Gibt es eine Ehrenrettung für den Hamburger Freischütz?

Maximilian Schmitt (Max), Yoel Gamzou (musikalische Leitung), Julia Kleiter (Agathe) und Alina Wunderlin (Ännchen) (Foto: RW)

Insgesamt war es eine musikalisch deutlich bessere Aufführung als bei der Premiere. Die Szenerie störte nicht. Insoweit ist Andreas Kriegenburg und seinem Bühnenbildner zu danken, dass er eine dem musikalischen Betrieb nicht hinderliche Inszenierung auf die Bühne gestellt hat.

Der Freischütz
romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung   Yoel Gamzou

Inszenierung: Andreas Kriegenburg

Staatsoper Hamburg, 27. November 2024

4. Vorstellung seit der Premiere am 17. November 2024

von Dr. Ralf Wegner

Carl Maria von Weber hat mit dem Freischütz eine der musikalisch schönsten Opern komponiert. Jetzt beim zweiten Sehen galt die Konzentration viel mehr als bei der Premiere dem Gesang und den Leistungen des Philharmonischen Staatsorchesters unter Yoel Gamzou. Und letztere war brillant. Schon die Ouvertüre faszinierte mit klaren, klangvollen Piani und dynamischen Steigerungen zum immer noch im Zaum gehaltenen Forte. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz
Staatsoper Hamburg, 27. November 2024“
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Diese mitreißende Einspielung von Haydn-Sinfonien kann nur wärmstens empfohlen werden  

CD-Besprechung:

Paavo Järvi / Haydn

Paavo Järvi
The Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Haydn
London Symphonies Nos.94 & 99 / 95 & 98

Sony Music 19802 86185 2

von Dr. Gerd Klingeberg

Für ihre Einspielung von Joseph Haydns Londoner Symphonien Nr. 101 und 103 wurden die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihr Chefdirigent Paavo Järvi mit dem OpusKlassik-Preis als Orchester des Jahres 2024 geehrt. Jetzt haben sie auf einer Doppel-CD die Haydn-Symphonien Nr. 94, 95, 98 und 99 nachgelegt. „CD-Besprechung: Paavo Järvi, Haydn
klassik-begeistert.de, 29. November 2024“
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Spät, aber gründlich – manche Offenbarungen müssen sich langsam entfalten

JIŘÍ ROŽEŇ © Zdeněk Sokol

SYMPHONIKER HAMBURG / JOSEF ŠPAČEK / JIŘÍ ROŽEŇ

Dvořák: Prager Walzer & Violinkonzert a-Moll / Brahms: Tragische Ouvertüre / Martinů: Sinfonie Nr. 6

Laeiszhalle, Großer Saal, 24. November 2024

von Harald Nicolas Stazol

„Der Song ist voll geklaut!“ sagen meine Künstlerfreunde, als ich sie  als meine persönlichen musikalischen Crash-test-dummies einsetze, und Bohuslav Martinů vorspiele im Atelier, nahe der Elbphilharmonie, kam doch dessen 6. Symphonie an einem sonnenstrahldurchtränkten Sonntag zur Aufführung in der Laeiszhalle (mit Staatsoper mein Bermudadreieck gewissermaßen), und nun werden eben Meinungen eingeholt, so, wie im Block steht: „Soundtrack von Catch me if you can!!!“ „Symphoniker Hamburg / Josef Špaček / Jiří Rožeň
Laeiszhalle, Großer Saal, 24. November 2024“
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Adam Palka: „Ich gebe hundert und ein Prozent von mir”


Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem polnischen Bass Adam Palka, der gerade als Graf Walter in der Wiederaufnahme von Verdis Luisa Miller an der Staatsoper Hamburg unter der Leitung von Lorenzo Passerini auftritt.

klassik-begeistert: Sie sind dem Publikum als Mephisto bekannt geworden, indem Sie die Arie Son lo spirito che nega aus der Oper Mefistofele von Arrigo Boito gesungen haben, von der es eine Aufnahme auf YouTube gibt. Haben Sie keine Angst, dass man Sie deswegen in eine Schublade stecken wird?

