Elisabeth Teige lässt das Festspielhaus im Schlussapplaus erbeben

Senta: Elisabeth Teige. Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Festspielhaus, Bayreuth, 06. August 2022

Richard Wagner
Der fliegende Holländer 

von Frank Heublein

Im Festspielhaus in Bayreuth wird heute die Wiederaufnahmepremiere der Inszenierung des fliegenden Holländers vom Vorjahr aufgeführt. Vorneweg: die Exzellenz, die mein Kollege Andreas Schmidt wie berichtet vermisst, die finde ich im Holländer an diesem Abend.

Um 17:35 läuft ein mitwirkender Geiger – er ist spät dran – an mir vorüber „Sie hören sich das heute an?“. Ich antworte „Oh ja, Oksana Lyniv finde ich gut und freue mich auf sie“. So geht es drei, vier Mal hin und her. Wie schön, dieses kurze Gespräch mit einem Mitwirkenden, dem ich Toi toi toi wünsche und orakle „bei Ihnen wird es heißer als bei uns“. Ich habe es temperaturmäßig sehr gut erwischt mit Werten zwischen 20° und 25° Celsius. Das Festspielhaus wird heute also nicht zur Bioklangsauna. Dazu habe ich einen tollen Platz Mitte Mitte mit bester Sicht und Akustik. Mir kommt die Bühne anfangs ziemlich schmal vor. Das liegt wahrscheinlich an der Salzburger Felsenreitschule. Da war ich ein paar Tage vorher, diese Bühne ist unfassbar breit. „Richard Wagner, Der fliegende Holländer 
Festspielhaus, Bayreuth, 06. August 2022“
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Die SONNTAG-PRESSE – 7. AUGUST 2022

Foto: Der Holländer: Thomas J. Mayer. Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 7. AUGUST 2022

Bayreuth/Festspiele
„Der fliegende Holländer“: Showdown mit Knalleffekten

Schon lange nicht mehr hat es bei den Bayreuther Festspielen so viele Premieren und Wiederaufnahmen gegeben wie in diesem Sommer Am Samstagabend ging die Neueinstudierung der letztjährigen „Holländer“-Inszenierung von Dmitri Tcherniakov über die Bühne, mit einer zur Hälfte neu besetzten Solisten-Riege.
BR.Klassik.de/aktuell

„Götterdämmerung“ in Bayreuth: Die schlechteste aller Wagner-Welten
Am Ende der „Götterdämmerung“ erlebte Bayreuth den vermutlich größten Buhorkan der Festspielgeschichte, sagt Kritiker Jörn Florian Fuchs. Die Inszenierung vergeige alle Kernmomente der Handlung und überzeuge auch musikalisch nicht – ein Totalschaden!
https://www.deutschlandfunkkultur.de/goetterdaemmerung-bei-den-bayreuther-festspielen-100.html

Bayreuther „Ring“-Bilanz: Eine Menschendämmerung

Es steht schlecht um die Welt, sagt Valentin Schwarz in seiner Inszenierung. Das wollten nicht alle sehen, es gab heftige Buhs. Damit ist der Regisseur in bester Gesellschaft
https://kurier.at/kultur/bayreuther-ring-bilanz-eine-menschendaemmerung/402101997

Bayreuther Festspiele Die Zukunft ist noch einmal ausgefallen
Finale in Bayreuth: Mit seinem „Ring“ hat Regisseur Valentin Schwarz einige Mythen zertrümmert. Trotzdem ist er der Tradition arg treu geblieben
Tagesspiegel.de

Götterdonnerwetter. Im Pool, auf der Bühne, überall
Die Welt.de

Bayreuth
Bayreuther Festspiele: Buhorkan zum „Ring“-Finale
Nach drei teils glänzend inszenierten Teilen enttäuschte die „Götterdämmerung“ in der Version von Valentin Schwarz doch etwas
DerStandard.at

„Ring“-Finale bei den Bayreuther Festspielen: Die Zukunft fällt aus
Tagesspiegel.de

Götterdämmerung in Bayreuth – ein Untergang, ganz gewiss
Das heurige „Ring“-Final ein Bayreuth war sängerisch durchwachsen und szenisch verrannt. Den Regisseur Valentin Schwarz traf ein Orkan des Missfallens.
https://www.diepresse.com/6174512/goetterdaemmerung-in-bayreuth-ein-untergang-das-ganz-gewiss

