Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig

Mitridate, re di Ponto, Hamburg © Brinkhoff / Mögenburg

Insgeheim hoffe ich, dass auf dem Baakenhöft in der Hamburger HafenCity ein Wachtelkönig und sein Kinder vergnüglich zwitschern. Denn dieser Vogel hat viel Macht. Zum Beispiel  hat er 1997 vor dem  Bundesverwaltungsgericht einen vorübergehenden, immerhin 10 Monate währenden Baustopp  erwirkt. In dem Rechtsstreit  ging es nicht etwas um ein Einfamilienhaus. Sondern um eine wichtige Verkehrsader unweit Hamburgs, die Ostseeautobahn A 20 nahe Lübeck. 

Wolfgang Amadeus Mozart                            Mitridate, re di Ponto

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Ádám Fischer, Dirigent

Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE

von Jörn Schmidt

Und das funktionierte so. Bei Großprojekten zählen nicht nur die Interessen des Bauherren, sondern auch Natur und Umwelt. Diese vertreten durch Naturschützer beziehungsweise NGOs wie zum Beispiel NABU. Die bringen im Klageverfahren vor, dass der Wachtelkönig so selten sei wie ein Phantom. Aber entlang der geplanten Trasse der A20, da fühle er sich pudelwohl. „Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig
Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE“
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DIE MONTAG-PRESSE – 24. FEBRUAR 2025

Norma © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

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DIE MONTAG-PRESSE –
 24. FEBRUAR 2025

Wien
Wiener Staatsoper: Das soll auch „Norma“ gewesen sein? (Bezahlartikel)
Beim Wiener Showdown der „Normas“ kam die Premiere in der Staatsoper am Samstag nicht an die dramatische Souveränität und Intensität der Konkurrenz heran. Also Eins zu Null für das Theater an der Wien.
DiePresse.com

22.2.25 „Norma“, Premiere, Staatsoper. „Norma gegen Norma: ein Unentschieden“
„Norma“-Premiere im Theater an der Wien, „Norma“-Premiere an der Wiener Staatsoper: Die erste Frage bei diesem „Duell“ wird die nach dem Gewinner sein – aber es gibt keinen Gewinner. Jede Produktion hat ihre Stärken und Schwächen. Fast würde es einen danach gelüsten, ein „Mischfassung“ aus beiden Produktionen zu erstellen.
operinwien.at

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„Norma“ an der Wiener Staatsoper: Lombardi betört, Flórez und die Regie bleiben blass

© Wiener Staatsoper

„Die hören ja gar nicht mehr auf zu singen.“ Könnte man wirklich meinen. Es ist 20:20 Uhr – glaubt man der Smartwatch meiner Nachbarin, die das lautstark verkündet. Da hat Federica Lombardi gerade gefühlt 20 Minuten im Duett mit Vasilisa Berzhanskaya gesungen, Juan Diego Flórez stößt auch noch hinzu. Gleich vorweg: Lombardi ist als Hohepriesterin „Norma“ die positive Überraschung des Abends.

Vincenzo Bellini, Norma
Wiener Staatsoper,
22. Februar 2025 (Premiere)

von Jürgen Pathy

In keiner Rolle konnte Lombardi bislang derart überzeugen – nicht als Mozarts Donna Elvira, schon gar nicht als Fiordiligi. Ihre Stärken: Im hohen Register sanft und geschmeidig, die Spitzen sind rund. Keine einzige Minute dieses Abends scheint ihr die gewichtige Rolle über den Kopf zu wachsen. „Vincenzo Bellini, Norma
Wiener Staatsoper, 22. Februar 2025 (Premiere)“
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Wie sich die zerbrechliche Verbindung zwischen Mensch und Natur in beeindruckender Tanzperformance vermitteln lässt

ÜBER.LEBEN © Mekky

Die beeindruckende Aufführung geht nach einer Stunde dem Ende zu, die Bühne versinkt im Dunkeln, die Musik erstirbt. Dann brandet langer begeisterter Beifall auf: Die Botschaft ist offensichtlich angekommen.  

ÜBER.LEBEN – ein Community Dance Projekt von DE LooPERS-dance2gether e.V.

