In meinem ersten Konzert mit dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg sang ich die Wagner-Chöre

Foto: © Archiv Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg

von Jolanta Łada-Zielke

Ende 2012 bin ich von München nach Hamburg gezogen. Ich habe nur vier Jahre in der bayerischen Landeshauptstadt verbracht. Dies war nicht so viel, um mich mit dieser Stadt besonders verbunden zu fühlen, und ich habe sie ohne Reue verlassen. Das Einzige, was ich vermisst habe, war der Münchener Bachchor, dem ich wenige Wochen nach meinem Umzug von Polen nach Deutschland beigetreten bin. Ich habe dort in den Jahren 2009-2012 gesungen.

Bei einigen Projekten begleiteten uns als Solisten die hervorragendsten Wagnersänger. Klaus Florian Vogt, der in Bayreuth gerade Ruhm als Walter von Stolzing und Lohengrin erwarb, führte mit uns Mozarts „c-Moll Messe“ in Baden Baden auf. Michael Volle nahm mit unserem Chor ein Album mit Weihnachtsliedern auf und sang den Solopart in „Drei Könige“ von Peter Cornelius. Im selben Jahr trat er mit uns in Verdis Requiem im Gasteig auf. Dieses Konzert sangen wir gemeinsam mit unserem Partnerensemble dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg. Damals ahnte ich noch nicht, dass ich mich bald selbst zu ihm anschließe und es mit Richard Wagner zu tun haben werde.

„Ladas Klassikwelt 91: Mein erstes Konzert mit dem CPE-Bach-Chor,
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Schweitzers Klassikwelt 59: Das Rheingold

Foto: Goldstaub vom Rhein von ca. 0,1 mm Größe mit Begleitmineralien (vergrößert) © Manfred Common

Als wir (noch) nicht „Merker“ und „Blogger“ waren. Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

In unserem Freundeskreis ist der Vorabend der dreitägigen Trilogie „Der Ring des Nibelungen“ nicht sehr beliebt. Der österreichische Dirigent und fast drei Jahrzehnte als Generalmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden tätige Otmar Suitner gestand uns gegenüber seinen Respekt vor dem kürzesten Teil des Wagner’schen Opernzyklus und zwar wegen der vielen Einsätze. Uns gefällt an dieser Oper unter anderem die reiche Auswahl verschiedenartigster Stimmcharaktere. Von einer Reise zurückgekehrt ließen meine Frau und ich einmal den Taxifahrer spontan vor der Oper am Ring halten, weil sie an dem Abend „Das Rheingold“ spielten.

Unübertroffen die durchgehend prominente Besetzung meines ersten „Rheingolds“ am 31. Mai 1960. Die Personen der Aufführung verdienen es, der Reihe nach aufgezählt zu werden. Musikalische Leitung: Herbert v. Karajan, der auch den ganzen Ring in Szene setzte. Bilder und Kostüme waren von Emil Preetorius. Die Götter: Hans Hotter (Wotan), Eberhard Wächter (Donner), Waldemar Kmentt (Froh), Wolfgang Windgassen (Loge). Die Nibelungen: Alois Pernersdorfer (Alberich), Gerhard Stolze (Mime) und die Riesen: Kurt Böhme (Fasolt), Gottlob Frick (Fafner). Dann die Göttinnen: Ira Malaniuk (Fricka), Gré Brouwenstijn (Freia), Hilde Rössel-Majdan (Erda).

In die Wellen des Rheins tauchten die Pamina, Donna Elvira, Konstanze und Sophie Wilma Lipp sowie die Donna Anna und Desdemona Sena Jurinac. Hilde Rössel-Majdan war neben der Erda als Floßhilde zu hören. Auf den Programmzetteln der letzten Inszenierung werden die Göttinnen vor den Nibelungen und den Riesen gereiht. Die Rheintöchter bleiben weiterhin die Letzten. Neue Auflagen von Opernführern stellen Fricka sogar an die zweite Stelle neben Wotan. „Schweitzers Klassikwelt 59: Das Rheingold,
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Sommereggers Klassikwelt 131: Erinnerungen an Eberhard Waechter

Foto: pinterest.de

von Peter Sommeregger 

In dieser Woche sind es bereits 30 Jahre, dass der Bariton Eberhard Waechter völlig unerwartet einem Herzinfarkt erlag. Waechter, der erst 62 Jahre alt war, hatte  kurz zuvor seinen Traum erfüllen können, und wurde zusammen mit Ioan Holender Direktor der Wiener Staatsoper.

