Eine kleine Reise zum kulturellen Wiedereinstieg ins Konzertleben

von Herbert Hiess

Foto: Umberto Nicoletti | author: Umberto Nicoletti ©
Katia und Marielle Labèque, Klavier

Nach den pandemischen Zwangsschließungen werden die Theater- und Konzertveranstalter wieder aktiv; da gibt es auch Events, die sich sehen und vor allem hören lassen können.

Natürlich wird noch im „Coronamodus“ gespielt, was ein relativ kürzeres Programm und keine Pause bedeutet. In gewisser Weise könnte man das auch beibehalten; die Pausen sind vielleicht für die Buffetiers ein Vorteil – in Wirklichkeit reißen sie einen aus der Stimmung raus und dehnen dann noch einen Abend sinnloserweise raus. „Konzert am 29. Mai 2021 im Wiener Konzerthaus, Grafenegg, Auditorium, 30. Mai 2021
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 1. JUNI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 1. JUNI 2021

Teatro alla Scala © Andreas Schmidt

Mailand
Macbeth“ eröffnet nächste Saison an der Scala
Zu den Neuproduktioenn zählen „Don Giovanni“ mit Günther Groissböck und „Ariadne auf Naxos“ mit Markus Werba
Der Standard

Pathys Stehplatz (4): Rückenwind für die „Stehplatzler“ der Wiener Staatsoper
Gute Nachrichten für alle Besucher der Wiener Staatsoper. Ganz besondere allerdings für das Herz der Oper, wie Ensemblemitglied Clemens Unterreiner diese Spezies bezeichnet: die sogenannten „Stehplatzler“. Seit Freitag steht es nämlich fest: Ab dem 10. Juni dürfen statt bisher nur rund 1000 Personen wieder maximal 1500 Zuschauer auf zugewiesenen Plätzen ins Haus. Für den Stehplatz, der derzeit geprägt ist von Tristesse, ein Lichtblick.
Die letzten Tage seit der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper nach dem Lockdown waren zwar eine große Erleichterung. Endlich wieder Oper und großen Zauber genießen. Live. Vor Publikum. Inmitten anderer Personen, die für wenige Stunden gemeinsam durch dick und dünn gehen. Jubeln, Bravo rufen oder sich den Frust von der Seele buhen. Wermutstropfen allerdings: Aufgrund der Obergrenze von 1000 Personen im Saal, blieb der Stehplatz beinahe verwaist. Ein trauriger Anblick. Zählt diese Institution innerhalb der Institution doch zum festen Bestandteil des Hauses. Nur wenige Glücksritter, die den Moment beim Schopf packen können, werden mit Karten belohnt. Je nach Vorstellung um die zehn bis zwanzig Stück. Insgesamt wohlgemerkt. Sollte die Vorstellung ausverkauft sein, wie bei „Macbeth“ mit Anna Netrebko, bleiben für den Stehplatz gar keine Karten übrig. Ein Zustand, der so nicht tragbar ist.
Von Jürgen Pathy
https://klassik-begeistert.de/der-stehplatz-4-wiener-staatsoper-klassik-begeistert-de/

Skandal in Venezuela, Allerlei in Dresden und Urlaub in Brixen
„Crescendo“ heute mit unappetitlichen Details aus dem Alltag von „El Sistema“, einer Debatte um Grütters Staats-Kohle und einem legendären Treffen mit Hans Werner Henze.
https://crescendo.de/klassikwoche22-2021-el-sistema-bayreuth-thielemann-1000083344/

Wien
„Solaris“ Stream der Neuen Oper Wien
„Gewissensbisse auf der Raumstation“:
Der Science-Fiction-Roman „Solaris“ von Stanisław Lem zählt zu den berühmtesten seines Genres – und er übt auf Opernkomponisten eine starke Anziehungskraft aus. Seit Mitte der 1990er-Jahre sind drei Opernfassungen des Romans entstanden. Die jüngste von ihnen – „Solaris“ von Dai Fujikura – wurde jetzt von der Neuen Oper Wien aufgeführt. Die Österreichischen Erstaufführung der Oper ging am 6. April 2021 im Semperdepot über die Bühne – wegen der COVID-Restriktionen waren nur geladene Pressevertreter anwesend. Die Aufführung wurde aufgezeichnet und wird seit dem 24. Mai für zwei Monate über die Homepage der Neuen Oper Wien gestreamt.
http://www.operinwien.at/werkverz/fujikura/asolaris.htm

