DIE DIENSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2023

DIE DIENSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2023

Bild:
ANTON KITZMÜLLER, geboren 1966 in Linz

Der Spiegel
Öl auf Leinwand, verso signiert, 2022
80 x 80 cm
Infos bei Galerie Szaal, E-mail:

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Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 5. SEPTEMBER 2023 

Bayreuth
Bayreuth: Ist Wagner noch zu retten? (1)
Am 28. August gingen die Bayreuther Festspiele 2023 zu Ende. Seit über 20 Jahren wohnt der Autor den Opernaufführungen auf dem Grünen Hügel bei. In diesem Zweiteiler schildert er seine Eindrücke, zieht eine Bilanz und fragt nach der Zukunft des Festivals.
https://www.achgut.com/artikel/bayreuth_ist_wagner_noch_zu_retten_1

Bayreuth: Ist Wagner noch zu retten? (2) Die Festspielleitung scheint an ihrem Irrweg „Regietheater“ eisern festzuhalten, auch wenn das Echo mäßig ist. Gleichzeitig steigen die Kartenpreise ins Astronomische. Wie geht es weiter mit den Festspielen? Kann die Rettung mit Katharina Wagner noch gelingen?
https://www.achgut.com/artikel/bayreuth_ist_wagner_noch_zu_retten_2

Luzern
Ein Abend, der zu Tränen rührt: 96-Jähriger nimmt uns mit ins Paradies (Bezahlartikel)
Eine Sternstunde mit dem betagten Dirigenten Herbert Blomstedt macht Bruckner zum Gebet. Und Susanna Mälkki spielt Strawinsky mit aller Blutrünstigkeit.
LuzernerZeitung.kultur

Klassikwoche: Das Geheimnis der Stimme
Das Ausbleiben des Klassik-Publikums, die Gerüchte um Christian Thielemann und die Staatsoper Unter den Linden, die Öffentlichkeitsarbeit des SWR Symphonieorchesters.
https://crescendo.de/klassikwoche36-2023-christian-thielemann-claire-huangci/

Lübeck
Von der Suche nach dem Glück und wie man es zerstört
– Das Theater Lübeck eröffnet die Saison mit Tschaikowskys „Eugen Onegin“. Das Glück einer Beziehung war Tschaikowsky verwehrt – im zaristischen Russland war Homosexualität ebenso ein Tabu wie im Stalin- oder Putin-Totalitarismus. Eigentümlich, dass der Diktator die Aufführung von Tschaikowskys Musik noch nicht verboten hat, aber bei jemandem, der als Faschist gegen angebliche Nazis kämpft, muss einen tatsächlich gar nichts mehr wundern.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert

Interview mit Igor Levit: „Wo sind die Demos gegen Faschisten?
Auch wenn er längst nicht mehr twittert: Stiller ist Igor Levit deshalb nicht geworden, im Gegenteil. Den 36-jährigen Pianisten treibt vieles um. Zum Beispiel die hohen Zustimmungswerte für faschistische Parteien, das deutsche Phlegma oder die gefährdete Rolle der Kultur. Eine Begegnung in Salzburg.
MuenchnerMerkur.de

Serbische Sopranistin Milka Stojanović ist tot
Die serbische Sopranistin Milka Stojanović ist im Alter von 86 Jahren in Belgrad gestorben. Das berichteten serbische Medien am späten Freitagabend unter Berufung auf das Nationaltheater in Belgrad. In ihrer langen Karriere von 1960 bis 1993 gastierte die Sängerin auf vielen Opernbühnen der Welt, darunter mehrfach an der New Yorker Metropolitan Opera, dem Moskauer Bolschoi-Theater, der Wiener Staatsoper sowie in München, Berlin, Hamburg und Köln. Besonders geschätzt wurden ihre Interpretationen der Titelrollen in Opern von Giuseppe Verdi.
Deutschlandfunk.de

Schammis Klassikwelt 18: Wann geht der nächste Schwan? Zum 150. Geburtstag von Leo Slezak
Wer war Leo Slezak? Vielen ist sein Name heute nicht mehr bekannt. Dabei war er einer der größten (nicht nur körperlich mit seinen ein Meter fünfundneunzig) deutschen Operntenöre anfangs des 20. Jahrhunderts. Aber in seinem Leben war er noch viel mehr: er war Filmschauspieler, Lied- und Schlagersänger, Buchautor
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

Berlin
So vollständig hat selbst Berlioz seine „Trojaner“ nie gehört
Einige Aufregung ging dieser hochkarätigen Aufführung von Berlioz’ opus magnum voraus, die man hier nicht noch einmal thematisieren muss. Der Dirigent Dinis Sousa, der bei der Einstudierung eng mit John Eliot Gardiner zusammengearbeitet hatte, übernahm das Dirigat und brachte das Werk, wahrlich ein musikalisches Schlachtschiff, souverän und sicher in den Hafen. Zurecht wurde er dafür bejubelt, ob er aus Eigenem ähnliche Leistungen erbringen kann, wird die Zukunft zeigen. Am Rande sei noch erwähnt, dass jener Sänger, der den Eklat mit Gardiner auslöste, seinen Auftritt absagte.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin/Konzerthaus
Energie, die aus den Sitzen reißt: Joana Mallwitz startet umjubelt als Chefdirigentin am Konzerthaus
Drei erste Symphonien und Jubel von Beginn an: Joana Mallwitz begeistert bei ihrem Einstand als Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin.
Tagesspiegel.de