Adam Palka: Eine solche Gefahr sehe ich nicht, da mein Terminkalender auch mit anderen Rollen gefüllt ist. Aber die Rolle des Mephisto ist mir ganz nah. In ihr habe ich in Gounods Faust in Stuttgart in einer Inszenierung von Frank Castorf debütiert. Als die Wiener Staatsoper diese Produktion übernahm, war ich darin der einzige aus der Stuttgarter Besetzung. Später sang ich den Mephisto in Madrid, unter der Regie von Àlex Ollé, und in London als Cover für Ildebrando D’Arcangelo. „Interview: KB im Gespräch mit dem Bass Adam Palka
klassik-begeistert.de, 28. November 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2024

La Gioconda, Anna Netrebko und Jonas Kaufmann © Bernd Uhlig

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2024

Mailand
Netrebko und Kaufmann feiern Puccini an der Scala
Am Freitag (29. November) – genau 100 Jahre nach dem Tod von Giacomo Puccini – gedenkt die Mailänder Scala des großen Komponisten mit einem Konzert unter der Leitung von Riccardo Chailly. Auch die Wahlösterreicherin Anna Netrebko und der Startenor Jonas Kaufmann feiern den heurigen Jahresjubilar. Das Konzert ist seit Monaten ausverkauft.
Puls24.at

Berlin
Sparpläne in der Berliner Kultur: 3000 Künstler könnten Ateliers und Probenräume verlieren
Die Regierungskoalition will das Arbeitsraumprogramm halbieren. Damit wären tausende Proberäume, Probebühnen, Künstlerateliers in Gefahr.
Tagesspiegel.de

Staatsoper Berlin
Kampe, Schager, Pape singen den 1. Akt aus „Die Walküre“
Anja Kampe, Andreas Schager und René Pape glänzen in einer konzertanten Darbietung des ersten Walküre-Akts. Einziger Wermutstropfen blieb die Absage Daniel Barenboims. Der eingesprungene Philippe Jordan leitete trocken, wenn auch genau.
konzertkritikopernkritikberlin.blog

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 28. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Wenn „vier vernünftige Leute sich miteinander unterhalten“

Tetzlaff Quartett © Giorgia Bertazzi

Im Rahmen seines 30-jährigen Bühnenjubiläums gastiert das Tetzlaff Quartett auch in Köln.


Kölner Philharmonie, 26. November 2024

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Streichquartett cis-Moll op. 131

Jörg Widmann (*1973) – Streichquartett Nr. 2, „Choralquartett“ (2003, rev. 2006)

Johannes Brahms (1833-1897) – Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51,2

Tetzlaff Quartett

Christian Tetzlaff, Violine; Elisabeth Kufferath, Violine; Hanna Weinmeister, Viola; Tanja Tetzlaff, Violoncello

von Brian Cooper, Bonn

Die Tradition gebietet, dass der späte Beethoven nach der Pause gespielt wird. Nicht so an diesem Abend, an dem das Tetzlaff Quartett mit dem op. 131 begann. Und das war nicht alles, was an diesem Abend außergewöhnlich werden sollte. Schon die Aufstellung ist anders als gewohnt: Die namensgebenden Geschwister Tetzlaff sitzen nebeneinander, Cellistin Tanja also an zweiter Stelle, wo sonst die zweite Geige sitzt. Die wiederum sitzt dem Primarius gegenüber, also außen, was zu klanglich interessanten Eindrücken führen kann. „30 Jahre Tetzlaff Quartett
Kölner Philharmonie, 26. November 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 262: Vor 70 Jahren starb der Dirigent Wilhelm Furtwängler

Foto: Erich Salomon, Wilhelm Furtwängler / Berlin

Wenn die Musikwelt am 30. November, seinem 70. Todestag, erneut des unvergessenen Dirigenten Wilhelm Furtwängler gedenkt, so ist er bereits länger verstorben, als er gelebt hatte. Mit 68 Jahren starb er an den Folgen einer Lungentzündung in der Nähe von Baden-Baden.

von Peter Sommeregger

Nicht mehr viele Menschen können von sich sagen, den Dirigenten noch im Konzertsaal oder in der Oper erlebt zu haben. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb ist Furtwänglers Nachruhm längst zur Gloriole, zum Heiligenschein geworden.

