Portraits von Maria Malibran, Pauline Viardot
Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.
Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.
Als Bindeglied zwischen den Primadonnen im vorigen Teil meines Beitrags und den folgenden, kann der spanische Opernsänger, Komponist, Impresario und Gesangslehrer Manuel García der Ältere (1775-1832) oder Manuel del Pópulo Vicente Rodríguez García, wie sein ganzer Name lautete, angesehen werden. Er war außerdem der Vater zweier berühmter Sängerinnen: María Malibran und Pauline Viardot, denen wir gleich noch begegnen werden. Sein Sohn, Manuel Patricio Rodríguez García, wurde, nach einer kurzen, nicht erfolgreichen Karriere als Bariton, ein berühmter Gesangslehrer und Musikpädagoge, der die Methoden seines Vaters in sein “Traité complet de l’art du chant” (Vollständige Abhandlung über die Kunst des Singens – 1841) einfließen ließ. Er war auch der Erfinder des ersten Laryngoskop.
„Schammis Klassikwelt 26: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 5
klassik-begeistert.de, 11. Februar 2024“ weiterlesen