Franco Bonisolli: „Ich gebe halt immer lieber noch etwas drauf“

Dieses Buch sei allen Freunden der Oper und Interessenten an außergewöhnlichen Sängern, Typen außerhalb jeglicher Glattheit und Beliebigkeit, an denen es heute so fehlt, dringend ans Herz gelegt. So mancher wird nach der Lektüre und der Entdeckung dieser besonderen Persönlichkeit sein Urteil über den „Schreihals“ ganz sicher überdenken.

Gregor Hauser, Franco Bonisolli – Tenor ohne Grenzen

Verlag Reinhard Marheinecke, Hamburg 2024, 292 S., Zahlreiche s-w und farbige Abb., € 35,00, ISBN: 978-3-947403-48-6.

von Dr. Regina Ströbl

„What in the hell are you doing, Franco?“, durchfuhr es Sherrill Milnes, 1985 als Jago im Hamburger Otello, angesichts der Vorstellung, die Franco Bonisolli am Ende des dritten Aktes gerade gab. Stolz hatte dieser ihm bei den Proben erzählt, sich mithilfe eines Arztes umfassende Kenntnis über epileptische Anfälle angeeignet zu haben, mit denen er die genannte Szene entsprechend gestalten wollte. Milnes solle einfach seine Rolle wie gewohnt singen und ihn machen lassen. „Buchrezension: Gregor Hauser, „Franco Bonisolli“
klassik-begeistert.de, 17. Januar 2025“
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Zemlinsky bezaubert, Schönberg entzaubert

Arno Waschk (Klavier) und Dietrich Henschel (Gesang). Foto: privat


“… Hat man das eingesehen, so ist es auch leicht zu begreifen, dass die äußerliche Übereinstimmung zwischen Musik und Text, wie sie sich in Deklamation, Tempo und Tonstärke zeigt, nur wenig zu tun hat mit der inneren und auf derselben Stufe primitiver Naturnachahmung steht, wie das Abmalen eines Vorbildes.”
(Arnold Schönberg, “Das Verhältnis zum Text”, 1912)

Alexander Zemlinsky war Schönbergs Lehrer und Freund. Der Abend im Arnold Schönberg Center gab aufschlussreiche Einblicke in das Liedschaffen der beiden Komponisten.

Lieder von Alexander Zemlinsky und Arnold Schönberg

Dietrich Henschel, Bariton
Arno Waschk, Klavier

Arnold Schönberg Center Wien, 15. Jänner 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Das Schönberg-Jahr 2024 ist zwar vergangen, aber unermüdlich zeigt uns das Programm des Arnold Schönberg Centers immer neue Facetten im Schaffen des Meisters und seines Umfelds. „Lieder von Zemlinsky und Schönberg
Arnold Schönberg Center Wien, 15. Jänner 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 17. JANUAR 2025

Jonas Kaufmann und Maria Agresta in „Pagliacci“ © Michael Pöhn/Staatsoper

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DIE FREITAG-PRESSE – 17. JANUAR 2025

Wien/Staatsoper
„Pagliacci“ in Wien: Zum Clown hat sich Jonas Kaufmann nicht gemacht – Elīna Garanča Weltklasse!
Schrei Bajazzo, schrei dir den Schmerz aus der Seele! Bei Jonas Kaufmann liegt der eher tiefer vergraben. Man of the night an der Wiener Staatsoper: Luciano Ganci, der für Jonathan Tetelman in „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ einspringt. An Elīna Garanča zieht aber keiner vorbei. Die spielt als Santuzza in einer eigenen Liga. Verismo pur, unverblümte Realität, die selbst Jean-Pierre Ponnelles karge Feldstein-Inszenierung wachrüttelt.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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Mit dieser Weltpremiereneinspielung brennt das Kunstlied auch im 21. Jahrhundert aus tiefster Seele!

Cover genuin.de

CD-Rezension:

Allein schon der neue, kraftvolle und zugleich musikalisch innige Liederzyklus „Nobody“ von Johannes Boris Borowski hätte eine eigene CD verdient. Mit einem ebenso wunderbaren, die musikalische Seele berührenden Satz an Spohr-Liedern erhebt das Sopran-Klarinetten-Klaviertrio um Mariana Popova diese Ersteinspielung zu einem jahrhundertübergreifendem Liederzyklus-Gesamtkunstwerk! 

Wishes
Werke von Johannes Boris Borowski, George Crumb und Louis Spohr

Genuin Classics GEN 25885d

Lisa Florentine Schmalz, Sopran
Boglárka Pecze, Klarinette
Mariana Popova, Klavier

von Johannes Karl Fischer

Neulich hörte ich einen Schumann-Abend, der mich nicht sehr begeisterte,
soviel zu meiner Liebe für das Kunstlied.

Nicht so bei dieser packenden, den Hörer mit aller musikalischen Macht ergreifenden Einspielung zwei neuer Liederzyklen von Johannes Boris Borowski: Zwischen den hoch energetischen und zugleich aus tiefer Seele singenden Melodien der heutigen Zeit sind Louis Spohrs Sechs Deutsche Lieder ein wohltuender Ausgleich zu den passioniert brennenden Klängen des alltäglich immer tumultuöser fortschreitenden 21. Jahrhunderts.  „CD-Rezension: Liederzyklen „Wishes“
klassik-begeistert.de, 16. Januar 2025“
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Hommage oder Leichenfledderei? Film und CD huldigen dem Mythos Maria Callas

CD-Rezension:

