DIE MONTAG-PRESSE – 8. JULI 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 8. JULI 2024

Wien/Staatsoper
Staatsoper postsaisonal: Tod auf dem Nil
Monte-Carlo einmal abseits der Formel 1 und der Superreichen: Händels „Giulio Cesare in Egitto“ mit Cecilia Bartoli an der Wiener Oper
derstandard.at/story

„Giulio Cesare in Egitto“: Cecilia Bartolis Triumph am Nil (Bezahlartikel)
Kurier.at

Kiel/„Der Freischütz“
Auf den Punkt 20:  Max hat Prüfungsangst
Weil wir gerade die Fußball-Europameisterschaft im Land haben (gestern ist Deutschland mal wieder vorzeitig ausgeschieden): Hans-Joachim Watzke, aka Aki, hat letztes Jahr zu einem gesellschaftskritischen Rundumschlag ausgeholt: „Wenn wir Angst haben, dass ein Achtjähriger komplett aus dem Lebensgleichgewicht geworfen wird, weil er mal 5:0 mit seiner Mannschaft verliert, dann sagt das auch sehr viel über die deutsche Gesellschaft aus… Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft.“
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

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„…in den Trümmern der eignen Welt meine ew’ge Trauer zu enden“ – „Die Walküre“ bei den Tiroler Festspielen Erl 2024

Erl Walküre © Xiomara Bender

Richard Wagner
Die Walküre

Erik Nielsen, Dirigent

Simon Bayley, Bassbariton
Christiane Libor, Sopran
Marco Jentzsch, Tenor
Irina Simmes, Sopran
Bianca Andrew, Mezzosopran
Anthony Robin Schneider, Bass

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Brigitte Fassbaender, Inszenierung

Tiroler Festspiele, 6. Juli 2024

Von Dr. Andreas Ströbl

Noch schlimmer als eine unglückliche Ehe ist eine solche in einem geschmacklosen Zuhause. Dies und grobes Unverständnis bietet Hunding seiner Gattin wider Willen, die in einer Mischung aus Langeweile und Leiden unter unsensibler Behandlung als bessere Dienstmagd ihr Dasein mit Sitzgruppe im Gelsenkirchener Barock und großmustrigen Tapeten fristet. Letztere prangen auf den Seitenwänden und der Gazewand vor dem Orchester in der „Walküre“, die als zweiter „Ring“-Abend am 6. Juli 2024 im Festspielhaus Erl vor vollem Haus (wie abends zuvor beim „Rheingold“) mit einem begeisterten Publikum aufgeführt wurde.

Star des Abends war, das sei bereits jetzt gesagt, die Regieleistung von Kammersängerin Brigitte Fassbaender, die scheinbar wohlbekannte Handlungsstränge, Dialoge und Reflexionen mit feiner psychologischer Beleuchtung und vor allem großartiger Personenführung auffrischt. „Richard Wagner, Die Walküre
Tiroler Festspiele Erl, 6. Juli 2024“
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Die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf feiert den GMD Axel Kober mit einer rauschenden Operngala

Operngala/Abschied Axel Kober GMD © Anne Orthen

Axel Kober erhält zum Abschied nicht nur die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Oper am Rhein, sondern auch „den Schlüssel zu unseren Herzen“. Spätestens die Farewell-Party zeigt: Den hat er schon lange gehabt! Jeder im Team ist ihm wichtig. Deswegen stehen anders als in einer üblichen Operngala nicht einzelne Solisten, sondern das gesamte Ensemble im Mittelpunkt. Nach dem dritten Aufzug Richard Strauss’ Oper „Die Frau ohne Schatten“ fegen Begeisterungsstürme durch den Saal und Blumen fliegen auf die Bühne.

