Philippe Jordan schürft „Alpengold“ mit den Berliner Philharmonikern

Gerne würde man Philippe Jordan bald wieder am Pult in Berlin sehen.

Foto: Philippe Jordan © csm Portrait

Philharmonie Berlin, 21. Januar 2022

Richard Wagner
Das Rheingold: Orchesterauszüge, zusammengestellt von Philippe Jordan

Alban Berg
Fünf Orchesterlieder nach Ansichtskartentexten von Peter Altenberg op. 4
Anja Kampe Sopran

Richard Strauss
Eine Alpensinfonie op. 64

Berliner Philharmoniker
Philippe Jordan Dirigent

von Peter Sommeregger

Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan, inzwischen zum Musikdirektor der Wiener Staatsoper aufgestiegen, ist in Berlin kein Unbekannter. Man erinnert sich noch gerne der späten 1990er Jahre, in denen er an der Staatsoper Unter den Linden als Assistent Daniel Barenboims wirkte, und zahlreiche Repertoire-Aufführungen umsichtig leitete.

Für dieses Konzert in der Philharmonie hat er ein interessantes Programm zusammengestellt: eine von ihm selbst erstellte Orchester-Suite, die sozusagen eine musikalische Inhaltsangabe der Wagner-Oper darstellt. Die Berliner Philharmoniker dürfen wieder einmal zeigen, was für ein großartiges Opernorchester sie sind und sein könnten. Jordan hat den langen Atem und die große Linie immer im Auge und erfreut mit klanglicher Opulenz. Erinnerungen an den Ring unter Herbert von Karajan werden wach, aber Jordan muss den Vergleich nicht scheuen. „Berliner Philharmoniker, Philippe Jordan, Dirigent, Anja Kampe, Sopran,
Philharmonie Berlin, 21. Januar 2022“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 22. Januar 2022


Happy birthday!

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Die SAMSTAG-PRESSE – 22. Januar 2022

Wien/Staatsoper
Verdis „Macbeth“ an der Wiener Staatsoper: Back to black
Unter der Leitung Giampaolo Bisantis setzt der Italiener Luca Salsi für den Macbeth Maßstäbe in Sachen Lebensnähe
DerStandard.at

Wien
Antichristbaumschmuck
Auf den Tenor Jonathan Tetelman als Cavaradossi sollte man Acht geben. Auch Marc Albrecht dirigiert Giacomo Puccinis „Tosca“ erfreulich unpathetisch. Aber was der Regisseur Martin Kušej am Theater an der Wien macht, bleibt ein Rätsel.
Frankfurt Allgemeine

Berlin: Das renommierte Ultraschall-Festival beginnt
Zwei Orchesterkonzerte im Haus des Rundfunks markieren den Beginn von Ultraschall Berlin 2022. Beim DSO begeistert das Konzert für zwei Klaviere von L. Francesconi. Aber auch die geheimnisvolle Naturstudie Quicksilver von M. Djordjević überzeugt. Dem RSB gelingt tags darauf eine fulminante Wiedergabe des stupenden Klavierkonzerts von C. W. Christensen (am Flügel: Rei Nakamura). Nicht zu vergessen das attraktive Black Moon Lilith von M. Ivičević.
konzertkritikopernkritik.de

Hamburg
Tod in Venedig, Ballett inszeniert von John Neumeier, Hamburg Ballett
Mit der Ankunft in Venedig ist einfach alles großartig in diesem Ballett und geht unter die Haut. Das ist auch der Musik geschuldet, wie Wagners Liebestod aus Tristan und Isolde. Christopher Evans und Atte Kilpinen sind als Aschenbach und Tadzio grandios, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Klassik-begeistert.de 

München
Koloraturen mit Pfiff
Nikolaus Habjan kann auch ohne seine berühmten Klappmaulpuppen: Der Grazer ist ein begnadeter Kunstpfeifer, wie er am Gärtnerplatztheater beweisen wird.
SueddeutscheZeitung

Steinig bis fließend
Die Münchner Philharmoniker unter Semyon Bychkov mit der Uraufführung von Julian Andersons „Prague Panoramas“ in der Isarphilharmonie.
SueddeutscheZeitung.de

Stuttgart
Riten, Rache und Reformation: Vivaldis Juditha triumphans in Stuttgart
bachtrack.com

Nürnberg
Musik voller sexueller Tabus: Wie Joana Mallwitz Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ interpretiert
Nordbayern.de

