Höllenspuk in Genua – Das Theater Lübeck präsentiert Verdis „Simon Boccanegra“

Foto: © TL/Olaf Malzahn

Theater Lübeck, 12. Mai 2023 PREMIERE

Simon Boccanegra
Oper von Giuseppe Verdi

Takahiro Nagasaki, Dirigent
Pamela Recinella, Inszenierung
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck


von Dr. Andreas Ströbl

Als hätte eine der von Hieronymus Bosch inspirierten Höllengestalten aus der Inszenierung von Pamela Recinella ihre teuflischen kleinen Klauen im Spiel gehabt, geriet der Premierentag für Leitung und Ensemble des Lübecker Theaters zur schweißtreibenden Zitterpartie. Bernd Reiner Krieger, künstlerischer Betriebsdirektor des Musiktheaters und stellvertretender Operndirektor, trat vor dem Beginn der Aufführung vor die Bühne und verkündete, dass Gerard Quinn, der Sänger der Titelpartie, seit Wochen von einer Erkältung geplagt werde und man nach einem Rückfall mit stimmlichen Einbußen zu rechnen habe. Am Vormittag dann fiel auch noch der Darsteller des Jacopo Fiesco, Rúni Brattaberg, aus, doch innerhalb kürzester Zeit gelang es, den litauischen Bass Almas Svilpa vom Theater Essen als Ersatz zu gewinnen. Wer den Freitagsverkehr auf der A 1 kennt, weiß, was man da an Nerven lässt, wenn es um jede Minute geht. „Giuseppe Verdi, Simon Boccanegra
Theater Lübeck, 12. Mai 2023 PREMIERE“
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Barno Ismatullaeva gestaltet eine großartige Norma

©  Sandra Then

Staatsoper Hamburg, 6. Mai 2023


Norma, Oper von Vincenzo Bellini

Musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti
Inszenierung: Yona Kim
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Falk Bauer

von Dr. Klaus Billand

Yona Kim inszenierte Vincenzo Bellinis „Norma“, einer der bedeutendsten Belcanto-Opern schlechthin, bereits 2020 an der Staatsoper Hamburg. Bei der Wiederaufnahme im April/Mai war an sich Saioa Hernández in der Titelrolle vorgesehen. Da sie absagen musste, lud man die junge Usbekin Barno Ismatullaeva ein, die nicht zuletzt im Sommer 2022 als Cio-Cio-San in „Madama Butterfly“ bei den Bregenzer Festspielen großes Aufsehen bei Publikum und Presse verursachte, aber auch schon in ihrem Stammhaus Hannover mit hochklassigen Interpretationen der Rachel, Mimì, Michaëla, Desdemona und anderer wichtiger Hauptrollen glänzen konnte. „Norma, Oper von Vincenzo Bellini
Staatsoper Hamburg, 6. Mai 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 14. Mai 2023

Camille Saint-Saëns, HENRY VIII, Oper in vier Akten und sechs Bildern Brüssel, La Monnaie, 11. Mai 2023 PREMIERE

Foto: Baus

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DIE SONNTAG-PRESSE – 14. Mai 2023 

Brüssel
Olivier Py inszeniert an der Brüsseler Oper “La Monnaie” den ersten Ehebruch von Henry VIII
Der für seine grandiosen Inszenierungen von Werken der “Grand Opéra” bekannte Regisseur Olivier Py (man erinnere sich u.a. an seine Inszenierung der Hugenotten und des Propheten von Meyerbeer, der Jüdin von Halévy) nimmt sich jetzt des monumentalen Werks “Henry VIII” von Camille Saint-Saëns an. Mit Alain Altinoglu am Dirigentenpult gelingt der Oper “La Monnaie” ein großartiges Opernfest, das sowohl szenisch, wie auch musikalisch den Zuschauer, bzw Zuhörer fesselt. Diese selten gespielte Oper von Saint-Saëns steht seiner viel berühmteren Grand Opéra “Samson et Dalila” kompositorisch in nichts nach.
Von Jean Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

An der Brüssler Oper La Monnaie inszeniert Olivier Py „Heinrich VIII“ von Camille Saint-Saëns
NeueMusikzeitung/nmz.de

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Schammis Klassikwelt 16: Bekannte Melodien unbekannter amerikanischer Komponisten – Teil 2

Foto:  Wikipedia


 

 

 

