DIE FREITAG-PRESSE – 7. JUNI 2024

Ioan Holender © Clemens Fabry

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DIE FREITAG-PRESSE – 7. JUNI 2024

Gastkommentar Ioan Holender
Regisseure, die über alle und alles bestimmen
In Theater und Oper hat sich vieles grundsätzlich geändert. Aber dem Publikum gefällt es nicht mehr. Komponisten haben Opernwerke komponiert nach Geschichten, die andere verfassten, manchmal stammt das Libretto auch von ihnen selbst. Nur etwa 50 Werke der über tausend, die komponiert wurden, hat die Menschheit lieben und schätzen gelernt. Dabei hat das Publikum immer die Geschichte – also die Vorlage – zusammen mit der dazu geschriebenen Musik erlebt. Mozarts Musik kann man nicht von Da Pontes Text trennen oder umgekehrt! Auch Francesco Maria Piaves Libretto nach Dumas Erzählung der „Kameliendame“ bildet eine Einheit mit Verdis Musik in der „Traviata“. Doch gerade diese Einheit wird im heutigen Theaterbetrieb missachtet.
DiePresse.com

Lise Davidsen weist auf neue Rollen hin – “Ich hoffe, dass die Welt von Verdi, Puccini und Strauss mein Plan für noch einige Jahre sein kann.“
Sie gilt als die große Hoffnung in Sachen Wagner, doch in nächster Zeit will sich Lise Davidsen andere Partien erarbeiten bevor sie sich in fernerer Zukunft auf vielleicht größere Wagnerrollen einlässt. Gerade feierte sie mit Strauss’ Salome einen beachtlichen Erfolg in Paris. Nach Don Carlos und Die Macht des Schicksals träumt sie nun von Verdis Ein Maskenball, fix für nächste Saison ist ja schon die Tosca. Das komplette Interview mit Lise Davidsen:
local10.com

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Wiener Philharmoniker: Nelsons Interpretation hinterlässt keine nennenswerten Spuren

Wiener Philharmoniker / Andris Nelsons © Daniel Dittus 

Zugegebenerweise wurde das Konzert mit einer gewissen Skepsis besucht; Andris Nelsons ist wie Klaus Mäkelä oder Peltokoski, ein Dirigent der zum „Stardirigenten“ gepusht wurde und wie die beiden Kollegen einiges schuldig bleibt. Dieses Konzert war insgesamt (dank des Orchesters) ausgezeichnet – eine nachhaltige Wirkung hatte es nicht.

Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 in Es-Dur, op. 107

Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 in D-Dur, op. 43

Gautier Capuçon, Violoncello

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Andris Nelsons

Wiener Konzerthaus, 3. Juni 2024

von Herbert Hiess

Maestro Nelsons ist ein äußerst freundlicher Mann, der ursprünglich als Trompeter ausgebildet wurde und durch viele „Connections“ (so sagt man ja heute!) es schaffte, vor Luxusorchester zu dirigieren und dann reüssierte – wobei seine Interpretationen selten herausragend waren und bei einigen Konzerten vieles fehlte. „Gautier Capuçon, Violoncello, Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons
Wiener Konzerthaus, 3. Juni 2024 “
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. MAI 2024

Andrei Popov (Schreiber) und Ensemble © Monika Rittershaus

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. MAI 2024

Berlin/Staatsoper
Chowanschtschina – Claus Guth inszeniert an der Lindenoper Mussorgski
Podcast von Kirsten Liese
deutschlandfunk.de

Berlin
Ein Opernprojekt über den abwesenden Herrn Putin
Regisseur Claus Guth hat Mussorgskys „Chowanschtschina“ als historisches Dokustück an der Staatsoper angelegt. Jubel in der Premiere.
BerlinerMorgenpost.de

Ein Hauch von History – Modest Mussorgsky: Chowanscht­schina
Theater: Staatsoper Unter den Linden Premiere: 02.06.2024 Regie: Claus Guth Musikalische Leitung: Simone Young
die-deutsche-bühne.de

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Andrè Schuen vollendet mit Daniel Heide seine Schubertlieder-Zyklen

CD-Rezension:

Die beiden längsten, und vielleicht wichtigsten Lieder, das einleitende „Gute Nacht“ und der doppelbödige „Lindenbaum“, der vielfach schon zum populären Volkslied verkleinert wurde, gelingen erfreulich gut. Hier kann Schuen die Modulationsfähigkeit seines Baritons unter Beweis stellen, die ihm ein reiches Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten erlaubt.