CD-Rezension
Henzes „Floß der Medusa“ gestaltet sich als politisches Musiktheater im Geiste der 1968er
Henzes szenisches Oratorium hat die historisch belegten Vorgänge auf einem Floß des gestrandeten Schiffes „Medusa“ im Jahr 1816 zum Inhalt. Jener, nicht allzu lange nach der Französischen Revolution stattgefundene Vorgang warf ein grelles Licht auf die Ungleichheit innerhalb der menschlichen Gesellschaft. Bereits der Maler Théodore Géricault hatte bereits drei Jahre nach dem Vorfall in einem Gemälde die verzweifelte Situation der Menschen auf dem Floß illustriert, die als Menschen zweiter Klasse keinen Platz in den Rettungsbooten gefunden hatten, und nach tagelanger Irrfahrt auf dem Meer größtenteils starben.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Grafenegg/NÖ
Ein großartiger Riccardo Chailly zeigt, wie schön Oper sein kann!
Es ist fast befremdlich, wenn man im Publikum eines außergewöhnlichen Konzertes den Ex-Direktor der Wiener Staatsoper Dominique Meyer sieht und ihn fragen müsste, warum er in seiner zehnjährigen Intendanz zwischen 2010 und 2020 des Hauses am Ring es nicht geschafft hat, den ganz großartigen Riccardo Chailly wenigstens nur einmal dort zu engagieren. Blättert man im Onlinearchiv des Hauses und sucht dort den Maestro, findet man gerade einen einzigen Eintrag (!) für gerade vier Aufführungen von Umberto Giordanos „Andrea Chénier“, den man bis heute noch schwärmerisch in Erinnerung hat.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Graz
Oper, öffne dich! – Eröffnungsfest der Oper Graz am 9. September 2023 ab 11:30 Uhr
https://www.graz.net/oper-oeffne-dich-22665/

Göttweig
Kleopatra leidet in Göttweig stilecht (Bezahlartikel)
Bernd Bienert zeigt mit „Antonio e Cleopatra“, warum Georg Friedrich Händels Widersacher J. A. Hasse einst in Neapel Karriere machen musste.
https://www.diepresse.com/14433418/kleopatra-leidet-in-goettweig-stilecht

Grafenegg
Rekord bei Grafenegg-Sommerkonzerten
Unter großem Applaus haben die Wiener Philharmoniker am Sonntag das diesjährige Grafenegg Festival abgeschlossen. Die Bilanz fiel nicht nur künstlerisch, sondern auch wirtschaftlich positiv aus: 43.000 Zuhörerinnen und Zuhörer besuchten die Sommersaison.
https://noe.orf.at/stories/3222652/

Grafenegger Triumphmärsche (Bezahlartikel)
Im Wolkenturm gastierten Orchester aus Amsterdam und Mailand, um sozusagen „in ihrer Muttersprache“ aufzuspielen. Iván Fischer dirigierte Mahler, Riccardo Chailly Verdi.
https://www.diepresse.com/14433421/grafenegger-triumphmaersche

Wien
Netrebko: Stadtbummel vor Wien-Comeback
oe24.at

Salzburg
Kopfkino: glänzender Williams und Strawinsky vom Boston Symphony Orchestra
bachtrack.com

Petruschka tanzt, die Mutter schwelgt
Festspiele / Boston Symphony
DrehpunktKultur.at

Traunstein
Was mir die Erde erzählt
Traunsteiner Sommerkonzerte
Drehpunktkultur.at

Eberach
Rheingau Musik Festival: 130.000 Besucher und zum Schluss Bruckner
FrankfurterAllgemeine.net

Weimar
Aufwärts der Vene: Amerikas Drogenkrise als Oper in Weimar
Die Österreicher Thomas Köck und Johannes Maria Staud haben ein 100-minütiges, fulminantes „Roadmovie“ über die amerikanische Opiat-Epidemie verfasst. Der Trip führt von der Eroberung Amerikas bis in die ferne Zukunft: Die Welt geht drei Mal unter.
BR-Klassik.de

Berlin
Krieg, Flucht, Liebe, Fluch: Berlioz’ „Les Troyens“ beim Musikfest Berlin
NeueMusikzeitung/nmz.de

Esel sind keine Opernsänger
Firma Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. – Geschäftsstelle Berlin – Offener Brief                                                                        Esel sind keine Opernsänger – Deutsche Oper will lebenden Esel beim Stück „Der Barbier von Sevilla“ einsetzen
https://www.deutscherpresseindex.de/2023/09/04/esel-sind-keine-opernsaenger/

Umsonst und draußen
Viel Kultur in Museen, Deutscher Oper und Konzerthaus
BZ-Berlin.de

Potsdam
Aufbruch zum Auftakt: Potsdamer Kammerakademie mit prallem Programm
Tagesspiegel.de

Braunschweig
Eine Diva zum Dessert: „Tosca“ beim Braunschweiger Burgplatz Open Air
NeueMusikzeitung/nmz.de

München
Kontrabass im ARD-Musikwettbewerb: Raus aus der Begleitstimme
BR.Klassik.de

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Musikfest Berlin performances of concentrated riches from Ensemble Modern and George Benjamin
seenandheard.international.com

London
Prom 64: Berlioz’s The Trojans at the Royal Albert Hall review – the glorious grand opera sounded gorgeous
Dinis Sousa stepped in for John Eliot Gardiner and made a magnificent job of it
standard.co.uk

Prom 64: Les Troyens review – trouble-hit concert-staging rises to the occasion magnificently
TheGuardian.com.music

The Rite by Heart: the Aurora Orchestra at the Proms
seenandheard.international.com

Prom 62: The Rite by Heart review – fresh insight into Stravinsky’s complex classic
TheGuardian.com.music

Simon Rattle’s Prom of Poulenc and Mahler proved both unforgettable and deeply personal
operatoday.com.2023.09

Review: PROM 60: BERLIN RADIO SYMPHONY ORCHESTRA at Royal Albert Hall
broadwayworld.com

New York
Classical Music and Opera This Fall: Programs, Premieres and More
Malcolm X at the Met. Jaap van Zweden’s farewell to the New York Philharmonic. Premieres by Kate Soper and Ted Hearne. It’s shaping up to be quite a season.
TheNewYork.times.com

