das Portraitfoto eins Politikers zeigt, kann schon mal zu einer Hausdurchsuchung führen. Zumindest, wenn weitere Umstände hinzutreten. Ihr Tablet oder Smartphone ist dann auch erst mal weg.

Da kommt mir die Causa Hinterhäuser vs. Brüggemann in den Sinn. Zur Erinnerung: Der Intendant der Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser ist gerichtlich gegen zwei Artikel des deutschen Kulturjournalisten Axel Brüggemann vorgegangen. „Auf den Punkt 49: Unrein, Bastard, Dirne… Vorsicht mit Beleidigungen
Staatsoper Hamburg, 16. März 2025 PREMIERE“
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Auf den Punkt 48: Manfred Honecks Triumph der Stille

Manfred Honeck © Felix Broede 

Die Musikstadt Hamburg hat so einige Probleme. In der Staatsoper ist es zu ruhig, die Auslastung ist einfach zu gering. In der Elbphilharmonie ist es zu unruhig, weil sich im recht gut gefüllten Haus oftmals Event-Publikum sammelt. Das eine ungute Unruhe in das Haus trägt. Und einfach mal quatscht, klatscht oder sonstwie lärmt, wo es das Werk überhaupt nicht verträgt. Außerdem wird den heimischen Orchestern gerne mal abgesprochen, Weltklasse zu sein.

NDR Elbphilharmonie Orchester
Manfred Honeck  Dirigent

Francesco Piemontesi  Klavier

Johannes Brahms  Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83

Antonín Dvořák  Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Elbphilharmonie, Großer Saal, 6. März 2025

von Jörn Schmidt

An der Staatsoper Hamburg sieht man Omer Meir Wellber und Tobias Kratzer als Heilsbringer. Die beiden müssen ein Kunststück vollbringen. Die Ränge soll das Duo füllen. Und dabei an die Goldene Zeit der Intendanz von Rolf Liebermann anknüpfen. „Auf den Punkt 48: Manfred Honeck Dirigent
Elbphilharmonie, 6. März 2025“
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Auf eine Flasche Wein, lieber Tobias Kratzer: klassik-begeistert wettet, dass nicht mehr Zuschauer in Hamburgs Oper kommen werden

Foto © Westermann, Staatsoper Hamburg –
alle anderen Fotos: Patrik Klein (c), klassik-begeistert

Von der Pressekonferenz am Mittwochvormittag in den Werkstätten der Hamburgischen Staatsoper: Auf den Punkt 47.

Im Vorfeld der Bundestagswahl hatte Wolfgang Kubicki der Kieler Kollegin  Susanne Gaschke in einem Interview für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) seinen halben Weinkeller angeboten. Als Wetteinsatz für den Fall, dass die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst. Darauf komme ich später zurück, jetzt geht es erstmal um das Programm der Hamburgischen Staatsoper für die kommende Spielzeit 2025/2026.

von Jörn Schmidt

Während Demis Volpi, der Intendant des Hamburg Ballett, sich bereits in der laufenden Saison warmlaufen konnte, stehen jetzt die Nachfolger von Kent Nagano und Georges Delnon in den Startlöchern. „Auf den Punkt 47: Spielzeit 2025/2026 Staatsoper Hamburg
Staatsoper Hamburg, 5. März 2025“
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Auf den Punkt 46: Wie die Politiker… hat Harry Ogg das nötig?

Harry Ogg © Benjamin Ealovega

Harry Ogg hat auf dem Instagram Account der Symphoniker Hamburg eine Art Erklärbär-Video zum heutigen Konzert in der Hamburger Laeiszhalle veröffentlicht. Er schildert höchst sympathisch seinen Weg zu Elgars zweiter Symphonie. Dabei streichelt er fortwährend seinen Hundewelpen Sandy.  Herrchen lässt Sandy auch in die Kamera grüßen. Hat der Kapellmeister der Deutschen Oper am Rhein das nötig? 

Symphoniker Hamburg
Harry Ogg / Dirigent

Alexander Gavrylyuk / Klavier

Sergei Rachmaninow / Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43
Edward Elgar / Symphonie Nr. 2 Es-Dur op. 63

Laeiszhalle, Großer Saal, 2. März 2025

von Jörn Schmidt

Will es der angehende Spitzen-Dirigent den Politikern gleichtun und inszeniert sich daher mit seiner Sandy? Ist die musikalische Botschaft etwa noch zu dünn? Abwegig oder gar boshaft ist diese Assoziation nicht. „Auf den Punkt 46: Wie die Politiker…
klassik-begeistert.de, 2. März 2025“
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Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig

Mitridate, re di Ponto, Hamburg © Brinkhoff / Mögenburg

Insgeheim hoffe ich, dass auf dem Baakenhöft in der Hamburger HafenCity ein Wachtelkönig und sein Kinder vergnüglich zwitschern. Denn dieser Vogel hat viel Macht. Zum Beispiel  hat er 1997 vor dem  Bundesverwaltungsgericht einen vorübergehenden, immerhin 10 Monate währenden Baustopp  erwirkt. In dem Rechtsstreit  ging es nicht etwas um ein Einfamilienhaus. Sondern um eine wichtige Verkehrsader unweit Hamburgs, die Ostseeautobahn A 20 nahe Lübeck. 

