Daniels vergessene Klassiker Nr 24: Luise Adolpha Le Beau – Klavierkonzert in d-Moll

Quelle: Lebenserinnerungen einer Komponistin, Bildzitat; https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/luise-adolpha-le-beau-muenchner-schule-femaleheritage

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Nachdem zuletzt der Fokus auf Frauen aus Frankreich lag, die in ihren Leben große Musik schufen, von der modernen Kunst- und Konzertwelt aber unverdienter Weise missachtet werden, soll der Blick heute einmal in unser eigenes Land fallen. Denn auch hier gab es Frauen, die komponierten und beeindruckende Werke schufen. Frauen, die teilweise sogar zu großem Ansehen kamen und dennoch mittlerweile komplett vergessen sind. Dieser Artikel ist deshalb einer dieser Frauen mit einem ihrer beeindruckenden Werke gewidmet, die in unseren Konzertsälen eigentlich nicht fehlen dürften: Luise Adolpha Le Beau und ihr „Konzert für Klavier mit Orchesterbegleitung“, opus 37 in d-Moll. „Daniels vergessene Klassiker Nr 24: Luise Adolpha Le Beau – Klavierkonzert in d-Moll
klassik-begeistert.de, 2. Juli 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 191: Der Bariton Alexander Heinemann brachte Deutsches Liedgut in die USA

Foto: Alexander Heinemann

von Peter Sommeregger

Der am 26. Mai 1873 geborene Alexander Heinemann nutzte seine musikalische Begabung anfangs für das Klavierspiel, die Geige und Posaune, ehe er am renommierten Stern’schen Konservatorium seiner Heimatstadt Berlin eine Gesangsausbildung begann.

Bereits ab 1895 sind Auftritte des Baritons als Konzertsänger in verschiedenen Musikzentren belegt. Der Sänger, der sich teilweise autodidaktisch ausgebildet hatte, spezialisierte sich frühzeitig auf das Deutsche Kunstlied, war aber auch in Oratorien erfolgreich. „Sommereggers Klassikwelt 191: Der Bariton Alexander Heinemann brachte Deutsches Liedgut in die USA
28. Juni 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 91: Ist es die Abendverfassung auf der Bühne oder das unterschiedliche Hörerlebnis des Publikums?

Einhelliges Lob für Lisette Oropesa als Konstanze in „Die Entführung aus dem Serail“, Wiener Staatsoper   Foto: Michael Pöhn

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Hat sich der Charakter des Eugen Onegin in sechs Tagen so verändert? Ein Rezensent sieht in ihm den Misanthropen, eine andere Kollegin sagt dem blasierten Lebemann nach, er sei bei seiner Konfrontierung mit Tatjana zu liebenswürdig.

Nach einer Aufführung wird dem Interpreten nahegelegt, die Rolle des Pizarro zur Seite zu legen, weil dessen Stimme dieser hochdramatischen Partie nicht gewachsen ist und die große Arie ein verlorener Kraftkampf war.  Die Partie des Pizarro scheint ihre heimtückischen Seiten zu haben. „Schweitzers Klassikwelt 91: Ist es die Abendverfassung auf der Bühne oder das unterschiedliche Hörerlebnis des Publikums?
klassik-begeistert.de, 27. Juni 2023“
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Rising Stars 44: Cristina Gómez Godoy, Oboe – eine stilsichere Interpretin berührt mit ausdrucksstarkem Spiel

Foto: Cristina Gómez Godoy © Felix Broede

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.


von Dr. Lorenz Kerscher

Vom frühen Barock bis zur Musik der heutigen Avantgarde war die Klangfarbe der Oboe immer eine unverzichtbare Würze, eine schönes Beiwerk im Klangspektrum des Orchesters. Umso seltener aber tritt sie vorne an die Rampe, um solistisch zu glänzen. Es waren vor allem andere Instrumente, für die über die Jahrhunderte Solokonzerte komponiert wurden, allen voran Violine und Klavier. Auch das kleinere Repertoire für Cello erfreut sich großer Beliebtheit, gelegentlich dürfen Flöte, Harfe, Klarinette, Trompete oder Horn den Solopart übernehmen, doch nur ganz selten ist die Oboe die Nummer eins. So ist für Studierende dieses Instruments nur der eine Weg vorgezeichnet, der zu einem Platz in der Holzbläsergruppe des Orchesters führt. In dieser Artikelserie habe ich schon über Miriam Hanika geschrieben, die diesen Weg nicht gehen wollte und deshalb als Liedermacherin wirkt, dabei die Oboe und auch die „große Schwester“ Englischhorn sehr reizvoll, aber meist auch nur als Beiwerk einsetzt. „Rising Stars 44: Cristina Gómez Godoy, Oboe
klassik-begeistert.de, 22. Juni 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 190: James Levine, dem abservierten Pultstar zum 80er