„Pelléas et Mélisande“ in Nürnberg
Joana Mallwitz dirigiert Debussys einzige Oper
BR-Klassik.de

Dessau
Trotz Pandemie findet das 30. Kurt Weill Fest 2022 statt
mdr.de

Düsseldorf/Tonhalle
Das #Ignition-Klangspektakel verwandelt die Tonhalle Düsseldorf ins „Planetarium der Musik“
Klassik-begeistert.de

Augsburg pocht auf Kultur-Lockerungen. Die Proteste werden lauter
Die anhaltenden coronabedingten Einschränkungen für die Kultur stoßen auf immer mehr Widerstand. Jetzt hat der Kulturbeirat Augsburg ein Protest-Schreiben an Ministerpräsident Söder und Staatsminister Sibler gerichtet mit der Überschrift „Ungleichbehandlung der Kultur beenden“.
BR.Klassik.de

DVD-Rezension: Stanisław Moniuszko, HALKA, Produktion des Theaters an der Wien, 2019
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Resonanzen im Konzerthaus: Der ferne Klang ganz nah
https://www.derstandard.at/story/2000132715091/resonanzen-im-konzerthaus-der-ferne-klang-ganz-nah

Salzburg
Er entwickelt jedes Mal eine Welt, die es nur im Theater gibt
Bühnenobermeister Horst Oberascher nutzt die Gesetze der Physik, um der Magie des Theaters auf der Bühne zur vollen Wirkung zu verhelfen. Für sein Bühnentechniker-Team sucht er Mitarbeiter.
SalzburgerNachrichten

Schweiz
Keine Tosca für Bern?
Mitten in einer Pandemie und mit der Erfahrung von Lockdowns möchte man erwarten, das Opernpublikum werde nun mit «Appetithappen» gelockt, damit es möglichst schnell in die Häuser zurückkehrt. Doch ein Blick auf die Schweizer Bühnen zeigt, dass die Intendanten von anderen Motiven angetrieben zu sein scheinen, die mit dem Publikum herzlich wenig zu tun haben.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/196565/

Links zu englischsprachigen Artikeln

Neapel
Lucia di Lammermoor spread her wings in Naples, with a few ruffled feathers
https://bachtrack.com/de_DE/review-lucia-di-lammermoor-sierra-pati-viviani-naples-january-2022

London
After 20 years, James Conway steps back from full-time role as Artistic Director at English Touring Opera
operatoday.com

The Royal Opera House’s Tosca reviewed by Christopher Walker
https://londonnewsonline.co.uk/the-royal-opera-houses-tosca-reviewed-by-christopher-walker/

New York
One Opera Opening Would Make Any Composer Happy. He Has Two.
Ricky Ian Gordon’s “Intimate Apparel” and “The Garden of the Finzi-Continis” are premiering in New York almost simultaneously.
The NewYorkTimes.com

The 50th George London Foundation
Competition For Opera Singers Final Round Livestream Announced February 25 – The livestream will be available to the public free of charge.
broadwayworld.com

Philadelphia
Golda Schultz brings intelligence and charm to Philadelphia solo recital debut
bachtrack.com

Miami
THE LEOPARD Will Receive Its World Premiere by The Frost School Of Music Opera Theater and Frost Symphony Orchestra
broadwayworld.com

Tanglewood
Tanglewood returns to a full summer lineup with premieres, operas and more
bostonclassicsreview.com

Sydney
Andrea Molino: opera, dramaturgy and memorising scores
The Italian conductor, who is about to take to the podium for OA’s The Marriage of Figaro, explains why he often memorises opera scores.
limelightmagazin.com

Muskat
How Franco Zeffirelli’s “Rigoletto” came to Royal Opera House Muscat
The production was overseen by the director’s son and follows detailed notes left by him before his death
theinternationalnews.comculture

Recordings
CD Review: Francesca Aspromonte “Maria & Maddalena”
Two Richly Detailed Portraits Show Off Aspromonte’s Interpretative Class
https://operawire.com/cd-review-francesca-aspromonte-maria-maddalena/

Sir William Walton: a centenary Façade from SOMM and the Orchestra of the Swan
operatoday.com

Obituary
Italian Baritone Gianni Maffeo Dies at 82
https://operawire.com/obituary-italian-baritone-gianni-maffeo-dies-at-82/

