Beifallsstürme für Edita Gruberova - die letzte Primadonna Assoluta in Wien

Foto: Michael Pöhn (c)
Galakonzert an der Wiener Staatsoper
, 23. Juni 2018
Edita Gruberova, Sopran
Jinxu Xiahou, Tenor
Marco Armiliato, Dirigent
Orchester der Wiener Staatsoper

Von Charles E. Ritterband

Derartiges gab es zuvor noch nie an der Wiener Staatsoper: Edita Gruberova – im Programmheft als „die letzte Primadonna Assoluta“ gefeiert – wurde von ihrem Publikum nicht nur mit kaum enden wollendem Beifalls-Orkan gefeiert, sondern auch mit einem dichten Schauer von tausenden dunkelgelben Flyern und roten Herzen, die von den Ranglogen auf die Bühne flatterten und bald den Bühnenboden bedeckten: „Danke – 50 Jahre musikalische Leidenschaft“ stand dort in vielen Sprachen der treuen Fans dieser großartigen Sängerin. „Edita Gruberova, Galakonzert,
Wiener Staatsoper“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 16. JUNI 2018

Foto: Musikbüro Enoch zu Guttenberg (c)
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Enoch zu Guttenberg ist gestorben
Der Münchner Star-Dirigent Enoch zu Guttenberg ist mit 71 Jahren gestorben. Sein Sohn ist der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg.
Berliner Morgenpost

Dirigent : Enoch zu Guttenberg ist tot
Der Dirigent Enoch zu Guttenberg ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Für sein musikalisches Wirken wurde er unter anderem mit dem Deutschen Kulturpreis geehrt.
Rebell mit Bodenhaftung
Seine Kunst zielte stets aufs Herz: zum Tod des Dirigenten Enoch zu Guttenberg.
Tagesspiegel

Dirigent Enoch zu Guttenberg ist tot: Karl-Theodor zu Guttenberg trauert um seinen Vater
Karl-Theodor zu Guttenberg trauert um seinen Vater Enoch zu Guttenberg. Der Münchner Dirigent ist im Alter von 71 Jahren gestorben
https://web.de/magazine/panorama/dirigent-enoch-guttenberg-tot

Prägender bayerischer Dirigent ist tot
Der Münchner Dirigent Enoch zu Guttenberg ist am Freitagmorgen im Alter von 71 Jahren gestorben. Das gab sein Management bekannt. Guttenberg leitete das Orchester der KlangVerwaltung und die Chorgemeinschaft Neubeuern, er war auch Gründer der Festspiele Herrenchiemsee.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/enoch-zu-guttenberg-

Tiefe Trauer um den „Guttei“
https://www.merkur.de/kultur/tiefe-trauer-um-guttei-9956305.html „Die SAMSTAG-PRESSE – 16. JUNI 2018“ weiterlesen

"Der Freischütz" an der Wiener Staatsoper: Buh-Rufe wie schon lange nicht mehr

Foto: Michael Pöhn (c)
Carl Maria von Weber: Der Freischütz – Premiere
Wiener Staatsoper, 11. Juni 2018

von Heinrich Schramm-Schiessl (Der Neue Merker)

Carl Maria von Webers einzige wirklich populäre Oper gilt als das Schlüsselwerk der sogenannten romantischen Oper. Die zentrale Szene in der „Wolfsschlucht“ ist wahrscheinlich das erste wirklich durchkomponierte Stück der Opernliteratur. Manche behaupten sogar, dass es ohne die „Wolfsschlucht“ die Musikdramen Richard Wagners nicht gäbe. Ich halte diese Aussage doch für etwas übertrieben, wiewohl ja bekannt ist, dass Wagner Weber sehr geschätzt hat und anlässlich dessen Tod den Männerchoral „An Webers Grabe“ komponiert hat. Nun, die „Wolfsschlucht“-Szene, oder die Arien des Max und des Kaspar im 1. Akt sind wirklich zukunftsweisend, aber es gibt auch zahlreiche Elemente, die an die deutsche Spieloper erinnern, wie z.B. das „Jungfernkranz“-Lied. In jedem Fall zählt das Werk zu den populärsten Stücken des Opernkanons und wurde zumindest früher gerne neben Mozarts „Zauberflöte“ als „Einstiegsoper“ für Kinder verwendet. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz – Premiere,
Wiener Staatsoper“
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"Rigoletto" in Wien: Aida Garifullina beherrscht als Gilda den Abend