„Götterdämmerung“: Buhrufe in Bayreuth
NDR.Kultur.de

Kritik – „Götterdämmerung in Bayreuth. Erben und Sterben
BR-Klassik.de

„Ring des Nibelungen“ geht fast in Buh-Orkan unter
KleineZeitung.at

Buh-Kultur: Warum Buhs genauso wichtig sind wie Bravos und Applaus Bezahlartikel
Der „Siegfried“ in Bayreuth ist mit lautstarker Kritik vom Publikum abgestraft worden. Warum das so wichtig für die Bühnenkunst ist wie „Bravos“ und Applaus.
SueddeutscheZeitung.de

Neigungsgruppe Nibelungenwahn Bezahlartikel
Der spaßverliebte neue »Ring« ist nun mit der »Götterdämmerung« vollendet – und die Mehrheit des Bayreuther Publikums buht Regisseur Valentin Schwarz zornig aus. Ist die Inszenierung wirklich ein »Totalschaden«?
DerSpiegel.de

Desaströser Abend bei Bayreuther Festspielen: Aufführung gnadenlos niedergebuht – Publikum sauer
Der vergangene Freitagabend wird nicht nur dem Publikum der Bayreuther Festspiele lange in Erinnerung bleiben: Nach der Premiere der „Götterdämmerung“ folgte lautstarker Protest.
MünchnerMerkur.de

Bayreuth braucht mehr Exzellenz
Mit dem „Fliegenden Holländer“ am 6. August und dem „Tannhäuser“ am 8. August (Berichte folgen) beenden die Bayreuther Festspiele ihre erste Staffel. Leider gibt es nicht nur Erfreuliches von den ersten Tagen zu berichten:
https://klassik-begeistert.de/bayreuth-braucht-mehr-exzellenz-6-august-2022/

Bayreuth/ „Lohengrin“
Blau ist eine tolle Farbe
Zweimal „Lohengrin“ in Bayreuth: Beglückend mit Christian Thielemann – und als Krimi-Version für Kinder
Tagesspiegel.de

„Lohengrin“ bei den Bayreuther Festspielen: Wagner ohne Probleme
Bayreuther Festspiele: Christian Thielemann dirigiert „Lohengrin“ mit Klaus Florian Vogt.
MünchnerAbendzeitung.de

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Die Bayreuth-Experience: Der zweite Einspringer singt wie die Star-Besetzung – Ring-Finale in Bayreuth

Der eigentliche Grund, eine Bayreuth-Premiere zu besuchen, hat weniger mit dem Gesang zu tun. Sondern damit, was passiert, wenn sich ein Regie-Team an diesem Haus vor den Vorhang traut. Minutenlange Buh-Rufe, die u-Formanten bringen den Holzboden unter den Füßen zum  Schwingen. Die Leute schreien sich die Hälse ab, die, die es eilig haben, schmeißen aus der Tür noch ein paar Missfallensäußerungen auf die Bühne. Sonst wäre es nicht Bayreuth. Als würde sich hier gleich das Skandalkonzert 1913 wiederholen – es bleibt natürlich friedlich.

Foto: Chor der Bayreuther Festspiele, © Bayreuther Festspiele, Enrico Nawrath

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 5. August 2020

Götterdämmerung
Musik und Libretto von Richard Wagner

Die Wagner-Experience, die Bayreuth-Experience. Auch der zweite Einspringer glänzt wie die Star-Besetzung,  aus dem Graben strömen fesselnde Wagner-Klänge. Bei den ohrenbetäubenden Buh-Rufen für das Regie-Team schwingt eine unfassbare Energie durch den Saal, für die allein es sich lohnt, viele Tage und Wochen nach Bayreuth zu pilgern.  

von Peter Walter

Clay Hilley ist ein Held in mehreren Sinnen. Erstens ist er mit einem Tag Vorlauf als Siegfried eingesprungen – die Star-Besetzung wie der erste Einspringer waren erkrankt. Eine ähnlich unzumutbare Aufgabe wie der Walküre-Wotan-Einsprung. Und zweitens ist er DIE ideale Fortsetzung des Schager-Siegfrieds. Viele Jahre vergehen zwischen dem dritten und vierten Teil des Rings, Siegfried wird erwachsen, ist nicht mehr der hopsende Laufbursche, der furchtlos den Drachen tötet und durch Brünnhildes Feuer schreitet. Das war Schager.

