Nationaltheater: Schönberg trifft Beethoven

Nationaltheater, München, 5. November 2024

Vladimir Jurowski ©  Wilfried Hösl

Beim 1. Akademiekonzert des Bayerischen Staatsorchesters in der neuen Spielzeit kombinierte GMD Vladimir Jurowski Beethovens 9. Symphonie mit Arnold Schönbergs 7-minütiger Kantate „A Survivor from Warsaw“ – eine zunächst befremdlich wirkende Kombination des Höhepunkts der Klassik mit Zwölftonmusik des 20 Jahrhunderts. Macht dies Sinn?

Arnold Schönberg: A Survivor from Warsaw, op. 46

Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-moll, op. 125

Bayerisches Staatsorchester,
musikalische Leitung: GMD Vladimir Jurowski
Bayerischer Staatsopernchor
Choreinstudierung: Christoph Heil

„Vladimir Jurowski, Bayerisches Staatsorchester, Schönberg, Beethoven
Nationaltheater, 5. November 2024“
weiterlesen

La Scala streut dem „Rosenkavalier“ Rosen

Rosenkavalier © Brescia e Amisano


Kaum waren die letzten Töne des dritten Aktes verklungen, brach im prachtvollen Zuschauerraum der Mailänder „Scala“ wie ein Orkan der Jubel los – dieser galt Sängerinnen und Sängern, vor allem aber dem Dirigenten Kirill Petrenko – und von den obersten Proszeniumlogen beidseits der Bühne ergoss sich ein schier endloser Regen von Rosen und Tulpen auf die zum Schlussapplaus angetretenen Darsteller. Die Produktion der Originalfassung wurde von den Salzburger Festspielen des Jahres 2014 übernommen.

Richard Strauss
Der Rosenkavalier

Dirigent: Kirill Petrenko
Orchester und Chor des Teatro alla Scala

Inszenierung: Harry Kupfer (Wiederaufnahmeregie: Derek Gimpel)
Bühne: Hans Schavernoch

Teatro alla Scala, 29. Oktober 2014

 von Dr. Charles E. Ritterband

Der 2019 verstorbene deutsche Regisseur Harry Kupfer versetzte die in den frühen Regierungsjahren der Maria Theresia um 1740 angesetzte Handlung des „Rosenkavalier“ ins frühe 20. Jahrhundert, der Epoche des Jugendstils. „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Teatro alla Scala, 29. Oktober 2014“
weiterlesen

Daniel Hope begibt sich auf musikalische Spurensuche seiner irischen Vorväter

Bremen – Daniel Hope in Concert © Sören L. Schirmer

Irish Traditionals sowie Ausschnitte aus Werken von Thomas Roseingrave, Henry Purcell, Domenico Scarlatti, Johann Sigismund Kusser, Francesco Geminiani, James Oswald, Antonio Vivaldi und  Turlough O’Carolan

Daniel Hope Violine und Moderation
AIR Ensemble

Bremer Konzerthaus Die Glocke, 5. November 2024

von Dr. Gerd Klingeberg

„Eigentlich müsste man jetzt in einem irischen Pub sein, mit einem kühlen Glas Bier in der Hand…“ sinniert Daniel Hope kurz vor Konzertende. Spät, aber wahr; denn allein durch eine grüne Hintergrundbeleuchtung kann die Glocke als Konzertsaal schwerlich eine irische Atmosphäre bieten. Musikalisch ließe sich da einiges tun, doch was Frontman Hope und sein AIR Ensemble an diesem Abend dafür aufbieten, wäre zweifellos noch ausbaufähig. Erste irische Eindrücke vermitteln die sechs Instrumentalisten mittels kurzer Irish Traditionals mit typisch eingängigen, vielfach wiederholten und variierten und dabei zunehmend schneller gespielten Motiven. Das ist, nun ja, nette unterhaltsame Gute-Laune-Musik. „Daniel Hope & AIR Ensemble
Bremer Konzerthaus Die Glocke, 5. November 2024“
weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2024

Buch
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788): Ein Komponist, der es wagte, er selbst zu sein
Manchmal können Zeitgenossen von berühmten Persönlichkeiten aus früheren Zeiten etwas lernen wie zum Beispiel von Carl Philipp Emanuel Bach. Sein Lebenslauf zeigt: Wenn man Erfolg haben will, muss man häufig seine Komfortzone verlassen und seinen eigenen Weg gehen. Dem Komponisten gelang es auch, eine Balance zwischen der Entwicklung eigenen Schaffens und der Befriedigung des damaligen Publikumsgeschmacks zu erreichen. Solchen aufbauenden Eindruck habe ich nach der Lektüre des Buches von Siegbert Rampe.
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de

