DIE MONTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2022

Foto: Benjamin Bernheim und Elbenita Kajtazi (Foto RW)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 26. SEPTEMBER 2022

Hamburg
Jules Massenets Manon an der Staatsoper Hamburg
Eine ältere Dame sagte mir beim Hinausgehen, das Stück und die Inszenierung sei ihr doch recht fremd; sie sei Mozartianerin und habe die Oper Manon auch zum ersten Mal gesehen. Von der Ferne hörte ich daneben die Äußerung, solch herausragende Aufführung habe er seit Jahren nicht mehr erlebt.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Lüttich
Lakmé von Léo Delibes in Lüttich: Eine Reise ins magische Indien
Nach Aufführungen Mitte September an der Pariser Opéra-comique, steht die Oper von Léo Delibes (1836-1891) jetzt auf dem Spielplan der Opéra Royal in Lüttich. Im Laufe dieser Saison wird die Oper auch noch konzertant an der Deutschen Oper Berlin (27. September 2022) und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris (14. Dezember 2022), sowie szenisch an der Oper Zürich (April 2023) aufgeführt werden.
Von Jean-Nico Schambourg
Klassik-begeistert.de

Berlin
Postapokalyptische Allegorie – Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ an der Komischen Oper Berlin
NeueMusikzeitung/nmz.de

Bayreuth
„Führer-Skandal“?
von Monika Beer   23. September 2022
Der sogenannte „Führer-Skandal“ in Bayreuth ist ausnahmsweise kein Reis-Sack. Sondern illustriert den Machtkampf darum, wer bei den Festspielen künftig das Sagen haben will.
http://rwv-bamberg.de/2022/09/fuehrer-skandal/

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Mit Feuer, Flamme und Schostakowitsch begeistert Andrés Orozco-Estrada das Hamburger Morgenpublikum

Foto: © Werner Kmetitsch: Andrés Orozco-Estrada

Elbphilharmonie Hamburg, 25. September 2022

Andrés Orozco-Estradas Interpretationen gehören stets zu den begeisterndsten der heutigen Zeit, mit Mahler und Schostakowitsch war auch das Programm eins der Extraklasse. So feurig hat das NDR Elbphilharmonie Orchester schon ewig nicht mehr gespielt!

NDR Elbphilharmonie Orchester
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent

Matthias Goerne, Bariton

Werke von Gustav Mahler und Dmitri Schostakowitsch

von Johannes Karl Fischer

Dieses äußerst dynamische Dirigat holt selbst aus diesem – sonst öfters etwas lustlos spielendem – Orchester die emotionalsten aller Klänge heraus. Schostakowitsch 5, ein musikalischer Meilenstein im Kampf gegen die repressive sowjetische Kulturpolitik. Diese Musik ist – gerade angesichts des Weltgeschehens wenige Tausend Kilometer weiter östlich – per se höchst emotional. Sie erregt Gefühle, die man mit Worten nicht beschreiben kann – möchte man vielleicht auch gar nicht – und ausnahmsweise auch nicht der Liebe gehören. Trauer, Triumph, Tragik, das ist die Essenz dieser Sinfonie. Still sitzen kaum möglich.  „NDR Elbphilharmonie Orchester, Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Elbphilharmonie Hamburg, 25. September 2022“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 5: Fanny Hensel – Ouvertüre in C-Dur

Foto: Von Moritz Daniel Oppenheim – https://thejewishmuseum.org/collection/31380-portrait-of-fanny-mendelssohn-hensel

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Frauen sind insbesondere im Bereich der Klassischen Orchestermusik immer noch unterrepräsentiert – gerade auch, wenn es um das Kompositionshandwerk geht. In der Szene machen nur wenige Namen überhaupt die Runde: Wer sich auskennt, hat vielleicht schon einmal die Namen Alma Mahler oder Clara Schumann gehört. Dabei gab es sie bereits durch die Jahrhunderte hinweg: Die Komponistinnen und Frauen, die im Schatten der „großen“ Männer standen oder wegen ihres Geschlechts kaum Gehör fanden. So erging es auch der bis heute fast unbekannt gebliebenen Fanny Hensel. „Daniels vergessene Klassiker Nr 5: Fanny Hensel
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Sternstunde in der Staatsoper Hamburg mit Jules Massenets Oper Manon

Foto: Benjamin Bernheim und Elbenita Kajtazi (Foto RW)

Die nicht hoch genug einzuschätzende Leistung von Elbenita Kajtazi ist es, neben ihrer Stimmschönheit, ihrem wohlig weichen Tonansatz und ihrer dramatisch-schauspielerischen Kompetenz wahrhaftig im stimmlichen Ausdruck zu sein.