Everett Lee, Who Broke Color Barriers on the Conductor’s Podium, Dies at 105
He was known as the first Black conductor on Broadway and the first to conduct a white orchestra in the South. Mr. Lee went on to a successful career in Europe.
https://www.nytimes.com/2022/01/20/arts/music/everett-lee-dead.html

Ballet/Tanz

Tamara Rojo’s Raymonda: a thrilling legacy bestowed upon English National Ballet
bachtrack.com

Rock/Pop

Der legendäre US-Rocker Meat Loaf ist tot
Er starb in der Nacht auf Freitag
https://orf.at/stories/3244466/

Sprechtheater

Schauspieler Philipp Hochmair: „Ich bin eine Kampfmaschine“
Philipp Hochmair hat viele Gesichter. Warum den Schauspieler ein Rave mit Schiller-Balladen genauso reizt wie die Verkörperung eines Nazi-Henkers
DerStandard.at

Wien/Theater Center Forum
Verwechslungskomödie: Homoehe-Scharade in Einhorn-Leggings
Nicht verliebt, nicht verlobt, nur verheiratet: Das gefällige Kammerlustspiel „Meine rosarote Hochzeit“ arbeitet sich am Umgang mit Homosexuellen ab.
Wiener Zeitung.at

Literatur

Zum 150. Todestag des Wiener Dramatikers Franz Grillparzer: Zwischen Tag und Traum
https://www.domradio.de/artikel/zum-150-todestag-des-wiener-dramatikers-franz-grillparzer

 INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 22. JANUAR 2022)

INFOS DES TAGES (SAMSTAG, 22. JANUAR 2022)

Den 81. feierte er im Netz mit vollem Namen

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Tomasz Konieczny und Piotr Beczała retten eine trashige „Halka“

DVD-Rezension

Stanisław Moniuszko
HALKA

ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Arnold Schoenberg Chor
Lukas Borowicz Dirigent
Mariusz Treliński Regie

Produktion des Theaters an der Wien, 2019

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von Peter Sommeregger

Im Jahr 2019 feierte man in Polen den 200. Geburtstag des Komponisten Stanisław Moniuszko, der neben anderen Bühnenwerken die polnische Nationaloper „Halka“ schuf. In seiner Heimat wurden in diesem Jahr auch andere Opern aus seiner Feder aufgeführt, importiert nach Westeuropa wurde leider nur wieder sein bekanntestes Werk, selbst das war aber für Wien eine Erstaufführung.

Die Erwartungen für diese Produktion waren hoch, waren doch die beiden männlichen Hauptrollen mit polnischen Gesangsstars besetzt.

Der Bass-Bariton Tomasz Konieczny, Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und international erfolgreich, enttäuscht seine Fans nicht. Er gibt dem negativen Helden Janusz neben der satten Fülle seines geschmeidigen Bass-Baritons auch gebrochene Töne, die den zwiespältigen Charakter dieser Figur gut charakterisieren.

Der glücklose Freund Halkas, Jontek, findet in Startenor Piotr Beczała eine Luxusbesetzung. Mit dem Strahl seines Tenors wird diese Rolle des „Kümmerers“ zum strahlenden Helden und moralischen Sieger. Die beiden Sänger entwickeln so etwas wie polnischen Belcanto und lösen beim Publikum damit echte Begeisterung aus. Nach seinem großen Solo im vierten Akt wird Beczała minutenlang gefeiert. „DVD-Rezension: Stanisław Moniuszko, HALKA,
Theater an der Wien, klassik-begeistert.de“
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Grandiose tänzerische Darstellung des Hamburger Balletts

Mit der Ankunft in Venedig  ist einfach alles großartig in diesem Ballett und geht unter die Haut. Das ist auch der Musik geschuldet, wie Wagners Liebestod aus Tristan und Isolde. Christopher Evans und Atte Kilpinen sind als Aschenbach und Tadzio grandios, mehr ist dazu nicht zu sagen.

