Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der sogenannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.
von Daniel Janz
Mit John Cage findet eine schillernde Figur der musikalischen Moderne in diese Reihe. Der selbsternannte Meister musikalischer Stille war bereits zu Lebzeiten einer jener Künstler, an dem sich die Geister schieden. Von einer kleinen Elite um musikalische Avantgardisten als Genie vergöttert, vom Gros des Konzertpublikums aber unverstanden, ist es eigentlich ein Wunder, dass er überhaupt noch rezipiert wird. Und noch verwunderlicher ist es, dass sein bekanntestes Stück ausgerechnet eines ist, das streng genommen in keinem Konzertsaal etwas zu suchen hat. „Daniels Anti-Klassiker 17: John Cage – 4’33’’ (1952)“ weiterlesen