Die Unmittelbarkeit des zu Hörenden fasziniert. Es öffnet sich ein Zeitfenster in eine versunkene Welt. Das New York des beginnenden 20. Jahrhunderts und sein verwöhntes Opernpublikum ist durch den mitgeschnittenen Applaus dokumentiert und wird für Augenblicke wieder lebendig.
von Peter Sommeregger
Die Sopranistin krönt das Finale von Gounods Faust mit einem strahlenden, lange gehaltenen hohen c, frenetischer Applaus rauscht auf. Was daran ungewöhnlich ist? Diese Aufführung fand am 15. Februar 1902 an der Metropolitan Opera New York statt. Zu dieser Zeit war es zwar bereits möglich, Tonaufnahmen auch von Gesangsnummern herzustellen, dies war aber nur im Studio mit Klavierbegleitung möglich. „Sommereggers Klassikwelt 14 / 2019,
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