Wien
Saimir Pirgu: Der Tenor auf Pavarottis Spuren (Bezahlartikel)
Der gefeierte Sänger aus Albanien präsentierte in Wien sein neues Album und ist zwei Mal im Konzerthaus zu hören – ein Gespräch über Rollen, Regisseure und Nostalgie.
Kurier.at

„DIE DONNERSTAG-PRESSE – 7. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Interview: Das Klassik-begeistert Glocken-Special mit dem Orchestre symphonique de Montréal

© Antoine Saito 2024

Das 1934 gegründete Orchestre symphonique de Montréal mit Sitz in der kanadischen Stadt Montreal gilt als eines der weltweit führenden Sinfonieorchester. Zu den Chefdirigenten zählten Otto Klemperer, Igor Markevitch, Zubin Mehta und Kent Nagano. Aktuell hält Rafael Payare diese Position, Orchesterdirektor ist Sébastien Almon.  Da mag man gar nicht glauben, dass man in Montreal 90 Jahre lang ohne ein wichtiges Instrument auskommen musste. Jetzt ist es so weit, im Juni 2024 wurden vier Orchesterglocken geliefert, sechs weitere folgen diesen November.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Rafael Payare und Sébastien Almon

klassik-begeistert: Sein 90-jähriges Bestehen feiert das Orchestre symphonique de Montréal (OSM) mit einer Europa-Tournee und ist gleich drei Mal in Deutschland zu Gast. Am 24. November in Hamburg, am 25. November in Berlin und am 28. November in München. Bekommen wir in Hamburg bereits die neuen Orchesterglocken zu Gehör?

Sébastien Almon: Ja!  Insgesamt haben wir zehn Glocken in Auftrag gegeben. Im vergangenen Juni wurden vier Glocken geliefert, zwei davon nehmen wir mit auf unsere  Europatournee. Sie werden anlässlich unserer drei Deutschland-Konzerte in Hamburg, Berlin und München läuten,  während des fünften Satzes von Berlioz’ Symphonie Fantastique. „Interview: KB im Gespräch mit Rafael Payare und Sébastien Almon
klassik-begeistert.de, 6. November 2024“
weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. NOVEMBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. NOVEMBER 2024

Opernnacht 2024, Deutsche Oper Berlin ©

Berlin/Deutsche Oper
Die Deutsche Oper Berlin spart am Glamour, lässt die Stimmen glänzen und betont die Notwendigkeit zu helfen
Den wärmsten Applaus an diesem Abend erhält Margot Friedländer, die kurz vor ihrem 103. Geburtstag steht, Ehrenbürgerin der Stadt Berlin ist und die Veranstaltung, die früher Aids-Gala hieß, mit ihrer Gegenwart beehrt hat. Es ist ein Zeichen der Zuwendung und der Hoffnung in dem sich abkühlenden gesellschaftlichen Klima: Es braucht nur der Name dieser wundervollen Frau genannt zu werden, damit warmherziger, langer Applaus aufbrandet.
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

Münster
Uraufführung im Theater Münster: SASJA UND DAS REICH JENSEITS DES MEERES – Musiktheater von Gordon Kampe

Premiere am Sonntag, 10.11.24
Theaterkompass.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 6. NOVEMBER 2024“ weiterlesen

Cecilia Bartoli als Orfeo: Die Hölle wird zum musikalischen Himmel

© Sebastien Grebille

An der Philharmonie in Luxembourg startet Cecilia Bartoli ihre Tour durch Europa mit “Orfeo ed Euridice” von Christoph Willibald Gluck. Begleitet vom Orchester “Les Musiciens du Prince-Monaco” unter der Leitung von Gianluca Capuano, dem Chor “Il Canto Orfeo”, sowie der Sopranistin Mélissa Petit, zeigt sie, dass sie noch immer zur Spitze heutiger Opernsängerinnen gehört. Das wunderbare Zusammenspiel aller Musiker und Sänger beschert einem begeisterten Publikum einen beglückenden konzertanten Opernabend.

