Sommereggers Klassikwelt 183: Aram Chatschaturjan brachte selbst Lilo Pulver zum Tanzen

Foto. de.wikipedia.org/wiki/Aram_Chatschaturjan

von Peter Sommeregger

Obwohl der armenische Komponist Chatschaturjan ein umfangreiches Werk hinterließ, das von Liedern über Symphonien, Filmmusiken, Solokonzerten und Ballettmusiken reicht, ist wohl keine seiner Kompositionen so populär geworden wie der Säbeltanz aus seinem Ballett „Gayaneh“. Das hat der Komponist nicht zuletzt dem begnadeten Regisseur Billy Wilder zu verdanken, der diesen Tanz in einer Szene seines Films „Eins, zwei, drei“ verwendete, in der die sonst eher zugeknöpft wirkende Schauspielerin Lilo Pulver auf einem Restauranttisch vor russischen Geschäftsleuten tanzt. Der bestechende Rhythmus dieses Tanzes macht diese Szene zum Höhepunkt dieser bitterbösen Komödie. „Sommereggers Klassikwelt 183: Aram Chatschaturjan brachte selbst Lilo Pulver zum Tanzen“ weiterlesen

Eine großartige Nina Stemme als Isolde

Fotos © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper, München, 6. April 2023

TRISTAN UND ISOLDE
Handlung in drei Aufzügen (1865)

Komponist Richard Wagner. Dichtung vom Komponisten


von Dr. Klaus Billand

Vor zwei Jahren hatte Jonas Kaufmann, der mittlerweile alle relevanten Wagner-Partien für sich erarbeitet hat, in dieser vorletzten Neuinszenierung der Intendanz Nikolaus Bachler durch Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper München als Tristan debutiert.

Nun war diese in weiten Teilen interessante und ansprechende Inszenierung mit anderen Protagonisten besetzt, von denen zuallererst Nina Stemme als Isolde hervorzuheben ist. Was sie an diesem Abend nicht nur stimmlich sondern auch darstellerisch auf die Bühne brachte und wie intensiv sie mit Tristan und in den Momenten unterschiedlichster Emotionen und Gefühlsregungen agierte, das darf man schlicht mit Weltklasse bezeichnen. „Richard Wagner TRISTAN UND ISOLDE 
Bayerische Staatsoper, München, 6. April 2023“
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Barrie Kosky gibt tiefe Einblicke in seine Biographie und Arbeitsweise

Buch-Rezension:

Barrie Kosky
„Und Vorhang auf, Hallo!“

Insel

 von Peter Sommeregger

Zehn Jahre lang hat der australische Regisseur Barrie Kosky die Komische Oper in Berlin geleitet, und das Haus aus seiner Nischenexistenz an die Spitze des Rankings der drei Berliner Opernhäuser katapultiert. Das war nicht nur seinen exzellenten Inszenierungen geschuldet, er hatte und hat auch ein untrügliches Gespür für eine kreative Programmgestaltung und übergeordnete Konzepte. „Buch-Rezension: Barrie Kosky „Und Vorhang auf, Hallo!“
klassik-begeistert.de, 2. Mai 2023“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 2. Mai 2023

Cornelius Meister 2018 Foto: Marco Borggreve

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 2. Mai 2023 

Berlin
Cornelius Meister beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit Bruckners Fünfter und Mark Simpson
Als Einspringer für den erneut erkrankten Chefdirigenten Robin Ticciati bewährt sich Cornelius Meister, aktuell GMD in Stuttgart, beim DSO als Brucknerdirigent. Dessen Sinfonie Nr. 5 erklingt in der Berliner Philharmonie lebhaft und überaus rasch, biegsam nuanciert, freilich weniger überzeugend im Adagio wie im Finale.
konzertkritikopernkritik.blog

München/Gärtnerplatztheater
Liebe ohne Chance
Am Gärtnerplatztheater gibt es eine Neuinszenierung von Verdis Oper „Luisa Miller“.
Sueddeutsche Zeitung.de

Nürnberg
Nürnberger Abschiedskonzert von Joana Mallwitz: „Sie sind maximal toll“
Zwischen Mahlers „himmlischem Leben“ und „Herzensstücken“: Joana Mallwitz nimmt Abschied von Nürnberg. Ein hochemotionaler, klug zusammengestellter Konzertabend.
Muenchner.merkur.de
Dresden
Jubel um Villazón und «L’Orfeo»-Team an der Semperoper
Hallelujah: Rolando Villazón hat in der Titelpartie der Oper «L’Orfeo» von Claudio Monteverdi an der Semperoper am Sonntagabend einen großen Erfolg erzielt. Selten hat sich das Publikum im Dresdner Opernhaus nach einer Inszenierung so schnell und fast geschlossen von den Sitzen erhoben, um Sängern, Musikern und dem Regieteam lautstark zu applaudieren.
FrankfurterAllgemeine.net

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Schweitzers Klassikwelt 87: Werden die Frauen in den Opern zur Inkarnation der Schwäche?

