Sommereggers Klassikwelt 148: Wer kennt noch Christina Deutekom?

Foto:  https://commons.wikimedia.org/

von Peter Sommeregger

In den Monat August fallen sowohl der Geburtstag (28. August 1931) als auch der Todestag (7. August 2014) der holländischen Sopranistin Christina Deutekom. Höchste Zeit, wieder einmal an die Sängerin zu erinnern, die eine außergewöhnliche internationale Karriere hatte, an der sich aber auch die Geister schieden.

Die als Christine Engel in Amsterdam geborene Künstlerin nahm nach ihrer Heirat 1952 den Familiennamen ihres Ehemannes an. Nach dem Ende ihres Gesangsstudiums trat sie zunächst in kleineren Rollen auf, angeblich war es die große Elisabeth Schwarzkopf, die auf Deutekom aufmerksam wurde, als diese sich vor einer Vorstellung mit der Arie der Königin der Nacht einsang. „Sommereggers Klassikwelt 148: Wer kennt noch Christina Deutekom?
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Good bye, Bayreuth!

Foto: © Matthias Creutziger

Christian Thielemanns letzter Lohengrin auf dem Grünen Hügel

Bayreuther Festspiele, Festspielhaus, 22. August 2022

Richard Wagner, Lohengrin

von Kirsten Liese

Der 22. August 2022 markiert ein besonderes Datum in der Geschichte der Richard Wagner Festspiele: An diesem Tag ging die letzte Aufführung des Lohengrin unter Christian Thielemanns Leitung über die Bühne, eine herausragende, nicht zu überbietende. Zudem war dies der vorerst letzte Auftritt des genialen Dirigenten an diesem Ort überhaupt. 2023 wird Christian Thielemann nicht in Bayreuth dirigieren, wie ich auf Nachfrage im Pressebüro erfuhr. Er feiert dann Jubiläum in Dresden.

Über die weitere Zukunft lässt sich schwer spekulieren. Jedenfalls ist der beste Wagnerdirigent jetzt erstmal weg. 22 Jahre (!) lang bescherte er ohne Unterbrechung Bayreuth die saisonalen Höhepunkte, angefangen von seinen so unvergesslich tollen Meistersingern in der Inszenierung von Wolfgang Wagner bis zu dem ganz in Blautönen gehaltenen Lohengrin, dem unwiderstehlich leisesten, den ich je gehört habe. „Richard Wagner, Lohengrin
Festspielhaus, 22. August 2022“
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Matinee und öffentliche Probe von Wagners „Lohengrin“: Das Theater Lübeck präsentiert ein neues Format

Foto: Motiv auf Basis einer Illustration von santoelia shutterstock.com

Seit vielen Jahren erfreuen sich die sogenannten Kostproben im Lübecker Theater großer Beliebtheit. Bei diesen Veranstaltungen gibt es ein bis zwei Wochen vor der Premiere eine kostenlose Einführung in die Inszenierung, danach kann das Publikum an einer Szenenprobe teilhaben.

Theater Lübeck, 21. August 2022

Einführungsmatinee zu

Lohengrin
Romantische Oper von Richard Wagner
Premiere 4. September 2022

von Dr. Andreas Ströbl

Das experimentierfreudige Haus hat dieses Format jetzt erweitert, zumindest für ausgewählte Produktionen wie den seit Jahren langersehnten „Lohengrin“ unter der Regie von Anthony Pilavachi und der musikalischen Leitung von GMD Stefan Vladar.

Dieses „langersehnt“ darf auf zweierlei Weise verstanden werden, denn einerseits war die Aufführung dieser Oper wegen der Corona-Beschränkungen verschoben worden, andererseits hatte Pilavachi, der Regisseur des preisgekrönten „Rings“ am Lübecker Theater, nach einem Zerwürfnis mit der vorigen Leitung jahrelang nicht dort inszeniert. Das war ausgesprochen bedauerlich für diejenigen, die seine Arbeit zu Recht schätzen, denn der Mann ist ein echter Zauberer. Ja, so haben auch die Kinder Thomas Manns ihren Vater genannt und daher sei dieser kleine Querverweis in der Mann-Stadt Lübeck erlaubt.

„Richard Wagner, Lohengrin, Matinee vor der Premiere
Theater Lübeck“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 23. AUGUST 2022

Bildquelle: DAVOS FESTIVAL / © Yannick AndreaDavos

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 23. AUGUST 2022

Davos Festival – Fantastische Lügenmärchen. Eindrücke vom Musikfestival in Davos
„Faketual Reality“ steht in dicken Lettern neben dem Eingang zu einem Raum mit einer ungewöhnlichen Installation im Davoser Kongresszentrum. Dort erwartet die Besucher ein spannendes Experiment, das offenlegt, wie einfach die Manipulation über Medien funktioniert, wie leicht sich gefakte Videos produzieren lassen, auf die man leicht hereinfallen könnte, wenn man nicht selbst das Versuchskaninchen gewesen wäre.
Von Kirsten Liese
https://klassik-begeistert.de/davos-festival-young-artists-in-concert/