Wer kennt die Namen von Walter Damrosch, Oley Speaks, Charles Wakefield Cadman? Aber manche ihrer Lieder werden Ihnen beim Anhören der hier angegebenen Beispiele von YouTube sehr bekannt sein. Sänger, wie zum Beispiel Paul Robeson, Marian Anderson, Eileen Farrell, Robert Merrill und, in jüngeren Zeiten, Thomas Hampson haben dazu beigetragen, dass diese Melodien nicht vergessen sind.

von Jean-Nico Schambourg

Walter Johannes Damrosch (1862-1950) war ein in Deutschland geborener amerikanischer Dirigent und Komponist. Er war Direktor des New York Symphony Orchestra und dirigierte die Uraufführungen verschiedener Werke, darunter George Gershwins “Klavierkonzert in F” (1925), “An American in Paris” (1928) und Jean Sibelius’ “Tapiola” (1929). Damrosch war auch maßgeblich an der Gründung der Carnegie Hall beteiligt. Er dirigierte ebenfalls die Uraufführung von Rachmaninows “Klavierkonzert Nr. 3” (1909) mit dem Komponisten selbst als Solist. Eine seiner wichtigsten Dirigaten war die Erstaufführung in den Vereinigten Staaten am 3. März 1886 von “Parsifal” von Richard Wagner.

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Olivier Py inszeniert an der Brüsseler Oper “La Monnaie” den ersten Ehebruch von Henry VIII

Foto: Henry VIII, Brüssel © Baus

Der für seine grandiosen Inszenierungen von Werken der “Grand Opéra” bekannte Regisseur Olivier Py (man erinnere sich u.a. an seine Inszenierung der Hugenotten und des Propheten von Meyerbeer, der Jüdin von Halévy) nimmt sich jetzt des monumentalen Werks “Henry VIII” von Camille Saint-Saëns an. Mit Alain Altinoglu am Dirigentenpult gelingt der Oper “La Monnaie” ein großartiges Opernfest, das sowohl szenisch, wie auch musikalisch den Zuschauer, bzw. Zuhörer fesselt. Diese selten gespielte Oper von Saint-Saëns steht seiner viel berühmteren Grand Opéra “Samson et Dalila” kompositorisch in nichts nach.


Brüssel
, La Monnaie, 11. Mai 2023 PREMIERE


Camille Saint-Saëns
HENRY VIII

Oper in vier Akten und sechs Bildern

Musikalische Leitung       Alain Altinoglu
Inszenierung                        Olivier Py
hnenbild und Kostüme    Pierre-André Weitz

Symphonieorchester der Oper “La Monnaie”, Brüssel
Chor der Oper “La Monnaie” (Leitung: Stefano Visconti)

Henry VIII                          Lionel Lhote
Catherine d’Aragon       Marie-Adeline Henry

Anne de Boleyn                Nora Gubisch
Don Gomez de Féria       Ed Lyon
Cardinal Campeggio      Vincent Le Texier


von Jean-Nico Schambourg

Drei volle Stunden Musik verteilt auf vier Akte und sechs Bilder dauert die Geschichte des Aufstiegs von AnnBoleyn zur Königin Englands. Wir wissen, dass in der Realität ihr Aufenthalt auf dem englischen Königsthron nicht von allzu langer Dauer war. Um genau zu sein: nicht ganze drei Jahre, von 1533 bis 1536. Seither haben sich die Gepflogenheiten am englischen Hof allerdings ein wenig beruhigt! Zumindest wird nicht mehr geköpft, auch wenn manchmal noch Köpfe rollen. „Camille Saint-Saëns, HENRY VIII, Oper in vier Akten und sechs Bildern
Brüssel, La Monnaie, 11. Mai 2023 PREMIERE“
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Lawrence Brownlee bricht eine Lanze für „Schwarze“ Musik

CD-Rezension:

Rising
Lawrence Brownlee

Kevin J. Miller

Warner 5054197563713

Brownlee setzt gekonnt sein schönes, samtenes Timbre ein, singt äußerst textverständlich und bricht damit erfolgreich eine Lanze für diese in Europa kaum bekannte Musik. Eine lohnenswerte Entdeckung in jedem Fall!

von Peter Sommeregger

Der erfolgreiche Tenor Lawrence Brownlee, selbst ein man of colour, hat sich innerhalb weniger Jahre an die Spitze der amerikanischen Opernszene gesungen. Noch diesen Monat wird er in der Premiere der „Zauberflöte“ an der Metropolitan Opera in New York den Tamino singen.