München/ Bayerische Staatsoper
Die überzeugende Präsenz aller Solisten macht „Lear“ zum Ereignis
Nach der Uraufführung 1978 in der Staatsoper kehrt Aribert Reimanns Oper „Lear“ an das Münchner Opernhaus zurück. Der Rahmen der aktuellen Inszenierung von Christoph Marthaler ist ein Naturkundemuseum. Aufgespießte Insekten in einem der Kästen, sie faszinieren Lear. Weitere handelnde Protagonisten des Stücks sind ausgestellt, viele davon in weiteren Kästen. Ein Museumsführer führt eine Gruppe Besucher von Kasten zu Kasten.
Von Frank Heublein
https://klassik-begeistert.de/lear-von-aribert-reimann-bayerische-staatsoper-muenchen-30-mai-2021/

Der Schlauberger 50: Achtung, gemeine Fallen! Heute: Ja wenn wir können täten
Wissen Sie, was mich nervt? Das Ungefähre nervt mich in unserer so detailreichen Sprache. Wenn ich als Fußballfan im Fernsehen höre „sie konnten kein Tor erzielen“, obwohl der Stürmer gerade dreimal drübergeschossen hatte, krieg ich Haarausfall. Natürlich konnte er. Er hat es nur nicht.
Reinhard Berger berichtet über die Kuriositäten des Deutschen.
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München: Die überzeugende stimmliche Präsenz aller Solisten macht Reimanns „Lear“ zum Ereignis

Bayerische Staatsoper, München, 30. Mai 2021
Fotos: W. Hösl

„Lear“ von Aribert Reimann

von Frank Heublein

Nach der Uraufführung 1978 in der Staatsoper kehrt Aribert Reimanns Oper „Lear“ an das Münchner Opernhaus zurück. Der Rahmen der aktuellen Inszenierung von Christoph Marthaler ist ein Naturkundemuseum. Aufgespießte Insekten in einem der Kästen, sie faszinieren Lear. Weitere handelnde Protagonisten des Stücks sind ausgestellt, viele davon in weiteren Kästen. Ein Museumsführer führt eine Gruppe Besucher von Kasten zu Kasten.

Was würde ich als Museumsführer zu den Besuchern sagen? Lear hat – meint er – eine Wahnsinnsidee. Endlich die Last des Regierens abwerfen. Das Alter genießen. Es ist eine wahnsinnige Idee. Das werde ich – und Sie! – sehen und hören. „Lear von Aribert Reimann
Bayerische Staatsoper, München, 30. Mai 2021“
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Fülle des Wohllauts: Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle mit einem Strauss-Programm

Foto: © Matthias Creutziger

Semperoper Dresden, Livestream

Christian Thielemann

Erin Morley, Sopran

Sächsische Staatskapelle Dresden

von Kirsten Liese

Mit vitalen, juvenilen Aufschwüngen kommt es in den ersten Takten gleich groß in Fahrt –  Strauss’ Heldenleben. Wer jedoch daraus ableitet, es handle sich um ein wuchtiges Werk schamloser Selbstverherrlichung, wie dem Komponisten so manche Kritiker unterstellten, kennt die sinfonische Dichtung schlecht, wird sie doch im weiteren Verlauf über größere Strecken kammermusikalisch filigran. „Christian Thielemann, Erin Morley, Sächsische Staatskapelle Dresden,
Semperoper Dresden“
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Der Schlauberger 50: Achtung, gemeine Fallen! Heute: Ja wenn wir können täten

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Wissen Sie, was mich nervt? Das Ungefähre nervt mich in unserer so detailreichen Sprache. Wenn ich als Fußballfan im Fernsehen höre „sie konnten kein Tor erzielen“, obwohl der Stürmer gerade dreimal drübergeschossen hatte, krieg ich Haarausfall. Natürlich konnte er. Er hat es nur nicht. „Der Schlauberger 50: Achtung, gemeine Fallen! Heute: Ja wenn wir können täten“ weiterlesen

Hamburgs Staatsoper mausert sich

Tolle Solisten aus der ersten Reihe werden im Haus an der Dammtorstraße gastieren: Sonya Yoncheva (Foto: © Gregor Hohenberg / SonyClassical), Benjamin Bernheim, Olga Peretyatko, Klaus Florian Vogt, Georg Zeppenfeld, Tanja Ariane Baumgartner, Aida Garifullina, Franco Vassallo, Violeta Urmana und Joseph Calleja.

Pressemitteilung

Die Spielzeit 2021/22 der Staatsoper Hamburg, des Hamburg Ballett John Neumeier und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg

Hamburg, 31. Mai 2021. Georges Delnon, Intendant der Staatsoper Hamburg, Prof. John Neumeier, Ballettintendant und Chefchoreograf des Hamburg Ballett, sowie Kent Nagano, Hamburgischer Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, stellten in einer Pressekonferenz am Montag die Spielzeit 2021/22 vor.