Julio Fernández  Dirigent
Wilfried van Poppel & Amaya Lubeigt  Choreografie
IntoNation Chor der Hochschule Bremen
Kammerensemble Konsonanz

Theater Bremen, 22. Februar 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Leben ist Bewegung. Und die Welt ist Klang. Diese beiden Aussagen könnten wohl herhalten als Grundgedanken für das Community Dance Projekt „ÜBER.LEBEN“, das von DE LooPERS-dance2gether e.V. im Theater Bremen aufgeführt wurde.

„ÜBER.LEBEN – ein Community Dance Projekt
Theater Bremen, 22. Februar 2025“
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Maggio Musicale Fiorentino präsentiert einen filmreifen „Rigoletto“

Medienquelle: www.maggiofiorentino.com

Die Produktion des Maggio Musicale glänzt mit der schillernden, brutalen Welt am Hof des Herzogs, angereichert durch riesige suggestive Video-Projektionen im Hintergrund. Rigolettos Wohnhaus wird hier zur Großwäscherei, in der Gilda und Giovanna an riesigen Waschmaschinen tätig sind.

Giuseppe Verdi
Rigoletto

Musikalische Leitung: Stefano Ranzani
Orchester des Maggio Musicale

Regie: Davide Livermore
Bühne: Giò Forma
Kostüme: Gianluca Falaschi
Licht: Antonio Castri
Video: D-Wok

Wiederaufnahme der (durch Covid gestoppten) Produktion von 2020

Maggio Musicale Fiorentino, 18. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Das Theater-Multitalent Davide Livermore hat sich als Opernregisseur an der Mailänder Scala mit seinen Produktionen der bekanntesten Werke des Repertoires einen großen Namen gemacht. Dass er mithalf, das einst so gefährliche Turiner Stadtviertel um das Teatro Baretti mit jahrelangen sozialen Interventionen in einen sicheren Treffpunkt verschiedener sozialer Schichten zu verwandeln, prägt nicht zuletzt auch seine Inszenierung des „Rigoletto“ in Florenz: Die eindrückliche letzte Szene spielt in einer rot leuchtenden Halbwelt-Bar (als Mörderhölle des Sparafucile) und die ermordete Gilda endet in einer desolaten, unheimlichen, verschmutzten Untergrund-Station deren Gefährlichkeit Livermores Erfahrungen in jenem Turiner Viertel drastisch widerspiegelt.

„Giuseppe Verdi, Rigoletto
Maggio Musicale Fiorentino, 18. Februar 2025“
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Die English National Opera präsentiert einen total reduzierten „Figaro“

London Coliseum – English National Opera © ENO.org

Die English National Opera inszeniert ihre Opernproduktionen grundsätzlich in englischer Sprache – um damit ein weiteres und vor allem jüngeres Publikum anzusprechen. Die Engländer, das ist wohlbekannt, sind ja grundsätzlich unbegabt und vor allem chronisch unwillig, was Fremdsprachen betrifft – zumal ja ohnehin auf der Welt jeder mehr oder weniger des Englischen kundig ist. Also Mozart auf Englisch. Das funktioniert als Komödie, zumal in dieser exzellenten Übersetzung (Jeremy Sams).

Wolfgang Amadeus Mozart, The Marriage of Figaro

Regie: Joe Hill-Gibbins

Musikalische Leitung: Ainars Rubikis

Koproduktion mit der Oper Wuppertal

English National Opera ENO at the London Coliseum, 22. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Man schaut sich zuhauf Opernproduktionen an, welche von Regisseuren angefertigt wurden, die vom Film kamen und daher reichlich Videos benutzen (was leicht zu visueller Überdosis und Ablenkung vom künstlerischen Gehalt führen kann).