Salzburg
Betrübte Geburtstagsgrüße an Barenboim und Pollini
Intensiver Stimmglanz und eine überraschende Absage im Großen Festspielhaus.
WienerZeitung.at

Salzburg
Mehr Mozart, bitte!
Das Quatuor Ébène beschloss die Serie der Kammerkonzerte der diesjährigen Festspiele mit einem großen Abend.
https://www.diepresse.com/6180465/mehr-mozart-bitte

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Schweitzers Klassikwelt 69: Sie sind der Wiener Staatsoper abhandengekommen 

Bild: Die Wiener Staatsoper, Oskar Kokoschka, 1956, Belvedere

von Lothar und Sylvia Schweitzer

In  Tatarstan, einer autonomen, als sehr eigenständig geltenden Republik im östlichen Teil des europäischen Russlands, 1987 geboren schloss Ilseyar Khayrullova 2012 ihr Studium am Sankt Petersburger Konservatorium ab. Am 15. Dezember 2013 debütierte sie im Studio Walfischgasse der Wiener Staatsoper als Alte Frau in Elisabeth Naskes Kinderoper „Das Städtchen Drumherum“, in der Kinder gemeinsam mit den Tieren einen Wald retten, einige Wochen später im großen Haus als Elfe in „Rusalka“.

Ilseyar Khayrullova Petra Sittig Photography

In der darauf folgenden Spielzeit fiel sie uns dann persönlich als in das Füchslein verliebter Hund  in der beliebten Janáček-Oper als „Hoffnungsträgerin“ auf. Als Olga in den „Drei Schwestern“ von Péter Eötvös erinnerte ihre schöne dunkle Stimme, der noch einiges an Dramatik fehlte, an Weinhebers Gedicht „Kammermusik“, wo die zweite Violine vom „lichtern“ Wesen ihrer Schwester, der ersten Violine, spricht und ausruft: „Lass dich begleiten, Schwester!“ Eine Wiederaufnahme und ein Wiederhören  nach nur fünf Aufführungen im März 2016 fielen der Pandemie zum Opfer. Kurz darauf erlebten wir sie als Kameraden des aus sehr nobler Familie stammenden Mädchens Pünktchen in der Oper „Pünktchen und Anton“ nach Erich Kästner von Iván Eröd. Ende 2017 erregte sie als Gymnasiast in „Lulu“ unser Interesse für ihre weitere Laufbahn. Am 2. Mai 2018 gab sie ihre letzte Vorstellung als Bersi („Andrea Chénier“). „Schweitzers Klassikwelt 69: Sie sind der Wiener Staatsoper abhandengekommen 
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Nach einem Höhepunkt geht’s wieder in alter Manier weiter

Manfred Honeck © Todd Rosenberg

Auditorium Grafenegg, 22. August 2022

Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr. 6. In h-moll op. 64

Gautier Capuçon, Violoncello
Pittsburgh Symphony Orchestra
Manfred Honeck, Dirigent

von Herbert Hiess

Manfred Honeck ist ja mittlerweile so eine Art weltbekannter Dirigent und wird bei Spitzenorchestern herumgereicht wie eine Art Wanderpokal. Er war früher Bratschist bei den Wiener Philharmonikern und beim Wiener Staatsopernorchester und hatte Gelegenheit, die Schlüsselwerke der musikalischen Weltliteratur mit allen Stardirigenten zu spielen.

Dann war er Assistent von Claudio Abbado und dirigierte 1988 in einem Konzert mit ihm Dvořáks 8. Symphonie – mit eher mittelmäßigem Erfolg. Jahre später verstörte er mit seinem amerikanischen Orchester mit einer horriblen 7. Beethoven. „Pittsburgh Symphony Orchestra, Gautier Capuçon , Violoncello, Manfred Honeck , Dirigent
Auditorium Grafenegg, 22. August 2022“
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Die MONTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2022

Foto: Elīna Garanča Kundry / Dalila; (c) Marco Borrelli

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Die MONTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2022

Salzburg
Schuld ist immer die Hexe
Die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Daniel Barenboim spielten jeweils den zweiten Akt von Camille Saint-Saëns Samson et Dalila und Richard Wagners Parsifal.
DrehpunktKultur.at

Barenboim und die Wiener Philharmoniker: Ein Abend als ziemlich tragische Grenzerfahrung
Ein angeschlagener Daniel Barenboim und die Wiener Philharmoniker begeben sich mit Werken von Camille Saint-Saëns und Richard Wagner in ein kaum auflösbares Dilemma.
SalzburgerNachrichten.at

Die vokalen Salzburger Leuchtfeuer der Elīna Garanča
Auch ohne szenische Unterstützung: Die Wiener Philharmoniker betören mit Daniel Barenboim, Saint-Saëns und Wagner
DerStandard.at.story

Salzburg
Gute Genesung! Solistenkonzert Pollini kurzfristig abgesagt
Ausverkauftes Haus. 2200 Menschen hatten heute Sonntag (21.8.) um 11 Uhr vormittags schon ihre Plätze im Großen Festspielhaus eingenommen. In Erwartung von Maurizio Pollini und eines großen Beethoven Sonaten-Programms. Auf die Bühne gekommen sind Intendant Markus Hinterhäuser und Christoph Engel, der Leiter des Kartenbüros.
http://www.drehpunktkultur.at/index.php/festspiele/16267-gute-genesung