Zum Spielzeitauftakt wird die Staatsoper Hamburg neben dem traditionellen Open-Air-Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters am 14. August 2021 auf dem Rathausmarkt ebenfalls mit einem Open-Air-Programm am 15. August 2021 die Saison 2021/22 mit einer Hommage à Jacques Offenbach einläuten. Sechs Neuproduktionen auf der großen Bühne und 23 Werke aus dem reichhaltigen Repertoire sowie drei Uraufführungen und eine Deutsche Erstaufführung präsentiert die Staatsoper Hamburg in der Spielzeit 2021/22. Die Saison eröffnet am 4. September 2021 mit Jacques Offenbachs Oper Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca und unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mozarts bekanntes Singspiel Die Entführung aus dem Serail inszeniert Paul-Georg Dittrich, das Dirigat übernimmt Adam Fischer. Ursprünglich letztes Jahr geplant, findet Richard Strauss’ Tragödie Elektra in der Regie von Dmitri Tcherniakov noch in diesem Jahr statt, es dirigiert Kent Nagano. Anlässlich der Italienischen Opernwochen 2022 steht Giacomo Puccinis letztes Werk Turandot, von Yona Kim inszeniert und von Giacomo Sagripanti dirigiert, auf dem Spielplan. Richard Wagners große romantische Oper Tannhäuser inszeniert Kornél Mundruczó, die musikalische Leitung hat Kent Nagano. Die letzte Neuproduktion ist Gaetano Donizettis Opera buffa Don Pasquale in der Regie von David Bösch und unter dem Dirigat von Matteo Beltrami. Aus der Spielzeit 2020/21 werden die Neuproduktionen Lucia di Lammermoor ab 19. Oktober und Die Fledermaus ab 22. Dezember erstmals vor Publikum live gezeigt. Darüber hinaus präsentiert die Staatsoper Hamburg drei Uraufführungen sowie eine Deutsche Erstaufführung in der opera stabile, der Probebühne 1 und Open-Air an der Elbphilharmonie. „Die Spielzeit 2021 / 22 der Staatsoper Hamburg, des Hamburg Ballett John Neumeier und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg
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Uraufführungs-Reigen der Dresdner Musikfestspiele: Eine überaus hörenswerte kompositorische Hommage an Beethoven

Foto: © Claudia Höhne

Elbphilharmonie Hamburg, Konzertaufzeichnung vom 24. und 30. April 2021, Stream vom 27. Mai 2021 im Rahmen des Streaming-Festivals der Dresdner Musikfestspiele

Mira Wang, Violine
Jan Vogler, Violoncello
Daniel Ottensamer, Klarinette

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano, Dirigent

William Blank: »Alisma«. Tripelkonzert für Violine, Violoncello, Klarinette und Orchester (Uraufführung)

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

von Pauline Lehmann

Die Dresdner Musikfestspiele und ihr Intendant Jan Vogler haben sich Uraufführungen quasi zur Herzensangelegenheit und zur Visitenkarte gemacht. Die zeitgenössischen Tonschöpfungen sind nicht nur ein interkulturelles Plädoyer und führen von Dresden rund um den Globus, sondern sie lassen auch die Vielfalt der musikalischen Gattungen ins Scheinwerferlicht treten. „Mira Wang, Jan Vogler, Daniel Ottensamer, Kent Nagano, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg,
Elbphilharmonie, 27. Mai 2021“
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DIE MONTAG-PRESSE – 31. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 31. MAI 2021

Foto: © Charles E. Ritterband, Royal Opera Covent Garden

London
Covid-beschädigter „Tito“ an der Royal Opera Covent Garden – Minimalistische Inszenierung ohne barockes Flair
Natürlich kann man Barock-Opern im zeitgenössischen Zuschnitt, in minimalistischer Ästhetik und neutraler Bühnenarchitektur inszenieren. Das Theater an der Wien unternimmt dies regelmäßig, und zumeist sehr erfolgreich. Die Neuinszenierung von Mozarts „La clemenza di Tito“ an der Londoner Royal Opera Covent Garden hingegen – die erste Produktion dieser Oper seit 2002 – hinterließ jedoch ein schales Gefühl. Da ist nichts von der barocken Prachtenfaltung, die den Zuschauer angesichts von Jean-Pierre Ponnelles fantastischer Produktion (2012) der Metropolitan Opera visuell aber auch musikalisch in ihren Bann zieht und unvergesslich bleibt. Aber auch für eine erklärtermaßen „moderne“ Inszenierung bleibt die Produktion des ROH unbefriedigend.
Charles E. Ritterband berichtet aus der Royal Opera London
Klassik-begeistert.de