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper,
7. Juni 2018
Giuseppe Verdi, RIGOLETTO

von Kurt Vlach (Der Neue Merker)

Die Inszenierung von Pierre Audi ist umstritten, allerdings muss ich sagen, dass ich sie im Vergleich zur vorigen Produktion höher einschätze – man muss sich nur auf die Symbolik der Bühnenbilder einlassen. Der Palast des Duca ist heruntergekommen, es ist da kein Glanz zu bemerken – und er spiegelt perfekt die moralische Verkommenheit der Cortigiani und des Duca wider. Über dem Häuschen, in dem Gilda und Rigoletto wohnen, schwebt eine dunkle Wolke – und diese nimmt schon das Schicksal dieser Protagonisten vorweg. Und besonders gelungen ist die Darstellung des Hauses von Maddalena und Sparafucile – allerdings kann man diese nur genießen wenn man sich auch mit Populärkultur beschäftig. Das Haus ist dem Helm von Darth Vader aus Star Wars nachempfunden – der ja in diesem Universum das Böse verkörpert. Ich stehe wahrscheinlich ziemlich einsam mit meiner positiven Einstellung dazu da, allerdings fordert die Inszenierung den Besucher, sich mit etwas mehr als nur dem Gezeigten auseinanderzusetzen. Und das ist gut so. „Giuseppe Verdi, RIGOLETTO,
Wiener Staatsoper“
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Plácido Domingo: Ein Jahrhundertsänger im milden Abendlicht

Foto: Michael Pöhn (c)
Eine Annäherung an das Phänomen Plácido Domingo in seiner baritonalen Spätphase   

Von Manfred A. Schmid (onlinemerker.com)

Das Folgende ist keine Rezension der zweiten Aufführung der laufenden Aufführungsserie von Giuseppe Verdis La Traviata am 1. Juni 2018. Vielmehr handelt es sich um den Versuch, die magische Wirkung des Auftritts von Plácido Domingo auf das Publikum, wie sie in dieser Vorstellung erneut zu erleben war, zu begreifen und nachvollziehen zu können. „Plácido Domingo: Ein Jahrhundertsänger im milden Abendlicht,
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"La Traviata“ berührt das Publikum an der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
Wiener Staatsoper
, 1. Juni 2018
Giuseppe Verdi, La traviata

 von Charles E. Ritterband

Vor allem war es Placido Domingo – nun seit längerem im Bariton-Fach –, der am Freitag die mit Weltstars bekanntlich verwöhnten Wiener Opern-Aficionados die Abendkasse der Staatsoper belagern ließen. Wer das Glück hatte, noch ein Ticket zu erringen (oder den Vorausblick, sich rechtzeitig eines zu besorgen), kam in den Genuss einer außergewöhnlichen „Traviata“. „Giuseppe Verdi, La Traviata,
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"Capriccio" in Wien: Camilla Nylunds Gesang schwebt im Saal wie eine goldene Windung

Foto: (c) Michael Pöhn
Wiener Staatsoper
, 24. Mai 2018
Richard Strauss, Capriccio
Michael Boder, Dirigent
Marco Arturo Marelli, Inszenierung/Bühne
Camilla Nylund, Gräfin
Markus Eiche, Graf
Wolfgang Bankl, La Roche
Michael Schade, Flamand
Adrian Eröd, Olivier

von Yehya Alazem

„Capriccio“ wurde von den beiden Schöpfern des Werks, dem Komponisten Richard Strauss und seinem Librettisten Clemens Krauss, als „Ein Konversationsstück für Musik in einem Akt“ beschrieben. Es war die letzte Oper von Richard Strauss und feierte ihre Uraufführung in München 1942 während des Zweiten Weltkriegs. „Richard Strauss, Capriccio, weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 25. MAI 2018

Foto: Michael Pöhn (c) / Wiener Staatsoper
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Wiener Staatsballett: Fünf Premieren in nächster Saison
Das Wiener Staatsballett hat am Donnerstag ein dichtes Programm für die Saison 2018/19 vorgestellt. Über 90 Vorstellungen stehen an, darunter fünf Premieren. Die Zukunft von Direktor Manuel Legris ist unterdessen noch offen.
http://wien.orf.at/news/stories/2914674/

