Der Schlauberger 75: Schabernack mit Omas Rippe

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

von Reinhard Berger

Ob Sie’s glauben oder nicht: Das gibt es wirklich! Und zwar fünfmal: zweimal in Mecklenburg-Vorpommern und je einmal in Brandenburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Schabernack.

Ganz ehrlich: Da möchte ich nicht unbedingt leben. Dauernd diese Rechtfertigung bei der Ortsangabe.

Omas Rippe ist kein Schabernack. Gut gefüllt, wird sie für 4,99 Euro das Kilo verkauft. Manchmal stammt sie auch vom Schwein. Die Rippe. Und ist mit Äpfeln vollgestopft. Muss ganz schön dick sein, der alte Knochen. Also der vom Schwein. Nun, so ’ne Handvoll Äpfel hat ja allerhand Volumen.

Dieses Schabernack ist ein Ortsteil der Stadt Garz auf Rügen.

Oma? Oder Schwein? Was denn nun?

 

Reinhard Berger, 12. Juni  2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Zuerst erschienen in: HNA

Der Schlauberger (c) erscheint am Sonntag.

Reinhard Berger

Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer.
Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).
Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler.
Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau).
Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson.
Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne.
Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.


www.facebook.com/derschlauberger

Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag

 

Sommereggers Klassikwelt 139: Alfred Deller – Pionier der Countertenöre

Die Zukunft der Oper liegt heute, wie es scheint, wohl in der Vergangenheit, in der es noch viele lohnende Entdeckungen geben dürfte. Die Archive sind übervoll mit Musik, die ihrer Wiedererweckung harrt. Ans Werk, liebe Musikwissenschaftler!

von Peter Sommeregger

Die Entwicklung der Stimmlage Countertenor hat in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht, von denen der erste Sänger dieser exponierten Gesangstechnik im 20. Jahrhundert, Alfred Deller nur träumen konnte. Am 31. Mai vor 110 Jahren wurde er im britischen Margate geboren, dieses runde Datum ist eine gute Gelegenheit jenen Mann zu würdigen, der ohne es zu ahnen eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einer Renaissance der Barock-Oper wesentlich beitrug.

Deller sang zuerst im Knabenchor seiner Heimatgemeinde, bildete sich aber später als Autodidakt zum Countertenor weiter. Diese Technik spielte in der englischen Barockmusik eine wichtige Rolle, geriet mit der Zeit aber in Vergessenheit. Gefördert wurde Deller, der zwischenzeitlich im Chor der Kathedrale von Canterbury tätig war, durch den Komponisten Michael Tippett. Seine Karriere erreichte einen ersten Höhepunkt, als er 1944 in einem von Tippett initiierten und dirigierten Konzert in London auftrat.

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Pathys Stehplatz (15) – Wer in Wien untergeht, herrscht eben woanders: John Lundgren als Wotan

Foto: John Lundgren © Moklos Szabo

von Jürgen Pathy

Der Star sitzt im Graben. Nachdem sich der Ring-Zyklus letzten Sonntag fulminant zu Ende geneigt hat, ist wieder eines klar geworden: Wer an der Wiener Staatsoper reüssieren will, der muss sich mit dem Staatsopernorchester arrangieren. Eine Sache der Konstitution und Erfahrung. Dass man diese Routine nicht über Nacht erlangt, musste selbst Lise Davidsen erkennen – wenn auch nicht in der Art und Weise wie der gescholtene Herrscher von Walhall.

Wien ist anders

Das merkt man nicht nur daran, dass man den Kellner im Kaffeehaus noch immer mit „Herr Ober, bitte zahlen“ zum Tisch ordert. Oder, dass einem in der Millionenstadt noch immer der Flair eines Dorfes entgegenweht. An jeder Ecke der viel zitierten Musikhauptstadt trifft man auf Personen, deren Wege man schon lange nicht mehr gekreuzt hat. Auch an der Wiener Staatsoper herrschen eigene Gesetze.

Da wäre zum einen das enorm kritische und fachkundige Publikum, das sich regelmäßig auf den Stehplätzen versammelt. Kaum eine Vorstellung, die man nicht mit Argusaugen verfolgt und in den Pausen bis ins kleinste Detail zerlegt und kritisiert. Dabei geht man teilweise hart ins Gericht.

