Schon wieder Bock auf Béla Bartók

NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg unter Alan Gilbert; Foto Patrik Klein

Klein beleuchtet kurz Nr.14:  NDR mit Herzog Blaubarts Burg

Vor rund einer Woche hatte ich Sie schon gefragt, ob Sie Bock auf Béla Bartók hätten. Es schien so, dass Sie tatsächlich Bock hatten, denn die Hütte war wieder voll, rappelvoll. Und das an beiden Abenden. Heute und morgen. Sagenhaft und zu recht. Vielleicht sind wir uns ja sogar begegnet und haben es gar nicht bemerkt. Beim nächsten Mal grüßen Sie doch bitte wenigstens, denn ich mag Leute, die Bock auf Bartók haben.

„Klein beleuchtet kurz Nr.: 14 NDR mit Herzog Blaubarts Burg
Elbphilharmonie, 9. Februar 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 222: Ernst von Dohnányi – ein fast vergessener Komponist

Ernő Dohnányi © wikipedia.org

Fällt heute der Name der Familie Dohnányi, denkt fast jeder Mensch zuerst an den Politiker Klaus von Dohnányi, oder den Dirigenten Christoph von Dohnányi. Geschichtsbewussten Zeitgenossen wird auch noch der Name des Vaters der beiden, Hans von Dohnányi, vielleicht ein Begriff sein, der mit seinem Leben für den Widerstand gegen die Nationalsozialisten bezahlte. „Sommereggers Klassikwelt 222: Ernst von Dohnányi – ein fast vergessener Komponist
klassik-begeistert.de, 6. Februar 2024“
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Zwei Holländer rocken die Bühne in der Elbphilharmonie Hamburg

Klein beleuchtet kurz Nr. 13: Lucas und Arthur Jussen

(Lucas und Arthur Jussen, Foto: Patrik Klein)

Nach der zweiten Zugabe der beiden jungen Pianisten gab es in der schönsten und aufregendsten Konzerthalle der Welt kein Halten mehr. Die 2100 Zuschauer, viele aus dem Nachbarland Holland angereist, riss es von den Sitzen und wahre Jubelorkane machten sich breit. „Klein beleuchtet kurz Nr. 13: Lucas und Arthur Jussen“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 107: Niklaus ist eine interessante Figur aus „Hoffmanns Erzählungen“

Christa Ratzenböck als Muse / Niklas Stadttheater Baden 2009
Probenfoto: Christoph Breneis

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es ist unglaublich, aber es gab wirklich Aufführungen, in denen Muse und Freund Niklaus mit zwei Sängerinnen besetzt wurden. Da ging viel an Reiz verloren. Denn erstens lebt die Oper oft von Verwandlungen und zweitens liebt in dieser Geschichte die Muse nicht allgemein die Dichtkunst und inspiriert die Dichter. Nein, einem Dichter gilt ihre Gunst und sie zeigt im Ersten Akt in Lutters Weinstube ihre Eifersucht auf die Opernsängerin Stella. Ob als Frau oder als Muse, sie will „sein Herz befrein, um sich nur der Muse zu weihn“. Er, Hoffmann, darf nicht durch ihren Gesang heute Abend als Don Giovannis Donna Anna ihr wieder verfallen. „Er muss wählen zwischen uns beiden und er gehöre immer mir! Ich werde mich in seinen Freund verwandeln.“

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Daniels vergessene Klassiker Nr 32: Unter allen romantischen Musikportraits darf Aaron Coplands „Appalachian Spring“ nicht fehlen

https://music.apple.com/de/artist/aaron-copland/319663

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Das Konzertrepertoire mindestens in Deutschland ist höchstselektiv. Beim Blick auf die Spielpläne gähnen einen immer wieder dieselben Klassiker an und zeigen, dass der Blick über den Tellerrand oft mehr frommer Wunsch als Realität ist. Dabei müsste man nur einmal in andere Länder schauen, um Einiges zu lernen. So kommt es, dass in Deutschlands Konzertsälen beispielsweise ein Werk nahezu vergeblich gesucht wird, das in den USA fast Kult-Charakter hat: Das „Appalachian Spring“ von Aaron Copland.

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klassik-begeistert.de, 4. Februar 2024“
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Rudis Klassikwelt 3: Eine Begegnung von Arnold Schönberg und Karl Kraus – Teil 2
klassik-begeistert.de, 7. Februar 2024

Zur Ausstellung „Arnold Schönberg & Karl Kraus“ im Arnold Schönberg Center, Wien © Arnold Schönberg Center, Wien © Hertha Hurnaus.

 Es ist merkwürdig und bezeichnend, dass die österreiche Decadence im gleichen Jahre 1874 diese beiden Männer hervorgebracht hat, die bestimmt sind, in zahllosen Generationen eine wahrhaft heilsame und für die europäische Kultur entscheidende Unruhe hervorzurufen. (Ernst Krenek, 1934)

Jubiläumsausstellung anlässlich der 150. Geburtstage von Arnold Schönberg & Karl Kraus
17. Januar – 10. Mai 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Anmerkung: Das Sigel F steht für „Die Fackel“. Das Sigel M bezeichnet das Buch von Therese Muxeneder zur Ausstellung, ISBN 978-3-902012-30-2.