Innovativ trifft traditionell. Das Staatsballett zeigt 2018/19 wieder fünf Premieren
Wiener Zeitung

Legris‘ Pläne fürs Staatsballett und seine Zukunft
Für 2018/19 choreografiert der Ballettchef an der Staatsoper „Sylvia“
Die Presse „Die FREITAG-PRESSE – 25. MAI 2018“ weiterlesen

Samson, Dalila und eine Badewanne – grandios gescheiterte Neuinszenierung in Wien

Foto: Michael Pöhn (c)
WIENER STAATSOPER, 12. Mai 2018
Camille Saint-Saëns: SAMSON ET DALILA

Ein Rückblick von Charles E. Ritterband

Es hätte ein Glanzlicht der Saison im Haus am Ring werden können – mit Weltstars: Als Dalila debütierte die unvergleichliche Mezzosopranistin Elina Garanca und als ebenbürtiger Partner stand ihr Roberto Alagna als der von ihr verratene Geliebte gegenüber. Es hätte alles so schön sein können. War es aber nicht. „Camille Saint-Saëns, SAMSON ET DALILA, Elina Garanca,
Wiener Staatsoper“
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Elina Garanca glänzt in der Wiener Staatsoper

Foto: Michael Pöhn (c)
SAMSON ET DALILA – PREMIERE
WIENER STAATSOPER, 12. Mai 2018

von Heinrich Schramm-Schiessl (www.onlinemerker.com)

Camille Saint-Saens Oper ist ein absolutes Stiefkind in der Wiener Operngeschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Opern tauchte sie erst 30 Jahre nach der Uraufführung (1877), nämlich 1907 erstmals im Spielplan der damaligen Hofoper auf. Besonders gefragt war das Werk allerdings nicht, denn bis 1936 gab es gerade einmal 30 Aufführungen. Dann verschwand die Oper vom Spielplan und – sieht man von einer konzertanten Aufführung 1972 im Konzerthaus (mit Christa Ludwig und Ludovic Spiess) ab – gab es erst in der Direktion von Claus Helmut Drese im Dezember 1990 eine Neuinszenierung durch Götz Friedrich unter Georges Pretre mit Agnes Baltsa und Placido Domingo. Diese Produktion stand dann bis 1994 am Spielplan und brachte es gerade einmal auf 14 Vorstellungen. Danach wurde die Produktion von Direktor Holender, dem grossen Einsparer, mit der Begründung, der Auf- und Abbau sei zu kompliziert und zeitaufwendig, vom Spielplan genommen.

Dabei ist das eigentlich unverständlich, denn das Werk ist das, was man eine „Sängeroper“ nennt. Damit meine ich, dass es zwei ungemein attraktive Partien hat und man es so über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Sängern immer wieder präsentieren kann. Manche mag eine gewisse Oratorienhaftigkeit, speziell im ersten Akt, stören, aber dafür wird man mit wunderbar schwelgerischen, teilweise orientalisch angehauchten Melodien, effektvollen Chören, herrlichen Arien und der ungemein berührenden Soloszene des Samson im ersten Bild des dritten Aktes entschädigt. Inhaltlich ist das Werk duchaus aktuell, denn es spielt, zumindest laut Libretto, in einer Gegend – nämlich Gaza – die heute als einer der Hotspots der intenationalen Konflikte gilt und erzählt vom Freiheitskampf des Volkes Israel.

Nun gibt es also nach fast einem Viertejahrhundert wieder einen „Samson“ an der Staatsoper und musikalisch kann man mit dieser Produktion nahezu voll zufrieden sein, auch wenn es natürlich in erster Linie der Abend der Elina Garanca war. Ich gebe ehrlich zu, dass ich diése Sängerin seit meiner ersten Begegnung mit ihr am Beginn ihrer Karriere ungemein schätze und sehr froh darüber bin, dass der nunmehr vollzogene Fachwechsel so gut gelungen ist. Ihr Timbre wird immer samtener und dessen unbeschadet hat sie mittlerweile auch eine ansehnliche Durchschlagskraft entwickelt. Dank ihrer hervorragenden Technik singt sie alle Passagen nahezu mühelos und gestaltet dabei die Rolle ungemein überzeugend. Ihre drei Solostellen waren unzweifelhaft der Höhepunkt des Abends. Ihre von manchen immer etwas kühl empfundene Ausstrahlung passt zu dieser Rolle. Vielleicht begehrt sie Samson, aber lieben tut sie ihn sicher nicht, denn all ihre Verführung ist in erster Linie Mittel zum Zweck.

