Ádám Fischer – mit 75 bringt einen auch eine schwierige Saalakustik nicht mehr aus der Fassung!

Ádám Fischer © Susanne Diesner

Düsseldorfer Symphoniker
Ádám Fischer, Dirigent

Ludwig van Beethoven – Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72B
Richard Strauss – Don Juan op. 20 TrV 156 – Tondichtung (nach Nicolaus Lenau) für großes Orchester
Richard Strauss – Suite aus der Komödie für Musik „Der Rosenkavalier“ op. 59

Tonhalle Düsseldorf, 12. September 2024

Von Daniel Janz

Ein Chefdirigent feiert Geburtstag! So lautet das Motto heute Abend, an dem Ádám Fischer (75) sowohl vom Intendanten als auch Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf beglückwünscht wird; Kuchen und Suppen-Verköstigung für die Besucher inklusive. Generell – man ist zum Feiern aufgelegt, was auch ein Musikprogramm voller festlicher Momente beinhaltet. Wäre da nur nicht der Erzfeind in Düsseldorf – ein Saal, dessen Akustik immer wieder Probleme bereitet. Wie schlagen sich das – sichtlich bewegte – Geburtstagskind und seine Musiker wohl heute? „Düsseldorfer Symphoniker, Ádám Fischer, Dirigent, Beethoven und Strauss
Tonhalle Düsseldorf, 12. September 2024“
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„Lilliana liebte den roten Teppich, aber sie schaute nicht gerne darunter“ – die kurze Karriere der Sopranistin Lilliana Weinman-Teruzzi

Victoria de Grazia
Der perfekte Faschist – Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt

Berlin 2024, 508. S., zahlreiche s-w Abb. und Karten, € 38,00
ISBN: 978-3-803-13739-5

von Dr. Regina Ströbl

„Macht macht sexy“ – anders könnte man sich die Ehe einer aufstrebenden amerikanischen Opernsängerin jüdischen Glaubens mit einem italienischen Militärangehörigen und engen Vertrauten Mussolinis auf den ersten Blick nicht erklären. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

Da ist auf der einen Seite der 1882 in Mailand geborene Attilio Teruzzi, schon als Kind eitel, von Mutter und Schwester verhätschelt. In einer Zeit großer politischer Umbrüche entscheidet er sich früh für eine militärische Laufbahn. Schnell verdient er sich sowohl im italienisch-türkischen Krieg als auch im Ersten Weltkrieg durch Erfolge und Tapferkeit mehrere Auszeichnungen. Im Jahre 1920 begegnet er erstmals Benito Mussolini und schließt sich dessen faschistischer Bewegung an. Getrieben von Opportunismus, Brutalität und Machtgier, avanciert er schließlich zur rechten Hand des Duce. „Buchbesprechung: Victoria de Grazia, Der perfekte Faschist – Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt
klassik-begeistert.de, 14. September 2024“
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"Das technische Niveau hat sich deutlich nach oben entwickelt"

klassik-begeistert im Gespräch mit den Hamburger Ballettstars
Carolina Agüero und Dario Franconi, Teil I

Carolina Agüero, Solistin und Erste Solistin beim Hamburg Ballett von 2006 bis 2019 mit ihrem Ehemann Dario Franconi, der während derselben Zeit beim Hamburg Ballett als Solist tanzte (Foto: RW)

Wegen John Neumeiers Kameliendame kamen sie nach Hamburg, wurden aber nie in diesem Ballett eingesetzt. Dafür begeisterte Carolina Agüero als Romola in John Neumeiers ikonischem Ballett Nijinsky und Dario Franconi als Der König im Weihnachtsoratorium.

 von Dr. Ralf Wegner

klassik-begeistert: Sie stammen beide aus Cordoba in Argentinien, später tanzten Sie gemeinsam beim Ballett de Santiago in Chile und ab Ende der 1990er Jahre kurzzeitig in Stuttgart und Dresden. Bevor Sie nach Hamburg kamen, waren Sie knapp 6 Jahre beim Finnischen Nationalballett engagiert. Was waren bleibende Eindrücke aus dieser Vor-Hamburgerzeit?

Dario: Ich wollte früher schon immer klassisches Ballett tanzen, schon als Junge mit 11 Jahren. Damals fing ich auf Rat meiner Mutter mit dem Ballett-Unterricht an. In Helsinki habe ich klassische Rollen wie den Basil in Don Quixote oder den Prinzen in Schwanensee getanzt. Aber schon dort hatte ich das Bedürfnis, mein Repertoire in eine andere Richtung zu erweitern. Der Hamburger Ballettintendant John Neumeier hat damals in Helsinki seine Version von Tschechows Möwe einstudiert. Ich durfte die Rolle des Trigorin tanzen. In diese Richtung wollte ich mich weiter entwickeln und bin deswegen zusammen mit Carolina John Neumeier nach Hamburg gefolgt.