„Wolfgang Amadeus Mozart, The Marriage of Figaro
ENO at the London Coliseum, 22. Februar 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 23. FEBRUAR 2025

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DIE SONNTAG-PRESSE – 23. FEBRUAR 2025

Wien/Staatsoper
„Norma“: In Schönheit untergegangen
Kritik. Die Idee war apart, aber ging nicht auf. Die neue „Norma“ an der Staatsoper krankt an zu leichtgewichtigen Stimmen und einer blassen Inszenierung. Nach dem Theater an der Wien, stellt nun auch die Staatsoper Vincenzo Bellinis „Norma“ zur Diskussion. In einer Aufführung, die durch die Besetzung eine hochinteressante Alternative zu den gängigen Klischees zu bescheren schien: Eine Belcanto-„Norma“ ohne dramatische Wucht, sondern eine der leichteren, beweglichen Stimmen. Federica Lombardi debütierte in der Titelpartie, eine Sängerin, die außer Mozart auch lyrische Partien des italienischen Fachs singt. Dazu der tenorale Höhenflieger Juan Diego Flórez, ein begnadeter Belcantist, fast konkurrenzlos als Rossini-Sänger, als Elvino in Bellinis „Nachtwandlerin“ oder als Tonio in Donizettis „Regimentstochter“.
KleineZeitung.at

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Tobias Kratzers woke und diverse „Arabella“ schießt das Werk ins triste Abseits

CD/Blu-ray Besprechung:

Richard Strauss
Arabella

Chor und Orchester der
Deutschen Oper Berlin

Sir Donald Runnicles   Dirigent

Tobias Kratzer   Regie

NBDO 182V

von Peter Sommeregger

Nun ist also die Produktion von „Arabella“ an der Deutschen Oper Berlin vom März 2023 auch auf Bildträgern erschienen. Der problematische Eindruck, den die Aufführung bei der Premiere hinterließ, verstärkt sich noch bei genauerem Hinsehen.

„CD/Blu-ray Besprechung: Richard Strauss, Arabella
klassik-begeistert.de, 22. Februar 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 22. FEBRUAR 2025

Lise Davidsen © Enrico Nawrath, Bayerische Festspiele

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 22. FEBRUAR 2025

Lise Davidsen: „Jetzt bin ich schwanger, aber Isolde und Brünnhilde sind schon fix“ (Bezahlartikel)
Lise Davidsen ist die größte Hoffnung im raren hochdramatischen Fach. Nun erwartet die 38-jährige Norwegerin Zwillinge. Ihre Opernpläne soll das nicht einschränken: Für März 2026 ist an der Met ihre erste Isolde geplant.
DiePresse.com

Wien                                                                          Muti sieht Philharmoniker als Kulturhüter und Familie Riccardo Muti sieht die Wiener Philharmoniker als Siegelwahrer der Kultur des Kontinents. Bei den Wiener Philharmonikern fühle er sich außerdem „wie ein Vater. Ich habe drei Generationen von Musikern kennengelernt.“
wien.orf.at

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Pablo Larraíns große Verehrung für die Diva wird in jeder Szene spürbar

© ARP FilmNation

Film-Rezension:

Eine faktenreine Filmbiografie ist „Maria“ angesichts einiger künstlerischer Freiheiten nicht. Aber ein Biopic mit einem hohen Anspruch, den die sorgfältige Musikauswahl, eine subtile Kennerschaft von Callas’ Leben und Wirken sowie ein feinsinniger Soundtrack beglaubigen .

Film „Maria“
von Pablo Larraín

Regie: Pablo Larraín, mit Angelina Jolie, Alba Rohrwacher u.a.
Kinostart Deutschland: 6. Februar 2025.

von Kirsten Liese

Butler Ferruccio (Pierfrancesco Favino) rollt nach dem Willen der Diva wie so oft ohne irgendeinen Sinn den Flügel von einem Raum in den anderen, Haushälterin Bruna (Alba Rohrwacher) kümmert sich derweil um das Essen. Dann betritt Maria die Küche. Sie will das Casta Diva aus Norma singen, womit sie einmal Maßstäbe setzte, und Brunas Meinung dazu. Ihr Sopran tönt nicht sehr stabil, unsicher in Höhe und Intonation, nach wenigen Takten versagt ihr die Stimme, aber in ihrem inneren Ohr hört sie die Arie weiter – so wie sie einmal klang, als sie im Zenit ihrer Karriere stand. Danach wird Bruna zu ihrer Freude sagen, dass ihr Gesang hervorragend gewesen sei.

„Film-Rezension: „Maria“ von Pablo Larraín
klassik-begeistert.de, 6. Februar 2025 “
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