James Levine – conductor. Falstaff. Metropolitan Opera House. Dec. 20, 2013

Kaum ein Dirigent des 20.Jahrhunderts war für die ehrwürdige Metropolitan Opera in New York derart prägend, wie der vor zwei Jahren verstorbene James Levine. Über 45 Jahre fungierte er als Chefdirigent des Hauses, die von ihm geleiteten über 2000 Aufführungen von 75 verschiedenen Werken sind Ausdruck der künstlerischen Vielfalt, die Levine in sein Amt einbrachte.

 

von Peter Sommeregger

Zur Zeit seines Amtsantrittes war James Levine noch keine dreißig Jahre alt, hatte sich aber bereits als Assistent von George Szell beim Cleveland Symphony Orchestra und als Pianist und Klavierbegleiter einen Namen gemacht. Neben seiner Tätigkeit an der Met gastierte Levine regelmäßig bei so gut wie sämtlichen Symphonieorchestern der Welt. Mit den Wiener Philharmonikern verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit bei den Salzburger Festspielen, bei denen er zwischen 1975 und 1993 sowohl als Opern- als auch als Konzertdirigent erfolgreich war. „Sommereggers Klassikwelt 190: James Levine, dem abservierten Pultstar zum 80er
klassik-begeistert.de, 21. Juni 2023“
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Pathys Stehplatz (35) – Abschied von Teodor Currentzis?

Teodor Currentzis © Gyunai Musaeva

Fast schon still ist es um ihn geworden. Nachdem die Aufregung um Teodor Currentzis bis vor kurzem noch groß war, ist mittlerweile zumindest etwas Ruhe eingekehrt. Der Grund des Aufruhrs ist bekannt: Der gebürtige Grieche bezieht öffentlich keine Stellung gegen den Ukrainekrieg. Sein eigens gegründetes Orchester musicAeterna mit Sitz in St. Petersburg wird von der VTB-Bank mitfinanziert. Der zweitgrößten russischen Bank, die auf der Sanktionsliste der EU steht. Der Preis, den Currentzis für sein Schweigen zahlt, ist hoch: Kaum ein namhafter Veranstalter bietet ihm noch die Bühne.

von Jürgen Pathy

Das Wiener Publikum steht hinter Currentzis

„Eine wahre Sternstunde“, hört man einige Stimmen. „Da wird sich der Thielemann aber warm anziehen müssen nächste Woche“. Überschwänglicher Jubel, kurz nachdem im Wiener Konzerthaus der letzte Ton verklungen ist. Currentzis hatte sich da mit Utopia, seinem neuen Orchester, in Mahlers Dritte verbissen. Ein Monstrum einer Symphonie, die von den Beteiligten alles abverlangt. Rund neunzig Minuten, sechs Sätze, davon der letzte schon so lang wie eine ganze Symphonie von Mozart oder Haydn. Das geht schon an die Substanz. Noch dazu, weil viele Musiker – wie bei Currentzis nicht unüblich – im Stehen agieren.