Sydney
Announcing the winner of the 2023 IFAC Handa Australian Singing Competition
New Zealand tenor Emmanuel Fonoti-Fuimaono, aged 25, has taken home the coveted Marianne Mathy Scholarship among other prizes.
limelightmagazine.com

From pop to classical to avant-garde: the 15 best Sydney Opera House shows to stream for free
The venue is releasing 50 archival films across the next two months to celebrate its 50th year. Our editors and critics have selected the top picks
The Guardian.com.culture

Obituary
Tenor Maxim Paster Passes at 47
https://operawire.com/obituary-tenor-maxim-paster-passes-at-47/

Recordings
Wagner: Parsifal (Bayreuther Festspiele Orchestra & Chorus, Hans Knappertsbusch)
Architectural vision and a unique 1955 cast in Kna’s greatest hit.
https://limelightmagazine.com.au/reviews/323217/

Ballet / Dance

Wien/Tanztipps
Staatsballett und Schleimerleben
Mit Nurejews »Don Quixote« eröffnet die Staatsoper den Tanzherbst. Das Brut hat Doris Uhlich im Programm, das Volkstheater Florentina Holzinger. Für jeden etwas.
https://www.diepresse.com/14433270/staatsballett-und-schleimerleben

Sasha Waltz’s Dance Company: 30 Years of Giving Form to Feeling
As Waltz’s Berlin troupe commemorates its anniversary, its founder looks back on the lessons of those years, and forward to what comes next.
The NewYorkTimes.com

Sprechtheater

Wien/Burgtheater
Burgtheater: Ein Sommernachtstraum zwischen Autowracks
Barbara Frey hat Shakespeares Komödie raffiniert einfach, ziemlich dunkel und etwas mechanisch im Burgtheater inszeniert. Mit einem glänzenden Ensemble.
DiePresse.com

Düsseldorf
Richard III. in Düsseldorf: Auf hohem Fuß
Eine bildstarke Spielart interventionistischen Regietheaters: Evgeny Titov macht aus „Richard III.“ in Düsseldorf ein Vehikel für die Virtuosität seines Hauptdarstellers André Kaczmarczyk.
FrankfurterAllgemeine.net

Welthaltigkeit beim Saisonstart der Häuser in Niederösterreich
Mit neuen Stücken und internationalen Stars starten das Landestheater, das Festspielhaus, die Bühne im Hof und die Freunde der Kultur St. Pölten
Der Standard.at.story

Florian Teichtmeister holt sich vor Prozess noch anwaltliche Verstärkung
Hat bereits Josef Fritzl und die Eislady vertreten: Rudolf Mayer wird nun gemeinsam mit Philipp Wolm die Verteidigung des Schauspielers übernehmen.
Kurier.at

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Unter`m Strich

Diese Forderungen stellt Wladimir Putin an den Westen
Erdogan wirbt bei Putin für eine Neuauflage des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides. Putin zeigt sich gesprächsbereit – und unnachgiebig.
Heute.at

Erdogans Deal mit Putin: Wieder beste Freunde
Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin verhandelten in Sotschi über ein Ende der Getreideblockade im Schwarzen Meer, als hätte es nie Differenzen gegeben.
DiePresse.com

Österreich
Kommt jetzt auch „Babler – Der Film“? Wirbel um neuen Trailer
Im September starten gleich zwei Filme über Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in den heimischen Kinos. Jetzt macht auch ein Trailer über SPÖ-Chef Andreas Babler die Runde.
oe24.at

Wien
Restaurant im Parlament ab sofort geschlossen. Kantine, Café bleiben
Das Gourmet-Restaurant am Dach des Wiener Parlaments ist ab sofort geschlossen. Die Kantine, das Bistro und Café bleiben hingegen erhalten, wie der Restaurantführer Gault & Millau online berichtete. Erst vor wenigen Tagen hatte das Restaurant für negative Schlagzeilen gesorgt, da sich einige Gäste eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatten.
KronenZeitung.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 5. SEPTEMBER 2023)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 5. SEPTEMBER 2023)

Quelle: onlinemerker.com

Pretty Yende hat nur die erste Vorstellung „Sonnambula“  an der Wiener Staatsoper abgesagt und will die Folgevorstellungen singen

Jetzt gibt es die offizielle Meldung von Pretty Yende in Facebook:

Dearest Family Friends of Vienna. I’m terribly sorry to miss you on the 6th for the first performance of La Sonnambula @wienerstaatsoper. Unfortunately I caught a bug during my flight from South Africa and with high consideration from the doctor’s advise, I need to get better and protect my colleagues from the virus. I thank the Theatre and the entire management team including my friend and awesome conductor @giacomosagripanticonductor for the tremendous support and understanding . I’m getting better and hope to see you on the 9th and the 13th of September for my performances. I wish the entire cast and crew a wonderful and enjoyable performance on the 6th. A special shout out to @brendaraesings for saving the first performance. Your Pretty Always

Also nur ganz normale Krankheit.

Hubert P.

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LA SCALA FEIERTE IN WIEN MIT RICCARDO CHAILLY SEINE 900. VORSTELLUNG IM AUSLAND

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In Wien waren gestern alle dabei

ZU INSTAGRAM mit Fotos und Videos

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Programmpräsentation der Mailänder Scala am 4.9. in der Italienischen Botschaft in Wien

Von Dr. Manfred Schmid

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Dominique Meyer, Stefano Beltrame und André Comploi (Pressechef der Mailänder Scala). Alle Fotos: Teatro alla Scala

Dominique Meyer präsentiert Programm 2023/24 des Teatro alla Scala im Metternich-Palais in Wien

Gestern präsentierten Botschafter Stefano Beltrame und der Intendant der Mailänder Scala, Dominique Meyer, in der Italienischen Botschaft das Programm der Saison 2023/2024 des weltberühmten Opernhauses. An der Präsentation nahmen einige der bedeutendsten Vertreter der internationalen Opernszene und Sänger der kommenden Mailänder Saison teil, unter ihnen die Sopranistin Anna Netrebko, die Elisabetta der Eröffnungspremiere von Don Carlo im Dezember und die Titelheldin in der ebenfalls TurandotNeuinszenierung sowie der österreichische Bass Günther Groissböck, der im nächsten Jahr im Rosenkavalier den Ochs singen wird (Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen).