Operngala zum Abschied von Axel Kober als Generalmusikdirektor

Werke von Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Gaetano Donizetti, Pietro Mascagni und Richard Strauss

Solisten des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein
und externe Gastsolisten

Chor der Deutschen Oper am Rhein

Düsseldorfer Symphoniker
Dirigent: Axel Kober

Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf, 5. Juli 2024

von Petra und Dr. Guido Grass

Wir haben es geschafft: von Köln nach Düsseldorf trotz  Deutschlandviertelfinalefanmeilenverkehrschaosparkplatzsuche. Wir sind glücklich, nicht am Fußballfieber erkrankt zu sein. Und beim Betreten des Foyers fühlen wir uns sofort wie ein Fisch im Wasser. Noch besser, denn flinke Kellner reichen zur Begrüßung ein Gläschen Sekt aufs Haus. Da kommt sofort Galastimmung auf, heute wird gefeiert. Axel Kober ist der Held des Abends, 15 Jahre loyale Arbeit als Generalmusikdirektor, und nun möchte er „einfach mal Dirigent sein“.

Alle wollen zu Wort kommen, um ihren Dank auszudrücken, und Geschenke überreichen. Eines davon ist ein Film, den das Kommunikationsteam der Oper interessant und mit persönlicher Note gestaltet hat. „Operngala zum Abschied von Axel Kober als Generalmusikdirektor
Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf, 5. Juli 2024“
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Auf den Punkt 20:  Max hat Prüfungsangst

Kiel, Freischütz © Olaf Struck

Weil wir gerade die Fußball-Europameisterschaft im Land haben (gestern ist Deutschland mal wieder vorzeitig ausgeschieden): Hans-Joachim Watzke, aka Aki, hat letztes Jahr zu einem gesellschaftskritischen Rundumschlag ausgeholt: „Wenn wir Angst haben, dass ein Achtjähriger komplett aus dem Lebensgleichgewicht geworfen wird, weil er mal 5:0 mit seiner Mannschaft verliert, dann sagt das auch sehr viel über die deutsche Gesellschaft aus… Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft.


Carl Maria von Weber
(1786 – 1826)
Der Freischütz
Friedrich Kind / Libretto

Uraufführung / 18. Juni 1821, Berlin (Königlichen Schauspielhaus)

Opernchor und Extrachor des Theaters Kiel
Philharmonisches Orchester Kiel

Daniel Carlberg / Musikalische Leitung

Jean-Romain Vesperini / Regie und Bühnenbild
Étienne Guiol, Wilfrid Haberey / Video
Alain Blanchot / Kostüme

Opernhaus Kiel, 6. Juli 2024

von Jörn Schmidt

Was war passiert? Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte ein neues Konzept für die Nachwuchsförderung vorgestellt. Die Grundidee war, den Kindern den Leistungsdruck zu nehmen. Für mehr Freude am Fußball. Akis Wort hat übrigens Gewicht, er ist einflussreicher Funktionär bei  der DFL (Deutsche Fußball Liga GmbH) wie auch bei der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Und der fand das Konzept nicht gut, sah darin eine Demontage der Leistungsgesellschaft.

Ich habe eine Parallelwertung vorgenommen und gedacht: Der Mann hat Recht, stellen Sie sich mal vor, man bildet Sänger aus, die den Ton nicht treffen. Natürlich kann man das Orchester lauter spielen lassen, dann fällt es nicht so auf. Aber was ist, wenn auch der Dirigent nicht so recht performt. Vielleicht massenhaft zu frühe Einsätze gibt. Dann ist was los, dazu ist hier bei Klassik-begeistert unlängst so einiges geschrieben worden… „Auf den Punkt 20:  Max hat Prüfungsangst
klassik-begeistert.de, 7. Juli 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 7. JULI 2024

Erl, Rheingold © Xiomara Bender

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DIE SONNTAG-PRESSE – 7. JULI 2024