Atte Kilpinen (Tadzio) und Christopher Evans (Aschenbach) (Foto RW)

Staatsoper Hamburg,  19. Januar 2022
Hamburg Ballett

Tod in Venedig
Ein Totentanz von John Neumeier nach der Novelle von Thomas Mann

von Dr. Ralf Wegner

Das Wiedersehen, diesmal im Rahmen unseres Opernabonnements, machte Freude, zumal der Saal nicht so stark besetzt war wie während der vorausgegangenen Dornröschen-Aufführungen. Die Besetzung war bis auf wenige Änderungen gleich. Die ausgeschiedene Hélène Bouchet wurde von Xue Lin ersetzt, Félix Paquet in dem Duo mit Marc Jubete adäquat durch Matias Oberlin. Christopher Evans überzeugte als Aschenbach von Anfang an. „Hamburg Ballett, Tod in Venedig, John Neumeier,
Staatsoper Hamburg, 19. Januar 2022“
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Die FREITAG-PRESSE – 21. Januar 2022

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Luca Salsi. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

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Die FREITAG-PRESSE – 21. Januar 2022

Wien/Staatsoper
Diese Lady Macbeth trifft ins Schwarze
„Macbeth“ in Barrie Koskys dunkler, reduzierter Inszenierung, mit gleißenden Tönen von Anna Pirozzi.

Wien/Konzerthaus
Ein märchenhaftes Konzert mit märchenhaften Werken
Wiener Philharmoniker, Gergiev; Danailova. (Debussy, Ravel, Rimsky-Korsakov)
Klassik-begeistert.de

Nürnberg
„Pelléas et Mélisande“ in Nürnberg. Joana Mallwitz dirigiert Debussys einzige Oper
Die Neuinszenierung von Debussys „Pelléas et Mélisande“ in Nürnberg fiel Corona zum Opfer. Jetzt gibt es die Oper als konzertante Aufführung. Am Pult steht Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz – in der ersten Premiere nach ihrer Babypause.
BR-Klassik.de

Spitzentöne: Minderheiten und Demokratie
Der Weltregisseur Peter Konwitschny wurde von der Nürnberger Oper gefeuert. Sie werden nicht glauben, weshalb. Auch unglaublich: In der „Josefstadt“ rebelliert man gegen Peymann
https://www.news.at/a/spitzentoene-minderheiten-demokratie-12375480

Halle
Die Jazz-Operette „Viktoria und ihr Husar“ in der Oper Halle reißt das Publikum von den Stühlen
So retten Patric Seibert, Peter Christian Feigel und die Oper Halle durch diese gelungene Fassung das musikalisch so kostbare Werk für die Gegenwart.
von Dr. Guido Müller
Klassik-begeistert.de „Die FREITAG-PRESSE – 21. Januar 2022“ weiterlesen

Daniels Anti-Klassiker 47: Gioachino Rossini – Wilhelm Tell Ouvertüre (1829)

Höchste Zeit sich als Musikliebhaber einmal neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen.

Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der so genannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese teilweise sarkastische, teilweise brutal ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Die Erzählung von Wilhelm Tell – ein epischer Stoff über einen schicksalsgeplagten Helden und Vater, der durch schieres Geschick seinen Sohn retten und anschließend eine ganze Nation gegen die Habsburger einen und befreien kann. Es verwundert nicht, dass diese Geschichte mit historischem Bezug literarisch sowie auch musikalisch schnell aufgegriffen wurde. Und wer sonst, als Rossini selbst, hätte es vollbringen können, ein nachhaltig so fetziges und wirksames Stück daraus zu komponieren. Was die Bekanntheit dieses Werks – besonders der Ouvertüre – angeht, können ihm nur wenige andere Opern das Wasser reichen. Oder? Zeit, sich diese vermeintlich bahnbrechende Musik genauer anzuschauen…

Wilhelm Tell ist womöglich der berühmteste Schweizer Volksheld. Legendär ist sein Schuss aus der Armbrust, mit dem er dazu gezwungen wurde, einen Apfel vom Kopf seines Sohns zu schießen. Die diesem Helden zugrundeliegende Geschichte wird auf 1307 datiert. Seitdem schafften es zahlreiche Adaptionen und Nacherzählungen – unter anderem von Aegidius Tschudi, Petermann Etterlin und Friedrich Schiller – in das kulturelle Gedächtnis. Tell gilt seit dem 19. Jahrhundert sogar als Nationalheld der Schweiz. Es ist also kein Wunder, dass seine Taten auch Rossini inspirierten.