Warum lieben wir Oper? Weil Bild und Musik und Text und Bewegung zusammenkommen. Schön ist das.
Wenn aber Bild und Musik und Text und Bewegung und dann auch noch ironischer Unsinn fein abgestimmt zusammenkommen, ist Perfektion erreicht. So bei Patricia Kopatchinskajas „Phantasmagorien“, die im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg Digital am 28. Mai 2021 zum ersten Mal aus dem heimischen Monitor schauten (nachzusehen auf https://youtu.be/4H4_Zf1I0hs ). Ein Fest wahrhaftig, das sich da um Kurt Schwitters „Ursonate“ lautmalt. Laut malt. So wunderbarsamgroßunartig, dass ich es gleich noch einmal anschauen musste. MUSSTE! Denn dies war das Intelligenteste, was ich im Angebot dieser an Digitalem nicht eben armen Monate wahrgenommen habe. Ich bin verliebt! Warum nur?
https://klassik-begeistert.de/internationales-musikfests-hamburg-digital-28-mai-2021/

Neue Musik:
Peter Klien: „Mir graut vor gar nichts“
Wer hat Angst vor Neuer Musik? Der scharfzüngige ORF-Comedy-Reporter Peter Klien und sein Bruder, der Komponist Volkmar Klien, diskutieren auf Ö1 schonungslos über dissonanzlastige Stücke – demnächst erstmals live vor Publikum.
Wiener Zeitung

München
Spaziergänge in München: Auf den Spuren der Musik
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-musik-spaziergang-wagner-1.5307254

Mirga Gražinytė-Tyla beim BR-Symphonieorchester                   Markenzeichen: Packend
DeutschlandfunkKultur

Berlin
Meister in seinem Saal
Mit Schubert unterwegs in die Gegenwart: das Quatuor Diotima spiel im Boulez Saal vor Publikum.
Tagesspiegel.de

Hamburg
„Beethoven-Projekt II“: Sensationelle Premiere an der Staatsoper
Ndr.de

Frankfurt
Marlis Petersen in Frankfurt: Von den Nuancen der Nacht
Frankfurter Rundschau „DIE MONTAG-PRESSE – 31. MAI 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 73: Der Rosmarin – für deutsche und polnische Romantiker das Symbol der Liebe und des Todes  

Jolanta Łada-Zielke

Diese Pflanze ist sehr verbreitet, vor allem in der Küche als Gewürz. Aufgrund seines angenehmen Geruchs verwendet man sie auch häufig als Bestandteil zur Herstellung von Seife. In der europäischen Kultur, schon seit antiken Zeiten, hatte der Rosmarin eine sehr umfangreiche Symbolik, sowohl mit Liebe als auch mit Tod verbunden.

Mädchen machten daraus Hochzeitskränze und Sträuße, die sie am Trauungstag dem Bräutigam überreichten. Die Beispiele hierfür finden sich in der Literatur, im Schaffen der Troubadoure, oder in Shakespeares „Hamlet“, wobei Ophelia dem Titelhelden einen Rosmarinkranz als Zeichen ihrer Treue band. Schon in der Antike legte man die Rosmarinzweige in die Hände der Verstorbenen während der Beerdigung. Man glaubte, dass auf diese Weise ihre Reise in das Land des ewigen Glücks angenehmer sein würde. „Ladas Klassikwelt 73, Der Rosmarin weiterlesen

Pathys Stehplatz (4): Rückenwind für die „Stehplatzler" der Wiener Staatsoper

Foto: © Michael Pöhn

Gute Nachrichten für alle Besucher der Wiener Staatsoper. Ganz besondere allerdings für das Herz der Oper, wie Ensemblemitglied Clemens Unterreiner diese Spezies bezeichnet: die sogenannten „Stehplatzler“. Seit Freitag steht es nämlich fest: Ab dem 10. Juni dürfen statt bisher nur rund 1000 Personen wieder maximal 1500 Zuschauer auf zugewiesenen Plätzen ins Haus. Für den Stehplatz, der derzeit geprägt ist von Tristesse, ein Lichtblick.

von Jürgen Pathy

Die letzten Tage seit der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper nach dem Lockdown waren zwar eine große Erleichterung. Endlich wieder Oper und großen Zauber genießen. Live. Vor Publikum. Inmitten anderer Personen, die für wenige Stunden gemeinsam durch dick und dünn gehen. Jubeln, Bravo rufen oder sich den Frust von der Seele buhen. Wermutstropfen allerdings: Aufgrund der Obergrenze von 1000 Personen im Saal, blieb der Stehplatz beinahe verwaist. Ein trauriger Anblick. Zählt diese Institution innerhalb der Institution doch zum festen Bestandteil des Hauses. Nur wenige Glücksritter, die den Moment beim Schopf packen können, werden mit Karten belohnt. Je nach Vorstellung um die zehn bis zwanzig Stück. Insgesamt wohlgemerkt. Sollte die Vorstellung ausverkauft sein, wie bei „Macbeth“ mit Anna Netrebko, bleiben für den Stehplatz gar keine Karten übrig. Ein Zustand, der so nicht tragbar ist.

„Der Stehplatz (4), Wiener Staatsoper
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