Der Schlauberger 74: Tauben oder lieber Schweine?

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

Eine Mini-Serie über Missverständnisse

von Reinhard Berger

 

Jetzt haben wir’s schwarz auf weiß: Brieftaubenzüchter haben es auch nicht immer leicht. Die Raubvögel sind nämlich an allem schuld. Und zwar 1. am Sterben der Taubenzüchter. Und 2. an der überproportionalen Vermehrung derselben.

Sage nicht ich. Das steht da. Fies, gell? Aber genau deswegen finde ich Sprache so spannend. Nehmen Sie die Veranstaltung der Schützen. Die wollen auf wehrlose Schweine schießen! Bisher dachte ich immer, Schweine würden geschlachtet. Aber nicht mit der Flinte. Höchstens Wildschweine.

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In echt? Nee, in Echte.  Das liegt in Niedersachsen.

Reinhard Berger,5. Juni  2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Zuerst erschienen in: HNA

Der Schlauberger (c) erscheint am Sonntag.

Reinhard Berger

Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer.
Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).
Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler.
Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau).
Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson.
Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne.
Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.


www.facebook.com/derschlauberger

Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag

Die SONNTAG-PRESSE – 5. JUNI 2022

Foto: © SF/Matthias Horn

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Die SONNTAG-PRESSE – 5. JUNI 2022

Salzburger Pfingstfestspiele: Lustigkeit kennt keine Grenzen
Rolando Villazón verknüpft Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ mit dem Stummfilm. Aber keine Angst: Gesungen wird trotzdem exzellent, unter anderem von Hausherrin Cecilia Bartoli
DerStandard.at

Salzburg/ Pfingstfestspiele
Rossini in Villazóns Director’s Cut
„Il barbiere di Siviglia“ bei den Pfingstfestspielen in Salzburg: Über dominante Liebende, ein Orchester als Hauptdarsteller und eine Gag- und Materialschlacht.
http://www.diepresse.com/6148760/rossini-in-villazons-directors-cut

Cecilia gurrt, Rolando zaubert

Mehr als 150 Opern spielen in Sevilla, sagt Cecilia Bartoli. Seit 2012 leitet die italienische Mezzosopranistin die Salzburger Pfingstfestspiele und rückt in diesem Jahr die südspanische Stadt in den Fokus, um dem berühmtesten italienischen Opernklassiker mit Schauplatz Sevilla frischen Wind einzuhauchen – Gioacchino Rossinis „Barbiere di Siviglia“. Die Rolle der Rosina singt sie selber, als Regisseur hat sie sich Rolando Villazon geholt. Freitagabend hatte die Oper Premiere in Salzburg. Das Ergebnis: ein umjubelter Triumph.
BR-Klassik.de

Salzburg
Buffo-Revue und Bilderflut. Pfingsfestspiele / Il barbiere di Siviglia
DrehpunktKultur.at

Frauen treiben Schäferspiel voran (Bezahlartikel)
Dorothee Oberlinger gräbt ein hörenswertes Telemann-Frühwerk aus.
https://www.sn.at/kultur/musik/frauen-treiben-schaeferspiel-voran-122272705

München
BR-Symphonieorchester: Auch ohne einen eigenen Saal läuft eine Menge
Das sind die Pläne des BR-Symphonieorchesters für die kommende Saison.
MünchnerAbendzeitung.de

Nüchterne Kracher
US-Dirigent Michael Tilson Thomas und Geigerin Julia Fischer beim BR-Symphonieorchester im Herkulessaal.
SueddeutscheZeitung.de

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Die SAMSTAG-PRESSE – 4. JUNI 2022

Foto: © Monika Hoefler/Staatsoper Unter den Linden

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Die SAMSTAG-PRESSE – 4. JUNI 2022

Salzburg/Pfingstfestspiele
Nachtkritik „Il barbiere di Siviglia“: Ein Käfig voller Filmnarren Bezahlartikel
Rolando Villazón setzt Gioachino Rossinis Buffo-Oper bei den Salzburger Pfingstfestspielen als cineastisches Märchen in Szene. Intelligente Unterhaltung zur rechten Zeit.
Salzburger Nachrichten

Pfingstfestspiele Salzburg: «Barbier» mit Raum für lachende Sänger
Mit einem «Barbier von Sevilla» im Originalklang wollen die Salzburger Pfingstfestspiele dem italienischen Opernklassiker frischen Wind einhauchen. Am Freitag hat die Inszenierung von Rolando Villazón Premiere.
https://www.nau.ch/news/europa/pfingstfestspiele-salzburg-barbier-mit-raum-fur-lachende-sanger-66192239