In den Jahrzehnten davor war Waechter eines der prominentesten Ensemblemitglieder des Hauses und war aus der Wiener Opernszene nicht wegzudenken. Der in Wien geborene Sänger entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das aber seine Titel in Österreich nicht mehr führen durfte.

Nach einem Studium an der Wiener Musikhochschule debütierte er nach einem kurzen Engagement an der Wiener Volksoper bereits 1955 an der Staatsoper am Ring, der er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Sein markantes Timbre und sein wandlungsfähiger, kräftiger Bariton ermöglichten ihm ein ungewöhnlich breites Spektrum an Partien, die von Mozart bis Wagner, von Verdi und Puccini bis Alban Berg reichten. Auch zeitgenössischen Komponisten war Waechter nicht abgeneigt, so übernahm er Partien in Opern von Dallapiccola, Frank Martin und Menotti. In Gottfried von Einems „Besuch der alten Dame“ feierte er in der männlichen Hauptrolle bei der Uraufführung 1971 einen wahren Triumph. „Sommereggers Klassikwelt 131: Erinnerungen an Eberhard Waechter,
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Rising Stars 26: Dmytro Choni – ein ukrainischer Pianist auf dem Weg zur Weltgeltung

Photo:  © Anna Logachova

Claude Debussy – Reflets dans l’eau, Images, Band 1. Dmytro Choni, Klavier

Die Nachrichten, die die Ukraine plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses gerückt haben, sind alles andere als erfreulich. Man kommt nicht umhin, näher hinzusehen, und stellt fest, wie sehr man dieses zweitgrößte Flächenland Europas bislang unterschätzt hat. Nicht nur seine wirtschaftliche Bedeutung ist beachtlich, auch seine Beiträge zur europäischen Kultur sind von großem Wert. So entwickeln sich auf ukrainischem Boden auch vielversprechende Talente mit dem Potenzial für eine Weltkarriere und deshalb möchte ich jetzt einen dieser Rising Stars vorzustellen. Meine Wahl fiel auf den Pianisten Dmytro Choni, der mich 2019 bei dem jährlich in München stattfindenden Festival Stars & Rising Stars als Solist wie auch als feinfühliger Kammermusikpartner überzeugt hatte.

von Dr. Lorenz Kerscher

 

Dmytro Choni – Ukraine – Ferruccio Busoni Klavierwettbewerb; Finale Kammerensemble. Schumann, Klavierquintett Es-Dur op. 44 (2017)

Dmytro Choni wurde 1993 in Kiew geboren und erhielt mit vier Jahren ersten Klavierunterricht. Er gewann als Zehnjähriger den ersten Preis des Klavierwettbewerbs „Ville de Gagny“ in Frankeich und wechselte kurz darauf an die Musikakademie in Kiew. Ab 2015 setzte er sein Musikstudium an der Musikhochschule Graz fort und erzielte seit 2016 zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, von denen er elf auf seiner Webseite aufzählt. Seine Debüt-CD mit Werken von Debussy, Ginastera, Ligeti und Prokofieff erschien 2020 bei Naxos und erhielt vom Pizzicato Magazin den „Supersonic Award“ und viel Lob seitens der Rezensenten: ”Wo andere junge Pianisten sehr gut spielen, besitzt Dmytro Chonis vollblutiges Spiel schon wirkliche Größe und einen genialen Atem.“ – Remy Franck; „Der junge Mann könnte einer der herausragendsten Pianisten des 21.Jahrhunderts sein“ – David Denton. „Rising Stars 26: Dmytro Choni – ein ukrainischer Pianist auf dem Weg zur Weltgeltung
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Schweitzers Klassikwelt 58: Ansprüche an einen Opernführer