Hilley ist ein Heldentenor par excellence, mit grandioser Stimme und schier endloser Stärke. Das hohe c kommt völlig mühelos, auch zweieinhalb Wagner-Aufzüge können ihn nicht ermüden. Er fährt den Zuschauer weniger an die Wand als Schager – niemand kann sich über schmerzhafte Ohren beschweren – aber sein Auftritt ist eine musikalische Machtdemonstration. Wie der Siegfried-Siegfried, nur 20 Jahre älter – dass das im wahren Sänger-Leben eher andersrum ist, spielt hier keine Rolle, soll es auch nicht. Mit seiner Frau Brünnhilde hat er ein Kind gezeugt und geht eine Blutsbrüderschaft mit dem Gibichungenherrscher ein, die letztendlich der Erfüllung des Machthungers Hagens und Alberichs dient. „Richard Wagner, Götterdämmerung
Bayreuther Festspiele, 5. August 2020“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 6. AUGUST 2022

Foto: Enrico Nawrath/ Bayreuther Festspiele

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Die SAMSTAG-PRESSE – 6. AUGUST 2022

Bayreuth/ „Götterdämmerung“
Ring“-Finale bei den Bayreuther Festspielen: Die Zukunft fällt aus
„Götterdämmerung“ unter Regie von Valentin Schwarz: In Bayreuth paarte sich das Wetterleuchten über dem Grünen Hügel mit Buh-Gewittern im Saal. Eindrücke vom letzten „Ring“-Abend.
Tagesspiegel.de

Kritik – „Götterdämmerung“ in Bayreuth: Erben und sterben

Wird sich im Finale doch noch alles aufklären? Von einem stinkreichen Familienclan mit beeindruckender krimineller Energie erzählt der neue Bayreuther „Ring“ des jungen Regisseurs Valentin Schwarz. In der „Götterdämmerung“ geht’s in den Untergang. Eine Inszenierung, die gute und unnötige Fragen stellt und weder die einen noch die andern beantwortet.
BR-Klassik.de

Bayreuth-Besucher sind außer sich im Festspielhaus – die Inszenierung ist ein Mega-Flop
„Absetzen, absetzen!“ So viele und laute Buhrufe für die Inszenierung hat „Der Ring des Nibelungen“ in seiner wechselhaften Geschichte seit 1876 nicht erlebt: Ein Buh-Orkan prasselte – zurecht – auf das Regie-Team des Oberösterreichers Valentin Schwarz, Andrea Cozzi (Bühne), Stephan Mannteuffel (Mitarbeit) , Andy Besuch (Kostüm), Konrad Kuhn (Dramaturgie), Reinhard Traub (Licht) und Luis August Krawen (Video).
https://klassik-begeistert.de/richard-wagner-goetterdaemmerung-bayreuther-festspiele-5-august-2022/

Bayreuth
„Siegfried“ in Bayreuth
Kasperletheater mit Rumpelkammerrüpel
http://www.deutschlandfunkkultur.de/bayreuther-festspiele-2022-wagner-siegfried-100.html

Bayreuth/ „Lohengrin“
„Lohengrin“ in Bayreuth: Ein Publikum außer Rand und Band Bezahlartikel
DiePresse.com.at

In Bayreuth gab es wirklich eine Werkstatt“
Der Grüne Hügel in Bayreuth ist ein besonderer Ort. Jeden Sommer pilgern Ströme von Wagner-Fans zu den Festspielen. Auch für die mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler ist die Atmosphäre eine ganz besondere. „Bayreuth ist halt Bayreuth“, sagt Waltraud Meier. Die Mezzosopranistin war viele Jahre Stammgast bei den Bayreuther Festspielen – und erinnert sich gerne an früher.
BR-Klassik.de

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Buh-Orkan im Wagner-Tempel: Bayreuth-Besucher sind außer sich im Festspielhaus – die RING-Inszenierung ist ein Mega-Flop

Bayreuther Festspiele, 5. August 2022
Richard Wagner, Götterdämmerung

Valentin Schwarz. Foto © David Sünderhof

von Andreas Schmidt

„Absetzen, absetzen!“ So viele und laute Buhrufe für die Inszenierung hat „Der Ring des Nibelungen“ in seiner wechselhaften Geschichte seit 1876 nicht erlebt: Ein Buh-Orkan prasselte – zurecht – auf das Regie-Team des Oberösterreichers Valentin Schwarz, Andrea Cozzi (Bühne), Stephan Mannteuffel (Mitarbeit) , Andy Besuch (Kostüm), Konrad Kuhn (Dramaturgie), Reinhard Traub (Licht) und Luis August Krawen (Video).