Erl
Tiroler Festspiele: Behäbiger Ring-Auftakt in Erl
volksblatt.at

„Wandel und Wechsel liebt, wer lebt“ – „Das Rheingold“ bei den Tiroler Festspielen Erl 2024
Kann man, muss man Wagners „Ring“ immer wieder neu deuten? Nun, jeder, der sich mit Wagners opus magnum beschäftigt, weiß, dass die Tetralogie stets zu neuen Gedanken, Assoziationen und Vergleichen (ent)führt und es eher krampfig und sichtbar bemüht endet, wenn man sich als Regisseur bemüßigt fühlt, einen völlig neuen Ansatz zu präsentieren. Das universale Psycho-Endzeit-Drama bleibt lebendig durch die Wahrnehmung und Beleuchtung all der Feinheiten, Charakterbilder, Dialoge und seiner Tiefsinnigkeit – das ist Kammersängerin Brigitte Fassbaender mit ihrem 2021 im Nordtiroler Festspielort Erl begonnenen „Ring“ bravourös gelungen.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

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Klavier-Festival Ruhr: Ist das wirklich nur ein Instrument?

Evgeny Kissin © Johann Sebastian Haenel

Evgeny Kissin lässt beim Klavier-Festival Ruhr die ganze Welt auf
88 Tasten erklingen.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Klaviersonate Nr. 27 e-Moll op. 90

Frédéric Chopin (1810-1849) – Nocturne Nr. 14 fis-Moll op. 48 Nr. 2; Fantasie f-Moll op. 49

Johannes Brahms (1833-1897) – Vier Balladen op. 10

Sergei Prokofjew (1891-1953) – Klaviersonate Nr. 2 d-Moll op. 14

 Evgeny Kissin, Klavier

 Dortmund, Konzerthaus, 4. Juli 2024

von Brian Cooper, Bonn

Evgeny Kissin bot in Dortmund einen Abend der Kontraste. Nicht im Sinne von Qualität, die war schlicht- und durchweg überirdisch, sondern im Sinne von laut und leise, hart und zart, ernst und verspielt. Er ist einer der größten Pianisten, die wir dieser Tage erleben dürfen. Und er ist gereift: Sein schon früh perfektes Klavierspiel hat nun eine weltumspannende und musikalisch anrührende Dimension erhalten, es kondensiert quasi die ganze Welt auf 88 Tasten, mit all ihren Widersprüchlichkeiten. „Klavier-Festival Ruhr,  Evgeny Kissin, Klavier
Dortmund, Konzerthaus, 4. Juli 2024“
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„Wandel und Wechsel liebt, wer lebt“ – „Das Rheingold“ bei den Tiroler Festspielen Erl 2024

Erl, Rheingold © Xiomara Bender

Richard Wagner
Das Rheingold

Erik Nielsen, Dirigent

Simon Bailey, Bassbariton
Ian Koziara, Tenor
Thomas de Vries, Bariton

Orchester der Tiroler Festspiele Erl

Brigitte Fassbaender, Inszenierung

Tiroler Festspiele Erl, 5. Juli 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Kann man, muss man Wagners „Ring“ immer wieder neu deuten? Nun, jeder, der sich mit Wagners opus magnum beschäftigt, weiß, dass die Tetralogie stets zu neuen Gedanken, Assoziationen und Vergleichen (ent)führt und es eher krampfig und sichtbar bemüht endet, wenn man sich als Regisseur bemüßigt fühlt, einen völlig neuen Ansatz zu präsentieren.

Das universale Psycho-Endzeit-Drama bleibt lebendig durch die Wahrnehmung und Beleuchtung all der Feinheiten, Charakterbilder, Dialoge und seiner Tiefsinnigkeit – das ist Kammersängerin Brigitte Fassbaender mit ihrem 2021 im Nordtiroler Festspielort Erl begonnenen „Ring“ bravourös gelungen. „Richard Wagner, Das Rheingold
Tiroler Festspiele Erl, 5. Juli 2024“
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Die beste deutschsprachige Mundartband bittet zum „Ausklang“ – schmerzlicher Abschied von Freunden

Foto: privat

Nein, Sie haben sich nicht geirrt. Sie sind tatsächlich auf www.klassik-begeistert.de und können meinen höchstpersönlichen Rückblick auf ein fulminantes Konzert im Wolkenturm zu Grafenegg lesen. Eigentlich ein Ort, wo sonst hochkarätige Klassikkonzerte stattfinden. Und die „Seer“ kann man heute schon zur Klassik rechnen!