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Lesen Sie vor dem Besuch einer für Sie neuen Oper das Textbuch? Spontan kann ich das für meinen Teil nur beim „Parsifal“ bejahen. Das war sicher ein Zeichen von Respekt vor meiner ersten Wagner-Oper. Meiner Frau und mir fällt nach langem Nachdenken nur noch „Der Sandmann“ ein, Musik von Andrea Lorenzo Scartazzini, das Libretto von Thomas Jonigk, eine geniale moderne Variante vom Offenbachschen Olympia-Akt. In diesem Fall war eine genauere Vorbereitung von großem Nutzen. Ansonsten hätten wir das Gefühl den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.

Eine befreundete Opernsängerin äußerte zwar Bedenken einer zu großen Ablenkung, aber die heute fast überall vorhandenen Übertitelungen oder Untertitelungen auf Tablets können zur Intensität des Verständnisses einiges beitragen. Auf diese Weise lernten wir, um ein Beispiel zu nennen,  die literarische Qualität von Luigi Illicas „Andrea Chénier“ kennen und schätzen.

(Illustration zu „… Untertitelungen auf Tablets …“, 2. Absatz) © Wiener Staatsoper

In den Programmheften, die oft das Volumen eines Buches erreichen,  finden wir in letzter Zeit häufig Inhaltsangaben, die auf die Sichtweise des Regisseurs zugeschnitten sind. Bei uns weniger geläufigen Musiktheaterstücken greifen wir gern altmodisch zur Vorbereitung auf die Opernführer zurück, mit denen wir jedoch nicht immer zufrieden sind. Das geht manchmal so weit, dass wir Freunden, die mit uns gemeinsam zum ersten Mal die eine oder andere Oper miterleben, per E-Mail eine selbst verfasste Einführung zusenden. „Schweitzers Klassikwelt 58: Ansprüche an einen Opernführer,
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Der Schlauberger 72: Klugscheißereien

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

von Reinhard Berger

Ich weiß nicht, ob ich heulen oder weinen soll. Oder soll ich mich lieber kaputt lachen? Sagen Sie’s mir.

Qualität hat seinen Preis. Das wissen wir seit langem. Nun hat das Qualität seine Schwester bekommen: „Die spanische Gemeinschaft Andalusien ist bekannt für seine Pferde, den feurigen Flamenco und seine traditionellen Bräuchen“, stand in der Zeitung. Und für seinen ungewöhnlichen Gebrauch von besitzanzeigenden Fürwörtern, ergänze ich hochmütig, aber mit sportlichem Ehrgeiz. Denn auch die Stars der Körperertüchtigung sind nicht frei von Irrtümern: „Eine Stadt trauert um seine Fußballstars“, las ich damals nach dem Absturz des Flugzeugs, bei dem eine brasilianischen Fußballmannschaft ums Leben kam.

Puh. Tief durchatmen und weiterblättern zu dieser Schlagzeile: „Auto brannte komplett aus.“ Als ich das las, war ich auch ausgebrannt. Nicht komplett. Nur ein bisschen.

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Klugscheißereien

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

Ohne fremde Hilfe wäre ich nie im Leben drauf gekommen: „Mit dem ersten Schnee in den Alpen beginnt die Skisaison“, schrieb ein großer Händler für Autozubehör in einer Pressemitteilung. Und ein paar Tage später: „Wer im Winter am Morgen nach dem Freikratzen der Scheiben in ein tiefgekühltes Auto einsteigt, will nur noch eines: Wärme.“ Denn: „Der Winter steht vor der Tür.“

Nun ist es raus. Er steht also vor der Tür. Und friert, wie der große Humorist Heinz Erhardt mal gesagt hat. Nun, so ungewöhnlich ist es nicht, dass im Dezember der Winter vor der Tür steht. Aber er kommt nicht allein, denn ein Olivenölhändler verkündete mir froh: „Weihnachten rückt näher.“ Und ein namhafter deutscher Autohersteller setzte noch einen drauf mit diesem verbalen Stern: „Weihnachten rückt näher.“ Wahnsinn. Da sehen Sie mal, wie wichtig Lebenshilfe ist. Auch für die, die draußen bleiben müssen: „Probieren Sie unser schalenfreies Vogelfutter mit Bachflohkrebsen“, riet mir eine Fachhandlung in ihrer Werbung. Habe ich gemacht. Und jetzt ist mir schlecht.