Das geladene Publikum aus Journalisten, Experten der Kulturszene und Diplomaten wurde mit Musik eines exzellenten Streichtrios (Mozart) und Streichquintetts (mit Verdis „La donna è mobile“ und dem „Intermezzo“ aus Cavalleria rusticana) verwöhnt.

Im italienischen Fach wird neben Giuseppe Verdi, von dem außer Don Carlo auch Simon Boccanegra (Neuproduktion) auf dem Spielplan steht, auch Rossinis Guillaume Tell und Don Pasquale von Donizetti aufgeführt. Giacomo Puccini ist anlässlich seines 100. Geburtstags ein weiterer Schwerpunkt gewidmet. Neben der bereits erwähnten Oper Turandot gibt es auch eine Neuproduktion von La rondine. Weitere Premieren sind Médée von Cherubini, Il cappello di paglia di Firenze von Nino Rota, Massenets Werther (mit Benjamin Bernheim), L’Orontea von Antonio Cesti und Wagners Rheingold mit Michael Volle als Wotan.

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Beifall für das Mozart-Streichtrio, ausgeführt von Musikern der Orchester des Teatro alla Scala

Unter den sieben Balletten gibt es drei Neuproduktionen: Coppélia von Léo Delibes, den nach den Choreographen benannten Ballettabend Smith/León und Lightfoot/Valestro, mit Musik von Philip Glass, Gioacchino Rossini und Max Richter und David Lang.

Bei den Konzerten treten als Dirigenten u.a. Riccardo Chailly mit Schuberts 4. Symphonie und Schönbergs Gurre-Lieder (zum 150. Geburtstag des Komponisten), Ingo Metzmacher mit der 4. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch, Daniele Gatti mit Mahlers Neunter und Daniel Harding mit Mozarts Requiem auf. Dazu kommen acht weitere „Außerordentliche Konzerte“ u.a. mit Mischa Maisky und Martha Argerich, Lisette Oropesa und Benjamin Bernheim sowie Anna Netrebko und Jonas Kaufmann.

In Liederabenden gastieren Juan Diego Flórez, Christian Gerhaher, Elīna Garanča, Rosa Feola, Lisette Oropesa und Roberto Alagna. Als Pianisten sind u.a. Helène Grimaud und Maurizio Pollini zu erleben. Dazu kommen weiters Gastorchester wie das Royal Concertgebouw Orchestra und das Chicago Symphony Orchestra, Kammermusik sowie zahlreiche Musikveranstaltungen für Kinder.

Einen hohen Stellenwert nehmen die Gastspiele im Ausland ein. Mit dem gestrigen Konzert im Wiener Konzerthau, mit Chören, Sinfonien und Balletten aus den Opern von Giuseppe Verdi, so der sichtlich stolze Dominique Meyer, erreicht die Scala ihre 900. Auslandsvorstellung seit ihrer ersten Tournee in Paris im Jahr 1878. Die aktuelle Tournee, die bereits in Verona und Grafenegg Station gemacht hat, wird in Hamburg, Amsterdam, Aalborg, Brüssel, Luxemburg und Paris fortgesetzt.

Am Schluss der Veranstaltung präsentierte Meyer die jüngste Errungenschaft des Hauses: LaScalaTv. Der Kanal, der im Februar 2023 eröffnet wurde, überträgt Opern, Ballette und Konzerte live aus der Scala sowie Kindersendungen, Proben und Dokumentationen. Nach den ersten Monaten, in denen man nur einzelne Aufführungen kaufen konnte, werden ab Januar 2024 Abonnements angeboten, die ab Anfang November erhältlich sind. Es gibt für alle neuen Produktionen Untertitel in fünf Sprachen: Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. Untertitel in Mandarin seien in Vorbereitung. Unter den abrufbaren Titeln befinden sich auch Aufführungen für Kinder und Schulen. Es wurde ein Projekt mit mehreren Schulen ins Leben gerufen, die von ihrem Standort aus per Internet an den Proben und Aufführungen teilnehmen können.

Manfred A. Schmid

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SINGE, WEM GESANG GEGEBEN

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Zwei die gut singen können

Im WELT WEITEN WEB finden sich aktuell viele Artikel ohne Bezahlschranken, weil eigentlich Werbung, zu einem deutsch-russischen Schlagerstar. Ebenfalls kostenlos gibt es auf der sicher auch weltweit aufrufbaren aktuellen Seite des Wiener Operndirektors Empfehlungen bzw. Werbung  für den Auftritt eines russisch-österreichischen Opernstars   im November.

Beide Sängerinnen sind in der früheren Sowjetunion geboren, die Orte klingen für unsere Ohren ähnlich, sind aber fast 5000 km voneinander entfernt. Anna Netrebko stammt aus Krasnodar, Helene  Fischer aus Kasnojarsk. Die gesellschaftliche Stellung der beiden in der breiten Bevölkerung war nie vergleichbar, hat sich nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine aber noch radikal gewandelt.  Es gibt Parallelen in der Karriere: Das jeweils erste Album erschien vor rund 20 Jahren, 2004 gab es mit The Voice mit MTV-ähnlichen Videos einen neuen Popstar – der Opernszene. Star der originären Popszene wurde die um 13 Jahre jüngeren bald darauf ab 2006. Sicher dem Zufall der Gastspielplänen geschuldet, gastiert Frau Fischer ab morgen Dienstag 5 Abende mit ihrer Show der Superlative in der Halle D der Wiener Stadthalle. Ihr Partner Luftakrobat Thomas Seitel soll mit dabei sein.