Der Samson Roberto Alagna ist – wie schon die „Otello“-Serie vor einigen Wochen gezeigt hat – derzeit in einer äußerst guten Verfassung. Natürlich ist die Stimme nicht schöner geworden, aber in diesen dramatischen Rollen kann er sie gekonnt einsetzen und tut dies stellenweise sehr effektvoll. Die extremen Höhen sind zwar immer eine gewisse Zitterpartie, aber mit Ausnahme des Schlusstons im Finale gelingen sie doch recht gut. Ansonsten gestaltet er die Rolle ungemein intensiv und zeigt gute Bühnenpräsenz. Dritter im Bundes ist Carlos Alvarez als Oberpriester. Alvarez gehört heute zu jenen Sängern, die eine sichere Bank sind. Er verfügt zwar über keine aussergewöhnliche Stimme aber er singt immer sicher und verlässlich. Darstellerisch würde man ihm etwas mehr Intensität wünschen. Dan Paul Dumitrescu singt die Tröstungen und Mahnungen des alten Hebräers mit angenehm sonorer Stimme.

Marco Armiliato hat das Orchester wieder hervorragend einstudiert, allerdings klang vieles etwas zu sehr zupackend, da fehlte mir etwas der französische Klang. Der von Thomas Lang einstudierte Chor, der in diesem Werk ja eine relativ große Aufgabe hat, klang ausgezeichnet.

Kommen wir nun zum weniger erfreulichen Teil des Abends, der Inszenierung. Alexandra Liedtke hat im Interview mit dem Online-Merker viel Gescheites gesagt, aber nicht wirklich viel davon umgesetzt. Eine wirkliche Personenführung war weder bei den Solisten und schon gar nicht beim Chor zu erkennen. Allerdings gab es auch keine besonders auffallenden Merkwürdigkeiten, obwohl der Kanon der zeitaktuellen Regie, speziell im Bühnenbild von Raimund Orfeo Vogt, teilweise heruntergebetet wurde, besonders im zweiten Akt. Da bestand das Bühnenbild – ach wie originell – aus einem schon sattsam bekannten schwarzen Kubus, der am Beginn bei der Soloszene der Dalila und ihrer Szene mit dem Oberpriester nur kleine Öffnungen freigab, ehe er sich dann zu einem über die Achse aufgerissenen Raum mit grauen Wänden und hohen Türen – auch nicht gerade neu – öffnet. Inmitten dieses Raumes, der gar nicht den Eindruck eines Badezimmers macht, steht dann eine Badewanne und ich werde das Gefühl nicht los, dass Badewannen in Zukunft die unseligen Spitalsbetten ersetzen werden. Das Bühnenbild des ersten und dritten Aktes ist dann, sieht man einmal von den Plastik-Stahlrohrsesseln ab, durchaus akzeptabel, auch wenn man den schwarzen Rundhorizont mit Projektionen etwas lebendiger hätte machen können. Ärgerlich allerdings die erste Szene des dritten Aktes, in der Samson nur orientierungslos umherläuft und nicht das Mühlrad betätigt, obwohl diese Tätigkeit klar aus der Musik zu erkennen ist. Die beiden Ballette (Choreographie: Lukas Gaudernak) waren eher gymnastische Freiübungen. Die Kostüme von Su Bühler waren mehr oder weniger heutig und daher fad.

Am Ende wusste das Publikum nicht wirklich, was es mit dieser Aufführung anfangen soll, denn erst bei den Einzelverbeugungen kam Jubel auf, wobei das Regieteam massive Buh-Rufe einstecken musste.

klassik-begeistert.de, 13. Mai 2018

„SAMSON ET DALILA, Elina Garanca, Roberto Alagna
WIENER STAATSOPER“
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