Foto: © Karl Forster
Diese äußerst amüsierende Inszenierung gehört zu den Besten der Staatsoper Hamburg. Großes Gelächter im Publikum schon während der Ouvertüre. Zur Pause versinkt das Bühnenbild im Chaos der Notenblätter – besser könnte man diese Handlung nicht illustrieren. Ein Jammer, dass nicht einmal jeder zweite Platz besetzt war.
Staatsoper Hamburg, 6. Juni 2022
Le Nozze di Figaro
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte
von Johannes Karl Fischer
Bei all der Begeisterung für die Inszenierung: Vergessen wir bitte nicht die Stimmen, auch musikalisch war es ein sehr überzeugender Abend. Alessio Arduini in der Titelrolle gab einen herausragenden Figaro, humorvoll wie bestimmt. Sang er am Anfang noch den locker und lustig herummessenden Kammerdiener, machte er in „Se vuol ballare“ ernst: Mit ihm ist nicht zu spaßen, Herr Graf. Das Komödienhafte der Opera Buffa trug er die nächsten drei Stunden dann auf seinen Schultern.
Ihm gegenüber stand mit Narea Son eine brillierende Susanna, die Koloraturen segelte sie auf und ab wie von einem Lüftchen getragen. Beeindruckend – wie schon bei Arduini – auch das höchst deutlich artikulierte Libretto. Die Rezitative waren wahrhaftig rezitierend, wie gesprochene Sprache mit bestimmter Tonhöhe. Man freut sich darauf, mehr von ihr zu hören! „Le Nozze di Figaro, Wolfgang Amadeus Mozart
Staatsoper Hamburg, 6. Juni 2022“ weiterlesen