Konzert der „Seer“ am 5. Juli 2024 im Wolkenturm von Grafenegg


von Herbert Hiess

Die „Seer“ sind Österreichs bekannteste Mundartband, deren Ruf bis weit über die Grenzen des Heimatlandes der Musiker reicht – und das völlig zu Recht! Die Bandmitglieder sind immer authentisch, sozusagen „am Boden geblieben“ und vermitteln mit ihrer tollen Musik und den intelligenten, berührenden Texten ein Gefühl, das immer sofort zu Herzen geht.

Vor dem Konzert konnte ich den Bandgründer Alfred Jaklitsch und die zwei Frontsängerinnen Sabine „Sassy“ Holzinger und Astrid Wirtenberger persönlich auf ein Gespräch treffen. Auch da bewahrheitete sich die Bodenständigkeit und Liebenswürdigkeit dieser drei Personen, die niemals auch nur einen Anflug von Arroganz verströmen ließen. „Konzert der „Seer“
Wolkenturm von Grafenegg, 5. Juli 2024“
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„Nixon in China“ wird von einem überheblichen Regieteam beinahe zerstört

Nixon in China © Thomas Aurin

Aber auch der Rest des Ensembles lieferte souveräne Leistungen. Das Resultat war eine bemerkenswert konzentrierte und stimmige Realisierung von Adams’ Partitur, die eindeutig den Sieg über eine unsinnige und destruktive Regie davontrug.

John Adams
Nixon in China

Musik von John Adams
Libretto von Alice Goodman

Uraufführung am 22. Oktober 1987 an der Houston Grand Opera
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 22. Juni 2024

Musikalische Leitung:  Daniel Carter
Künstlerische Leitung:  Hauen und Stechen
Regie:  Franziska Kronfoth, Julia Lwowski
Bühne:  Yassu Yabara
Kostüme:  Christina Schmitt
Video, Live-Kamera:  Martin Mallon
Licht:  Henning Streck

Deutsche Oper Berlin, 4. Juli 2024

von Peter Sommeregger

Die den Staatsbesuch Richard Nixons 1972 in Peking schildernde Oper, 1987 in Houston uraufgeführt, hat sich seither die Opernbühnen der Welt erobert, und ist eines der wenigen neueren Werke des Musiktheaters, das sich nachhaltig im Repertoire etablieren konnte.

Nach einer konzertanten, halb szenischen Aufführung in der Berliner Philharmonie hat das Werk nun endlich auch den Weg auf eine der Opernbühnen der Stadt gefunden. Die Freude darüber schlägt aber schnell in Ärger um, da man die Oper zwar zu hören bekommt, aber mit einer Inszenierung konfrontiert ist, die alle negativen Klischees über das aktuelle Musiktheater bestätigt, ja noch weit übertrifft. „John Adams, Nixon in China
Deutsche Oper Berlin, 4. Juli 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 6. JULI 2024

Anna Netrebko bei einer „Turandot“-Inszenierung im Januar 2020 (© Wilfried Hösl/Bayerische Staatsoper)

 

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 6. JULI 2024

München
Opern-Fotograf Wilfried Hösl: Wie man Stars wie Netrebko und Kaufmann in Szene setzt
40 Jahre, 500 Premieren, Hunderttausende Bilder: Wilfried Hösl von der Bayerischen Staatsoper beherrscht die Kunst, mit seinen Fotografien eine eigene Wirklichkeit zu schaffen.
SueddeutscheZeitung.de

Antisemitismus in der Kultur: Haushaltsordnung gegen Judenhass
Kein Geld für Kultur mit antisemitischen Inhalten: Mit der Umsetzung dieser Forderung beschäftigte sich eine juristische Fachtagung in Berlin.
taz.de

München
Was läuft im Musiktheater?: Zur Apokalypse ein Tschüssikowski!
Opern in Endzeitstimmung und Operetten-Heiterkeit: Der Juli bietet extreme Gemütszustände im Münchner Musiktheater.
SueddeutscheZeitung.de

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