München/Bayerische Staatsoper
Im Rausch der Gefühle – besser kann man Madama Butterfly nicht singen
Aber ich denke, München hätte eine modernere Butterfly verdient. Im Jahre 2022 kann man den entsetzlichen Sexismus, Rassismus und White Supremacy in der Madama Butterfly nicht einfach mit hübschen Bildern übertünchen, sondern muss sie deutlich machen und zur Diskussion stellen. Auch dafür ist Oper eine Plattform.
Von Barbara Hauter
Klassik-begeistert.de

Stuttgart
„Rusalka“ – Dvořáks Version der „kleinen Meerjungfrau“ mit Drag Queens an der Stuttgarter Oper (Videobericht)
SWR.de

Dresden
Neue Saison: Dresdner Philharmoniker suchen mehr Kontakt zum Publikum
Mdr.de.klassik.radio

Dirigierwettbewerb des MDR-Sinfonieorchesters: „Jedes Mal eine Entdeckung“
mdr.de.klassik

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Vicky und das 9-Liter-Ticket

Foto: (c) Klavierfestival Ruhr

Das Gipfeltreffen von Marc-André Hamelin und Leif Ove Andsnes in Mülheim wird von Teilen des Publikums nur bedingt mit Aufmerksamkeit bedacht

 Mülheim an der Ruhr, Stadthalle, 1. Juni 2022

John Adams (*1947) – Hallelujah Junction

Robert Schumann (1810-1856) – Sechs kanonische Studien für Pedalflügel op. 56 (Transkription für zwei Klaviere von Claude Debussy)

Claude Debussy (1862-1918) – En blanc et noir für zwei Klaviere

Igor Strawinsky (1882-1971) – Le sacre du printemps

 von Brian Cooper

 Betritt ein Intendant vor dem Konzert die Bühne, steht nicht selten eine Hiobsbotschaft bevor – zum Beispiel ist ein Künstler kurzfristig erkrankt. Oder es wird einfach nur eine Programmänderung bekanntgegeben, die ein Raunen im Publikum hervorruft. (Bei Benjamin Grosvernors Matinee im Théâtre des Champs-Elysées Mitte April wies sogar noch das Programmheft die ursprünglich vorgesehene Schumann-Fantasie op. 17 aus, doch keine 30 Sekunden vor dem Auftritt des Pianisten kündigte die Intendantin die Kreisleriana an. Ist ja auch nur eine Opuszahl weniger.)

Der verdiente Intendant des Klavier-Festivals Ruhr, Franz Xaver Ohnesorg, der im kommenden Jahr nach 28 Jahren das Zepter an Katrin Zagrosek weitergibt, fand wie immer freundliche Worte für sein verehrtes Publikum, und natürlich wurden vor allem die Sponsoren mit sehr viel Honig bedacht, Baklava ist gar nichts dagegen. Und er macht das gut, muss man wohl auch, die Hälfte der Ruhr-Programmhefte besteht ohnehin aus den Namen der Förderinnen und Förderer unterschiedlichster pekuniärer Potenz. Man sei aber auch so froh, sprach François-Xavier Sanssouci, Marc-André Hamelin und Leif Ove Andsnes gewonnen zu haben, und dann noch mit diesem tollen Programm.

Stimmt! Aber wo Herr Ohnesorg schon mal auf der Bühne stand, hätte doch eine nette Erinnerung, bitte die Handys auszuschalten, Unschönes verhindern können… Neinnein, das verehrte Publikum weiß sich doch sicher zu benehmen. Weiß es eben nicht. Mindestens dreimal klingelten Handys. Und ein Konzert, auf das mein Begleiter und ich uns riesig gefreut hatten, war auch aus anderen Gründen nur bedingt zu genießen.