Schon nachdem der Vorhang gefallen war, waren die meisten Zuschauer auf Zinne und buhten lautstark. Noch lauter wurde es, als Schwarz mit seinem Team auf die Bühne kam. Auch der nicht immer präzise Dirigent Cornelius Meister und die Sopranistin Iréne Theorin bekamen zahlreiche Buhrufe. Die Schwedin präsientierte sich in der Tat sehr schlecht, mit nervendem Dauervibrato vor allem im hohen Register. Diese dürften ihre letzten Bayreuth-Auftritte gewesen sein.

Die stimmlich beste Leistung mit einem überragenden Timbre bot die Sopranistin Elisabeth Teige als Gutrune. Stark auch mit viriler Stimme Michael Kupfer-Radecky als Gunther – der Wotan-Einspringer für den verletzten Bariton Tomasz Konieczny im dritten Aufzug der „Walküre“. „Der dritte Mann“ Clay Hilley sprang als Siegfried, bestens aufgelegt und am Vortag aus dem süditalienischen Bari eingeflogen, für den indisponierten zweiten Mann,  Andreas Schager, ein, der den erkrankten Tenor Stephen Gould hätte ersetzen sollen. Schager war der gefeierte Hammer-Siegfried im „Siegfried“.

Andreas Schmidt, 5. August 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

EINE AUSFÜHRLICHE KRITIK KOMMT IM LAUFE DES TAGES.

Richard Wagner, Lohengrin Bayreuther Festspiele, 4. August 2022

Richard Wagner, Siegfried Bayreuther Festspiele, 3. August 2022

Richard Wagner, Die Walküre Bayreuther Festspiele, 1. August 2022

 

 

 

Christian Thielemann bringt Bayreuth zurück, wo es musikalisch hingehört!

Christian Thielemann erhielt vom ansonsten nicht immer beurteilungssicheren Bayreuther Premierenpublikum triumphalen Applaus – den größten an diesem Abend.

Bayreuther Festspiele, 4. August 2022
Richard Wagner, Lohengrin

Foto: Christian Thielemann © Matthias Creutziger

 von Dr. Klaus Billand

Gestern Abend war es nun so weit. Nach bisher recht durchwachsenen orchestralen Leistungen des auch noch mit zu wenigen Proben eingesprungenen Bayreuth-Debütanten Cornelius Meister im ebenfalls neuen, etwas aus dem Ruder laufenden „Ring des Nibelungen“, aber auch nach dem zu zögerlichen Debüt von Markus Poschner am Premierenabend von „Tristan und Isolde“, stand nun das jüngere musikalische Bayreuther Urgestein Christian Thielemann am Pult des Festspielorchesters.

Immerhin bis vor kurzem noch Musikdirektor der Festspiele, dessen Vertrag man – künstlerisch unverständlicherweise – hat auslaufen lassen, sorgte Thielemann dafür, dass man wieder hören konnte, warum man vor allem – und leider immer mehr – nach Bayreuth kommt: Wegen des begnadet klingenden Festspielorchesters in der Wunderakustik des Festspielhauses, wenn es unter der erfahrenen Hand eines ebenso kenntnisreichen wie beseelten, Wagner lang schon liebenden und im Bayreuther Graben mit seinen Tücken – vor denen schon eine Georg Solti die Segel strich – gereiften Maestro seine ultimativen Qualitäten präsentieren kann. „Richard Wagner, Lohengrin
Bayreuther Festspiele, 4. August 2022“
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Die FREITAG-PRESSE – 5. AUGUST 2022

Camila Nylund (Elsa) und Klaus Florian Vogt (Lohengrin). Foto: Enrico Nawrath/ Bayreuther Festspiele

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die FREITAG-PRESSE – 5. AUGUST 2022

Bayreuth:
„Siegfried“ in Bayreuth: Kasperletheater mit Rumpelkammerrüpel
Heiße Nachrichten aus Bayreuth! Viele Gaststätten machen, so sie überhaupt geöffnet haben, meist schon vor dem Ende der Aufführungen dicht – wegen Personalmangels. Auf dem Hügel selbst gibt es Köstlichkeiten wie die Champagner-Bratwurst (schmeckt wie ein leicht müffeliges Normalo-Exemplar), und es herrscht überall eine fürchterliche Wespenplage. Und sonst so? Ach ja, der Ring geht weiter.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/bayreuther-festspiele-2022-wagner-siegfried-100.html