Mit der neuen CD Rising verwirklicht Brownlee ein Herzensprojekt. Er singt Lieder von insgesamt acht afroamerikanischen Komponisten und Komponistinnen. In den USA wird im Juni der Black Music Month gefeiert, rechtzeitig für diesen Termin kommt diese eindrucksvolle Zusammenstellung von Klavierliedern auf den Markt. „CD-Rezension: Rising, Lawrence Brownlee
klassik-begeistert.de, 13. Mai 2023“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 13. Mai 2023 

Anita Rachvelishvili- Foto: © Dario Acosta

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 13. Mai 2023 

München/Bayerische Staatsoper
Anita Rachvelishvili über „Aida“ – „Mir treibt das Tränen in die Augen“
Den Krieg kennt die georgische Mezzosopranistin Anita Rachvelishvili aus ihrer Kindheit. Jetzt singt sie die Amneris in der Neuinszenierung von „Aida“ an der Bayerischen Staatsoper. Im Interview erzählt sie, wie der Krieg und die Geburt ihres Kindes ihre Kunst beeinflussen.
BR.Klassik.de

Hamburg/Internationales Musikfest
Tamara Stefanovich, Esa-Pekka Salonen und das NDR Elbphilharmonie Orchester glänzen mit Magnus Lindbergs 3. Klavierkonzert und Bruckners Sechster
Frenetischer Beifall für Dirigent und Orchester, das seinerseits dem Dirigenten großen Beifall spendete. Ein wunderbarer Konzertabend, den man sich nicht schöner hätte wünschen können.
Von Dr. Holger Voigt
Klassik-begeistert.de

Wiesbaden
»Die breite Mehrheit des Orchesters ist politisch dagegen, mit Anna Netrebko zu spielen«
https://van-magazin.de/mag/orchester-wiesbaden-protest-netrebko/

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DIE FREITAG-PRESSE – 12. Mai 2023

Tannhäuser, Staatsoper Hamburg Foto: Dr. RW

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DIE FREITAG-PRESSE – 12. Mai 2023 

Hamburg/Staatsoper
Ein langanhaltend umjubelter Tannhäuser überzeugt in der Hamburgischen Staatsoper
Klaus Florian Vogt war der am Ende umjubelte Held dieser Aufführung, ebenso wie Michael Volle, der einen von der Stimmkraft her ebenbürtigen, fast hochdramatischen Wolfram sang. Die Krone des Schöngesangs beim Wettbewerb im zweiten Aufzug gebührte allerdings dem von Dovlet Nurgeldiyev gesungenen Walther von der Vogelweide. Nie habe ich einen schöneren Gesangsvortrag bei Tenören dieser Partie gehört.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Lwiw/Lemberg
Glanzvolle Premiere im ukrainischen Opernhaus. Lwiw/Lemberg steht im Visier russischer Raketen
Die prachtvolle Lemberger Nationaloper aus dem Jahr 1900 mit ihrer an die Wiener Staatsoper erinnernden Fassade, ihrer eleganten Freitreppe, Plüsch, Karyatiden und reich vergoldeter Stuckatur erstrahlt nach wie vor im Glanz der K.u.K. Monarchie – und jetzt hat, in diesem makellos instandgehaltenen Opernhaus im Zentrum der ukrainischen Stadt Lwiw inmitten in dieses gnadenlosen Kriegs eine Opernpremiere stattgefunden: Yevhen Stankovych – der 80-jährige vielleicht prominenteste Komponist der Gegenwart in der Ukraine – „Furchtbare (Schreckliche) Rache“, beruhend auf Nikolai Gogols Kurzgeschichte.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Berlin
Jonas Kaufmann setzt auf Yoga, Wasser und Singen
Tenor Jonas Kaufmann präsentiert auf der Waldbühne Berliner Tonfilm-Schlager der 1920er- und 1930er-Jahre. Jonas Kaufmann setzt sich ans Kopfende eines schmucklosen Sitzungstisches in der Villa im Olympiapark. Er strahlt. Die Sonne scheint, die Waldbühne ist von hier fußläufig erreichbar. Dort wird das Berliner Konzert des Startenors am 8. Juli stattfinden.
BerlinerMorgenpost

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Tamara Stefanovich, Esa-Pekka Salonen und das NDR Elbphilharmonie Orchester glänzen mit Magnus Lindbergs 3. Klavierkonzert und Bruckners Sechster

Esa-Pekka Salonen © Credit: Mike-Ranta/Los Angeles Philharmonic

Internationales Musikfest Hamburg

Frenetischer Beifall für Dirigent und Orchester, das seinerseits dem Dirigenten großen Beifall spendete. Ein wunderbarer Konzertabend, den man sich nicht schöner hätte wünschen können.