Das lag selbstredend nicht etwa an den beiden großen Pianisten, die auf ihrer Tournee durch Europa (u.a. London und Wien) auch nach Mülheim kamen. Eine zappelige Schulklasse, eifrige Dauerblätterer im Programmheft (wie oft kann man eigentlich eine Künstlervita lesen?) und zu guter Letzt ein Mensch, der es vorzog, in der Mülheimer Stadthalle einzuschnarchen, und das beim Sacre (!), komplettierten den Murks. „Klavierfestival Ruhr, Marc-André Hamelin und Leif Ove Andsnes
 Mülheim an der Ruhr, Stadthalle, 1. Juni 2022“
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Die FREITAG-PRESSE – 3. JUNI 2022

Foto: Daniel Barenboim, Staatskapelle Berlin (c) Daniel Dittus

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Die FREITAG-PRESSE – 3. JUNI 2022

Berlin/ Staatsoper
Staatsoper: Barenboim kehrt in den nächsten Wochen zurück
Ärzte erwarten nach seiner Erkrankung eine „umfängliche Genesung“: Daniel Barenboim wird seiner Arbeit in der Staatsoper bald wieder nachgehen können.
Tagesspiegel.de.kultur

NDR Elbphilharmonie Orchester: Petr Popelka & Christiane Karg
NDR.de.kultur

Hamburg/Elbphilharmonie
Junge, komm bald wieder!
Was haben wir also in den letzten drei Tagen gelernt, an denen die Abende nachwirkten, die sich zum Sommer anschicken, über Jean Sibelius? Über Wunder, und über Wunderkinder?
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Hamburg
Kühne-Oper? Kühne-Scala? Kühne-Met? Keine gute Idee!
NDR.de.Kultur

Spektakuläre Hochromantik trifft auf ein etwas müdes Publikum
Klassik-begeistert.de

Berlin/Boulez-Saal
Schostakowitsch-Zyklus des Hagen Quartetts: Ich verstumme nicht
Mit den Endzeitmusiken der drei letzten Quartette setzt das Hagen Quartett seinen Schostakowitsch-Zyklus im Berliner Pierre Boulez Saal fort.
Tagesspiegel.de

Halle
Händel-Festspiele Halle: Halleluja
Halle, die Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel, feiert mit dem „Orlando“ das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen seiner Händel-Festspiele. Und wie.
SueddeutscheZeitung.de

Wien/ Musikverein
„Goldener Saal“: Thielemann lässt Bruckner in Vollendung erklingen
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
Götterdämmerung an der Wiener Staatsoper: Nina Stemmes triumphale letzte Brünnhilde
bachtrack.com.de

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„Ein eigenes Sternengewölbe vom Tango“ – Ute Lempers Hommage an Astor Piazzolla ist magisch

Foto: © Oliver Killig

Semperoper Dresden, 29. Mai 2022

Ute Lemper, Gesang

Víctor Villena, Bandoneon
Cyril Garac, Violine
Vana Gierig, Klavier
Rémy Yulzari, Kontrabass

von Pauline Lehmann

Die vier schwarz gekleideten Herren an Klavier, Kontrabass, Violine und Bandoneon fallen in die elegischen, rhythmisch monotonen und sich wiederholenden Phrasen ein. Die unverwechselbaren Klänge des »Libertango«, Astor Piazzollas wohl bekanntestes Stück, welches er im Jahr 1974 komponierte, erobern sich den Saal und eröffnen die Tango-Matinee, mit welcher Ute Lemper gemeinsam mit ihrem Ensemble (das sind Vana Gierig am Klavier, Rémy Yulzari am Kontrabass, Cyril Garac an der Violine und Víctor Villena am Bandoneon) im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele in der Semperoper gastiert.

Der Tango, das Kind der argentinischen Nacht, und der helllichte Tag, sie fliehen einander: „Der Feind des Tangos ist der Morgen. (…) Man wartet sehnsüchtig auf den Sonnenuntergang“, schwärmt Ute Lemper in leicht melancholischer Tango-Manier in ihren einleitenden Worten. Doch anders an diesem Sonntagvormittag: In der Pause genießt man frisch aufgebrühten Kaffee und Croissants und blinzelt ins helle Sonnenlicht, im Bühnendunkel tauchen Ute Lemper und ihr Ensemble tief ein in die Welt des nachtschwärmenden Tangos und ins Feeling von Buenos Aires.