Die Erinnerung hält heute noch an.

Reinhard Berger, 20. März 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Zuerst erschienen in: HNA

Der Schlauberger (c) erscheint jeden Sonntag.

Reinhard Berger

Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer.
Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).
Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler.
Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau).
Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson.
Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne.
Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.


www.facebook.com/derschlauberger

Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag

Sommereggers Klassikwelt 130: Anton Bruckner und die Orgel

von Peter Sommeregger

Die musikalische Welt wird im Jahr 2024 den 200. Geburtstag Anton Bruckners feiern können. Diese runde Zahl wird mit Sicherheit einen großen Widerhall in den Medien erzeugen, umfangreiche Aufnahmeprojekte sind zum Teil bereits auf den Weg gebracht.

So schmiedet der lettische Dirigent Andris Nelsons, Chefdirigent in Boston und Leipzig bereits seit Jahren an einer Gesamteinspielung der Symphonien Bruckners mit dem Leipziger Gewandhausorchester. Er kombiniert dabei Bruckners Musik mit Orchesterpassagen aus den Opern Richard Wagners, der von Bruckner bekanntlich sehr verehrt wurde. Seinen Durchbruch als Komponist erlebte Anton Bruckner übrigens in Leipzig bei der Uraufführung seiner siebten Symphonie durch den Dirigenten Arthur Nikisch. Nelsons Edition wird im nächsten Jahr mit der so genannten Nullten Symphonie von der Deutschen Grammophon abgeschlossen.

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Der Schlauberger 71: Hohlräume

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über sprachliche Überflüssigkeiten

von Reinhard Berger

Um es vorweg zu nehmen: Unser Leben ist voll von sprachlichen Hohlräumen. Von Floskeln, die uns über verbale Klippen hinweg retten. In einer kleinen Serie stelle ich Ihnen Redewendungen vor, die von ihrer eigenen Überflüssigkeit leben.

Um es vorweg zu nehmen: Beliebter Texteinstieg. Erst kündige ich an, etwas vorweg zu nehmen, dann nehme ich es vorweg. Besser: Gleich richtig loslegen mit dem Inhalt.

Bleibt abzuwarten, ob …: Beliebte Meinungsfloskel. Verkörpert die knallharte Aussage, dass der Kommentator abwarten will. Was bleibt ihm auch anderes übrig.

Und so stellt sich die Frage: Eine Frage kann sich nicht selbst stellen. Sie muss gestellt werden.

Das neue Modell verkauft sich wie …: Quatsch. Ein Modell, egal ob Auto oder sonst was, kann sich nicht selbst verkaufen. Es w i r d verkauft.

Damit das für heute ein Ende hat, sage ich erst mal tschüss: tschüss!

 

Schlauberger Bilder
Polizei schießt mit Messern
Markus Koch, Facebook

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Alles was recht ist:
Die Orthografie und was daraus geworden ist

Ich habe recht. Immer. Also meistens. Manchmal habe ich auch Recht. Und das nervt mich. Wie lange gibt es schon die neue Rechtschreibung? Mehr als 15 Jahre bestimmt, die kleinen kosmetischen Eingriffe nicht mitgerechnet.

Und dann trat der Hessische Philologenverband auf den Plan und sagte: Es drohe die Gefahr, dass das Üben der Rechtschreibung und Grammatik von Schülern als zunehmend entbehrlich betrachtet werde.

Stimmt, wenn wir in die Online-Medien schauen. In YouTube unter einer Folge des TV-Hits „Bares für Rares“ kommentiert ein Anonymer: „ich mein das Total ernst, so ernst wie der spruch das es sich lohnt ein Haus zu kaufen wen dort nicht irgend einer sondern genau der Tisch drin steht.“ Und ein anderer zum Preis: „50 Geschätz, 50 War gewünscht ….“

Und der Duden? Es windet sich und lässt im Zweifel mehrere Versionen zu. Oder märere Wersionen.

