DIE SONNTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2023

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden

DIE SONNTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2023

Foto: © Karl Forster: Gaëlle Arquez

Berlin
Staatsoper Berlin: Carmen mit Gaëlle Arquez
Bertrand de Billy leitet eine überaus hörenswerte Wiederaufnahme von Carmen in der Inszenierung von Martin Kušej. In der Titelrolle begeistert Gaëlle Arquez mit Esprit und einer Präzision, die die üblichen Rollenclichés wohltuend ignoriert. Ihr zur Seite punktet der José des Stanislas de Barbeyrac mit dynamischen Finessen, wohingegen Lucio Gallo (als Escamillo) mit seinem arg hemdsärmeligen al-fresco-Zugang nur bedingt gefällt.
konzertopernkritik.berlinberlin/a.schlatz

Berlin
Vera-Lotte Boecker im Porträt: Sie kam, sie sang
Vera-Lotte Boecker ist nicht nur eine herausragende Sopranistin, sie spielt auch umwerfend – nun ist sie Richard Strauss’ „Daphne“ an der Berliner Staatsoper.
SueddeutscheZeitung.de

„Tschän“ und die ORF-Debütanten am Opernball
Der ORF war mit einem neuen Ensemble in der Oper im Marathoneinsatz. Andi Knoll ist Alfons Haiders Erbe angetreten. Seine lockere Zunge hat der Sache gutgetan.
Die Presse.com „DIE SONNTAG-PRESSE – 19. FEBRUAR 2023
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Schammis Klassikwelt 10: Alles in der Welt ist ein Witz, der Mensch ist als Narr geboren!(*)

Helau und Alaaf erschallt’s durch den Saal!
Fass’nacht feiert man heute oder Karneval!
Auch der Verfasser sonst ernsthafter Themen
Wird von der Gaudi erfasst und läßt’s sich nicht nehmen
Zu steigen in die Bütt, es ist ein Versuch,
Um zu erzählen von seinem letzten Opernbesuch.

 


von Jean-Nico Schambourg

Die fünfte Jahreszeit erlaubt Narren und Jecken
Mit spitzer Zung’ und gift’gem Wort dort anzuecken
Wo sonst das Jahr über man sich nicht traut
Und lieber auf die and’re Seite schaut.
So entschliess auch ich mich in diesen Tagen,
Als Till Eulenspiegel der Oper, es zu wagen
Den Finger zu legen in empfindliche Wund’
Die da heißt: Regietheater und dessen Schund!

Seit Tagen wie ein kleines Kind ich mich d’rauf freu’,
Heut Abend geht’s in die Oper! Juchhei! Juchhei!
Ich will heut’ nichts wissen von Katastrophen und Krieg,
Die von der Tagesschau jeden Tag ich vorgezeigt krieg’
Nein, heut’ will ich mich entspannen bei schönem Gesang,
Will mich ergötzen an monumentalem Orchesterklang.
Schnell ich mich noch werf’ in mein bestes Gewand
Zu betreten würdig die “heil’ge Stätt’”, Opernhaus genannt.

„Schammis Klassikwelt 10: Alles in der Welt ist ein Witz, der Mensch ist als Narr geboren!(*)
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2023“
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Thielemann-Festtage mit den Wiener Philharmonikern

Foto: Christian Thielemann (links), klassik-begeistert-Autor Herbert Hiess

Jeunesse-Generalprobe

Arnold Schoenberg:  „Verklärte Nacht“ op. 4, Fassung für Streichorchester (1943)

Richard Strauss: Eine Alpensinfonie, op. 64

Wiener Philharmoniker
Christian Thielemann Dirigent

Musikverein Wien, 17. Februar 2023

von Herbert Hiess

Dies ist einmal kein Review im „klassischen Sinn“, sondern eher eine persönliche Darstellung der jüngsten Erlebnisse mit den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann. Der Dirigent und das Orchester haben in der nächsten Zeit einiges vor – jetzt bis 26. Februar 2023 drei Konzerte im Wiener Musikverein und dann eine größere Tournee nach Frankfurt und in die USA. „Wiener Philharmoniker Christian Thielemann Dirigent
Musikverein Wien, 17. Februar 2023“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 18. FEBRUAR 2023