Genau 2 Monate später, Mittwoch 5. November, ist die erste von drei Aufführungen der Puccini-Oper Manon Lescaut. Auch hier ist Tenor Yusif Eyvazof Lebens- und  Bühnen-Partner.

Damit zu den Unterschieden: Pro Show fasst die Stadthalle 16.000 Menschen, fünf volle Säle vorausgesetzt zusammen ein so großes Publikum wie Marco Arnautovic bei einem ausverkauften Match in Mailand haben könnte.

Die Wiener Staatsoper bietet etwas mehr als einem  Zehntel Platz – 1. 701. Die Gratis-Zeitung HEUTE schreibt – nach  Expertenrechnung – pro Show über  einen Bruttogewinn der Chartstürmerin  von 225.000 Euro. Laut der aktuellen Anklageschrift  eines der bekanntesten Soprane der Welt  gegen die MET war die New Yorker Höchstgage pro Auftritt 17.000 Dollar, (15.744 Euro). In Wien sind es jetzt wohl etwas weniger.

Schlichte Rechnung – um nur den Opernstar direkt bezahlen zu können, müßten die Gäste pro Person im Durchschnitt 9, 25 Euro auf den Tisch des Kaufmännischen Direktors legen. Bei der Musikshow wären es  knapp 16 Euro. Die teuerste Karte beträgt  in der Oper Euro 255, in der Stadthalle 155 Euro. Dort wird das große Geld mit Merchandising usw. längerfristig verdient.

Fazit ohne die historische Entwicklung zu betrachten: wem der von Ludwig Uhland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts postulierte Gesang gegeben ist, Originaltitel FREIE KUNST, sollte es auf den Brettern der Theater und Opernhäuser versuchen, wenn  sie für ihn die Welt bedeuten. Wen es zusätzlich nach ein bisschen Reichtum verlangt, muss eher die Planken, aus den die Böden der großen Hallen und  Fernsehstudios gebaut sind, suchen.  Am lukrativsten ist aber derzeit das grüne Gras der Stadien, egal mit Gesang oder Fußball.

Mit diesem Saisonstart wird sich zeigen, was es auf sich hat mit den vollen Häusern. Für die fünf Mega-Shows und die drei Opernabende, Karten gibt es noch.

Ulrike Messer-Krol

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Spielzeitbeginn Stadttheater Klagenfurt mit Götterdämmerung, Sturm und dem Theaterfest. Hereinspaziert!

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Das Stadttheater Klagenfurt eröffnet die neue Spielzeit am 21. September 2023 mit Richard Wagners Götterdämmerung. Die erste Schauspielpremiere, Shakespeares Sturm, erzählt ab 12. Oktober 2023 mit einer hochkarätigen Besetzung von Schmerz, Rache und Vergebung. Am 7. Oktober 2023 öffnet das Stadttheater Klagenfurt seine Türen und lädt beim großen Theaterfest Hereinspaziert! ein, das Haus auch hinter der Bühne kennenzulernen. In Kooperation mit der Hafenstadt geht bereits am 13. September 2023 die Gesprächsreihe DiskussionsKultur mit dem Thema „Kultur & Stadtentwicklung“ in die nächste Runde.

Nach Walküre und Siegfried wird der Klagenfurter Ring zu Beginn der neuen Spielzeit mit Götterdämmerung fortgesetzt. Die Götter erscheinen aller Macht beraubt, den Nornen zerreißt das Schicksalsseil, die Walküre Waltraute vermag mit ihrer nunmehr menschlichen Schwester Brünnhilde kaum mehr in Dialog zu treten, und der Nibelung Alberich tritt nur noch als verschattetes Traumgebilde in Erscheinung. Nun müssen die Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Doch gebannt von der dunklen Kraft des Rings treiben sie die Welt in den Abgrund. Trotz des pessimistischen Endes seiner Menschheitsparabel ist Wagner nicht gänzlich hoffnungslos: Aus dem musikalischen Zusammenbruch schält sich eine große Liebesmelodie, ein neuer Anfang heraus.

Intendant Aron Stiehl führt Regie, Chefdirigent Nicholas Milton übernimmt die musikalische Leitung. In der Rolle des Siegfried ist James Kee zu sehen, die Brünnhilde wird von Katherine Broderick gesungen. Bühne und Kostüme kommen von einem bewährten Duo: Okarina Peter und Timo Dentler.

Die erste Schauspielpremiere der neuen Spielzeit ist Shakespeares Sturm.

Am 07. Oktober 2023 findet nach langer Zeit wieder ein großes Theaterfest, unterstützt von der Wiener Städtischen Versicherung, statt. Unter dem Motto Hereinspaziert! sind alle eingeladen, bei freiem Eintritt Konzerte zu genießen, Künstler*innen näher kennenzulernen und hinter die Bühne zu blicken. Mit dabei sind das Kärntner Sinfonieorchester, der Chor des Stadttheaters Klagenfurt, die Singakademie Carinthia, Urban Playground, DANA und POPWAL. Weitere Highlights sind ein Kostümflohmarkt, ein Theaterquiz, eine Showprobe mit Intendant Aron Stiehl und eine Schnitzeljagd durch die Werkstätten.

Bereits am 13. September 2023 geht die Gesprächsreihe DiskussionsKultur  in Kooperation mit der Hafenstadt in die nächste Runde. Zum Thema Kultur & Stadtentwicklung diskutieren u.a. Corinna Smrecnik (Stadträtin, Stadtentwicklung), Michael Pontasch (Unternehmer, Jurist und GF Hafenstadt Docks GmbH), Johanna Steindl (Kulturschaffende, Kulturwissenschafterin) und Ulli Sturm (Beauftragte der Stadt Klagenfurt für das Kulturkonzept). Es moderiert Christian Hölbling.