Reinhard Berger, 13. März 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Zuerst erschienen in: HNA

Der Schlauberger (c) erscheint jeden Sonntag.

Reinhard Berger

Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer.
Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).
Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler.
Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau).
Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson.
Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne.
Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.


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Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag

Dr. Spelzhaus 13: „What a wonderful world this would be“

Empfohlen wird das Singen von Beethovens „Ode an die Freude“ in einem Chor, das Spielen von Tschaikowskys „Blumenwalzer“ im Orchester beziehungsweise das Jammen zu Quincy Jones‘ „Soul Bossa Nova“ in einer Band. Herr Putin könnte auch einen Pas de deux mit Sergei Polunin aufs Parkett legen. Das verbindet die Menschen, stärkt das Miteinander und ist ein wunderbares Gegengift gegen Rosenkriege im Familiären sowie brutale Auseinandersetzungen auf der großen politischen Weltbühne.

von Dr. Petra Spelzhaus

Mit Erstaunen stelle ich immer wieder fest, welche enorme Reichweite diese kleine Kolumne hat. Gerade flog mir ein Schreiben eines Scheidungsanwalts ins Haus, in dem „Spelzhaus Spezial“ vielfach als „Beweismittel“ zitiert wurde, um ein Profil meines Privatlebens zu erstellen. Das ist eine großartige Idee! Zumal ich gerade meine Memoiren plane und die knallharten Fakten ganz elegant aus meiner eigenen Kolumne klauen kann. Allerdings liegt das Spelzhaus-Weihnachtsspezial mittlerweile auch schon fast drei Monate zurück. Es ist dringend Zeit für eine Aktualisierung, um mein Bewegungsprofil halbwegs lückenlos zu dokumentieren. Auf pikante Details meines skandalträchtigen Privatlebens verzichte ich dieses Mal, um die Leser von Klassik begeistert nicht allzu sehr zu verstören.

Herzlich willkommen in der Klassik-Welt, Herr Advokat! Ich bitte um viele Likes und Clicks! Vielleicht schafft es der Blog sogar bis ins Familiengericht?!? „Dr. Spelzhaus 13: Von Autobiographinnen und Autokraten,
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Sommereggers Klassikwelt 129: Kunst und Politik- verträgt sich das?

Friedenstaube am S-Bahnhof Hochdahl gestaltet vom Hochdahler Künstler Jan Masa

von Peter Sommeregger

Die Nähe zwischen Politik und Künstlern war zu allen Zeiten ein umstrittenes Thema. So gerne sich die Politiker auch mit erfolgreichen Künstlern schmücken und sie vereinnahmen, für die Künstler selbst bedeutet eine zu deutliche Nähe zu Machthabern aber auch ein Risiko.

Nicht wenige Schauspieler, Sänger und Dirigenten scharten sich während der NS-Zeit um die Größen des Regimes. Man erhoffte sich wohl ganz offensichtlich Vorteile für die eigene Karriere, füllte auch nur allzu gerne die Lücken, die Emigration und Vertreibung unliebsamer Kollegen geschaffen hatten.

Wenn ein verbrecherisches Regime wie jenes der Nazis aber ein Ende findet, geraten seine Nutznießer gerechterweise in Erklärungsnot. Das Urteil der Geschichte fällt dabei manchmal ungerecht aus. Schriftsteller und Komponisten, die talentfreie Huldigungswerke geschrieben hatten, verschwanden praktisch von selbst in der Bedeutungslosigkeit. Anders gelagert waren die Fälle tatsächlich bedeutender Künstler wie etwa eines Wilhelm Fürtwängler, eines Herbert von Karajan. In deren Fällen war wohl der Wunsch, weiter auftreten zu können, der Grund für eine Anbiederung an das Regime. Furtwängler war mit Sicherheit kein Nazi, schon gar kein Antisemit. Es ist bekannt, dass er jüdischen Künstlern und auch seiner Sekretärin zur Flucht ins Ausland verhalf. „Sommereggers Klassikwelt 129: Kunst und Politik- verträgt sich das?
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