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Die Bregenzer Festspiele erfreuen mit Haydns „Armida“: klein aber fein

Die Bregenzer Festspiele warten Jahr für Jahr nicht nur mit spektakulären Opernproduktionen auf der Seebühne – heuer mit der großartigen „Butterfly“-Inszenierung – und Opern-Trouvaillen im Festspielhaus auf, sondern auch mit kleinen aber feinen Darbietungen im Theater am Kornmarkt in der Bregenzer Innenstadt. Diese Saison war es Haydns einzige Opera seria „Armida“, hervorragend dargeboten vom Opernstudio der Bregenzer Festspiele, einem engagierten, internationalen Team hoch begabter junger Sängerinnen und Sänger. Über die Inszenierung mochte man geteilter Meinung sein.

Bregenzer Festspiele, Theater am Kornmarkt, Bregenz, 19. August 2022

Joseph Haydn, Armida 

von Dr. Charles E. Ritterband

 Joseph Haydn hatte, was man bisweilen vergisst, offenbar am meisten Spaß an Opern – ebenso sein reicher Brotherr und Protektor, Fürst Nikolaus I. Esterházy: Haydn hatte – neben 83  Streichquartetten, 46 Klaviertrios, 108 Sinfonien, sechs Oratorien und vieles mehr – insgesamt 24 Opern komponiert, von denen einige wenige Berühmtheit erlangt haben und heute noch aufgeführt werden; von manchen hingegen sind lediglich Titel oder Libretti erhalten. Es scheint, dass sämtliche Opern komische Werke waren – mit einer Ausnahme: das „Dramma eroico“, das „heroische Drama“ „Armida“, beruhend auf Torquato Tassos Epos „Das befreite Jerusalem“. Die prachtvolle, überaus erfolgreiche Uraufführung dieser einzigen „Opera seria“ Haydns fand am 26. Februar 1784 nicht in Eisenstadt sondern im Opernhaus des nahegelegenen ungarischen Schlosses Esterház in Fertöd, dem „ungarischen Versailles“, statt. „Bregenzer Festspiele, Haydn, Armida, 19. August 2022“ weiterlesen

Davos Festival – fantastische Lügenmärchen

Bildquelle: DAVOS FESTIVAL / © Yannick AndreaDavos

Festival
young artists in concert

37. DAVOS FESTIVAL, 6.–20. AUGUST 2022


Eindrücke vom Musikfestival in Davos

von Kirsten Liese

„Faketual Reality“ steht in dicken Lettern  neben dem Eingang zu einem Raum mit einer ungewöhnlichen Installation im Davoser Kongresszentrum. Dort erwartet die Besucher ein spannendes Experiment, das offenlegt, wie einfach die Manipulation über Medien funktioniert, wie leicht sich gefakte Videos produzieren lassen, auf die man leicht hereinfallen könnte, wenn man nicht selbst das Versuchskaninchen gewesen wäre.

Kurzum: Der Selbstversuch lädt mich ein in eine Kabine. Darin fordert mich ein Automat auf,  ein paar Angaben zu meiner Person, ein Foto von mir  und eine Aufnahme von meiner Stimme zu machen. Dazu brauche ich kein eigenes Equipment, das macht letztlich alles der Computer. Danach verlasse ich die Kabine und schaue auf einen Splitscreen, auf dem  drei Videos von mir nebeneinander mit meinem authentischen Bild und meiner Stimme erscheinen, aber mit gänzlich anderen Aussagen, als denen, die ich in der Kabine für die Sprechprobe aufnehmen sollte. „Davos Festival, young artists in concert
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So selten wie ein weißes Einhorn – A Star is born: Jonathan Tetelman

Man wünscht Jonathan Tetelman einen klugen Umgang mit seinem großen künstlerischen Potential, er hätte das Zeug, in die großen Fußstapfen Plácido Domingos zu treten- und sie auszufüllen!

CD-Rezension:

A Star is born
Jonathan Tetelman

Arias

Deutsche Grammophon  486 2927

 von Peter Sommeregger

Tenöre sind eine rare Spezies, gute Tenöre noch mehr, brillante und gut aussehende sind etwa so selten wie weiße Einhörner. Aber auf einmal gibt es da einen, der sich in Riesenschritten in die erste Reihe katapultiert hat: Jonathan Tetelman.

Leicht hat es sich der inzwischen 33-jährige chilenisch-US-amerikanische Sänger mit seiner Karriere nicht gemacht. Solide ausgebildet wurde Tetelman an der Manhattan School of Music – als Bariton. Nach seinem erfolgreichen Abschluss zweifelte der junge Sänger so sehr an sich selbst, dass er für drei Jahre als DJ arbeitete, und nicht mehr sang. Danach wurde die Sehnsucht nach der Musik aber wieder so groß, dass er sehr schnell auf Tenor umschulte, und so seine Karriere begann. „CD-Rezension: A Star is born, Jonathan Tetelman
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