Sie erzählen von den „Damen mit den dunklen Rändern unter den Augen“, vom kleinen Chiquilín, der von einem Vogel träumt und dorthin möchte, „wo die Menschen lachen“ (»Chiquilín de Bachín«). In der »Balada para mi muerte“, wo es heißt, „Ich möchte sterben in Buenos Aires“, begegnen dunkle, pulsierende Bässe einer ebenso dunklen, rauen Singstimme und in der »Balada para un loco«, die Astor Piazzolla gemeinsam mit dem „Großstadtpoeten“ Horacio Ferrer schrieb, begegnet das lyrische Ich im nächtlichen Park Tänzern und Trommlern und fragt: „Wo seid ihr, ihr Verrückten?“ Es schreit sich die Seele aus dem Leib. Alles ist so wirklich, so hörbar und greifbar nah. „Tango-Matinee, Ute Lemper und Ensemble
Semperoper Dresden, 29. Mai 2022“
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Im Rausch der Gefühle – besser kann man Madama Butterfly nicht singen

Foto: © Wilfried Hösl, Bayerische Staatsoper – Nationaltheater

Aber ich denke, München hätte eine modernere Butterfly verdient. Im Jahre 2022 kann man den entsetzlichen Sexismus, Rassismus und White Supremacy in der Madama Butterfly nicht einfach mit hübschen Bildern übertünchen, sondern muss sie deutlich machen und zur Diskussion stellen. Auch dafür ist Oper eine Plattform.

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater München, 31. Mai 2022

Madama Butterfly

Japanische Tragödie in drei Akten – 1904

Komponist  Giacomo Puccini
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa.
In italienischer Sprache · Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache.

von Barbara Hauter

Ich habe nicht nah am Wasser gebaut, aber diese Butterfly zerriss mir das Herz. So angefasst war ich noch nie von einer Oper. Emotionaler geht nicht. Das gesamte Ensemble war in Höchstform, vom Dirigenten über die Hauptdarsteller bis in die Nebenrollen. Ganz besonders aber gehörte der Abend der albanische Sopranistin Ermonela Jaho, die die Butterfly regelrecht hinzauberte.

Ermonela Jaho ist zu Recht der bejubelte Star des Abends.  Sie gibt die 15jährige, verliebte, schwärmerische und naive 15jährige, die gereifte Hoffende, die liebende Mutter, die Enttäuschte und tödlich Verzweifelte so mitreißend, dass ich mich in meinem Opernsessel kaum zu rühren wage. Jede dieser „Rollen in der Rolle“ erfordert ein anderes Timbre, eine andere Stimmführung – und Jaho ist die Meisterin dieser Wandlungen. Sie betritt die Bühne als das schüchterne, zerbrechliche Mädchen, umspielt ihre knospende Liebe mit zarten Nuancen, in ihren leisesten Tönen so präsent, dass ich kaum mehr atme. Es schnürt mir das Herz, wenn neben diesem zerbrechlichen Schmetterling Charles Castronovo als Pinkerton kühl und distanziert davon singt, dass Butterfly nur ein Spielzeug sei.

Da krachen Welten aufeinander: Ost – West, Mann – Frau, alt – jung, emotional – berechnend. Und diese Kontraste hört man in den Stimmen der beiden Protagonisten. Der US-amerikanische Tenor geht auf in der Rolle des zynisch distanzierten Besatzers, des überlegenen weißen Mannes. Sonst prädestiniert für das Fach des Liebenden, als Alfredo oder Rodolfo, ist seine Stimme diesmal kühl und glatt wie ein Spiegel, einzig in einem kurzen Augenblick der Reue im letzten Akt lässt Castronovo menschliche Wärme durchscheinen. „Giacomo Puccini, Madama Butterfly
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater München, 31. Mai 2022“
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Junge, komm bald wieder!

Foto: Oslo Philharmonic / Klaus Mäkelä (c) Daniel Dittus

Elbphilharmonie, 1. Juni 2022

Oslo Philharmonic
Klaus Mäkelä

PROGRAMM

Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 52

– Pause –

Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82

Zugabe:

Jean Sibelius
Lemminkäinen zieht heimwärt / aus: Lemminkäinen-Suite op. 22

von Harald Nicolas Stazol

Danke, Oslo. Danke, Helsinki. Danke, Klaus Mäkelä.

 Was haben wir also in den letzten drei Tagen gelernt, an denen die Abende nachwirkten, die sich zum Sommer anschicken, über Jean Sibelius? Über Wunder, und über Wunderkinder?

Dass in der Elphi alles möglich ist: Sieben Symphonien, eine die andere im dankenswerten Wechsel ergänzend, ein Lebenswerk eines Mannes von wahrer Seelentiefe und Leidensfähigkeit, eines Weisen wie Virtuosen, eines Weltgeistes, einer Haltung, und einer Vision. Eines, der wenn schon an nichts mehr glaubte, dann an die Musik.