Wie oft habe ich schon gehört, dass eine Aufführung schrecklich sei, zum Vergessen – generell sei überhaupt alles schlecht. Seit Roščić das Ruder übernommen hat, sowieso. Dennoch steht der Herr, vermutlich um die 60, immer wieder in der Schlange. Meist schon Stunden vorher, um die besten Plätze auf der Stehplatzgalerie zu ergattern. Bei Wagner spitzt sich das alles noch zu.

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Der Schlauberger 74: Tauben oder lieber Schweine?

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

von Reinhard Berger

 

Jetzt haben wir’s schwarz auf weiß: Brieftaubenzüchter haben es auch nicht immer leicht. Die Raubvögel sind nämlich an allem schuld. Und zwar 1. am Sterben der Taubenzüchter. Und 2. an der überproportionalen Vermehrung derselben.

Sage nicht ich. Das steht da. Fies, gell? Aber genau deswegen finde ich Sprache so spannend. Nehmen Sie die Veranstaltung der Schützen. Die wollen auf wehrlose Schweine schießen! Bisher dachte ich immer, Schweine würden geschlachtet. Aber nicht mit der Flinte. Höchstens Wildschweine.

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In echt? Nee, in Echte.  Das liegt in Niedersachsen.

Reinhard Berger,5. Juni  2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Zuerst erschienen in: HNA

Der Schlauberger (c) erscheint am Sonntag.

Reinhard Berger

Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer.
Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).
Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler.
Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau).
Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson.
Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne.
Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.


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Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag

Frauenklang 9: Läuft die Zeit für Sängerinnen auch heute so schnell ab?

Buchbesprechung: Peter Sommeregger: „Wir Künstler sind andere Naturen. Das Leben der Sächsischen Hofopersängerin Margarethe Siems (1879-1952)“.

Ich habe aus mehreren Gründen zum Buch unseres Kollegen Peter Sommeregger gegriffen. Zuerst hat der Titel mein Interesse geweckt: „Wir Künstler sind andere Naturen.“ Zweitens, die Protagonistin – die Koloratursopranistin Margarethe Siems (1879-1952), zu derer Zeit man den Beruf einer Sängerin nicht mehr mit der Unterwelt assoziierte. Ich wollte herausfinden, wie die Sängerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr Debüt erlebten und welche familiären und gesellschaftlichen Bedingungen dafür förderlich waren. Schließlich – wie schrieb man damals Kritiken von Opernaufführungen, und welche Formulierungen verwendete man. Und die wichtigste Frage im Titel dieses Beitrags: Bestimmt das Alter der Frau nach wie vor die Nachfrage nach ihrer Bühnentätigkeit?

von Jolanta Łada-Zielke

Bereits im Vorwort äußert sich der Autor kritisch zu dem aktuellen Stand der Gesangspädagogik. „Warum zum Beispiel sind heute nur wenige SängerInnen in der Lage, einen schön gebildeten Triller zu singen, wie er (…) selbst bei Wagner vorgesehen ist?“, überlegt Peter Sommeregger. Dieses Buch kann sowohl für Gesangslehrer als auch für Gesangsstudenten eine faszinierende Lektüre sein. Man findet dort eine Beschreibung der von Manuel García entwickelten Gesangstechnik; er empfiehlt nämlich beim Singen eine bestimmte Körperhaltung, mit Füßen in der „zweiten Tanzposition“. Die Biografie von Margarethe Siems enthält ein gutes Stück der Entwicklungsgeschichte deutschen Gesangs. Einige aus dem Privatarchiv des Autors stammende Fotos ergänzen den Inhalt. „Frauenklang 9: Läuft die Zeit für Sängerinnen auch heute so schnell ab?
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Schweitzers Klassikwelt 63:„Arabella“ – die letzte gemeinsame Arbeit

Foto: Dichter und Tondichter in Rodaun 1912 aus „Richard Strauss Hugo von Hofmannsthal Briefwechsel“

Hugo versus Richard, der vierte Teil

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Der Erste Weltkrieg ist jetzt bereits neun Jahre vorbei und Hugo von Hofmannsthal kramt in seinen Notizen. „In ihm“ ist ein Szenarium für eine leichte Oper, im Stil des „Rosenkavalier“, aber noch leichter, noch französischer – noch ferner von Wagner. In einer Art Exaltation teilt der Dichter dem Komponisten mit, dass ihm die Figuren der neuen Musikkomödie zudringlich vor der Nase herumtanzen. Er glaubt sogar, dass die Komödie besser als der „Rosenkavalier“ wird. Sie soll dieser Oper, die er auch als Operette (!) sehen kann,  Konkurrenz machen.