Ab der neuen Saison wird es im Stadttheater Klagenfurt auch erstmals einen Freundeskreis geben, die Freunde des Stadttheaters Klagenfurt. Das Stadttheater möchte damit viele Menschen erreichen, die sich für die künstlerische Arbeit begeistern und sich mit dem Haus verbunden fühlen. Der Freundeskreis soll das Stadttheater Klagenfurt als gesellschaftlichen Treffpunkt und wichtigen Standortfaktor des Landes Kärnten fördern. Ein besonderes Anliegen ist es, neues und junges Publikum fürs Theater zu gewinnen.

Für die unterschiedlichen Kategorien Freunde, Förderer und Mäzene werden exklusive Veranstaltungen angeboten, die vielfältige Einblicke in das Theaterleben ermöglichen. Präsidentin der Freunde des Stadttheaters Klagenfurt ist Christina Fromme-Knoch.

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Das Geheimnis um den Grafen von Saint Germain“ – Premiere des neuen Mystery Dinners im Casino Baden am 05.10.2023

 Am 5. Oktober findet die Uraufführung des neuen Mystery Dinner-Stücks im Casino Baden statt. Dieses Mal dreht sich alles um den geheimnisvollen Grafen von Saint Germain und einen Mord in Adelskreisen, den es aufzuklären gilt.

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© Barbora Vavro Grüber

Das mittlerweile vierte Mystery Dinner-Stück hat im Oktober Premiere. Geplant sind zwei Termine im Casino Baden und weitere zwei auf Burg Forchtenstein. „Nach Kronprinz Rudolf, Herzensbrecher Casanova und Komponist Ludwig van Beethoven ist der Wiedergänger Graf von Saint Germain die vierte bekannte historische Persönlichkeit, die im Fokus eines Mystery Dinners steht“, sagt die Organisatorin und Bestsellerautorin Gabriele Hasmann. „Der geheimnisvolle Graf von Saint Germain hat mich schon immer begeistert, da mich der Gedanke fasziniert, man könnte auch nach seinem Tod immer wieder zurückkehren und ein weiteres spannendes Leben führen.“

Das Besondere an einem Mystery Dinner ist die fundiert recherchierte Geschichte, die auf historischen Fakten basiert. Einzig der Mord ist eine Fiktion. „Natürlich sparen wir auch nicht mit Fun Facts, denn schließlich wollen wir einen unterhaltsamen Abend verbringen und uns gut amüsieren“, ergänzt Hasmann. „Jeder, der gerne rätselt, Detektiv spielt und eine einzigartige kulinarische Erfahrung genießen möchte, wird seine Freude an der Veranstaltung haben.“

Gäste sind aufgefordert, den Mörder zu identifizieren

Der Graf von Saint Germain gilt als eine der rätselhaftesten Persönlichkeiten der Geschichte. Er liebte es, sein Gegenüber im Unklaren darüber zu lassen, was seine eigene Person betraf. Er behauptete, schon ewig zu leben und Moses, Cäsar oder Kolumbus kennengelernt zu haben. Der umtriebige Abenteurer verstand es meisterhaft, Erlebnisse aus längst vergangenen Zeiten so lebhaft zu schildern, als wäre er tatsächlich dabei gewesen. So gelang es ihm ohne viel Mühe, sich Zutritt zu Veranstaltungen der High Society zu verschaffen, wo er dann auf die Suche nach Sponsoren ging, die ihm sein aufwändiges Leben finanzierten.

Saint Germain hält sich wieder einmal in Wien auf und ist Gast in einem noblen Wiener Palais bei einer kleinen Feierlichkeit des Grafen Heinrich von Luisenburg, der diese anlässlich seiner Verlobung mit Baroness Dorothea von Salamanca veranstaltet. Er trifft dort auch auf Maria Christina, eine Tochter von Maria Theresia. Im Verlauf des Abends wird von diesen vier Personen der ermordete Graf Alfonso de Marco entdeckt, dessen Fund vorerst geheim gehalten wird. Rasch stellt die kleine Gruppe allerdings fest, dass nur einer von ihnen den Mann umgebracht haben konnte, weil die anderen Gäste im relevanten Zeitraum das Palais nicht verlassen hatten. Doch wer war’s? Und warum musste der Aristokrat sterben?

Gäste des Mystery Dinners erhalten einen Einblick in eine geheimnisvolle Geschichte um den mysteriösen Wiedergänger in Wien. Anschließend gilt es, mitzuraten, denn es wird der Mörder des Grafen Alfonso de Marco gesucht! Zu gewinnen gibt es eines von Gabriele Hasmanns spannenden Werken.

Mystery Dinner – das Dinnertheater von Gabriele Hasmann

„Der geheimnisvolle Graf von Saint Germain und ein Mord in Adelskreisen“

Wie der berüchtigte Edelmann die Wiener High Society aufmischt und in ein Verbrechen verwickelt wird

Aktuelle Termine:

  1. Oktober 2023, 19:00 Uhr – PREMIERE
    Casino Baden, Kaiser Franz Ring 1, 2500 Baden

Kosten: EUR 89,- pro Person inkl. Schauspiel, 3-Gänge-Menü

Tickets Casino Baden 05.10.

  1. November 2023, 19:00 Uhr

Burg Forchtenstein, Melinda Esterhazy-Platz 1, 7212 Forchtenstein

Kosten: EUR 90,- pro Person inkl. Schauspiel, 3-Gänge-Menü

Tickets Burg Forchtenstein 04.11.

30. November 2023, 19:00 Uhr

Casino Baden, Kaiser Franz Ring 1, 2500 Baden

Kosten: EUR 89,- pro Person inkl. Schauspiel, 3-Gänge-Menü

Tickets Casino Baden 30.11.