Verhältnismäßig wenig hat Sibelius geschrieben, und verhältnismäßig wenige kennen oder verstehen ihn. Man braucht Anleitung von kundiger, verständiger, ja liebender Hand.

Und so haben uns die Oslo Philharmonics an die Hand genommen, unter den Händen jenes Dirigenten, Mäkelä, in dem wohl so etwas wie Fügung ein Jahrhundertphänomen einem wirklich großem Talent in die Hände spielt, wie es mir in dieser Perfektion nicht erinnerlich ist. „Oslo Philharmonic, Klaus Mäkelä,Jean Sibelius Sinfonien Nr.3 und 5
Elbphilharmonie, 1. Juni 2022“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 2. JUNI 2022

Anna Netrebko, Foto: Dario Acosta (c)

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 2. JUNI 2022

Netrebko: „Keine Heimatverräterin, und auch nicht gegen die Ukraine“
Sie könne es nicht allen recht machen, sagte der Opernstar in der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie könne Putin als russische Staatsbürgerin nicht verurteilen
DerStandard.de

„Ich bleibe eine Russin“
Zu Kriegsbeginn verschwand die Opern-Diva Anna Netrebko von den Bühnen. Jetzt ist sie wieder da – und spricht über ihren Kampf, ein unpolitischer Mensch zu sein.
https://www.zeit.de/2022/23/anna-netrebko-russland-oper-ukraine

Opernstar Anna Netrebko: „Ich bin keine Heimatverräterin“
Spricht im Interview mit der „Zeit“ über die Vorwürfe gegen sie, über Putin und den Donbass.
Kurier.at

Sinnlicher Jazz, hohe Virtuosität und ein Abgesang auf die Walzerseligkeit: keine Angst vor Musik des 20. Jahrhunderts!
Igor Levit und das Orchestre de Paris unter Manfred Honeck begeistern im Konzerthaus Dortmund: Starke Aufführung, keine Spur von Tourneemüdigkeit auf der vorletzten Station der Konzertreise durch Deutschland und Belgien
Klassik-begeistert.de

Wien/ Musikverein
Sächsische Staatskapelle und Thielemann: Bruckner im Fluss
Die blockhafte Bauweise der Neunten wurde im Musikverein abgerundet
http://www.derstandard.at/story/2000136216541/saechsische-staatskapelle-und-thielemann-im-musikverein-im-fluss

Süße Schmerzen der Liebe und der Musik (Bezahlartikel)
Dirigent Christian Thielemann und seine Staatskapelle Dresden spielten Alexander Zemlinskys„Lyrische Symphonie“.
https://www.diepresse.com/6146904/suesse-schmerzen-der-liebe-und-der-musik

Hamburg/ Elbphilharmonie
Jugend, Schönheit und Brillanz: Klaus Mäkelä erntet Jubelstürme in der Elphi

Ich muss bei aller Begeisterung anmerken, dass mir niemand auf allen social-media-Kanälen so sehr aufgedrängt wurde wie dieser geniale Jungstar, der scheinbar alles hat: Jugend, Schönheit und Brillanz, gefundenes mediales Fressen von Print und online (mega Cups), von Facebook zu Instagram – nur, weil ich ihn wohl einmal gegoogelt habe. Umjubelt, bestürmt, wunderkindert er nun also vor sich hin.
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

Steiermark
Die Klangwolke bringt die Steiermark zum Klingen
Ein besonderes Musikerlebnis bringt am 9. Juli wieder die ganze Steiermark zum Klingen: Am Programm der 15. ORF Steiermark-Klangwolke steht heuer das großartige styriarte-Konzert „Te deum“.
https://steiermark.orf.at/stories/3158934/

Besucherschwund in Theatern: Es liegt nicht nur an Corona
Die heimischen Theater leiden an Publikumsschwund. Dieser mag zwar durch die Pandemie ausgelöst worden sein, die Gründe für den Absturz der Auslastung liegen aber weit tiefer
DerStandard.at.story

Deutsche Oper Berlin
Im Gedenken an Mariana Cioromila – 1952 – 2022
https://deutscheoperberlin.de/de_DE/im-gedenken-an-mariana-cioromila