Zwei Mädchen (Soprane) können herrliche Rollen werden. Hofmannsthal fühlt sich bemüßigt diese später einmaligen Geschöpfe mit Carmen und Micaëla zu vergleichen, eine sehr glanzvoll, eine mehr sanft und demütig, wie damals das Bauermädchen noch gesehen wurde. Als Liebhaber kämpfen ein Tenorino und ein Bariton. Letzterer kommt aus einer für Wien halbfremden Welt (Kroatien). Der Dichter denkt an Schaljapin. Auf keinen Fall darf die Rolle ein Sänger singen, der als Ochs bekannt ist, damit diese Figur nicht als Kopie des Ochs empfunden wird. Nebenbei bemerkt scheinen die Grenzen zwischen Bass und Bariton bei den beiden Autoren zu verwischen, was uns zu Beginn unsrer Opernerfahrungen auch sonst allgemein zu schaffen machte. „Schweitzers Klassikwelt 63: „Arabella“
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Der Schlauberger 73: Klugscheißereien

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

von Reinhard Berger

Der letzte Platz ist immer frei

Am liebsten mag ich Fußballübertragungen. Sie fangen meistens an und hören später auf. Zwischendurch sind sie gewürzt mit Überflüssigem. Heute: Aus der ARD-Sportschau und Sky live.

Das Stadion ist restlos ausverkauft: Gute Nachricht für den Kassenwart, eine doppelt-gemoppelte: Denn wenn es ausverkauft ist, dann doch wohl restlos. Und zwar meistens

bis auf den letzten Platz: Das ist die einzige Einschränkung. Warum der aber grundsätzlich immer frei bleibt, wird mir ein ewiges Rätsel sein.

Sie starten einen Konter nach vorne: Finde ich beruhigend. Nachdenklich würde ich nur, wenn sie einen Konter nach hinten starten würden. Dann hätte die Mannschaft das Spiel nicht verstanden.

Sie spielen von links nach rechts: Welche Alternative gäbe es denn? Von links nach oben geht nicht. Da ist der Himmel. Und nach unten auch nicht. Da ist der Rasen.

Die bessere Mannschaft gewinnt am Ende: Welch ein Glück. Wenn sie am Anfang gewinnen würde, wäre der Rest des Spiels ja sinnlos.

Die schönste Ecke ist immer im Kreis. Ein Mathematiker kann das sicherlich erklären.

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„Der Schlauberger 73: Klugscheißereien
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Sommereggers Klassikwelt 138: Sándor Kónya – überzeugt stimmlich sowohl in der Lyrik als auch als Held

von Peter Sommeregger

Als der gefeierte Tenor Sándor Kónya am 20. Mai 2002 auf Ibiza starb, hatte er ein reich erfülltes Künstlerleben hinter sich.

Der am 23. September 1923 im ungarischen Sarkad, nahe der rumänischen Grenze geborene Sänger erlebte die kulturellen Brüche und Katastrophen des Zweiten Weltkrieges am eigenen Leib schmerzlich kennen. Nach einem Gesangsstudium an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest, das er sich durch Arbeit in einem Schlachthof finanziert hatte, musste er zunächst während des Krieges als Soldat dienen. Das Ende des Krieges führte zu seiner Internierung im damaligen Westdeutschland. Um nicht nach Ungarn zurückgeschickt zu werden, floh er aus dem Lager und setzte mit Hilfe von Gönnern, die von seinem Gesangstalent überzeugt waren, sein Studium fort.

Nach Engagements an kleineren Häusern wurde er 1955 an die Deutsche Oper Berlin engagiert, wo sich sein Repertoire und seine Karriere weiter entfalteten. Immer häufiger wurde er nun zu Gastauftritten an Häusern wie Stuttgart und München eingeladen. Wieland Wagner verpflichtete Kónya 1958 als Lohengrin für die Bayreuther Festspiele, mit dieser Partie hatte der Sänger endgültig seine Glanzrolle gefunden. Später trat er bei den Festspielen auch als Stolzing in den Meistersingern und als Parsifal auf. „Sommereggers Klassikwelt 138: Sándor Kónya
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Rising Stars 28: Sophie Dervaux, Fagott – keine Angst vor großen Instrumenten!