  1. Dezember 2023, 19:00 Uhr

Burg Forchtenstein, Melinda Esterhazy-Platz 1, 7212 Forchtenstein

Kosten: EUR 90,- pro Person inkl. Schauspiel, 3-Gänge-Menü

Tickets Burg Forchtenstein 16.12.

Weitere Informationen unter

www.mystery-dinner.at und https://www.facebook.com/mystery.dinner.at

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REMAGEN: „Heilige Körper“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck

von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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Frau Dr. Susanne Bloecker erlaeutert den Schlafenden Jesse von ca. 1530. Foto: Andrea Matzker

Die Ausstellung, die bis zum 1. April 2024 geplant ist, zeigt 50 religiöse Gemälde und Skulpturen in der Kunstkammer Rau des Museums und gliedert sich in vier Bereiche. Die Kuratorin der Kunstkammer Rau, Frau Dr. Susanne Blöcker, beschreibt die Ausstellung folgendermaßen:

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Antonio Solario: Madonna mit Kind, Anfang 16. Jh. Foto: Andrea Matzker

„Das Kapitel Die heilige Familie erzählt von den zentralen Gestalten des Christentums, Maria, Joseph und Jesus. Wesentliche Ereignisse ihrer Familiengeschichte, wie die Geburt des Messias, sein Tod, sowie seine Auferstehung und anschließende Himmelfahrt, werden in Kunstwerken vom Mittelalter bis in die Anfänge der Moderne verbildlicht. Seit ungefähr 1300 steht in der Kunst das innige familiäre Miteinander zwischen Mutter und Sohn im Mittelpunkt. Die Himmelskönigin und der Weltenherrscher vergangener Kunstepochen werden nun in Malerei und Bildhauerei uminterpretiert und als empfindsame menschliche Individuen wiedergegeben. Diese Darstellung transportiert sich über die Jahrhunderte hinweg auch in private Kontexte (…).

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Johann Koenig: Das Opfer des Noah nach der Sintflut-1629. Foto: Andrea Matzker

Der zweite Ausstellungsbereich Opfer illustriert die Bedeutung des rituellen Opfers, das weltweit im Mittelpunkt vieler Religionen steht. Geopfert wird etwas besonders Kostbares – ein Gegenstand, ein Tier oder sogar ein Mensch. Auch im Christentum ist dies der Fall. Im Alten Testament ist es das Tieropfer, das zur Kommunikation zwischen Mensch und Gott dient, so wie es Johann Königs Das Opfer des Noah nach der Sintflut (1629) zeigt. Im neuen Testament ist es Christus selbst, der zum Lamm Gottes wird, der sich in letzter Konsequenz gewaltlos und friedvoll für seine Ideale, seinen Glauben und die Gemeinschaft opfert: Ein Opfer, das in der kirchlichen Messe und im Abendmahl gewürdigt und nachvollzogen wird.

Das dritte Kapitel rückt die Bedeutung der Propheten in den Vordergrund. Jüdische, christliche und islamische Propheten wie Johannes, Jesus oder Mohammed sind Verkünder göttlicher Botschaften, die sie in enger Zwiesprache mit Gott empfangen. Ihre religiösen Prophezeiungen bilden das Fundament für Tanach, Bibel und Koran. Daneben spielen aber auch ihre direkten Nachfolger, die Jünger und Apostel Christi oder die islamischen Havariyun, eine große Rolle in der weiteren Verbreitung der Glaubensbotschaft. Und auch in späteren Jahrhunderten kommt es immer wieder zu visionären religiösen Erlebnissen Einzelner, wie z.B. bei Hieronymus oder Franziskus, die schriftlich niedergelegt werden und den Glauben untermauern.

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Ausstellung Heilige Körper: Saal der Propheten. Foto: Andrea Matzker

Im abschließenden Kapitel Heilige Körper stehen die skulpturalen Stellvertreter der Heiligen im Vordergrund. Hautnah vermitteln sie abstrakte Glaubensinhalte. Heilige Körper berühren, in dem sie bildhaft von der geistigen und körperlichen Stärke einzelner erzählen. Sie wollen berührt werden, denn die in ihnen konservierte Kraft vermag zu heilen. Ein Werk des frühen 16. Jahrhunderts aus Flandern präsentiert ein eindrückliches Beispiel, den enthaupteten Heiligen Dionysos, der gegen Leiden wie Kopfschmerzen oder Migräne angerufen wird. Heilige Körper gibt es in ähnlicher Form weltweit und in vielen Regionen. Aus ihnen spricht das Bedürfnis, Religion greifbar werden zu lassen (Zitat-Ende Dr. Susanne Blöcker).“

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Johann Georg Platzer: Anbetung der Hirten 1750. Foto: Andrea Matzker

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Antonio Rossellino: Madonna mit Kind ca. 1460. Foto: Andrea Matzker

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Johann Georg Platzer. Anbetung der Hirten 1750. Foto: Andrea Matzker

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Werkstatt des Meisters von Kirchheim am Ries. Anna Selbdritt mit der Stifterin ca. 1500. Foto: Andrea Matzker

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Jan Pollack: Christus  als Salvatore Mundi um 1500. Foto: Andrea Matzker

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Fra Angelico: Erzengel Michael, ca. 1425. Foto: Andrea Matzker

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Anonym. Das schlafende Jesukind. Memento Mori. 2. Hälfte 16. Jhds. Foto: Andrea Matzker

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Georges Rouault: Das Heilige Antlitz 1940. Foto: Andrea Matzker

arp 13 werkstatt lukas cranach d. Ä., madonna mit kind und johannesknaben mit besucherin, um 1515 foto andrea matzker
Werkstatt Lukas Cranach d. Ae. Madonna mit Kind und Johannesknaben mit Besucherin um 1515.  Foto: Andrea Matzker