Für seine Oper berief der Italiener sich insbesondere auf die – zu dem Zeitpunkt bereits äußert bekannte – Schauspielvorlage von Schiller. Zur Besseren Darstellbarkeit auf der Bühne reduzierte Rossini allerdings die Protagonisten von 42 auf 11 und legte auch mehr Wert auf Szenen, die das Libretto tragen konnten. Zentral ist auch hier der durch Tell und den Schweizer Arnold getragene Freiheitskampf inklusive der berühmten Schuss-Szene im dritten Satz und glücklichem Ende für die Eidgenossen. „Daniels Anti-Klassiker 47: Gioachino Rossini – Wilhelm Tell Ouvertüre (1829)“ weiterlesen

Das #Ignition-Klangspektakel verwandelt die Tonhalle Düsseldorf ins „Planetarium der Musik“

Foto: (c) Gordon Hamilton

Tonhalle Düsseldorf, 19. Januar 2022

John Williams – Main Title & Imperial March aus „Star Wars“, 1977 & 1980
Peter Thomas – Raumpatrouille Orion – Suite, 1966
Michael Nyman – Musik aus Gattaca, 1997
Hans Zimmer – Interstellar-Suite, 2019
Arvo Pärt – Pari intervallo, 1996
John Psathas – Orbital, 2021

Düsseldorfer Symphoniker
Gordon Hamilton Dirigent

Repercussion Schlagzeug

Jörg Mohr Regie

Von Daniel Janz

Mit Kraft und Pathos in sphärische Höhen – so lässt sich der Ansatz beschreiben, der an diesem Mittwoch in der Tonhalle Düsseldorf gefahren wird. Hier präsentieren Gordon Hamilton (40) und die Düsseldorfer Symphoniker ein buntes Programm aus Kompositionen aller Strömungen zum Bereich Weltraum und Science Fiction. Von alten Fernsehklassikern bis zu brandaktuellen Neukompositionen ist alles dabei. Also heißt es „anschnallen“, wie der australische Dirigent und Komponist humorvoll bei der Vorstellung des Programms sagt. Wir begeben uns ins „Planetarium der Musik“.

(c) Gordon Hamilton

Und wie könnte es anders sein – wer an Weltraumabenteuer denkt, der denkt an das Drama um Luke Skywalker und seinen Vater Darth Vader. Selbstverständlich, dass da die Musik aus George Lucas‘ Weltraumklassiker „Star Wars“ von 1977 den Anfang machen muss. Mit einem Mal sausen sie durchs Orchester, die Lichtschwerter und X-Wings, die Jedi-Ritter und die dunkle Seite der Macht in Form des „Imperial Marches“ aus der Fortsetzung „Das Imperium schlägt zurück“. In einer schön wuchtigen Aufführung geben sich Orchester und Dirigent nichts – bereits der Einstieg ist mehr als gelungen. „#IGNITION, Düsseldorfer Symphoniker, Gordon Hamilton, Dirigent
Tonhalle Düsseldorf, 19. Januar 2022“
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Ein märchenhaftes Konzert mit märchenhaften Werken

Foto: © Alexander Shapunov

Dieses Konzert war schlichtweg großartig. Maestro Gergiev versteht es, den Musikern alle Reserven zu entlocken und sie zu motivieren.

Konzerthaus Wien, Großer Saal, 19. Januar 2022

Claude Debussy:
Prélude à l’après-midi d’un faune

Maurice Ravel:
Daphnis et Chloé (2. Suite)

Nikolai Rimiski-Korsakow:
Scheherazade (Suite Symphonique)

Solovioline: Albena Danailova

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Valery Gergiev   

von Herbert Hiess

Eigentlich interessant, wie sehr die Konzertprogrammierung indirekt Einfluss auf die Qualität eines Konzertes nehmen kann. Ob Zufall oder nicht – die Werke dieses Abends, der anlässlich der Wiener „Residenz“ des Stardirigenten Valery Gergiev zustande kam, war nicht nur von den Werken her mit märchenhaftem Bezug. Der Konzertabend war insgesamt – trotz coronabedingter Ausfälle im Orchester – einfach großartig.

Zuerst das Prelude von Debussy, das Gergiev in seinem allerersten Konzert mit den Wiener Philharmonikern spielen ließ, das eine Vertonung des märchenhaften Gedichtes von Stéphane Mallarmé ist. Hier wird das Erwachen des Fauns erzählt, der aus seinem Nachmittagsschlaf aufwacht und zwei Nymphen beobachtet. Seine Panflöte wird von der Querflöte und auch von der Altflöte dargestellt; unvergleichlich gespielt von den Musikern der Philharmoniker. Wie auch alle anderen Instrumente; aber allen voran die Holzbläser. Debussys Erzählung des „Nachmittages des Fauns“ wird gerne für Ballettaufführungen verwendet.