Bayreuth
Andreas Schager: der Sänger, der das Fürchten nie gelernt
Andreas Schager scheint ebenso wenig Furcht vor seiner musikalischen Konkurrenz zu haben wie Siegfried vor dem Drachen Fafner. Kein Orchester ist ihm zu laut, kein Festspielhaus zu groß, kein Sänger zu stark für ihn. Mimes Stimme ringt er lachend nieder wie ein Riese einen Zwerg, auch ein Tomasz Konieczny muss sich warm anziehen, wenn diese Stahl-Stimmbänder anfangen zu schwingen.
Von Peter Walter
https://klassik-begeistert.de/richard-wagner-siegfried-bayreuther-festspiele-3-august-2022-2/

Buhrufe für »Siegfried« bei Bayreuther Festspielen: Wo ist der Drache, wenn man ihn braucht?

Dritter Teil des »Ring des Nibelungen« auf dem Grünen Hügel von Bayreuth – und der »Siegfried« kam beim Publikum nicht an. Ist die Inszenierung von Regisseur Valentin Schwarz zu unkonventionell?
DerSpiegel.de.kultur

Der Drache liegt im Pflegebett
Auch im „Siegfried“, Teil 3 des neuen Bayreuther „Rings“, setzt Regisseur Valentin Schwarz seine Wagner-Entzauberung fort, zum Unmut des Publikums.
Tagesspiegel.de

Wenn die Kinder erwachsen werden
Auf dem Grünen Hügel in Bayreuth ist der neue „Ring“ beim „Siegfried“ angekommen.
WienerZeitung.at

Dieser Siegfried verletzt den „Bro-Code“
In „Siegfried“ bekommt Andreas Schager als komasaufender Titelheld im jungen Hagen einen stummen Gefährten, den er dann angesichts der Brünnhilde von Daniela Köhler rasch vergisst: die bisher stärkste Idee von Valentin Schwarz inmitten eines Abends vieler, auch vokaler Schwächen.
https://www.diepresse.com/6173677/dieser-siegfried-verletzt-den-bro-code

Bayreuther Festspiele: Held Siegfried und sein Nacktposter
Szenische Höhen und Tiefen beim dritten „Ring“-Abend in Bayreuth – mit vokalen Kraftleistungen
DerStandard.at

„Siegfried“ in Bayreuth
Schnitzeljagd für Wagner-Nerds
BR-Klassik.de

Buhbuh in Bayreuth
Waffenlos bleibt man, aber es geht immer weiter: »Der Ring des Nibelungen« bei den Richard-Wagner-Festspielen, Teil zwei, »Die Walküre«
jungewelt.de

Bayreuther Festspiele: Szenenbilder von „Siegfried“
BR-Klassik.de.themen

Bayreuth/ Kinderoper
Nehmt bloß keine Gurken von Ortrud
Der „Lohengrin“ für Kinder ist in Bayreuth ein Krimi mit Popcorn, Boxkampf und Zeit zum Zuhören. Aber auch bei Wagner darf gelacht werden.
FrankfurterAllgemeine.de

„Die FREITAG-PRESSE – 5. AUGUST 2022“ weiterlesen

Beethovens Klavierkonzerte und ihre wunderbare Vermehrung

CD-Rezension:

Beethoven Piano Concertos 0-7

Michael Korstick  Klavier
Constantin Trinks  Dirigent
ORF Vienna Radio Symphony Orchestra

cpo 555 447-2

von Peter Sommeregger

Der Titel dieser bemerkenswerten Box macht neugierig: man war sich doch sicher, Beethoven hätte „nur“ fünf Klavierkonzerte geschrieben. In diesem Punkt gibt es allerdings ein gewichtiges „aber“, wie einem das hervorragend gestaltete, informative Booklet schnell klar macht.

Das in dieser Veröffentlichung mit der Nummer 7 belegte Werk ist eine, von Beethoven selbst erstellte Transkription seines einzigen Violinkonzertes. Es gibt verschiedene Theorien, was den Komponisten dazu veranlasste. Gelungen ist der Austausch des Soloinstruments durchaus, und doch vermisst man in manchen Passagen den „Gesang“ der Violine, vielleicht ist man aber auch nur durch lieb gewordene Hörgewohnheiten voreingenommen. Im direkten Vergleich kann sich die Klavierversion durchaus behaupten. „CD-Rezension: Beethoven Piano Concertos 0-7, Michael Korstick  Klavier
klassik-begeistert.de“
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Andreas Schager: der Sänger, der das Fürchten nie gelernt