Angelina Jolie
Maria

Original Motion Picture Soundtrack

Warner Classics 5021732460110

von Peter Sommeregger

Künstler wie Marilyn Monroe oder Maria Callas haben gemeinsam, gleichsam wie Untote noch Jahrzehnte nach ihrem Tod medial präsent zu sein. Dagegen wehren können sich die Betroffenen schließlich nicht mehr. „CD-Rezension: Soundtrack „Maria“
klassik-begeistert.de, 16. Januar 2025“
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„Wenn nur ein Traum das Leben ist…“– Beim 5. Philharmonischen Konzert in der „Elphi“ begegnen sich Messiaen und Mahler

Kent Nagano und Pierre-Laurent Aimard © Daniel Dittus

Wie bringt man ein buntes Kirchenfenster zum Klingen, wie es Olivier Messiaen in seinen „Couleurs de la Cité céleste” umgesetzt hat? Und wie passt Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ programmatisch zu einem Stück der musikalischen Avantgarde der 60er Jahre? Das 5. Philharmonische Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter Leitung von Kent Nagano versuchte, darauf am 12. Januar 2025 im Großen Saal der Elbphilharmonie eine Antwort zu geben.

Olivier Messiaen, „Couleurs de la Cité céleste” für Klavier, Bläser und Schlagwerk

Gustav Mahler, „Das Lied von der Erde“. Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Altstimme und Orchester

Kent Nagano, Dirigent

Pierre-Laurent Aimard, Klavier
Karen Cargill, Mezzosopran
Stuart Skelton, Tenor

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Farbenschillernd und harmonisch oder doch eher bunt und grell?

Um die erste Frage zu klären, fragen wir am besten den Komponisten selbst. „Die Form dieses Werkes ist gänzlich von Farben bestimmt“, sagt Messiaen. „Die melodischen oder rhythmischen Themen, die Ton- und Klangfarbenkomplexe entwickeln sich wie Farben. In ihren ständig erneuerten Veränderungen findet man (durch Analogie) warme und kalte Farben, komplementäre Farben, die ihre benachbarten Farben beeinflussen, Farben mit Abtönungen zu Weiß und zu Schwarz hin.“ „5. Philharmonisches Konzert, Olivier Messiaen und Mahler
Elbphilharmonie, Hamburg, 12. Januar 2025“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2025

Staatsoper Hamburg © Westermann

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 16. JANUAR 2025

Hamburg
Hamburgische Staatsoper: Italienische Opernwochen
Vom 8. März bis zum 19. April 2025 wird in der Hansestadt wieder die italienische Oper gefeiert. Bei den Italienischen Opernwochen sind sieben verschiedene Opern von Verdi, Puccini und Donizetti zu sehen.
hamburg.de

Feuilleton
Interview mit Thomas Quasthoff: „Ich bin sehr nah an meinen Emotionen“ (Bezahlartikel)
Als sein Bruder starb, verlor er für zwei Jahre seine Stimme. Seither singt Thomas Quasthoff nur noch Jazz. Der deutsche Star-Bariton zu seinem 50. Bühnenjubiläum über die Leere großer Gesten – und über Tränen im Ton.
SueddeutscheZeitung.de

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DIE MITTWOCH-PRESSE –15. JANUAR 2025

Otto Schenk mit Mirella Freni und Peter Dvorský bei den Proben zu »Manon Lescaut« 1986 © Axel Zeininger

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 15. JANUAR 2025

Sommereggers Klassikwelt 269: Otto Schenk war der Wiener Weltbürger der Oper
Am 9. Januar, oder Jänner, wie man in Österreich sagt, ist der Schauspieler, Autor und Regisseur Otto Schenk mit 94 Jahren in seinem Haus am oberösterreichischen Irrsee gestorben. Kaum ein Medium, dass diesen Tod bei aller Erwartbarkeit unkommentiert ließ. Schenk verfügte über so viele Talente, Facetten und eine so starke, positive Persönlichkeit, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll, ihn zu würdigen.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Elgar und Beethoven: Imperialer Pomp und traumhaft schöne Harmonien enthusiasmieren das Bremer Publikum   

Frank Peter Zimmermann © Irene Zandel Haenssler


5
. Philharmonisches Konzert „Jubelklänge“

Edward Elgar,  Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61
Ludwig van Beethoven,  Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

Frank Peter Zimmermann   Violine
Marko Letonja   Dirigent

Bremer Philharmoniker

Bremer Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 13. Januar 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Edward Elgars Violinkonzert, auf CD eingespielt vom damals noch nicht besonders exzentrisch auftretenden Nigel Kennedy, hat mich bereits anno 1985 auf Anhieb fasziniert. „Bremen: Elgar und Beethoven
Bremer Konzerthaus, 13. Januar 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 269: Otto Schenk war der Wiener Weltbürger der Oper

Otto Schenk mit Mirella Freni und Peter Dvorský bei den Proben zu »Manon Lescaut« 1986 © Axel Zeininger

Am 9. Januar, oder Jänner, wie man in Österreich sagt, ist der Schauspieler, Autor und Regisseur Otto Schenk mit 94 Jahren in seinem Haus am oberösterreichischen Irrsee gestorben. Kaum ein Medium, dass diesen Tod bei aller Erwartbarkeit unkommentiert ließ. Schenk verfügte über so viele Talente, Facetten und eine so starke, positive Persönlichkeit, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll, ihn zu würdigen.

von Peter Sommeregger

Ich will mich auf das beschränken, was in meinen Augen seine größte Stärke war: die Opernregie. Seine ersten Arbeiten für die Wiener Staatsoper fielen in eine Zeit, da eine Ablösung des Plüschsofa-Regiestils der Nachkriegsjahre unausweichlich wurde. Der geniale Wieland Wagner hatte in Neu-Bayreuth eine Türe aufgestoßen, sein zu früher Tod setzte aber leider einen Schlusspunkt hinter seine Pionierarbeit. „Sommereggers Klassikwelt 269: Otto Schenk
klassik-begeistert.de, 14. januar 2025“
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