Schweitzers Klassikwelt 63:„Arabella“ – die letzte gemeinsame Arbeit
Der Erste Weltkrieg ist jetzt bereits neun Jahre vorbei und Hugo von Hofmannsthal kramt in seinen Notizen. „In ihm“ ist ein Szenarium für eine leichte Oper, im Stil des „Rosenkavalier“, aber noch leichter, noch französischer – noch ferner von Wagner. In einer Art Exaltation teilt der Dichter dem Komponisten mit, dass ihm die Figuren der neuen Musikkomödie zudringlich vor der Nase herumtanzen. Er glaubt sogar, dass die Komödie besser als der „Rosenkavalier“ wird. Sie soll dieser Oper, die er auch als Operette (!) sehen kann, Konkurrenz machen.
http://klassik-begeistert.de/schweitzers-klassikwelt-63-arabella-klassik-begeistert-de/

München
Wie gegenwärtig kann Oper sein ?
Überlegungen anlässlich der Münchener Musiktheater-Biennale 2022
https://www.nmz.de/artikel/wie-gegenwaertig-kann-oper-sein

Berlin
Opernsänger Victor von Halem ist tot
BR-Klassik.de

Hamburg
Commedia dell’arte: Donizettis Don Pasquale an der Staatsoper Hamburg
bachtrack.com.de

Baden-Baden
Klang und Struktur, weniger Emotion: Mahlers Siebte in Baden-Baden
bachtrack.com.de

Wien/ Staatsoper
Piotr Beczala: Im Arienland des Lächelns
DERSTANDARD.at.story

Graz/ Musikverein
Fulminantes Feuerwerk von András Schiff
András Schiff beeindruckte tief. Als Solist wie auch als Dirigent.
KleineZeitung.at

Florenz
Staatsanwaltschaft prüft Alexander Pereiras Ausgaben in Florenz
Der Intendant des Florentiner Opernhauses verteidigt sich
DerStandard.at

Feuilleton
Clara, Alma und Fanny: Komponieren trotz des Ehemanns oder Bruders
DerStandard.at.story

Tonträger
CD-Kritik: Friede mit Napoleon, Donner aus den Wolken
Ein Musiker, der in Wien als Zeitgenosse Mozarts, Haydns und des jungen Beethoven bestehen wollte, musste schon was drauf haben. Franz Wranitzky, im selben Jahr wie Mozart in Mähren als Pavel Vranický geboren, galt nicht nur seinem Publikum viel.
DrehpunktKultur

 

Oslo Philharmonic und Klaus Mäkelä mit Sibelius – wer hat hier wen im Griff?

Foto: Oslo Philharmonic / Klaus Mäkelä (c) Daniel Dittus

Die Osloer übertreffen sich selbst. Ich weiss um Karajan, Bernstein ist im Goldenen Saal hinreissend, Dame Iona Brown hingegeben, Parvo Järvi glänzt vor Begeisterung, – aber sowas?

Elbphilharmonie, 31. Mai 2022

Oslo Philharmonic
Klaus Mäkelä

Jean Sibelius: Sinfonien Nr. 2 & 4 – Internationales Musikfest Hamburg

von Harald Nicolas Stazol

So muss sich London gefühlt haben, wenn Paganini gastierte. Ich jedenfalls, ach was, die ganze Elphi, von der Rolltreppe bis zur Orgel, Hamburg, von Blankenese bis Steilshoop fiebert dem heutigen Abend entgegen – naja, nicht ganz:

Eine Mutter findet glückstrahlend noch zwei Karten an der Abendkasse, man wartet, während die Dame in der Glasvitrine einen Platz, nein, zwei anbieten kann, aber der Teenie an ihrer Seite, der sie stolze zwei Köpfe überragt, mag nicht so recht. „Ach neeee, Klassik?“ Ich erlaube mir, zu bemerken: „Sie werden es nicht bereuen, es wird ein Erlebnis!“

Nun mag er gar nicht mehr.

Nun, völlig einerlei. Gelingt es mir doch, meine Nachbarin Sabine, die beste Hutmacherin der Hanse, für Jean Sibelius zu begeistern. „Kann ich auch nach der Pause gehen?“, fragt sie vorher schüchtern, fast errötend, – ich gebe zu, wir haben einen Metternich zu Gast, der schnell verschwindet, aber solch leise Fragen erlaubt. Wir sitzen also an der Elbe unter der Elphi, das Rondell am Wasser kannte ich gar nicht, man mag dort eine ruhige Minute vorher verbringen, und sich ein wenig sammeln, oder eben plaudern. „Oslo Philharmonic, Klaus Mäkelä, Jean Sibelius: Sinfonien Nr. 2 & 4
Elbphilharmonie, 31. Mai 2022“
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