Andreas Schager (Siegfried), Wilhelm Schwinghammer (Fafner). Foto: Enrico Nawrath/Bayreuther Festspiele

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 3. August 2022

Siegfried
Musik und Libretto von Richard Wagner

Andreas Schager scheint ebenso wenig Furcht vor seiner musikalischen Konkurrenz zu haben wie Siegfried vor dem Drachen Fafner. Kein Orchester ist ihm zu laut, kein Festspielhaus zu groß, kein Sänger zu stark für ihn. Mimes Stimme ringt er lachend nieder wie ein Riese einen Zwerg, auch ein Tomasz Konieczny muss sich warm anziehen, wenn diese Stahl-Stimmbänder anfangen zu schwingen.

von Peter Walter

Wie ein 20-jähriger Laufbursche hopst der Heldentenor über die Bühne, das von Mime „schändlich stümperhaft“ geschmiedete Stahlschwert zerschmettert er mit links. Ein wahrhaftig komödiantischer Auftritt des Niederösterreichers, aus dem Publikum kommt Gelächter – sehr unüblich für eine Siegfried-Aufführung. Schager ist DER Siegfried dieser Tage, besser gesagt DER junge Siegfried. Man fragt sich glatt, ob es nicht besser wäre, für diese Aufführung Wagners Originaltitel dieser Oper – Der junge Siegfried – zu restaurieren.

Die Interpretation des dritten Ring-Werks als Scherzo der Tetralogie scheint gar nicht mehr aus dem Hut gezaubert. Einziger Kritikpunkt: Schager singt mit solch einer schieren Lautstärke, dass das für so manche Ohren in den vorderen Reihen nicht gerade angenehm sein mag. Da muss man sich richtig gut vorbereiten – am besten alle Motive auswendig kennen – und festhalten, um von diesen Schallwellen nicht an die Wand geblasen zu werden. Lieber Herr Schager: Auch Richard Wagner dürfte sie in seinem Wahnfried-Grab mittlerweile gehört haben. Legen sie lieber eine kleine Kräfte-Reserve für ihren nächsten Tristan zurück! Oder fürchtet Siegfried, sonst in der Galerie nicht mehr gehört zu werden? „Richard Wagner, Siegfried
Bayreuther Festspiele, 3. August 2022“
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Dieser Siegfried hätte in Bayreuth noch weitersingen können, bis die Sonne aufgeht

Andreas Schager zeigt, wo beim „Siegfried“ der Hammer hängt.
Von Mythos und Mystik ist im Bayreuther Ring nicht viel zu spüren. Optisch ist die Inszenierung von Valentin Schwarz in einer tristen Jetztzeit angekommen. Eine bedrückende Tristesse spricht aus dem Bühnenbild von Andrea Cozzi. Grau, grau, grausam! Buhrufe ohne Ende!

Bayreuther Festspiele, 3. August 2022
Richard Wagner, Siegfried

von Andreas Schmidt

Der Niederösterreicher Andreas Schager ist der Superstar der Bayreuther Festspiele 2022. Was dieser Tenor mit seiner Mega-Power, seiner Stimmschönheit und seiner physischen Präsenz als Siegfried in der gleichnamigen Oper von Richard Wagner im Festspielhaus ablieferte, war pure Weltklasse.

Dieser Andreas Schager kam nach der Aufführung auf die Bühne und genoss in seinem fast komplett durchgeschwitzten T-Shirt die Ovationen des Publikums. Er klopfte sich mit seinen Fäusten auf die breite Brust. Sicher hatte noch nie ein Siegfried in der abwechslungsreichen Geschichte der Bayreuther Festspiele eine solch unverwüstliche Energie, eine solch phantastische Stimmleistung und eine solch spielerische Vitalität vorzuweisen.

Ansonsten waren alle Solisten mindestens 2 + – morgen folgt eine ausführliche Kritik. Besonders herzlich und lautstark vom Publikum aufgenommen wurden der Bass-Bariton Tomasz Konieczny als Wotan, zwei Tage zuvor noch verletzt ausgeschieden in der „Walküre“ (seine Liege brach zusammen) und Daniela Köhler als Brünnhilde – eine Sopranistin mit immens viel Potenzial, um ein vielfaches besser und deutlich angenehmer zu hören als Iréne Theorin mit ihrem über weite Strecken nervenden Dauervibrato in der „Walküre“. „Richard Wagner, Siegfried
Bayreuther Festspiele, 3. August 2022“
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