Die Fackel in Arnold Schönbergs Nachlassbibliothek. Arnold Schönberg Center, Wien

Ich verfolge weiter die Spuren von Arnold Schönberg in der „Fackel“. Heft 366-367, erschienen im Jänner 1913, zeigt auf der hinteren Umschlagseite ein Aufruf zur finanziellen Unterstützung der Dichterin Else Lasker-Schüler, deren Gedichte Kraus überaus schätzt. Eines davon wird in der „Fackel“ zum ersten Mal gedruckt (F 313-314, S. 36, Dezember 1910). „Rudis Klassikwelt 3: Eine Begegnung von Arnold Schönberg und Karl Kraus – Teil 2
klassik-begeistert.de, 7. Februar 2024“
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Rudis Klassikwelt 2: Eine Begegnung von Arnold Schönberg und Karl Kraus – Teil 1

Zur Ausstellung „Arnold Schönberg & Karl Kraus“ im Arnold Schönberg Center, Wien © Arnold Schönberg Center, Wien © Hertha Hurnaus.

 Es ist merkwürdig und bezeichnend, dass die österreiche Decadence im gleichen Jahre 1874 diese beiden Männer hervorgebracht hat, die bestimmt sind, in zahllosen Generationen eine wahrhaft heilsame und für die europäische Kultur entscheidende Unruhe hervorzurufen. (Ernst Krenek, 1934)

Jubiläumsausstellung anlässlich der 150. Geburtstage von Arnold Schönberg & Karl Kraus
17. Januar – 10. Mai 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Anmerkung: Das Sigel F steht für „Die Fackel“. Das Sigel M bezeichnet das Buch von Therese Muxeneder zur Ausstellung, ISBN 978-3-902012-30-2.

Heuer ist nicht nur Brucknerjahr; wir gedenken auch der 150. Wiederkehr der Geburtstage  von Arnold Schönberg und Karl Kraus. Sie waren zwei Exponenten der kulturellen Blüte in Wien, die um 1900 begann, durch den Weltkrieg unterbrochen wurde und durch die Machtergreifung Hitlers ein jähes Ende fand. Sie waren zwei grundverschiedene Persönlichkeiten, die trotzdem vieles gemeinsam hatten: ihr unerbittliches Ethos, ihr Streben nach künstlerischer Reinheit, ihr Abscheu vor Phrase, Lüge und falschem Ornament. „Rudis Klassikwelt 2: Eine Begegnung von Arnold Schönberg und Karl Kraus – Teil 1
klassik-begeistert.de, 31. Januar 2024“
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Schammis Klassikwelt 25: Die Musen der Komponisten des Bel Canto – Teil 4

Bild: Portrait von Isabelle Colbran gemalt von Heinrich Schmidt

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in diesem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.

von Jean-Nico Schambourg

Wie angekündigt befasst sich dieses Kapitel mit den Sänger-Komponisten des 19. Jahrhunderts der südlichen Hälfte Europas. Und hier stechen, mit Ausnahme des Tenors Manuel Garcia, vor allem einige große Primadonnen hervor. Sie waren die künstlerischen Musen von Rossini, Bellini, Donizetti und von vielen anderen bekannten und weniger bekannten Komponisten dieser Zeit.

„Schammis Klassikwelt 25: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 4
klassik-begeistert.de, 4. Februar 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr. 11: Liederabend mit Christian Gerhaher

Christian Gerhaher und Gerold Huber; Foto Patrik Klein

Donnerstagabend in der Elbphilharmonie

Man könnte den Boden unter den Füßen verlieren vor so viel Kunst

Christian Gerhaher und sein Begleiter Gerold Huber interpretierten Hamburgs Sohn der Stadt, Johannes Brahms

Wann ist schon mal das Hamburger Publikum in der Elphi äußerst diszipliniert ohne Dazwischengeklatsche, ohne asthmatische Aussetzer, ohne Programmheftepolterer oder ohne Ferngläserkegler? Gestern Abend war es so weit. Äußerste Stille und äußerste Konzentration beim Liederabend im kleinen Saal. „Klein beleuchtet kurz Nr. 11: Liederabend mit Christian Gerhaher
klassik-begeistert.de, 2. Februar 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 221: Bei der Sängerin Lisa della Casa verbinden sich Kunst und Schönheit

Viele der Schallplatten-Aufnahmen Lisa della Casas sind bis heute erhältlich, und haben ihren kristallklaren Sopran bewahrt. In manchen Partien wie der Arabella ist sie bis heute das Maß aller Dinge.

von Peter Sommeregger

Lisa della Casa wird am 2. Februar 1919 im schweizerischen Burgdorf als Tochter eines Augenarztes geboren. Die kunstsinnigen Eltern lassen die Tochter Gesang studieren, bereits 1941 debütiert sie am Theater Solothurn als Puccinis „Madame Butterfly“. Schon 1943 wechselte sie an das Stadttheater Zürich, wo sie bis 1950 unter Vertrag blieb. In den ersten Jahren ihrer Karriere trat die bildschöne della Casa auch in verschiedenen Schweizer Filmen als Schauspielerin auf. „Sommereggers Klassikwelt 221: Bei der Sängerin Lisa della Casa verbinden sich Kunst und Schönheit“ weiterlesen