„Pathys Stehplatz (35) – Abschied von Teodor Currentzis?
klassik-begeistert.de, 18. Juni 2023“
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Daniels vergessene Klassiker Nr. 23: Augusta Holmès – Andromède (1901)

Foto: www.schott-music.com/de/blog/augusta-holmes-roland-furieux/

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Die Geschichte von Frauen, die im klassischen Konzertbetrieb unterdrückt werden, scheint bis heute kein Ende zu nehmen. Schon im letzten Beitrag widmete sich diese Kolumne einer Frau, die aufgrund ihres Geschlechts nur unter Pseudonym veröffentlichen konnte. Genauso ging es auch der Person hinter dem Scheinnamen „Herman Zentra“. Denn auch hinter diesem Namen versteckt sich die Biografie einer französischen Komponistin, deren Leben von Diskriminierung und Sexismus geprägt wurde. Lesen Sie also heute, warum Augusta Holmès in unsere Konzertsäle zurück gehört. „Daniels vergessene Klassiker Nr 23: Augusta Holmès – Andromède (1901)
klassik-begeistert.de, 18. Juni 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 189: Heinrich Schlusnus war der Star des Liedgesanges seiner Zeit

Foto: Von H. Lagendyk, wikipedia.org

Vor über 70 Jahren, am 18. Juni 1952 starb der Sänger Heinrich Schlusnus. Damit ist er bereits länger tot, als er gelebt hat, denn er erreichte nur ein Lebensalter von knapp 64 Jahren.

von Peter Sommeregger

Noch heute ist der Sänger mit der Stimmlage Bariton ungewöhnlich medial präsent, nicht wenigen Liebhabern des Liedgesanges gilt er auch heute als das Maß aller Dinge, man stellt ihn sogar teilweise über den diese Szene sogar noch posthum beherrschenden Dietrich Fischer-Dieskau. Die Anfänge des Heinrich Schlusnus waren bescheiden, im rheinischen Braubach als Sohn eines Bahnbeamten geboren, musste er früh einen Brotberuf ergreifen und begann eine Ausbildung zum Postassistenten, gleichzeitig ließ er aber auch seine Singstimme ausbilden. „Sommereggers Klassikwelt 189: Heinrich Schlusnus
klassik-begeistert.de, 14. Juni 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 90: Das Wörtchen „Aber“ kann das vorher Gesagte wieder aufheben

„ABER“  

Im Wörterbuch wird bloß von einer Entgegenstellung gesprochen. Andere Bezeichnungen wären: andrerseits, doch, hingegen, demgegenüber. Wir ergänzen: obwohl, allerdings. Also soll ein Gegensatz ausgedrückt werden oder zumindest eine Einschränkung. Der Versuch einer Harmonisierung misslingt leider oft.


von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wir erfahren das besonders häufig bei der Lektüre über das Auftreten verdienter SängerInnen im Herbst ihrer Laufbahn. Wie in alten Zeiten beginnt das Exposé mit Lobeshymnen, bis im Nachsatz oder in Folgesätzen prosaisch man es anders liest. „Schweitzers Klassikwelt 90: Das Wörtchen „Aber“ kann das vorher Gesagte wieder aufheben
klassik-begeistert.de, 13. Juni 2023“
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Ladas Klassikwelt 111: Marta Fuchs, »die größte Kundry aller Zeiten«, trat 1941 in Krakau auf

Ankündigung des Konzerts des Philharmonischen Orchesters des Generalgouvernements mit Marta Fuchs am 17. Februar 1941 in Krakau, Quelle: Blog „Niemiecki Kraków“ 

von Jolanta Łada-Zielke

Während der Bayreuther Festspiele 1939 sang Marta Fuchs die Brünnhilde. In der Villa Wahnfried fand damals ein von Hitler gespendeter Empfang für Künstler statt. Marta Fuchs fragte den Kanzler daraufhin direkt, ob er es vorhabe, einen Krieg hervorzurufen.  „Verlassen Sie sich darauf, Frau Fuchs, es gibt keinen Krieg!“, antwortete er lächelnd. „I trau’ Ihnen net!“, erwiderte sie in schwäbischem Dialekt. Die 1898 in Stuttgart geborene große Wagner-Sängerin, „schwäbisches Gotteskind“ genannt, entwickelte ihren Charakter in einer Christlichen Gemeinde und in der Anthroposophischer Gesellschaft. Sie war freimütig, aufgeschlossen und hatte einen großen Sinn für Humor. Dies alles ermöglichte ihr, die schwierigen Zeiten zu überstehen, in denen sie leben musste. „Ladas Klassikwelt 111: Marta Fuchs, »die größte Kundry aller Zeiten«, trat 1941 in Krakau auf“ weiterlesen