Staatsoper Hamburg, 24. September 2022

Elbenita Kajtazi und Benjamin Bernheim adeln Jules Massenets Oper Manon

von Dr. Ralf Wegner

Eine ältere Dame sagte mir beim Hinausgehen, das Stück und die Inszenierung sei ihr doch recht fremd; sie sei Mozartianerin und habe die Oper Manon auch zum ersten Mal gesehen. Von der Ferne hörte ich daneben die Äußerung, solch herausragende Aufführung habe er seit Jahren nicht mehr erlebt.

„Jules Massenet, Manon
Staatsoper Hamburg, 24. September 2022“
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Lakmé von Léo Delibes in Lüttich: Eine Reise ins magische Indien

Foto: Jodie Devos & Philippe Talbot – Lakmé par Davide Garattini Raimondi (© Jonathan Berger / Opéra Royal de Wallonie-Liège)

Nach Aufführungen Mitte September an der Pariser Opéra-comique, steht die Oper von Léo Delibes (1836-1891) jetzt auf dem Spielplan der Opéra Royal in Lüttich. Im Laufe dieser Saison wird die Oper auch noch konzertant an der Deutschen Oper Berlin (27. September 2022) und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris (14. Dezember 2022), sowie szenisch an der Oper Zürich (April 2023) aufgeführt werden.


Opéra Royal de Wallonie, Lüttich
23. September 2022

Lakmé, opéra-comique von Léo Delibes

Frédéric Chaslin, Dirigent

Lakmé: Jodie Devos
Gérard: Philippe Talbot

Nilakantha: Lionel Lhote

 von Jean-Nico Schambourg

Im Gegensatz zur Pariser Opéra-comique, die sich für die Aufführung der kaum gespielten Ur-Version mit gesprochenen Texten entschieden hat, spielt die Oper in Lüttich die international gängige Version, in der die wenigen gesprochenen Texte durch Rezitative ersetzt sind.

Auch betreffend der szenischen Umsetzung bleibt die Oper von Lüttich traditionell ihrer Gewohnheit treu und verzichtet auf eine effekthascherische oder aktualisierende Inszenierung. Dieser letzte Aspekt wird nur vom Regisseur Davide Garattini Raimondi angedeutet durch die Hinzufügung einer Rahmenhandlung mit der Figur des Mahatma Ghandi (stumme Rolle). Mahatma Ghandi wird dabei gezeigt als älterer Mann, so wie wir ihn kennen, aber auch als Kind, das aktiv an der Geschichte teilnimmt. Im Laufe der Geschichte werden verschiedene Aussagen Ghandis betreffend seine Philosophie der Gewaltlosigkeit oben auf das Bühnenbild projiziert.

„Lakmé, opéra-comique von Léo Delibes
Opéra Royal de Wallonie, Lüttich, 23. September 2022“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 25. SEPTEMBER 2022

Foto: Intolleranza 1960, Komische Oper Berlin © Barbara Braun

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DIE SONNTAG-PRESSE – 25. SEPTEMBER 2022

Berlin/Komische Oper
Nonos „Intolleranza 1960“ an der Komischen Oper Berlin wird erdrückt von der eigenen Bedeutsamkeit
Krieg, Flucht, Naturkatastrophen, menschliche Not. Flüchtlingselend, Folter – einen reichhaltigen Katalog der Schrecklichkeiten hat der politisch engagierte Komponist Luigi Nono 1960 für sein provokantes Musiktheater „Intolleranza 1960“ zum Anlass genommen.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Berlin/Komische Oper
Komische Oper Berlin: Der Schnee, so weich
An der Komischen Oper schicken Dirigent Gabriel Feltz und Regisseur Marco Štorman Luigi Nonos „Intolleranza 1960“ in die Eiswüste
Tagesspiegel.de

Berlin
Politisches Musiktheater in der Komischen Oper „Intolleranza 1960“ von Luigi Nono (Podcast)
rbb.online.de

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Schammis Klassikwelt 3: requiescat in pace Maestra Enza Ferrari

Foto: Enza Ferrari und Jean-Nico Schambourg © Jean-Nico Schambourg

Sie war eine der größten Korrepetitorinnen, Musik- und Gesangslehrerinnen Italiens unserer Zeit und arbeitete während ihrer Karriere mit den berühmtesten Sängern der Welt. Ende August ist die Maestra Enza Ferrari im Alter von 81 Jahren verstorben. Ein sehr persönlicher Nachruf.

 von Jean-Nico Schambourg (Text und Fotos)

Ihr Name erweckt sogleich Assoziationen mit Enzo Ferrari, dem Gründer der berühmten Automarke. Jedoch die Boliden, die Maestra Enza Ferrari vorbereitete, haben nicht vier Räder, sondern zwei Stimmbänder, ihre Motoren heulen nicht laut auf, sondern stimmen angenehmere Töne an. Enza Ferrari war einer der größten Korrepetitorinnen und Musiklehrerinnen unserer Zeit. Sie ist Ende August im Alter von 81 Jahren verstorben.

