Richard Strauss, Foto: © Bain News Service, publisher – Library of Congress Catalog
Selbst ein Jahr nach ihrem Ausbruch hat uns die Corona-Pandemie immer noch im Griff. Kultur und Kunst sind gänzlich weggebrochen, Veranstaltungen und Treffen nach wie vor eingeschränkt, der Konzertbetrieb liegt am Boden. Zeit, sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung (oder wahlweise Streaming-Playlist) auseinanderzusetzen, Lieblinge zu entdecken oder alte Favoriten neu aufleben zu lassen.
Deshalb stelle ich vor:
Meine Lieblingsmusik: Top 1 – Richard Strauss, „Eine Alpensinfonie“ (1915)
von Daniel Janz
Gemeinhin stiefmütterlich behandelt gibt es bis heute einen gesellschaftlichen Diskurs über Sinn, Unsinn und Ästhetik von Programmmusik. Gerade auch Richard Strauss stand wegen seiner Programmmusiken im Mittelpunkt eines geladenen gesellschaftlichen Diskurses. „Don Juan“, „Till Eulenspiegels lustige Streiche“, „Don Quixote“ und „Sinfonia domestica“ lösten teilweise regelrechten Protest aus, gewannen auf der anderen Seite aber auch glühende Verehrer für den Komponisten. Als er sich ab 1903 seinem Opernschaffen zuwandte, beschieden ihm Autoren und Kritiker entsprechend eine Wende zur wahren Musik. Und dann kam das:
Ein Klangemälde darüber, wie er als Junge einen Berg erkletterte. Oder wie es bei meiner ersten Live-Aufführung vor inzwischen 15 Jahren in der Einführung hieß: „Einmal den Berg rauf und wieder runter, in der Mitte die Partitur rumgedreht und sich auf dem Gipfel auch noch einen Bruch geholt.“ Nein, diese Alpensinfonie hatte sicher keinen einfachen Stand, als der Komponist sie 1915 zur Uraufführung brachte. „Meine Lieblingsmusik (61): Richard Strauss‘ „Eine Alpensinfonie“ (1915)“ weiterlesen