Alan Gilbert, Foto: Peter Hundert ©

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 18. FEBRUAR 2023

Hamburg
Alan Gilbert bleibt bis 2029 Chefdirigent   Die Weichen für eine gemeinsame Zukunft sind gestellt: Das NDR Elbphilharmonie Orchester und Chefdirigent Alan Gilbert verlängern ihre Zusammenarbeit über das Jahr 2024 hinaus bis zum Sommer 2029.
ndr.de.orchester

München/Gärtnerplatztheater
Umjubelter Werther: Traut Euch ins Offene, Freunde!
Was für eine gewagte Mischung: Goethes Briefroman in der Optik eines Schauspiels von Henrik Ibsen mit impressionistischer Musik des Franzosen Jules Massenet, abgeschmeckt mit Romantik. Das funktionierte am Münchner Gärtnerplatztheater hervorragend, der Jubel war groß. Am Donnerstag war Premiere.
BR-Klassik.de

Zum Sterben schön: Massenets „Werther“ am Gärtnerplatztheater
Manche mögen das konventionell nennen, doch Massenets „Werther“ am Gärtnerplatz ist bestes altes Theaterhandwerk. Eine zu Recht umjubelte Premiere.
MuenchnerMerkur

„Konzertgänger in Berlin“
Biennale 2: Bertrand Chamayou spielt Klavier, Pintscher dirigiert die Philharmoniker
Einen Lapsus der Biennale der Berliner Philharmoniker bügelt (48 Stunden vor deren zweitem Konzertprogramm, dazu unten mehr) der französische Pianist Bertrand Chamayou beiläufig aus, zumindest ein bisschen: Seine erste Zugabe ist eine stupende Etüde von Unsuk Chin. Und die ist nicht nur Schülerin von György Ligeti, der im Mittelpunkt der Biennale steht, sondern auch eine jener ominösen Frauen, deren Fehlen als Komponistinnen im zweieinhalbwöchigen Festivalprogramm hier oder auch hier bemängelt wurde.
„Konzertgänger in Berlin“

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Christopher Evans und Félix Paquet als Mann im Schatten verschmelzen in einem grandios getanzten Todes-Pas de deux

Foto: (RW), Xue Lin (Odette), Félix Paquet (Der Mann im Schatten), Christopher Evans (Der König), Charlotte Larzelere (Prinzessin Natalia, seine Verlobte)

Christopher Evans sieht sein aggressives Verhalten, wie die Verletzung, die er seiner Mutter antat, begreift aber nicht mehr, dass er es war, der damit den finalen Eklat auslöste. Evans zieht sich in seine Depressionsblase zurück und erlebt den Mann im Schatten nicht mehr als Feind, sondern als tröstenden Freund. Am Ende gibt er sich ihm ganz hin: Christopher Evans und Félix Paquet als Mann im Schatten verschmelzen in einem grandios getanzten Todes-Pas de deux.

Illusionen – wie Schwanensee
Ballett von John Neumeier
Musik von Peter I. Tschaikowsky

Hamburg Ballett, die zweite Besetzung

Staatsoper Hamburg, 16. Februar 2023

von Dr. Ralf Wegner

Jede Aufführung ist anders, und das liegt nicht nur an tänzerisch-technisch unterschiedlichen Fähigkeiten der alternierenden Besetzungen. Vielmehr lassen Neumeiers Choreographien darstellerische Variationen zu, die von den Tänzerinnen und Tänzern auch mit innerer Hingabe auszufüllen sind. Das liegt nicht jedem und jeder, wird aber bei Neumeiers Balletterziehung stärker berücksichtigt als offenbar anderswo. Wenn diese Begabung, das Innere nach außen zu kehren und tänzerisch zu übersetzen nicht so stark betont wird, fehlt manchen Aufführungen des Hamburger Ballettmeisters bei anderen Ballettensembles zwar nicht die technisch-tänzerische Brillanz, aber die psychologische Durchdringung der jeweiligen Rollen. „Illusionen – wie Schwanensee, Ballett von John Neumeier
Staatsoper Hamburg, 16. Februar 2023, zweite Besetzung“
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Beethoven und John Adams in Leipzig – Minimalismus, mehr oder weniger?