 

 

Sophie Dervaux—Felix Mendelssohn Bartholdy Op.109—Lieder ohne Worte (2017)

von Dr. Lorenz Kerscher

Die 1991 in Paris geborene Sophie Dervaux ist Tochter eines Mathematikers und Ingenieurs und einer Gitarrenlehrerin. So überrascht es nicht, dass sie zunächst das Instrument ihrer Mutter erlernte. Ihr Wunsch war jedoch, in Gemeinschaft zu musizieren, wofür sich ein Blasinstrument anbot. Das war zunächst die Klarinette, bis ihr diese offenbar zu klein wurde und sie 2003 auf das Fagott wechselte. Doch auch dessen zweieinhalb Meter Rohrlänge waren noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, wurde sie doch schon 2013 als Solokontrafagottistin der Berliner Philharmoniker verpflichtet. Sie fand jedoch bald wieder zum Normalmaß zurück und ist seit 2015 Solofagottistin der Wiener Philharmoniker.

So ungewöhnlich es auch ist, schon in so jungen Jahren Solostellen in den vielleicht renommiertesten Orchestern der Welt zu besetzen, würde ich eine Künstlerin deshalb nicht als Rising Star vorstellen. Von Interesse ist dafür vor allem ihr Wirken als Solistin, die ihrem eher unter „ferner liefen“ firmierenden Instrument alle Ehre macht. „Mit ihrem Album impressions hebt sie das Fagott in den Adelsstand“, befand eine auf ihrer Homepage zitierte Kritikerstimme. Die positive Bewertung ihres Debütalbums war auch für die gerade 30-Jährige ein Ritterschlag und die Wertschätzung für eine Individualität des künstlerischen Ausdrucks, die im Orchesterdienst so nicht in Erscheinung treten konnte.

 

Sophie Dervaux – Sonata, op. 168: II. Allegretto scherzando – Saint-Saëns (2021)

Schon während ihres Studiums am Conservatoire National Supérieur de Musique de Lyon in den Jahren 2008 bis 2011 nahm sie an Wettbewerben teil und erzielte damals noch unter ihrem Geburtsnamen Sophie Dartigalongue wichtige Preise. 2011 setzte sie dann als Stipendiatin an die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker ihre Ausbildung fort und erzielte 2013 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD einen zweiten Preis und Publikumspreis. Ein erster Preis wurde damals nicht vergeben und niemand weiß, welches gewisse Etwas die Jury noch vermisst hatte. Die Berliner Philharmoniker hatten jedenfalls keine Vorbehalte, sie als Kontrafagottistin zu engagieren, mussten sie jedoch schon zwei Jahre später zu den Wiener Philharmonikern gehen lassen. „Rising Stars 28: Sophie Dervaux, Fagott
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Schweitzers Klassikwelt 62: „Ariadne auf Naxos“ – keine leichte Geburt

Foto: Bühnenbildentwurf von Adolph Mahnke, Staatstheater Braunschweig 1937: Läuft schon die Vorstellung oder ist noch Probe? fragt man sich, wenn der Vorhang aufgeht. © Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität Köln

Hugo versus Richard 3. Teil

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Nach den Hürden der Komödie für Musik war Hugo von Hofmannsthal für eine neuerliche Zusammenarbeit mit Richard Strauss keinesfalls entmutigt. Aber es bedurfte einer Zwischenarbeit, um sich mit der Strauss’schen Musik noch mehr auskennen zu lernen. Ihn reizte noch viel vollständiger zusammen zu kommen als im ihn nicht völlig befriedigenden „Rosenkavalier“. Er hatte bereits eine Dreißig-Minuten-Oper für Kammerorchester so gut wie fertig im Kopf. „Ariadne auf Naxos“, eine Mischung aus Heroisch-Mythologischem im Kostüm des 18. Jahrhunderts mit Reifröcken und Straußenfedern und aus Figuren der Commedia dell’arte. Unsres Erachtens wieder ein sehr komplexes, wenn nicht sogar kompliziertes Unternehmen. Für nachher schwebte dem Dichter wieder etwas Großes vor, mit einer starken Handlung, wobei das Detail des Textes weniger wichtig sei. Neue Werke greifen scheinbar auf  ältere zurück, Entwicklungen vollziehen sich aber in einer Spirale. So wie sich nach seiner Meinung der „Rosenkavalier“ zum „Figaro“ verhält, wird sich sein Zaubermärchen mit Palast und Hütte, Fackeln und Felsengängen, Chören und Kindern zur „Zauberflöte“ verhalten. Es ist für die Leserin, für den Leser ein offenes Geheimnis, dass es sich bei diesem Plan um „Die Frau ohne Schatten“ handelt. „Schweitzers Klassikwelt 62: „Ariadne auf Naxos“ – keine leichte Geburt
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