NDR Elbphilharmonie Orchester
Tamara Stefanovich  Klavier
Esa-Pekka Salonen   Dirigent

Magnus Lindberg
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3

Zugabe:

György Kurtág
Pantomime / Zanken 2 / Játékok

– Pause –

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 6 A-Dur

Elbphilharmonie Hamburg, 5. Mai 2023

von Dr. Holger Voigt

Es waren die künstlerische Brillanz und technische Virtuosität der chinesischen Pianistin Yuja Wang, die den am 27. Juni 1958 geborenen finnischen Komponisten Magnus Lindberg dazu bewegten, sein neuestes, nunmehr drittes Klavierkonzert speziell für Yuja Wang zu komponieren.

Von dieser Verknüpfung sollte sich das Hamburg Elbphilharmonie-Publikum persönlich und unmittelbar überzeugen können – so war es zumindest vorgesehen. Leider erkrankte Yuja Wang und musste ihren Auftritt an diesem Abend absagen. Es grenzt fast an ein Wunder, dass es dem mit Magnus Lindberg lange Jahre befreundeten finnischen Komponisten und Dirigenten dieses Konzertabends, Esa-Pekka Salonen, geboren am 30. Juni 1958, gelang, die serbische Pianistin Tamara Stefanovich für die Idee zu gewinnen, sich innerhalb weniger Tage Vorbereitungszeit in das Werk einzuarbeiten und für die erkrankte Yuja Wang einzuspringen.

Tamara Stefanovich Foto: Peter Meisel

Dieses gelang ihr meisterlich und brachte den im Saal anwesenden Komponisten dazu, auf das Bühnenpodium zu stürmen und die Einspringerin voller Begeisterung zu umarmen.

„NDR Elbphilharmonie Orchester, Tamara Stefanovich, Klavier, Dirigent Esa-Pekka Salonen
Elbphilharmonie Hamburg, 5. Mai 2023“
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Glanzvolle Premiere im ukrainischen Opernhaus Lwiw/Lemberg steht im Visier russischer Raketen

National Opera Lwiw / Lemberg © Ruslan Lytwyn

DIE SCHRECKLICHE RACHE
Oper von Jewhen Stankowytsch, nach Mykola Gogol

Uraufführung – National Oper Lwiw / Lemberg – über die  “Quadratur des Kreises”

von Dr. Charles E. Ritterband

Die prachtvolle Lemberger Nationaloper aus dem Jahr 1900 mit ihrer an die Wiener Staatsoper erinnernden Fassade, ihrer eleganten Freitreppe, Plüsch, Karyatiden und reich vergoldeter Stuckatur erstrahlt nach wie vor im Glanz der K.u.K. Monarchie – und jetzt hat, in diesem makellos instandgehaltenen Opernhaus im Zentrum der ukrainischen Stadt Lwiw inmitten in dieses gnadenlosen Kriegs eine Opernpremiere stattgefunden: Yevhen Stankovych – der 80-jährige vielleicht prominenteste Komponist der Gegenwart in der Ukraine – „Furchtbare (Schreckliche) Rache“, beruhend auf Nikolai Gogols Kurzgeschichte.

Oper wie einst – mit einem Unterschied: Nach der üblichen Aufforderung  an das Publikum, die Mobiltelefone auszuschalten, kamen Instruktionen für den Fall eines Luftalarms. Und vor der Ouvertüre stimmte das Orchester die ukrainische Nationalhymne an, die vom Publikum mit einer Hand am Herz inbrünstig mitgesungen wurde. Inszeniert hat Andreas Weirich, Spielleiter und Regisseur an der Bayerischen Staatsoper München. Dirigent war Volodymyr Sirenko. „DIE SCHRECKLICHE RACHE – Oper von Jewhen Stankowytsch, nach Mykola Gogol
National Oper Lwiw / Lemberg“
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