Ileana Cotrubaş als Violetta – Photo Fayer Wien

In einem Gastbeitrag in der deutschen Wochenzeitung DIE ZEIT schildert die Regisseurin und Leiterin der Opernklasse an der „Hochschule für Musik Carl Maria von Weber“ in Dresden, Barbara Beyer, treffend das Ende einer „La Bohème“: „Es folgen die mächtigen Schlussakkorde, dann heftiger Applaus. Im Anschluss wird gegessen und geplaudert, über die Neuinszenierung von Puccinis Oper allerdings nur am Rande. Sie hat schließlich kaum etwas Neues zu erzählen. Auch in dieser Aufführung bleibt Mimì eine der Ikonen des schwachen Geschlechts.“

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Barbara Beyer erinnert in dem Artikel an kritische Betrachtungen der sakrosankten Opern in den Siebzigerjahren. Nicht länger mehr wollte man Gilda oder Margarethe als Opfer zusehen. Auch Violetta sollte nicht mehr sterben müssen.

Wir wollen diese Typisierung einer Überprüfung unterziehen. Wir unterstellen jedoch der namhaften Regisseurin keine Verallgemeinerung und die LeserInnen sollen auch nicht Gefahr laufen, die Betrachtungen der Professorin einseitig misszuverstehen. „Schweitzers Klassikwelt 87: Werden die Frauen in den Opern zur Inkarnation der Schwäche?
klassik-begeistert.de 2. Mai 2023“
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Zuschauer verlassen en masse ein Elphi-Konzert – Kent Nagano sorgt für Neue-Musik-Furore... und scheitert an Beethoven

Jan Vogler © MARCO GROB

Stärken und Schwächen kompakt: Kent Naganos Dirigat zeigt sich mal wieder in allen Facetten – positiv wie negativ –  an einem Abend.  Mit Sean Shepherds frisch in New York uraufgeführtem Auftragswerk trifft er absolut den richtigen Ton der zeitgenössischen Musik. Hingegen geriet sein Beethoven leider weitgehend flach und oberflächlich. Am Meister ist er gescheitert.

Elbphilharmonie Hamburg, 28. April 2023

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Audi Jugendchorakademie, The Young ClassX Ensembles, Hamburger Alsterspatzen und Solisten des Dresdner Kreuzchors

Jan Vogler, Violoncello
Kent Nagano, Dirigent

Werke von Johannes Brahms, Ludwig van Beethoven und Sean Shepherd

von Johannes Karl Fischer

Schon im eher besinnlich angelegten Schicksalslied von Johannes Brahms – eigentlich Spezialterritorium für Naganos zeitlich zurückhaltende Dirigate – wollte sich die emotionale Tiefe dieser innigen Musik nur schwächlich zeigen. „Wasser von Klippe zu Klippe geworfen“. So lautet zwar der Text. Doch malte der Chor keine Kreidefelsen. Und der Schmerz der leidenden Menschen war auch nicht wirklich zu spüren. Ein eher emotionsloses Schicksal.    „Internationales Musikfest Hamburg, Johannes Brahms, Ludwig van Beethoven und Sean Shepherd
Elbphilharmonie Hamburg, 28. April 2023“
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Lise Davidsens Elisabeth beherrscht auch die Lindenoper

Fotos: Bernd Uhlig

Die teure Halle der Lindenoper bebt, wenn Lise Davidsen auf die Bühne tritt! Mit ihrem schier unermüdlichen Sopran triumphiert die norwegische Ausnahme-Sopranistin wie eine musikalische Olympiasiegerin. Jeder Ton ihrer Stimme erschüttert einen in Emotionen, reißt jede Seele mitten in die Tränen ihres Flehens für den unschuldigen Tannhäuser.

Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 30. April 2023

Tannhäuser
Musik und Libretto von Richard Wagner

von Johannes Karl Fischer

Mit Lise Davidsens Elisabeth hat die Sopran-Fraktion endgültig eine Antwort auf den furchtlosen Heldentenor Andreas Schager. Doch während der Bäume entwurzelnde Siegfried-Tenor alle anderen mit seiner Stahlkraft-Stimme regelrecht nieder ballert, behält diese sopranistische Sonnengöttin ihren kühlen musikalischen Kopf und findet sich im richtigen Moment in einer zerfließenden Magie der endlosen Tannhäuser-Tutti zu recht. „Tannhäuser Musik und Libretto von Richard Wagner
Staatsoper Unter den Linden, 30. April 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 1. Mai 2023 

Kent Nagano © Felix Broede

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 1. Mai 2023 

Hamburg/Elbphilharmonie
Kent Nagano sorgt für Neue Musik-Furore… und scheitert an Beethoven
Stärken und Schwächen kompakt: Kent Naganos Dirigat zeigt sich mal wieder in allen Facetten – positiv wie negativ –  an einem Abend.  Mit Sean Shepherds frisch in New York uraufgeführtem Auftragswerk trifft er absolut den richtigen Ton der zeitgenössischen Musik. Hingegen geriet sein Beethoven leider weitgehend flach und oberflächlich. Am Meister ist er gescheitert.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Kritik am NV-Solo Vertrag Ein Druckmittel der Intendanten?
Wer hätte das nicht gern als Solist:in: Eine Festanstellung an einem deutschen Opernhaus, nach einem geregelten Vertrag wie im öffentlichen Dienst: Dem NV-Solo. Doch der hat Tücken. Eine kritische Analyse.
BR-Klassik.de

Berlin/„Konzertgänger in Berlin“
Walpurgisch: Juraj Valčuha und Saleem Ashkar im Konzerthaus mit Ravel und Berlioz

Idée fixe umarmt Komponist. Das vielbeachtete Berliner-Philharmoniker-Debüt von Klaus Mäkelä letzte Woche habe ich bewusst ausgelassen. Denn der Auftritt des dirigentischen Jungwunders im vergangenen Herbst mit dem Concertgebouw-Orchester, dessen designierter Chef Mäkelä ist, hinterließ bei mir zwiespältige Gefühle sowie den Eindruck, dass diesem Hochbegabten etwas weniger steiler Rummel besser täte.
Konzertgänger in Berlin

„DIE MONTAG-PRESSE – 1. Mai 2023 “ weiterlesen

Opernloft Hamburg: Die Hochzeitsgäste führen den Grafen bis zum Ende hinters Licht

Foto: Kyoungloul Kim (Cherubino), Lukas Anton (Graf Almaviva), Freja Sandkamm (Gräfin) © Inken Rahardt

W.A. Mozart, „Figaros Hochzeit“
Opernloft, Hamburg, Premiere, 27. April 2023

von Jolanta Łada-Zielke

Alle Missverständnisse sind geklärt, die Ehepartner und Verlobten versöhnt, Cherubino ist wieder in der Gunst. Doch, anstatt die Hochzeit zu feiern, machen die Gäste den Grafen Almaviva mit erotischen Gadgets bewegungslos und verbeugen sich vor dem Publikum zunächst ohne ihn! Die Neuinszenierung der populärsten Oper Mozarts von Svenja Tiedt im Hamburger Opernloft ist frivol, findig, witzig, zeitgemäß und musikalisch ausgezeichnet. „W.A. Mozart „Figaros Hochzeit“
Opernloft in Hamburg, Premiere 27. April 2023“
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Sternstunden in Dornach, Schweiz: Eurythmie geht in Verbindung mit dem Bühnenweihfestspiel

Parsifal am Goetheanum, Foto: François Croissant

Goetheanum, Dornach, Schweiz, Neuinszenierung, 7. April 2023

Richard Wagner „PARSIFAL“

von Dr. Klaus Billand

Wenn man langsam den Berg hinaufwandert, um zum über Dornach thronenden Goetheanum aus dem Jahre 1928 (Bühnensanierung mit Einbau eines Orchestergrabens 2014) mit seiner einzigartigen Architektur im organischen Sichtbetonstil in der anmutigen Juralandschaft zu kommen, hat man das Gefühl, man gehe hinauf zu einer Gralsburg. Und wenn man bedenkt, wie grün dieser Hügel im Sommer sein wird, ist assoziativ auch der legendäre Grüne Hügel von Bayreuth nicht fern… Also, was liegt hier näher als Richard Wagners Abschiedswerk „Parsifal“ aufzuführen? Dabei war das keineswegs selbstverständlich und Resultat einer langen und so sorgsamen wie detailverliebten Vorbereitung nach der Idee des Prozenten Alexander von Glenck, der im Goetheanum schon einen „Figaro für Operneinsteiger“ gegeben hat, um Schulkinder mit der Kunstform Oper vertraut zu machen. Ein äußerst löbliches Unterfangen, das man viel öfter realisieren sollte, um der Oper eine längeres Überleben zu sichern. „Richard Wagner „PARSIFAL“
Goetheanum, Dornach, Schweiz, Neuinszenierung, 7. April 2023“
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