David Robertson © photographed in New York City by Chris Lee, 12/13/17.

Im Gewandhaus Leipzig wird ein Klassiker der romantischen Violinkonzerte einem Kleinod der Minimal Music entgegengestellt. David Robertson dirigiert diese fulminant revolutionären Werke zu Seiten des Violinisten Christian Tetzlaff – ein Erfolg mit Abstrichen, der sich implizit der Frage nach der Zukunft der klassischen Musik stellt.


Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

 John Adams
Harmonielehre

David Robertson, Dirigent
Gewandhausorchester Leipzig

Gewandhaus Leipzig, 16. Februar 2023

von Leander Bull

So manchem Klassikbegeisterten stößt die Frage nach der Zukunft der klassischen Musik leider übel auf. Oft wird einem unterschwellig der Vorwurf gemacht, die Begeisterung für eine solche Kunst sei nichts weiter als ein krampfhaftes Festhalten alter Formen, die längst überlebt seien. Trotz der Kurzsichtigkeit solcher Vorwürfe wird einem nicht selten bange, wenn man sich die Frage stellt, wo dieses Medium in Zeiten digitaler Neurosen und beschleunigter Banalisierung noch einen Unterschlupf finden wird. „Ludwig van Beethoven, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
Gewandhaus Leipzig, 16. Februar 2023“
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DIE FREITAG-PRESSE – 17. FEBRUAR 2023

Wiener Staatsoper © Wiener-staatsoper.at

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DIE FREITAG-PRESSE – 17. FEBRUAR 2023

Wiener Opernball
Elegante Glamour-Roben sind zurück auf dem Opernball
Auf der Feststiege gibt es unzählige Kreationen von österreichischen Modemachern zu sehen. Auch das umstrittene Label Balenciaga wurde getragen. Fotoreihe über die interessantesten Roben
Kurier.at

Opernball-Blütenlese: „Politik, Kunst, Baumeister, Busenwunder“
TV-Protokoll: Die lustigsten Szenen einer langen Fernsehnacht.
Kurier.at

Hamburg
Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ gewinnt die Herzen des HH-Publikums mit einer ausgezeichneten Besetzung
Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg spielte unter der Leitung von Lidiya Yankovskaya fabelhaft auf, die Gefühlswelten dieser Oper immer wieder intensiv durchmessend. Der Schlussbeifall für diese musikalische Sternstunde in der Hamburgischen Staatsoper war langandauernd und jubelnd und schloss alle Beteiligten ein.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. FEBRUAR 2023

Camilla Nylund bei der Ehrung. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. FEBRUAR 2023

Sopranistin Camilla Nylund über Opernballeinsatz: „Traum geht in Erfüllung“
Die finnische Opernsängerin wird erstmals beim Opernball singen und spricht darüber, welche Rituale sie vor Auftritten hat.
Kurier.at

Sommereggers Klassikwelt 173:  Kritiker und Kritisierte – es bleibt schwierig
Zum Thema passend eine historische Fundsache:
Kritik ist keine Sichel, Zu mähen kurz und klein,
Aber Verehrungsmichel Kann man doch auch nicht sein“
(Friedrich Theodor Vischer)
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Gstaadt/Menuhin Festival
Artistic Director Christoph Müller: „Wir können nicht nur Tschaikowsky und Dvořák spielen.“
Das Gstaad Menuhin Festival setzt auf eine Neuauslegung: „Demut“ in Zeiten des Wandels. So nennt sich der Schwerpunkt der 67. Ausgabe des Schweizer Musikfestivals, das einst Yehudi Menuhin gegründet hat. Ein Gespräch mit Artistic Director Christoph Müller. Der Schweizer Kulturunternehmer bezieht Stellung, warum man auch in der Klassikbranche nicht mehr die Augen verschließen kann vor dem Klimawandel und den Ereignissen, die rundherum gerade die Welt erschüttern.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Konzertanter “Siegfried” begeistert in der Luxemburger Philharmonie
Simon Rattle und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks weilten an diesem Samstag in Luxemburg in der Philharmonie. Auf dem Programm stand eine konzertante Aufführung von Richard Wagners “Siegfried”. Dank einer phantastischen Sängerbesetzung, angeführt vom Wanderer von Michael Volle, und einem grandios aufspielendem Orchester unter der Leitung seines zukünftigen Chefdirigenten, wurde der Abend, trotz – oder dank – fehlender Inszenierung zu einem großartigen Erfolg.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de.   „DIE DONNERSTAG-PRESSE –16. FEBRUAR 2023“ weiterlesen

Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ gewinnt die Herzen des HH-Publikums mit einer ausgezeichneten Besetzung

Nach dem 4. Bild, Tatjanas Namenstag: Peter Hoare (Triquet), Janina Baechle (Filipjewna), Ruzan Mantashyan (Tatjana), Alexey Bogdanchikov (Eugen Onegin), Dovlet Nurgeldiyev (Wladimir Lenski), Marta Swiderska (Olga), dahinter Katja Pieweck (Larina), Hubert Kowalczyk (Ein Hauptmann) (Foto: RW)

Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg spielte unter der Leitung von Lidiya Yankovskaya fabelhaft auf, die Gefühlswelten dieser Oper immer wieder intensiv durchmessend. Der Schlussbeifall für diese musikalische Sternstunde in der Hamburgischen Staatsoper war langandauernd und jubelnd und schloss alle Beteiligten ein.

Eugen Onegin, Oper von Peter I. Tschaikowsky

90. Vorstellung seit der Premiere am 11. Februar 1979

Staatsoper Hamburg, 14. Februar 2023


von Dr. Ralf Wegner

Über der Aufführung lag ein Schleier von Traurigkeit. Bei früheren Vorstellungen war mir das nie so aufgefallen. Vielleicht berührt Tschaikowskys Oper über unerfüllte Liebe mehr, je älter man wird. Jüngere würden wahrscheinlich sagen, wie blöd kann Tatjana eigentlich sein, um sich nach einem unverbindlichen Besuch einem wildfremden Mann an den Hals zu werfen.

Tatjana ist aber für ihren Mut zu bewundern, sie wirft sich Onegin nicht an den Hals, sondern bekennt sich zu ihren Gefühlen und überlässt ihm die Wahl. Sie macht etwas, was früher Männern vorbehalten war, sich zu einer Liebe zu bekennen und ggf. einen Korb hinzunehmen. „Eugen Onegin, Oper von Peter I. Tschaikowsky
Staatsoper Hamburg, 14. Februar 2023“
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Sinfoniekonzert zum Dresdner Gedenktag: „Als gäbe es nur dieses Boot, nur dies raschelnde Schilf, nur diesen einen Tag“

Janowski © kulturpalast -dresden.de

Dresdner Gedenktag

Hans Werner Henze: Sinfonia N. 9 für gemischten Chor und Orchester
Dichtung nach Anna Seghers’ Roman „Das Siebte Kreuz“ von Hans-Ulrich Treichel

„Den Helden und Märtyrern des deutschen Antifaschismus gewidmet“

Marek Janowski, Dirigent
James Wood, Choreinstudierung
Karolina Juodelyte, Orgel

MDR-Rundfunkchor
Dresdner Philharmonie

Kulturpalast Dresden, 13. Februar 2023

von Pauline Lehmann

 

Anlässlich des Dresdner Gedenktages zum 13. Februar bringen die Dresdner Philharmonie und der MDR-Rundfunkchor unter der Leitung von Marek Janowski Hans Werner Henzes Sinfonia N. 9 zur Aufführung. Für die expressive Sprache der Sinfonie, die unpathetisch, dafür aber offen und geradeheraus ist, zeigt der Dirigent ein feinfühliges Gespür. Marek Janowski tariert Chor und Orchester präzise aus – man denke an die immens herausfordernden Dynamikkontraste, wenn sich teils sogar mehrfache Piani und Forte-Stellen überlagern. Eine besondere Glanzstelle dieser tiefgehenden Interpretation ist für mich das Ende des zweiten Satzes, wenn das „Weh“ des Chores begleitet von den tiefen Streichern ins Nichts verhallt. „Dresdner Gedenktag, Hans Werner Henze
Kulturpalast Dresden, 13. Februar 2023“
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