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Jonathan Meese: Feuerrotes Erddrachenbaby 2008. Gartenskulptur. Foto: Andrea Matzker

Die Direktorin des Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Frau Dr. Julia Wallner, resümiert: „Die Ausstellung thematisiert eine universelle Frage des Menschseins und der Menschlichkeit. Sie vermittelt sich über alle Zeiten und Kulturräume und trägt eine deutliche Botschaft des friedfertigen Umgangs in die Welt.“

Zur Ausstellung ist ein Kurzführer erschienen, der kostenfrei in der Präsentation ausliegt. Weiterhin warten auf die Besucher auf Karten bedruckte Fragen zu den vier Themenkomplexen, die beantwortet werden können. Im Arp Labor ist eine Mitmachstation eingerichtet, in der weiterführende und anschließende Fragen beantwortet werden können. Diese Station übersetzt die Themen der Ausstellung in die heutige Zeit und regt an, über verschiedene Fragen nachzudenken. Im Arp Labor gibt es auch einen sogenannten Denkraum, in dem Gedanken fließen können. Neben vielen Führungen und Vorträgen bietet das Museum noch zwei ganz besonders reizvolle Termine: Am Samstag, dem 14. Oktober 2023, um 18:00 Uhr, spielt das Adelphi Quartett ein Konzert, und am Sonntag, dem 12. November 2023, um 11:00 Uhr, findet ein Wandelkonzert in der Ausstellung mit Werken von Johann Sebastian Bach statt. Abgesehen davon ist das Museum natürlich immer ein Highlight an sich, und das zauberhafte, dazugehörende Museumsrestaurant Interieur No. 253 gehört mit seiner großen Terrasse und seinem malerischen Ausblick zu den schönsten gastronomischen Lokalitäten im ganzen Rheinland.

Andrea Matzker

ORF: Zum ersten Todestag von Queen Elizabeth II: ORF-TV-Schwerpunkt ab 6. September

Oscar-Drama „The Queen“ mit Helen Mirren zum Auftakt in ORF 2, Thementag am 9. September in ORF III

Am 8. September 2023 jährt sich der Todestag von Queen Elizabeth II zum ersten Mal. Diesem Anlass widmet der ORF ab 6. September einen TV-Schwerpunkt.

Den Auftakt macht ORF 2 am Mittwoch, dem 6. September, mit Stephen Frears vielfach preisgekröntem Drama „Die Queen“ (23.55 Uhr) mit Helen Mirren, die für ihre Darstellung der britischen Monarchin mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. ORF III bringt ein Dacapo des Films am Freitag, dem 8. September um 23.40 Uhr. In ORF 2 ist außerdem am Donnerstag, dem 7. September, der ehemalige britische Botschafter in Österreich Leigh Turner zu Gast im ORF-Nighttalk „Stöckl“ (23.05 Uhr). Tags darauf, am Freitag, dem 8. September, erinnert in „Guten Morgen Österreich“ (6.30 Uhr) und „Studio 2“ (17.30 Uhr) ORF-Adelsexpertin Marion Nachtwey an den ersten Todestag der Queen. Auch „Aktuell nach eins“ wird um 13.20 Uhr in der Royals-Rubrik einen Schwerpunkt setzen und plant dazu u.a. ein Live-Gespräch mit dem Adelsexperten Ansgar Gersmann.

Der mit neun Sendungen bestückte ORF III-Thementag am Samstag, dem 9. September, startet um 15.15 Uhr mit dem Doku-Zweiteiler „Royale Ehefrauen“ („Vom Glück, eine Windsor zu werden“ und um 16.00 Uhr „Von der Bürde, eine Windsor zu sein“). Anschließend beleuchtet ORF III die „Royals und die Paparazzi“ (16.50 Uhr) sowie den „Ärger im Buckingham Palast – Die Queen und die liebe Familie“ (17.40 Uhr). Den ORF III-Schwerpunkt setzen die Produktionen „Charles und Camilla – Die Frau an seiner Seite“ (18.30 Uhr) und „Die Queen – Das Leben einer Königin“ (19.20 Uhr) über den Werdegang der britischen Regentin fort. Im Hauptabend präsentiert die ORF III-Leiste „zeit.geschichte“ die neue BBC-Dokumentation „Königin Elisabeth II. – Ein Leben für England“ (20.15 Uhr). In exklusiven Interviews berichten die Kinder der Queen vom Leben mit der am längsten regierenden Königin Englands. Weggefährten, Staatsoberhäupter und der Thronfolger, König Charles III., erinnern sich an eine Monarchin, die in Kriegen, Krisen und im Angesicht von Katastrophen die Beständigkeit in Person war. Danach vereint die Produktion „Die Royals erinnern sich an Prinz Philip“ (21.50 Uhr) prominente Mitglieder des britischen Königshauses im Gedenken an Prinz Philip. Die Dreharbeiten dazu begannen bereits zu Lebzeiten des Prinz-Gemahls, nach dessen Tod im Jahr 2021 gingen die Interviews mit einem neuen Plot weiter. Dank des Zugangs zum privaten Filmarchiv der Queen präsentiert der Film bisher ungekanntes Material aus Philips bewegtem Leben. Den „zeit.geschichte“-Abend beschließt eine Dokumentation über ein weiteres beliebtes Mitglied der Royal-Family: „Queen Mum – Königin. Mutter. Legende“ (22.55 Uhr). Mit über 100 Jahren galt diese schon zu Lebzeiten als eine königliche Legende. 16 Jahre lang saß Elizabeth Angela Marguerite Bowes-Lyon an der Seite ihres Mannes, König George VI., auf dem britischen Thron und half ihm, die Bürde der Krone zu tragen. Der Film macht deutlich, warum das Volk sie so liebte und wie groß ihr Einfluss war.

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