„Schammis Klassikwelt 3: RIP Maestra Enza Ferrari
klassik-begeistert.de 25. September 2022“
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Auch die zweite Besetzung des Balletts Dritte Sinfonie von Gustav Mahler überzeugt mit seiner Leistung und seinem Können

David Rodriguez war von uns erstmals in einer tragenden Rolle zu sehen und fesselte mit tänzerischer Prägnanz und starkem Ausdruck nicht nur im Pas de trois, sondern vor allem beim Pas de deux mit Ida Praetorius.

Foto: Die Mezzosopranistin Katja Pieweck nimmt den Beifall des Publikums und des Ballett-Ensembles entgegen; dahinter in der ersten Reihe von links Matias Oberlin, Xue Lin, Florian Pohl, Olivia Betteridge, Aleix Martinez, Madoka Sugai, Karen Azatyan, Ida Praetorius, David Rodriguez, Ana Torrequebrada, Lizhong Wang (Foto RW)

Staatsoper Hamburg, 23. September 2022 

Ballett von John Neumeier
Dritte Sinfonie von Gustav Mahler  

von Dr. Ralf Wegner

Ob es an der 12. Parkettreihe mit günstigerer Übersicht auf das Geschehen lag oder auch an dem dort besseren Orchesterklang (musikalische Leitung: Markus Lehtinen): Insgesamt erschien diese Aufführung mit neuer Besetzung ausgewogener als die drei Tage zuvor gesehene. Katja Pieweck sang im 4. Satz wieder zum Niederknien schön; sie hat offenbar ihre frühere stimmliche Verfassung zurückerlangt. „Ballett von John Neumeier, Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
Staatsoper Hamburg, 23. September 2022 “
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Martha Argerich und Zubin Mehta im Wiener Konzerthaus: Zwei lebende Legenden blühen regelrecht auf

Foto: © Terry Linke

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 21. September 2022

Zubin Mehta, Dirigent
Martha Argerich, Klavier
Wiener Philharmoniker

von Jürgen Pathy

„Komm mit“, fordert sie ihn auf. Zumindest scheint es so, wenn man die Worte von Martha Argerichs Lippen richtig liest. Doch die gebrechlichen Knochen wollen nicht mehr so recht. Deshalb bleibt er lieber sitzen. Zubin Mehta, der die Wiener Philharmoniker gerade eben einfühlsam durch Schumanns Klavierkonzert geleitet hat. In göttlicher Manier. Ebenso wie die „Löwin am Klavier“ selbst.

„Zubin Mehta, Martha Argerich, Klavier, Wiener Philharmoniker
Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 21. September 2022“
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Nonos „Intolleranza 1960“ an der Komischen Oper Berlin wird erdrückt von der eigenen Bedeutsamkeit

Foto: Intolleranza 1960, Komische Oper Berlin © Barbara Braun

Komische Oper Berlin, 23. September 2022 Premiere

Luigi Nono
Intolleranza 1960

Szenische Handlung in zwei Teilen [1960/61]
nach einer Idee von Angelo Maria Ripellino
Deutsche Übertragung von Alfred Andersch
Mit einem Text von Carolin Emcke


Emigrante    Sean Panikkar

Eine Frau   Denz Uzun
Engel der Geschichte    Ilse Ritter

Inszenierung    Marco Štorman
Dirigent   Gabriel Feltz
Chor und Orchester der Komischen Oper Berlin

von Peter Sommeregger

Krieg, Flucht, Naturkatastrophen, menschliche Not. Flüchtlingselend, Folter – einen reichhaltigen Katalog der Schrecklichkeiten hat der politisch engagierte Komponist Luigi Nono 1960 für sein provokantes Musiktheater „Intolleranza 1960“ zum Anlass genommen.

Derzeit, sechzig Jahre später, erlebt Europa wieder eine Kulmination bedrohlicher Ereignisse. Oder besser gefragt, wann waren diese Bedrohungen nicht vorhanden? Nonos in Zwölftontechnik komponierte Oper, oder besser Oratorium, ist eine Kollage aus Texten verschiedener Autoren wie Jean-Paul Sartre, Bertolt Brecht u.a. des linken Spektrums, schließlich war der Komponist bekennender Kommunist. „Luigi Nono, Intolleranza 1960
Komische Oper Berlin, 23. September 2022 Premiere“
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