Christoph Willibald Gluck (1714-1787)
Orfeo ed Euridice
Atto d’Orfeo (Libretto: Ranieri de’ Calzabigi)

Musikalische Leitung: Gianluca Capuano
Les Musiciens du Prince-Monaco
Il Canto di Orfeo

Luxembourg, Philharmonie – konzertante Aufführung, 3. November 2024

von Jean-Nico Schambourg

Gespielt wird die Oper in der Version von Parma aus dem Jahre 1769.
Sieben Jahre zuvor hatte die Oper ihre Uraufführung in Wien. In der Wiener Fassung in drei Akten gibt es ein Happyend: Orfeo und Euridice werden wiedervereint. Nicht so bei der Version aus Parma, die aus einem globalen Akt besteht und deshalb als “Atto d’Orfeo” benannt wird: Nachdem Orfeo Euridice definitiv verloren hat, begeht er Selbstmord, um so seiner Geliebten im Totenreich nah sein zu können. Musikalisch hat Gluck die Partie des Orfeo, in Wien vom Altkastraten
Gaetano Guadagni aufgeführt, umgeschrieben für den Soprankastraten Giuseppe Millico.

„C.W. Gluck, Orfeo ed Euridice
Luxembourg Philharmonie, 3. November 2024“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 259: Mit dem Namen Trnina kann man nicht Karriere machen

von Peter Sommeregger

Die am 19. Oktober 1863 in Kroatien geborene Sängerin Milka Trnina begann bereits frühzeitig mit der Ausbildung ihrer Stimme. Zuerst studierte sie in ihrer Heimat, ab 1882 beim damals wohl berühmtesten Gesangslehrer, Joseph Gänsbacher in Wien. Ihr Bühnendebüt als Amelia in Verdis „Maskenball“ fand bereits 1882 in Zagreb statt.

Schnell eroberte sich die junge Sängerin die Bühne, nach Stationen in Leipzig, Graz und Bremen gelangte sie 1889 an die Münchner Hofoper, die bis zum Ende ihrer Karriere ihre künstlerische Heimat blieb. Der Name Trnina war aber außerhalb ihrer Heimat ein Problem, das sie mit dem einfachen Einfügen des Buchstaben e löste, und als Milka Ternina eine Weltkarriere erreichte. „Sommereggers Klassikwelt 259, Milka Ternina
klassik-begeistert, 6. November 2024“
weiterlesen

Auf dem Blocksberg Otfried Preußlers sind die Prioritäten anders gesetzt

Franz Wittenbrink, Die kleine Hexe © Jan Windszus Photography

Es geschah selten, aber wenn ich in meiner Kindheit mal mit Hexen zu tun hatte, so liebte ich jene aus dem Zauberhaften Land. Dort, irgendwo hinter dem Regenbogen, fand Judy Garlands unfreiwilliger Sturmflug ein Ende. Bei der Landung erschlug ein Häuschen eine böse Hexe. Eine gute Hexe wies dem Mädchen den richtigen Weg.

Die kleine Hexe
Kinderoper von Franz Wittenbrink

Libretto von Anne X. Weber und Susanne Lütje
Nach dem Buch von Otfried Preußler

Uraufführung am 26. Oktober 2024 in Berlin

Orchester der Komischen Oper, Anne Hinrichsen
Komische Oper im Schillertheater, 4. November 2024

von Ralf Krüger

Tanzen, singen, sich in Kostüme zwängen: Nur einmal im Jahr ist Walpurgisnacht! Da feiern die Hexen auf dem Blocksberg im Harz: Die Alten, die Weisen, auch die Männlichen – bis manchmal vielleicht der Besen knackt. Doch Achtung – Altersbeschränkung! „F. Wittenbrink, Die kleine Hexe
Komische Oper im Schillertheater, 4. November 2024“
weiterlesen

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788): Ein Komponist, der es wagte, er selbst zu sein

Buchbesprechung:

Siegbert Rampe
Carl Philipp Emanuel Bach und seine Zeit (Große Komponisten und ihre Zeit) 

LAABER-Verlag 2014
ISBN: 978-3-89007-838-0

von Jolanta Łada-Zielke

Manchmal können Zeitgenossen von berühmten Persönlichkeiten aus früheren Zeiten etwas lernen wie zum Beispiel von Carl Philipp Emanuel Bach. Sein Lebenslauf zeigt: Wenn man Erfolg haben will, muss man häufig seine Komfortzone verlassen und seinen eigenen Weg gehen. Dem Komponisten gelang es auch, eine Balance zwischen der Entwicklung eigenen Schaffens und der Befriedigung des damaligen Publikumsgeschmacks zu erreichen. Solchen aufbauenden Eindruck habe ich nach der Lektüre des Buches von Siegbert Rampe.  „Buchbesprechung: Siegbert Rampe, Carl Philipp Emanuel Bach
klassik-begeistert.de, 5. November 2024“
weiterlesen