Ravels Erzählung von „Daphnis et Chloé“, komponiert als Ballettmusik, steht nur selten auf den Spielplänen der Opernhäuser. Unvergessen die legendären Aufführungen unter Lorin Maazel in der Wiener Staatsoper –  mit den Wiener Philharmonikern. „Wiener Philharmoniker, Valery Gergiev, Debussy, Ravel, Rimski-Korsakow,
Wiener Konzerthaus, 19. Januar 2022“
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Die Donnerstag-PRESSE – 20. Januar 2022

Foto: Theater an der Wien © Rupert Steiner

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Die Donnerstag-PRESSE – 20. Januar 2022

Wien
„Tosca“-Premiere im Theater an der Wien: Auf den Hund gekommen
„Tosca“? Mit Puccini hatte das Bühnensetting erwartungsgemäß wenig zu tun. Schließlich hat der Burgtheaterdirektor persönlich inszeniert – und das Ergebnis war dementsprechend.
http://www.operinwien.at/werkverz/puccini/a30tosca.htm

Theater an der Wien: Buhs für Kušejs psychologische „Tosca“
https://volksblatt.at/theater-an-der-wien-buhs-fuer-kusejs-psychologische-tosca/

„Tosca“ im Theater an der Wien als Martin Kušejs Oper der Grausamkeit
Der Burgtheaterdirektor versucht Puccinis Oper als Beziehungsdrama zu Zeiten einer religiösen Diktatur darzustellen und wird ausgebuht
DerStandard.at

„Tosca“ als Blutrausch im Schneesturm
WienerZeitung.at

Martin Kušej und „Tosca“: Ein Schocker im Schnee (Bezahlartikel)
KleineZeitung.at

Diese Tosca verblutet im Schneesturm
https://www.diepresse.com/6087837/diese-tosca-verblutet-im-schneesturm

Wien/Staatsoper
Pathys Stehplatz (13): Leere Ränge in der Wiener Staatsoper
An der Wiener Staatsoper kämpft man aktuell mit enorm geringen Auslastungszahlen. Mit Corona ist natürlich schnell ein Schuldiger gefunden. Dennoch muss man sich den Umständen stellen und neue Lösungsansätze probieren.
von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de „Die Donnerstag-PRESSE – 20. Januar 2022“ weiterlesen

Pathys Stehplatz (13): Leere Ränge in der Wiener Staatsoper

La Cenerentola 2, 10. Januar 2022, Wiener Staatsoper/Foto: © privat

An der Wiener Staatsoper kämpft man aktuell mit enorm geringen Auslastungszahlen. Mit Corona ist natürlich schnell ein Schuldiger gefunden. Dennoch muss man sich den Umständen stellen und neue Lösungsansätze probieren.

von Jürgen Pathy

Ein Anblick, der wirklich schmerzt. Was man sich vor wenigen Jahren nicht Mal in den schlimmsten Träumen hätte vorstellen können, scheint nun Realität: Es ist Montagabend, 10. Januar 2022, kurz vor 19:00, an der Wiener Staatsoper steht „La Cenerentola“ am Programm – Rossinis Belcanto-Feuerwerk, das mit akrobatischen Gesangseinlagen lockt – und keiner geht hin. Mit geschätzten 300 Besuchern herrscht in einem der bedeutendsten Opernhäuser dieser Welt gähnende Leere.

Einige Besucher wollen einfach nicht mehr

Wie es dazu kommen konnte, mag für viele auf der Hand liegen: Corona ist schuld. Immerhin gelten seit 26. Dezember 2021 nicht nur die bereits gewohnten Beschränkungen wie FFP2-Maske und 2G, sondern eine extrem verschärfte 3G-plus-Regelung. Heißt so viel wie: 3 Mal geimpft, FFP2-Maske und oben d’rauf noch ein negativer PCR-Test, der zum Zeitpunkt des Vorstellungsendes nicht älter als 48 Stunden sein darf. Sonst gibt es keinen Einlass. Es zählt der Zeitpunkt der Abnahme. „Booster“ oder „Booster-Plus“ nennen das einige, manche sogar „1G plus“. Ein grammatikalisches Wirr-Warr, bei dem man schnell einmal den Überblick verlieren kann.

„Pathys Stehplatz (13): Leere Ränge in der Wiener Staatsoper,
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