Franz Schubert
Winterreise

Andrè Schuen
Daniel Heide 

Deutsche Grammophon 486 1288

von Peter Sommeregger

Mit der soeben erschienenen „Winterreise“ hat Andrè Schuen nun alle drei Lieder-Zyklen Franz Schuberts veröffentlicht, sein kongenialer Partner war jeweils Daniel Heide, dessen Intentionen deutlich in die Gestaltung der Lieder einflossen. Er ist viel weniger Begleiter als Partner. „CD-Rezension: Franz Schubert, Winterreise, Andrè Schuen, Daniel Heide 
klassik-begeistert.de, 5. Juni 2024“
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Garrett Keast und Charlotte Thiele reißen das Publikum mit die Musik Amerikas neu zu entdecken

Garrett Keast © Kiran West

Mannomann – was für eine Welt-Uraufführung! Fast werfe ich mich der im Jahr 1992 geborenen dänischen Cellistin – nun hat sie für Voll-Orchester aufnotiert – Josefine Opsahl im Foyer zu Füßen, noch im Saal habe ich der wirklich groß-schlanken, jungen Frau aus der ersten Reihe ein „WOW“ zugeworfen, und da strahlt sie zum ersten Mal auf, und als sie der Dirigent von BAAM, der „Berlin Academy of American Music“, auf die Bühne bittet.

Berlin Academy of American Music

Charlotte Thiele Violine
Dirigent Garrett Keast

Aaron Copland
An Outdoor Overture

Josefine Opsahl
A Mass of Stars Block the View

Missy Mazzoli
Dark with Excessive Bright

Leonard Bernstein
Ouvertüre zu »Wonderful Town«

Three Dance Episodes / On the Town

George Gershwin
Ein Amerikaner in Paris / Sinfonische Dichtung

Elbphilharmonie, Großer Saal, 4. Juni 2024


von Harald Nicolas Stazol

Garret Keast, gerade ist er noch bei Copland und Bernstein 20 cm hochgesprungen, ein auch physiognomischer Gigant – er wird mich im kleinen, geheimen „Green Room“ der Elbphilharmonie noch empfangen, nun, da erklang der Opsahl „A mass of Stars block the view“ – von wegen Sterne, die den Blick verbergen – was ist da für ein Stern aufgegangen!!!

„Berlin Academy of American Music, Charlotte Thiele Violine, Garrett Keast Dirigent
Elbphilharmonie, Großer Saal, 4. Juni 2024“
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Die Komische Oper Berlin bringt Operette „Messeschlager Gisela“ von Gerd Natschinski

Messeschlager Gisela © Jan Windszus Photography

Messeschlager Gisela
Operette in einem Vorspiel und drei Akten [1960]
Musik von Gerd Natschinski
Text von Jo Schulz

Komische Oper Berlin, Zelt am Roten Rathaus, 8. Juni 2024 Premiere


von Ralf Krüger

Am 9. Juni 2013 schenkte Barrie Kosky den Berliner Musikfreunden einen besonderen Operetten-Fund. Auf der Bühne der Komischen Oper wurde der „Ball im Savoy“ zelebriert und selbst eingefleischte Operetten-Freaks hatten damals Probleme, sich an Musiknummern und Handlungsstränge zu erinnern. So lange war das Stück hier nicht aufgeführt worden.

Adam Benzwi hatte sich an verschiedenen Häusern mit seinen musikalischen Arrangements einen Namen gemacht und gemeinsam mit dem neuen Intendanten des Hauses fegte er den Staub und die Patina des Alten, dem das geschmähte Schwesterchen der Großen Oper anhänglich ist, gnadenlos hinweg und sorgte für neuen Schwung, neue Tänze und neue Frische. „Vorausschau: „Messeschlager Gisela“ von Gerd Natschinski
Komische Oper Berlin, Zelt am Roten Rathaus, 8. Juni 2024 PREMIERE“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 5. JUNI 2024