Wolfgang Amadeus Mozart                            Mitridate, re di Ponto

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Ádám Fischer, Dirigent

Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE

von Jörn Schmidt

Und das funktionierte so. Bei Großprojekten zählen nicht nur die Interessen des Bauherren, sondern auch Natur und Umwelt. Diese vertreten durch Naturschützer beziehungsweise NGOs wie zum Beispiel NABU. Die bringen im Klageverfahren vor, dass der Wachtelkönig so selten sei wie ein Phantom. Aber entlang der geplanten Trasse der A20, da fühle er sich pudelwohl. „Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig
Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE“
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Auf den Punkt 44: Unruhiges Publikum? Sylvain Cambreling haut auf den Tisch…

Sylvain Cambreling © Daniel Dittus

Unruhe im Publikum tut einem Werk nicht gut. Und stört obendrein Künstler wie Zuschauer. Es soll ja tatsächlich Konzertbesucher geben, die sich wegen des Werks im Konzertsaal eingefunden haben. Zum Schutz der Aufführung können auch die Konzertveranstalter beitragen, hatte ich in der letzten Folge meiner Kolumne vertreten. Doch während eine entsprechende Anfrage beim Pressesprecher der Elbphilharmonie unbeantwortet blieb, hat Sylvain Cambreling jetzt auf den Tisch gehauen.

Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling / Dirigent

Galina Ustwolskaja / Komposition Nr. 2 Dies Irae
Giuseppe Verdi / Messa da Requiem

Laeiszhalle, Großer Saal, 9. Februar 2025

 von Jörn Schmidt

Giuseppe Verdis Messa da Requiem ist in der Regel abendfüllend. Es verträgt sich wenig mit anderen Werken, weswegen der Platz auf dem Programmzettel vor dem Requiem  in der Regel leer bleibt. Das geht auch anders, hat  sich Sylvain Cambreling gedacht. Die Idee war genial, der Effekt ebenfalls. „Auf den Punkt 44: Sylvain Cambreling haut auf den Tisch…
Laeiszhalle, Großer Saal, 9. Februar 2025“
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Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper

René Jacobs © Daniel Dittus

In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. 

Wolfgang Amadeus Mozart / Idomeneo, Rè di Creta, KV 366

Freiburger Barockorchester
Zürcher Sing-Akademie

 René Jacobs / Dirigent

Elbphilharmonie, Großer Saal, 2. Februar 2025

von Jörn Schmidt

Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. „Auf den Punkt 43: Idomeneo
Elbphilharmonie, 2. Februar 2025“
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Auf den Punkt 42: Einfach mal klatschen, wo es nichts zu applaudieren gibt

© Claudia Höhne

Publikumsschelte ist so eine Sache, das überlässt man lieber anderen. Am besten Persönlichkeiten, die über jeden Zweifel erhaben sind. Dem deutschen Schauspieler und Schriftsteller  Curt Goetz (1888-1960) zum Beispiel. Der hatte einst beobachtet: „Das Publikum ist gütig. Es lacht sogar an Stellen, wo es gar nichts zu lachen gibt.“  Das passt perfekt zu  Elbphilharmonie und Laeiszhalle. Aber kann man wirklich nur Teile des  Publikums haftbar machen?

Wolfgang Amadeus Mozart / Konzert für Klavier und Orchester d-Moll KV 466

Dmitri Schostakowitsch / Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93

Symphoniker Hamburg
Han-Na Chang / Dirigentin

Boris Giltburg / Klavier

Laeiszhalle, Großer Saal, 30. Januar 2025

 von Jörn Schmidt

Vor der Pause war die Welt noch in Ordnung. Obwohl düster und dramatisch angehaucht, quasi als Einstimmung auf das Hauptwerk, verbreitete Boris Giltburg mit seiner Lesart von Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 bereits eingangs liebevoll Hoffnung auf ein Happy End. „Auf den Punkt 42: Einfach mal klatschen…
Laeiszhalle, 30. Januar 2025“
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Auf den Punkt 41: Hang loose, James!

James Gaffigan © Vera Hartmann

Elbphilharmonie, Großer Saal, 23. Januar 2025

Modest Mussorgsky / Introduktion zu Chowanschtschina
Dmitri Schostakowitsch / Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 op. 129
Joseph Haydn / Sinfonie f-Moll Hob. I:49 La passione
Ludwig van Beethoven / Ouvertüre zu Egmont op. 84

NDR Elbphilharmonie Orchester
James Gaffigan / Dirigent
 Vadim Gluzman / Violine 

Wenn Dirigenten an ihrer Karriere arbeiten, trägt manche PR-Agentur dick auf. Da wird erstmal aufgelistet, wo der Klient schon mal zu Gast war. Im Falle von James Gaffigan fand sich im Programmheft zum NDR Abonnementkonzert eine stolze Liste:

 von Jörn Schmidt

In Europa gastierte er etwa beim London Symphony Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei den Wiener Symphonikern, Münchner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin und der Tschechischen Philharmonie.“ Und nun das NDR Elbphilharmonie Orchester. „Auf den Punkt 41: Hang loose, James
Elbphilharmonie, Großer Saal, 23. Januar 2025“
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