Der Sohn eines berühmten und erfolgreichen Archäologen, Adolf Furtwängler, und einer Malerin entwickelte schon früh eine starke Affinität zur Musik, sah sich als zukünftiger Komponist. Das bildungsbürgerliche Elternhaus förderte seine Neigungen. Er erhielt Privatunterricht, schloss aber niemals eine Ausbildung ab. „Sommereggers Klassikwelt 262: Wilhelm Furtwängler
klassik-begeistert.de, 27. November 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 27. NOVEMBER 2024

Philippe Jordan © Michael Poehn, Wiener Staatsoper

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 27. NOVEMBER 2024

Berlin/Staatsoper
Dieser Wagner-Abend wird ungewollt zum Generationswechsel
Im Rahmen dieses Abonnementkonzertes wollte Daniel Barenboim, der emeritierte GMD des Hauses, noch einmal mit Wagner glänzen, sein inzwischen notorisch schlechter Gesundheitszustand verhinderte aber erneut sein Auftreten, schon die Premiere des neuen Ring des Nibelungen musste er 2022 abgeben. Mit Philippe Jordan übernahm ein ehemaliger Assistent Barenboims die Leitung des Konzertes. Jordan, inzwischen Musikdirektor der Wiener Staatsoper, hat sich längst als Wagner-Dirigent etabliert, erst im Frühjahr leitete er zwei Ring-Zyklen an der Staatsoper mit großem persönlichen Erfolg.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 27. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Dieser Wagner-Abend wird ungewollt zum Generationswechsel

Staatsoper Unter den Linden © Marcus Ebener

Richard Wagner
Tristan und Isolde
Vorspiel und Liebestod

Die Walküre
Erster Aufzug

Andreas Schager  Siegmund
Anja Kampe  Sieglinde
René Pape  Hunding

Philippe Jordan  Dirigent
Staatskapelle Berlin

Staatsoper Unter den Linden, 25. November 2024

von Peter Sommeregger

Im Rahmen dieses Abonnementkonzertes wollte Daniel Barenboim, der emeritierte GMD des Hauses, noch einmal mit Wagner glänzen, sein inzwischen notorisch schlechter Gesundheitszustand verhinderte aber erneut sein Auftreten, schon die Premiere des neuen Ring des Nibelungen musste er 2022 abgeben. „Richard Wagner, Tristan und Walküre
Staatsoper Unter den Linden, 25. November 2024“
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Lübeck liebt Kontraste: Das 3. Symphoniekonzert in der „MuK“ lässt unterschiedlichste Klangwelten erleben

Nagasaki und Orchester, Photo: Andreas Ströbl

Der eine Tonsetzer hat Angstzustände beim Komponieren, der andere mag das Soloinstrument seiner Komposition nicht und der andere behauptet, keine schöne Musik zu schreiben. Schräge Randerscheinungen am Rande des Musikbetriebs? Nein – echte Meister, darunter zwei mit besonderen Jahrestagen!

Frank Martin, Ballade für Flöte, Streichorchester und Klavier

Wolfgang Amadeus Mozart, Konzert für Flöte und Orchester Nr. 2 D-Dur KV 314

Arnold Schönberg, Pelleas und Melisande

Takahiro Nagasaki, Dirigent
Stathis Karapanos, Querflöte

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Lübeck, Musik- und Kongresshalle, 24. November 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Wer sich auf grundverschiedene Klangfarben einlassen konnte, der erlebte am 24. November 2024 in der Lübecker Musik- und Kongresshalle das 3. Symphoniekonzert der Saison als besonders abwechslungsreich und in der Ausführung perfekt umgesetzt.

Unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Takahiro Nagasaki gab das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck ein eigenwilliges Programm; bei zwei Kompositionen brillierte der griechische Flötist Stathis Karapanos. „Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, Takahiro Nagasaki
Lübeck, MUK, 24. November 2024“
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