Sir John Eliot Gardiner © Daniel Dittus

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 5. JUNI 2024

John Eliot Gardiner kehrt zurück
Im August 2023 hatte er einen Sänger geohrfeigt, nun ist John Eliot Gardiner wieder da. Am 16. Juli dirigiert er in Montpellier, im Herbst geht er mit dem Monteverdi Choir auf Tournee. Noch vor einigen Monaten gab sich sein Umfeld wolkig. Wann Sir John Eliot Gardiner auf die Bühne zurückkehren werde, das sei noch offen. Seine Auszeit, so die offizielle Mitteilung, werde er bis weit ins Jahr 2024 hinaus verlängern. Der Brite, einer der wichtigsten Dirigenten unserer Zeit, hatte bekanntlich im August 2023 einem Sänger hinter der Bühne eine Ohrfeige verpasst. Daraufhin zog sich Gardiner zurück, auch um sich nach eigenen Angaben einer Therapie zu unterziehen. Jetzt ist der 81-Jährige wieder da. Sein Comeback-Konzert gibt er am 16. Juli in Montpellier.
MünchnerMerkur.de

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Sommereggers Klassikwelt 238: Anton Dermota war ein Pfeiler des Wiener Mozart-Ensembles

Foto: wikipedia.org

von Peter Sommeregger 

Bis heute ist zumindest allen geschichtsbewussten Wiener Opernfreunden der Name Anton Dermotas ein Begriff.

Geboren wurde Dermota am 4. Juni 1910 im heutigen Slowenien, damals noch Teil der Donaumonarchie. Er entstammte einer armen Familie, verdiente sich das Geld für ein Studium der Orgel und der Komposition am Konservatorium von Ljubljana mit Hilfsarbeiten. 1934 debütierte er am Theater von Cluj, und erhielt anschließend ein Stipendium für die Fortsetzung seines Studiums in Wien. Seine dortige Gesangslehrerin war Maria Radó. „Sommereggers Klassikwelt 238: Anton Dermota war ein Pfeiler des Wiener Mozart-Ensembles
klassik-begeistert.de, 5. Juni 2024“
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Die Radikalität von Beethoven: Martin Haselböck leuchtet tief in die Vergangenheit

Foto: © Orchester Wiener Akademie © Andrej Grilc

Es wird länger gestimmt als üblich. Ein Zeichen für historische Instrumente, die im Musikverein Wien bestens platziert sind. Akustik: göttlich! Beethovens „Egmont“ leuchtet unter Martin Haselböcks Dirigat und dem Orchester Wiener Akademie fast heilig. Bei der Fünften wird es eine Grenzerfahrung. Damit sprengt Beethoven die Möglichkeiten seiner Zeit.

Ludwig van Beethoven
„Egmont“, op. 84
Symphonie Nr. 5 c-Moll, op. 67

Orchester Wiener Akademie
Martin Haselböck, Dirigent
Thomas Hampson, Sprecher
Ekaterina Protsenko, Sopran

Musikverein Wien, Goldener Saal, 2. Juni 2024

von Jürgen Pathy

„So muss das von den Farben her klingen!“. Lob und Anerkennung aus dem Munde einiger, nachdem der letzte Ton verklungen ist. „Die Hörner sind auch toll“, strahlt man in den Gängen. Faszination pur, nachdem Martin Haselböck vor allem eines geliefert hat: Neue Einblicke, tiefgreifende Erkenntnisse, wie revolutionär das damals gewesen sein muss.

„Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck, Dirigent Thomas Hampson, Sprecher
Musikverein Wien, Goldener Saal, 2. Juni 2024“
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„O schöner Tag, wenn endlich der Soldat ins Leben heimkehrt“ – Thomas Quasthoff und das Amatis Trio erzählen ergreifend vom Menschlichen in Kriegszeiten

Amatis Piano Trio © Marco Borggreve

„Humanity in War“

Thomas Quasthoff, Rezitation

Amatis Trio:
Lea Hausmann, Violine
Samuel Shepherd, Violoncello
Mengjie Han, Klavier

Dresdner Musikfestspiele, Palais im Großen Garten, 31. Mai 2024

von Pauline Lehmann

Mit Stift und Papier schufen sich die Soldaten im Ersten Weltkrieg ein wenig Privatsphäre inmitten des industrialisierten Krieges, ganz gleich unter welcher Flagge sie kämpften. Die Feldpostbriefe waren Lebenszeichen der Männer, die als Ehemänner, Geliebte, Väter, Söhne und Brüder an die Daheimgebliebenen schrieben. „„Humanity in War“, Thomas Quasthoff, Rezitation
Dresdner Musikfestspiele, 31. Mai 2024“
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