„klassik-begeistert im Gespräch mit den Hamburger Ballettstars Carolina Agüero und Dario Franconi, Teil I
klassik-begeistert.de, 14. September 2024“
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Musikalische Barockperlen schmücken Bayreuth wieder

Ifigenia in Aulide von Nicola Porpora, Akt I; Von links:  Maayan Licht (Achilles), Jasmin Delfs (Diana) und Marina Diakoumakou (Ifigenia) © Clemens Manser Photography

5. Bayreuth Baroque Opera Festival von 5.bis 15. September 2024

Nicola Antonio Porpora
IFIGENIA IN AULIDE

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth, 8. September 2024

von Jolanta Łada-Zielke

Das Bayreuth Baroque Opera Festival ist niemals langweilig. Selbst bei Solo-Konzerten ziehen die Musiker das Publikum in ihren Bann so stark, dass es nicht genug bekommen kann und immer wieder Zugaben fordert. Auch dieses Jahr hört man häufig „Bravi!“-Rufe für die Künstler aus dem Zuschauerraum.

Zur Eröffnung sehen wir Ifigenia in Aulide von Nicola Porpora im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth. Obwohl man das Stück als „Melodrama in drei Akten“ beschreibt, hat es ein glückliches Ende, genau wie die Tragödie von Euripides. Die Regie führt Max Emanuel Cenčić, der künstlerische Leiter des Festivals, der auch die Rolle des Agamemnon spielt. „5. Bayreuth Baroque Opera Festival von 5. bis 15. September 2024
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE, 14. SEPTEMBER 2024

Opening Night: NDR Elbphilharmonie Orchester / Alan Gilbert. Foto: Andreas Ströbl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 14. SEPTEMBER 2024

Hamburg/Elbphilharmonie
„Das Leben kommt mit Macht und Glanz, mit Taten und pochenden Herzen“ – Alan Gilbert eröffnet die Saison in der „Elphi“ mit Schönbergs Gurre-Liedern
Opening Night: NDR Elbphilharmonie Orchester. Bestechend in Wut und Wildheit die Männer von NDR Vokalensemble, MDR-Rundfunkchor und Rundfunkchor Berlin als untote Mannen und im Schlussgesang zusammen mit den zugehörigen Damen ergreifend schön!
Von Dr. Regina Ströbl
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
Liebesdrama in Wien: Für Nadine Sierra stirbt Roméo zurecht
Rot ist die Liebe. Deshalb spielen bei Jürgen Flimms Regie von „Roméo et Juliette“ Kostume in Rottönen eine Rolle. Von flammender Leidenschaft sonst wenig Spur. Bertrand de Billy bleibt am Pult der Wiener Staatsoper verhalten. Saimir Pirgu setzt als Roméo überwiegend auf Lautstärke. Nur Nadine Sierra holt die Kastanien aus dem Feuer und reißt zum Ende alle vom Hocker – Leidenschaft und Facettenreichtum pur!
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert

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Na Heidewitzka! Schönberg mit gutem Ton in der Elbphilharmonie

Hier nur von einem Klangteppich zu reden, dies ist ein Klanggobelin!

Elbphilharmonie, 11. September 2024

OPENING NIGHT © Sophie Wolter 

Arnold Schönberg
Gurre-Lieder für Soli, Chor und Orchester

NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Vokalensemble
MDR-Rundfunkchor
Rundfunkchor Berlin

Simon O’Neill   Waldemar
Christina Nilsson   Tove
Jamie Barton   Waldtaube
Michael Nagy   Bauer
Michael Schade   Narr
Thomas Quasthoff   Sprecher
Klaas Stok   Einstudierung
Dirigent   Alan Gilbert

von Harald Nicolas Stazol

Ob Sie es glauben wollen oder nicht: Da erscheint doch gegen 19 Uhr ein wundersam-wundervoller Regenbogen über dem Hafen und taucht das Foyer im Westin Grand in eine Art von goldenem Halo, Aurora lächelt, und so ist der heutige Abend, die von mir soooo lange ersehnte  Opening Night, mit einem Werk, dass soooo großer Besetzung bedarf, dass es so gut wie nie aufgeführt wird: Die „Gurre-Lieder“ des Arnold Schönberg. Als ich von diesen in der Vorankündigung lese, denke ich schon, um Gotteswillen, 2 Stunden Zwölfton? Ja ist Alan Gilbert jetzt verrückt geworden? Und ganz gegen meine Pflichtgewohnheit höre ich es NICHT schon vorher, denn – wieder waltet Aurora – was für eine Entdeckung! Welche Vollendung!! Was für eine Offenbarung!!! „Arnold Schönberg, Gurre-Lieder für Soli, Chor und Orchester, NDR Elbphilharmonie Orchester, NDR Vokalensemble, MDR-Rundfunkchor, Rundfunkchor Berlin, Alan Gilbert
Elbphilharmonie, 11. September 2024“
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Isabelle Faust spielt beim Beethovenfest einen Bach-Marathon

Beethovenfest, Isabella Faust, Bach (c) Nekame Klasohm

Ein berührender Abend in der Kreuzkirche. Schöne Atmosphäre, schwierige Akustik und eine beeindruckende geigerische Leistung.

Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Drei Sonaten und drei Partiten für Violine solo, BWV 1001-1006

Isabelle Faust, Violine

Bonn, Kreuzkirche, 12. September 2024

von Dr. Brian Cooper, Bonn

Das Beethovenfest kommt zu den Leuten. Natürlich muss man schon noch selbst die Spielstätte aufsuchen, wenn man ein Konzert hören will, aber das Bonner Musikfest bietet unter Steven Walter wirklich sehr viel mehr Innovatives als früher. Das ist begrüßenswert.

Vor dem Spielort, in diesem Fall ist es die Kreuzkirche, stehen nicht mehr wie weiland vor der Beethovenhalle die Protzkarren, von deren Herstellerfirmen man sich aushalten ließ, sondern „ein interaktives E-Auto“, das kleine „bee.mobil“, an dem man zum Beispiel Selfies machen und an einem Bildschirm Fragen beantworten kann. Alles Teil des Nachhaltigkeitsaspekts, auch wenn BMW „Mobilitätspartner“ bleibt. Das „bee.mobil“ fährt im Vorfeld des Festivals auf den Bonner Wochenmarkt und in die Stadtteile: Dort werden Karten mit 10% Rabatt verkauft. So erreicht man Menschen, die nicht unbedingt ein Jahr vorher eine komplette Saison planen wie unsereiner, sondern sich möglicherweise spontan auf Neues einlassen.

„Johann Sebastian Bach, Isabelle Faust, Violine
Bonn, Kreuzkirche, 12. September 2024“
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Liebesdrama in Wien: Für Nadine Sierra stirbt Roméo zurecht

Roméo et Juliette © Michaael Pöhn

Rot ist die Liebe. Deshalb spielen bei Jürgen Flimms Regie von „Roméo et Juliette“ Kostume in Rottönen eine Rolle. Von flammender Leidenschaft sonst wenig Spur. Bertrand de Billy bleibt am Pult der Wiener Staatsoper verhalten. Saimir Pirgu setzt als Roméo überwiegend auf Lautstärke. Nur Nadine Sierra holt die Kastanien aus dem Feuer und reißt zum Ende alle vom Hocker – Leidenschaft und Facettenreichtum pur!


Charles Gounod
Roméo et Juliette

Wiener Staatsoper, 8. September 2024

von Jürgen Pathy

„Sie g’foit ma net!“. Mit dieser Meinung steht die Dame allein auf weiter Flur. Dass Nadine Sierra „zu dünn“ in den Höhen sei, könnte man schon meinen. Anfangs, da wirkte die Stimme leicht, fast ohne Stütze. Das könnte die Meinung des Gasts beeinflusst haben. Dass das alles auf Konzept basieren dürfte, einem Ausdruck der Wandlung über rund zweieinhalb Stunden Liebesdrama, sollte die Dame nicht außer Acht lassen.

„Charles Gounod, Roméo et Juliette
  Wiener Staatsoper, 8. September 2024“
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Als Familienfeste sich noch mit neuen Opern schmückten

CD-Besprechung:

Colin de Blamont

Le Retour des Dieux sur la Terre &
Le Caprice de Érato

Chateau de Versailles Spectacles

CVS 139

von Peter Sommeregger

 In der prächtig ausgestatteten Edition „Chateau de Versailles“, die musikhistorisch eine wahre Fundgrube ist, erscheint aktuell eine CD mit zwei Divertissiments des Komponisten François Colin de Blamont. Den Anlass für die Auftragswerke bildete 1725 die Hochzeit Ludwig XV., “Le Retour des Dieux“ erklang im Schloss von Fontainebleau zu diesem freudigen Anlass. Sieben Jahre später galt es in Versailles die Taufe des neuen Dauphin zu feiern, „Le Caprice de Érato“ entstand zu Ehren des Täuflings, dem das Schicksal aber durch seinen frühen Tod das Besteigen des väterlichen Throns verwehrte. „CD-Besprechung: Chateau de Versailles Spectacles, Colin de Blamont
klassik-begeistert.de, 13. September 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 13. SEPTEMBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 13. SEPTEMBER 2024

Wie die Österreichische Nationalbibliothek das Erbe Anton Bruckners bewahrt
Noch vor seinem Tod 1896 vermachte der Komponist Anton Bruckner der Wiener Hofbibliothek einen Großteil der Autographen seiner Werke. Nach dem Ende der Donaumonarchie gelangten deren Bestände in die Österreichische Nationalbibliothek, die diesen Schatz von überregionaler Bedeutung zu schätzen weiß, und ihn auch kontinuierlich durch Ankäufe erweitert. Den 200. Geburtstag Anton Bruckners nahm die Institution nun zum Anlass, ihn mit einer umfangreichen Ausstellung von Objekten aus den eigenen Beständen zu ehren.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 13. SEPTEMBER 2024“ weiterlesen